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23.02.2005 Medien

Handball-Magazin: Keine Angst vor Heimweh

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Das "handball-magazin" hat in seiner aktuellen Ausgabe 2/2005 eine Reportage über die Kieler Neuzugänge Nikola Karabatic und Kim Andersson gebracht. Mit freundlicher Genehmigung des Handball-Magazins präsentieren wir den Artikel.
Aus dem Handball-Magazin 02/2005:


Der Besuch in Kiel machte  Nikola Karabatic und Kim Andersson Appetit auf mehr: Beim THW hoffen die Zugänge auf erfolgreiche Zeiten.
Klicken Sie zum Vergrößern! Der Besuch in Kiel machte Nikola Karabatic und Kim Andersson Appetit auf mehr: Beim THW hoffen die Zugänge auf erfolgreiche Zeiten.
Nikola Karabatic war erst einen Tag in Kiel, da hatte er sich schon in die Handball-Bundesliga eingemischt. Allerdings nicht als Sportler, sondern als Autofahrer. Der neue Star des THW parkte seinen Leihwagen so ungeschickt vor dem Mannschaftsbus des TBV Lemgo, dass die Westfalen ihn unter dem lautstarken Kommando von Co-Trainer Jürgen Franke eigenhändig aus dem Weg räumen mussten. Lemgo gegen Karabatic - das erste Aufeinandertreffen entschied der TBV für sich. Die Ostwestfalen hatte sich in Kiel auf das Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt (29:31) vorbereitet, der junge Franzose hielt sich für drei Tage in der Stadt auf, um sich unter anderem eine Wohnung zu kaufen.

Karabatic trifft in Kiel auf sein sportliches Vorbild Lövgren
Auf der Suche nach einer Bleibe war auch Kim Andersson, der mit seiner Freundin Sandra Persson nach Kiel kam. Die 21-Jährige will den Junioren-Weltmeister, der einen Vertrag bis Juni 2008 unterschrieb, bei seinem Umzug in die Fördestadt begleiten. "Ich könnte ihm nie vorschreiben, in Schweden zu bleiben", sagt die angehende Lehrerin, die ihre Ausbildung in Kiel beenden will.

Andersson selbst freut sich auf seine Zukunft beim THW. Der 22-Jährige hat es nicht bereut, seinen Start in der deutschen Eliteliga um ein Jahr verzögert zu haben: "Ich habe in meiner Freizeit viel Krafttraining gemacht und bin jetzt viel besser vorbereitet." Erst ein einziges Mal kreuzten sich die Wege der beiden Jungstars, die im Januar 2004 mit ihren Nationalmannschaften bei einem EM-Vorbereitungsturnier in Tunesien gegeneinander spielten. Damals gewann Schweden in einem Gruppenspiel mit 27:26. Andersson und Karabatic (jeweils ein Tor) traten dabei aber kaum in Erscheinung. In der nächsten Saison werden sie reichlich Gelegenheit haben, gemeinsame Ziele zu verfolgen.

Schließlich band sich Nikola Karabatic bis Juni 2009 an die Zebras. "Ich wollte einmal mit Stefan Lövgren in einer Mannschaft spielen", sagt das Rückraum-Ass, das den THW-Kapitän schlicht für den "besten Handballer der Welt" hält. Vier Sprache spricht der 42-malige Nationalspieler, doch Deutsch gehört noch nicht dazu. "Ich bin ein Kieler" - viel größer ist sein Wortschatz derzeit nicht. Doch Karabatic weiß, was er will. Deshalb lehnte er auch das besser dotierte Angebot des spanischen Spitzenklubs Ciudad Real ab, obwohl dort mit Didier Dinart ein guter Freunde spielt. "Von ihm weiß ich, dass dort nicht so viel trainiert wird", sagt der 20-Jährige. "Das bringt mir nichts."

Andersson freut sich auf die tolle Stimmung in der Ostseehalle
Karabatic, der mit HB Montpellier 2003 die Champions League gewann, will sich entwickeln - und das könne er in Kiel am besten. "Das Konzept gefällt mir, und mit Noka Serdarusic arbeitet hier außerdem mein Wunschtrainer." Genauso denkt Andersson, dem das Champions-League-Gastspiel mit seinem Heimatklub IK Sävehof in der Ostseehalle nicht aus dem Kopf geht. Nicht nur das katastrophale Ergebnis aus Sicht der Schweden (22:36) hat sich eingebrannt. Auch das riesige Plakat, mit dem die THW-Fans ihn seinerzeit begrüßten, hat den Linkshänder beeindruckt. "Dieser Empfang hat mich zwar nervös gemacht. Aber toll war er trotzdem." Für den Sprung in die Bundesliga fühlt er sich reif. Heimweh fürchtet er nicht. Geboren in dem kleinen Ort Kävlinge, ging er im Alter von 15 nach Ystad und besuchte dort drei Jahre lang die Handballschule. Danach wechselte er zum Göteborger Klub IK Sävehof, der mit ihm Meister wurde und in dieser Saison sogar das Achtelfinale der Champions League erreichte. "Ich habe sehr früh mein Zuhause verlassen, um Handball spielen zu können", sagt Andersson. "Das macht es mir jetzt viel leichter, nach Deutschland zu wechseln."

(Von Wolf Paarmann, aus dem Handball-Magazin 2/2005)


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