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08.02.2005 WM 2005 / Mannschaft

Kieler Nachrichten: Zeitz zurück im Schoß des THW

Schwenker dementiert Streit mit Brand

Kiel - Die Weltmeisterschaft in Tunesien ist tot, es lebe die Handball-Pflicht. Die Spieler der deutschen Nationalmannschaft, Sebastian Preiß und Christian Zeitz, sind seit Sonntag wieder in heimischer Umgebung, die vier Schweden und der Norweger Frode Hagen kehrten gestern nach Kiel zurück.
Heute um 16 Uhr empfängt THW-Trainer Noka Serdarusic seine WM-Fahrer in der Sporthalle Russee zum ersten gemeinsamen Training. Besonders freut sich der 55-Jährige auf das Wiedersehen mit Christian Zeitz, der sich in den letzten WM-Tagen Kritik seitens des Bundestrainers Heiner Brand und einiger Fernsehkommentatoren ausgesetzt sah. Für Aufregung hatten auch die Aussagen von Erhard Wunderlich in der "Bild" gesorgt. Zeitz würde sein Gehirn am Eingang abgeben, wurde der Ex-Nationalspieler in dem Blatt zitiert. Und: "Den Kollegen hat er nicht geholfen. So ist er nicht tragbar, die größte Enttäuschung der WM."

Wunderlichs Aussagen stießen nicht nur bei Christian Zeitz auf Verwunderung, auch beim THW schüttelten die Verantwortlichen nur mit den Köpfen. "Unter meinem Niveau, so etwas kommentiere ich nicht", sagte Manager Uwe Schwenker. Einen angeblichen Streit mit Brand dementierte Schwenker: "Ich habe mich nur schützend vor Zeitz gestellt. Wenn man ihn mitnimmt, weiß man, welche Schwächen und Stärken er hat. Wir sind mit ihm immerhin Tabellenführer in der stärksten Liga der Welt. Irgendjemand hat hier eine Lawine losgetreten, die nicht zu Tale gehen wird, weil sie nur heiße Luft ist." Noka Serdarusic hatte ebenfalls wenig Lust, "die Sache noch weiter aufzublasen." Und: "Wenn Christian in seine Familie THW zurückkehrt, kriegen wir ihn wieder hin. Ich weiß, was ich an ihm habe." Er, Serdarusic, sei jetzt zwölf Jahre Trainer beim THW, könne sich aber vorstellen, weitere 15 Jahre zu bleiben. "Dabei hoffe ich, dass Christian so lange bei mir ist."

Kiels Coach ist froh, Zeitz und Preiß, der ebenfalls in der Kritik stand, wieder in seinem Wirkungskreis zu wissen. "Wir werden gemeinsam mit der Mannschaft für den Rückrundenstart in der Bundesliga arbeiten und uns alle auf den THW konzentrieren." Gut eine Woche bleibt der Mannschaft noch Zeit, den Rhythmus wieder zu finden. Mittwoch, den 16. Februar (20 Uhr), empfängt der THW Bundesliga-Konkurrent TBV Lemgo zum Viertelfinal-Schlager im DHB-Pokal, und am Sonnabend darauf (14 Uhr) ist die SG Flensburg-Handewitt in der Ostseehalle erster Punktspielgegner nach der WM-Pause. Eine Möglichkeit zum Üben für diese beiden Großereignisse ergibt sich am Freitag in Horneburg. Dort bestreiten die Zebras um 20 Uhr ein Testspiel gegen den Bundesliga-Konkurrenten GWD Minden-Hannover.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 08.02.2005)


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