03.-05.02.2005 - Letzte Aktualisierung: 05.02.2005 | WM 2005 |
Update #3 | Update vom 05.02... |
Mahnende Worte gab es zudem für den jungen Linksaußen Yves Grafenhorst, der in den ersten Minuten des Kroatien-Spiels mit Trickwürfen glänzen wollte. "Ein Florian Kehrmann ist nicht mit Drehern groß geworden, sondern mit Einsatz." Er verlange von einigen Spielern eine andere Mentalität beim Torwurf. "Da muss ich auch mal Blut am Knie sehen."
Lob spendete er neben Kehrmann den beiden Torhütern Johannes Bitter und Carsten Lichtlein, die seine Erwartungen erfüllt hätten. Gute Noten gab es für Steffen Weber ("sehr diszipliniert") und Oleg Velyky, der ein starkes Turnier gespielt habe. Ob der gebürtige Ukrainer trotz seiner Rückenprellung gegen die Schweden mitspielt, war gestern noch unklar. "So lange ich mich nicht bewege, geht es mir gut", ließ Velyky diese Frage unbeantwortet. Da Glandorf grippenkrank das Bett hütet, nominierte Brand einen Spieler nach, der schon seit zehn Tagen das Zimmer mit Zeitz teilt: Christian Schöne. Der 23-jährige Rechtsaußen reiste als WM-Tourist mit, weil Brand sich die Möglichkeit offen lassen wollte, kurzfristig einen 16. Spieler einzufliegen. "Er ist mit dieser schwierigen Situation sehr gut umgegangen und hat sich als hundertprozentiger Mannschaftsspieler gezeigt", sagte Brand, der einen Rücktritt nach Olympia 2008 als reine Spekulation bezeichnete. "So alt, dass ich in drei Jahren aufhören kann, bin ich noch nicht. Auch wenn ich vielleicht so alt aussehe." Brand hat immer wieder mit starken Rückenschmerzen zu kämpfen und unterzog sich vor der WM einer Spritzenkur bei Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, dem Bruder des Sängers Herbert Grönemeyer.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.02.2005)
Verlängert - adidas verlängert sein Engagement im Handball um weitere acht Jahre. Der Sportartikel-Konzern will von 2005 bis 2013 als "Generalsponsor" der in Basel ansässigen IHF auftreten. Nach Informationen der "Financial Times" gibt adidas dafür einen siebenstelligen Betrag pro Jahr aus.
Medien - Mit 800 Journalisten hatten die Organisatoren gerechnet. Am Ende stapelten sich 1300 Gesuche auf ihrem Tisch. Allein aus Tunesien wollten 600 Medienvertreter dabei sein. 400 weitere aus Ägypten, Kuwait, Katar und Algerien, den anderen arabischen Ländern, die sich für die WM qualifizierten.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.02.2005)
Wenn er einen Spieler wie Zeitz nominiert, muss er damit leben können, dass ein Zeitz auch in der Nationalmannschaft seinen Stil spielt. Wie der Linkshänder spielt, wusste Brand vorher: Mit viel Risiko, mit viel Individualismus. Ein Trainer muss in der Lage sein, einen Spieler diesen Typs zu integrieren. Oder man muss ihn zu Hause lassen. Ihn immer wieder an einem Volker Zerbe zu messen, hilft niemanden. Dafür sind beide zu unterschiedliche Spielertypen.
Dass er mit lediglich 24 Jahren einer der ältesten Spieler in der Nationalmannschaft ist, darf sich auch nicht zum Bumerang entwickeln. Er will gar nicht führen, er will Handball spielen und mit seinem Torinstinkt Spiele entscheiden. Das ist ihm auch im DHB-Team oft genug gelungen. Wenn die Nationalmannschaft bei der WM 2007 im eigenen Land Erfolg haben will, kann sie auf einen Christian Zeitz nicht verzichten. Als Typ nicht. Und als Spieler schon gar nicht.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.02.2005)
Es geht um Christian Zeitz, dem er tags zuvor mit Rauswurf gedroht hatte. Er fühle sich missverstanden. Auf keinen Fall wolle er den Kieler als Sündenbock für das schwache Abschneiden der Nationalmannschaft an den Pranger stellen. Er hätte lediglich an seinem Beispiel die taktischen Defizite einzelner Spieler gerügt.
Ob er meinen Text gelesen habe? Nein. Er hätte es nur gehört. Halb informiert - beim DHB kein Wunder. Aber wir haben uns näher kennen gelernt. Statt Fingerbohrer erhalte ich zum Abschied einen Schulterklopfer. Ich finde ihn auch nett - aber ohne Schnäuzer wäre er noch netter.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.02.2005)
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