Stärkung für zwischendurch: Butler Richard reicht Pitti ein Getränk. © living sports

Die Party begann bereits weit vor dem Anpfiff: aus dem dritten Rang begrüßte Pitti zunächst die Zuschauer, ehe Magnus Wislander, von Beruf Postbote, in Postkleidung die verpackte Meisterschale in die Halle fuhr. Dann folgte das Vorstellen der Mannschatfen, wobei natürlich die THW-Allstars den meisten Jubel ernteten. Nachdem Wislander mit einer Kiste Bier auf den Schultern die Halle erobert hatte, gings los: geleitet von den vier Unparteiischen Lemme/Ullrich und Nachevksi/Nachevski boten alle eingesetzten Spieler vor allem in der ersten Halbzeit Handball-Schmankerl am Fließband: Kempa-Tricks, Dreher und harte Würfe wechselten sich in Reihe ab, Pitti agierte im schwarz-weiß gestreiften Trikot mal auf Seiten des THW, mal auf Seiten der internationalen Auswahl. Richtig ernst nahmen die Partie nicht einmal die Schiedsrichter, Ullrich fing einen Tempogegenstoß ab und Nachevski verwandelte einen Siebenmeter. Jovanovic versuchte, Pettersson durch das Herunterziehen seiner Hose am erfolgreichen Strafwurf zu hindern, Jacobsen und Pettersson glänzten mit übersprühender Spielfreude und

Pitti zeigte sich noch einmal in Torlaune: insgesamt 8 Tore... © living sports

das THW-Meisterteam von 1994 zeigte, dass die damaligen Kieler Helden noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Zwischendurch sorgte Butler Richard für Erfrischungen, auch die "THW-Mediziner" brachten erfrischendes Eis unter das tobende Volk. Als eine als Putzfrau verkleidete Wischerin die Spielfläche trocken legen wollte, bat sie Julio Fis zu einem heißen Sambatänzchen auf der Siebenmeterlinie.

Auch Lotto King Karl wollte da nicht hintenanstehen. In der Halbzeitpause sorgte er für musikalische Höhepunkte mit seinen Songs "Fliegen" und "Freunde", auf der Platte machten es ihm die THW-Spieler leicht, zu insgesamt drei Torerfolgen zu kommen. Und Pitti? Der zeigte sich in seinem Abschiedsspiel sehr torfreudig, netzte im THW-Dress dreimal und auf Seiten der internationalen Auswahl sogar fünfmal gekonnt ein. Riesenjubel dann noch einmal für das Schiedsrichtergespann Nachevksi/Nachevski, die auch zum letzten Mal auf dem handballfeld standen. Mit einer Ehrenrunde verabschiedete sich das mazedonische Gespann in den Ruhestand.

Das muntere Treiben auf dem Spielfeld hatte nach 59 Minuten und 13 Sekunden beim Stand von 46:46 ein jähes Ende. Pitti "foulte" Thomas Knorr und sah dafür die bei Abschiedsspielen obligatorische Rote Karte. Auf die Nachfrage, wieviele Rote Karten Petersen während seiner Karriere schon gesehen habe, kam die kurze und knappe Antwort: "Mehr als Deine Hände Finger haben." Da beide Teams ohne Pitti nicht mehr weiter spielen wollten, nahm der so Geehrte auf einem roten Sofa in der Mitte der Platte und inmitten von hunderten Kindern Platz. Nach den Geschenken hatte Tiffany-Sängerin Hanne Pries mit den THW-Spielern ein umfangreiches Song-Angebot einstudiert. Charmant moderierte Stefan Lövgren seine Kollegen an, Pettersson startete den bunten Liederreigen. Die Stimmung kochte dann richtig über, als die

Hein Daddel und Pitti machen es sich bequem. © living sports

medizinische Abteilung des THW ans Mikrofon trat: "Spielt denn der alte Petersen noch?" fragten sie sich nach der Melodie des alten Holzmichls, um schließlich festzustellen: "Wunder gibt es immer wieder...". Pitti freute sich sichtlich über die Darbietungen, um schließlich noch einmal selbst das "Zepter" in die Hand zu nehmen: "Die Spieler und ich haben Durst, lasst uns zur Party schreiten." Zuvor aber stellte auch der 340-fache Nationalspieler noch einmal seine gesanglichen Qualitäten zur Schau: "Da es dieses Jahr wieder mit dem Titel geklappt hat, will ich noch einmal d a s Lied singen: Kling, Glöckchen, Klingelingeling..."

Nach den offiziellen Feierlichkeiten bemühten sich die Spieler gar nicht erst in die VIP-Räumlichkeiten, sondern feierten im Umlauf ausgelassen mit den Fans. Auch der verletzte Christian Zeitz mochte da nicht fehlen, schrieb fleißig Autogramme während sich Volker Zerbe und natürlich auch Pitti auf den Händen der Fans tragen ließen, ein Tänzchen mit weiblichen Fans wagten oder einfach nur abfeierten. Bis in den frühen Morgen genossen alle die ausgelassene Stimmung, ehe sich die letzten bei nahendem Tagesanbruch auf den Nachhauseweg machten. Pittis Abschied war wirklich die angekündigte einzige, große Party...

Weitere Informationen folgen!

(Christian Robohm)

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Aus den Kieler Nachrichten vom 04.06.2005:

"Pitti" hielt Wort: Sein Abschied war eine Party

Mehr als 9000 THW-Fans feierten in der Ostseehalle das letzte Spiel von Klaus-Dieter Petersen

Die Stimmung in der Kieler Ostseehalle kochte schon über, als THW-Maskottchen Hein Daddel zehn Klimmzüge an der Torlatte machte. Die Vorfreude auf das Abschiedsspiel von Klaus-Dieter Petersen kannte unter den mehr als 9000 Gästen keine Grenzen. Nach der Lasershow suchten die Scheinwerfer den Hauptdarsteller des gestrigen Abends und fanden ihn da, wo er sich immer am wohlsten gefühlt hatte - unter den Fans des inzwischen elfmaligen deutschen Handball-Meisters.

Mit einem Drei-Liter-Krug Bier saß "Pitti" im Block D und wollte von Abschied nichts wissen. "Wir sind alle hier, um zu feiern." Gesagt, getan.

Kaum hatte der 36-Jährige den Hallenboden erreicht, kam schon der Welthandballer des Jahrhunderts und gelernte Briefträger Max Wislander mit seinem Postfahrrad in die Halle geradelt und überreichte "Pitti" ein kreisrundes Paket - die Meisterschale. Stehende Ovationen im weiten Rund.

Der THW hätte an diesem Abend die Plätze doppelt verkaufen können, sitzen wollte kaum einer. Da die Schiedsrichter und die erstaunten Hostessen ("Pitti hat doch gesagt, wir sollen uns um sie kümmern?") erst nach langer Suche und leicht bekleidet im Ermüdungsbecken gefunden wurden, blieb "Pitti" Zeit, seine Weltauswahl und die insgesamt 22-köpfige THW-Mannschaft aus "alten" und "neuen" Zebras vorzustellen. Egal ob Demetrio Lozano, Staffan Olsson, Wislander oder Nikolaj Jacobsen die Halle betraten, alle THW-Spieler mussten das Gefühl haben, dieser Abend wäre ihnen gewidmet.

Schließlich kamen die Schiedsrichter Frank Lemme/Bernd Ullrich und Nachevksi/Nachevski im Bademantel doch noch auf die Platte und das Spiel konnte beginnen. Zeit für flotte Kombinationen und flotte Sprüche. "Scheffler ist doch gar nicht so dick wie ich dachte", meinte Wislander zur Pause über seinen Ex-Kollegen, während sich Bob Hanning als Trainer der Weltauswahl darüber freute, zum ersten Mal mit einer von ihm betreuten Mannschaft in der Ostseehalle zu führen. Das muntere Treiben wurde immer wieder von Butler Richard unterbrochen, der auf dem Feld Bier für Bedürftige servierte.

In der Halbzeit spielte Lotto King Karl ein Ständchen für "Pitti". Mit dem Mikro in der Hand gab der Hamburger Kult-Sänger eine gute Figur ab, als Linksaußen mit der Rückennummer 42 in der Weltauswahl dagegen weniger. Da mussten die THW-Spieler beim Torwurf schon brav Spalier stehen. Witzig auch der Auftritt einer Putzfrau, die vor den Augen des Kubaners Julio Fis feudeln sollte und sich Hals über Kopf in den dunkelhäutigen Frauenschwarm verliebte. Der Spaß stand bis zum Ende im Mittelpunkt. Auch als Klaus-Dieter Petersen eine Minute vor dem Abpfiff nach einem "Foul" an Thomas Knorr die rote Karte sah - da sich beide Mannschaften weigerten, ohne Petersen weiter zu spielen, musste das Spiel beim Stande von 46:46 abgebrochen werden. Bei Redaktionsschluss dauerte die Abschieds-Party noch an, was bei "Pitti" auch nicht anders zu erwarten war.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 04.06.2005)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.06.2005:

"Pitti" schickte THW in die Sommerpause

Als sich "Pittis" Gäste am späten Freitagabend bei der Party nach "Pittis Party" längst ins Fan-Getümmel gestürzt hatten, saß Gastgeber Klaus-Dieter Petersen immer noch auf dem roten Sofa in der Mitte der Ostseehalle. Noka Serdarusic, sein Trainer, hatte sich zuvor geweigert, ihn offiziell zu verabschieden ("Der bleibt doch ein Zebra") - also wollten die Fans ihren Kieler Kulthandballer nach der Abschiedsfeier als Spieler trotz dreistündiger Zeremonie ebenfalls nicht gehen lassen. Geduldig schrieb "Pitti" Autogramme, machte Erinnerungsfotos mit über 100 traurigen Anhängern und packte dann doch die vielen Geschenke zusammen, die Anhänger und Sponsoren vor über 9000 Zuschauern überreicht hatten. Zuvor hatte sich "Pittis Weltauswahl" in einem Spaßspiel mit 46:46 von einem THW-All-Star-Team getrennt. Es folgten Abschiedsszenen mit Torte, und der Chor der Meisterspieler, der von Ehemaligen und der medizinischen Abteilung glänzend unterstützt wurde, trieb dem Gastgeber sogar ein paar Tränen in die Augen. Als der Sonnabend längst angebrochen war, schickte "Pitti" seine letzten Gäste auf die Heimreise und läutete gleichzeitig die THW-Sommerpause ein.

(Aus den Kieler Nachrichten vom 06.06.2005)

Fotos von Pittis Party

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Pittis Abschied: Klaus-Dieter Petersen sorgt gemeinsam mit Sänger Lotto King Karl in der Halbzeit für Stimmung.		Pittis Abschied: Klaus-Dieter Petersen zum letzten Mal auf dem Parkett der Ostseehalle.		Pittis Abschied: Klaus-Dieter Petersen gegen seinen alten Gummersbacher Kumpel Rune Erland.		Pittis Abschied: Ein Butler reicht stilvoll das Bier auf dem Spielfeld.
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Pittis Abschied: Klaus-Dieter Petersen beendet nach zwölf Jahren im Trikot des THW Kiel seine Karriere als aktiver Handballspieler.		Pittis Abschied: Klaus-Dieter Petersen beendet nach zwölf Jahren im Trikot des THW Kiel seine Karriere als aktiver Handballspieler.		Pittis Abschied: Mitspieler Johan Petersson singt "Pitti" ein Ständchen.		Pittis Abschied: THW-Maskottchen Hein Daddel spendet "Pitti" ein Trost.
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Pittis Abschied: "Postbote" Magnus Wislander bringt "Pitti" als Geschenk die Meisterschale mit.		Pittis Abschied: "Postbote" Magnus Wislander bringt "Pitti" als Geschenk die Meisterschale mit.		Pittis Abschied: "Postbote" Magnus Wislander bringt "Pitti" als Geschenk die Meisterschale mit.
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Weitere Fotos von Pittis Party

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Pittis Abschied: Wolfgang Schwenke schreibt Autogramm.		Pittis Abschied: Thomas Knorr am Ball.		Pittis Abschied: Thomas Knorr beim Sprungwurf.		Pittis Abschied: Magnus Wislander am Ball.
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Pittis Abschied: Thomas Knorr am Ball.		Pittis Abschied: Martin Schmidt am Ball.		Pittis Abschied: Staffan Olsson am Ball.		Pittis Abschied: Demetrio Lozano am Ball.
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Pittis Abschied: Julio Fis beim Wurf.		Pittis Abschied: Slavko Goluza zieht Johan Pettersson die Hose herunter, um ihm am Torwurf zu hindern.		Pittis Abschied: Nikolaj Jacobsen beim Spungwurf.		Pittis Abschied: Johan Pettersson beim Spungwurf.
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Pittis Abschied: Marcus Ahlm beim Sprungwurf.		Pittis Abschied: Henning Siemens attackiert Julio Fis.		Pittis Abschied: Pitti und Lotto King Karl.		Pittis Abschied: Schiedsrichter Nachevski führt seinen gepfiffenen Strafwurf selbst aus.
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Pittis Abschied: Johan Petterssondreht eine Runde durch die Halle und klatscht mit den Fans ab. Auch für ihn war es das letzte Spiel in der Ostseehalle.		Pittis Abschied: Schiedsrichter Nachevski klatscht mit den Spielern ab.		Pittis Abschied.		Pittis Abschied: Pitti mit der Meisterschale.
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Pittis Abschied: Pitti mit Zoran Djordjic.		Pittis Abschied: Pitti mit Slavko Goluza.		Pittis Abschied: Ivo Diaz.		Pittis Abschied: Nikolaj Jacobsen und Demetrio Lozano.
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Pittis Abschied: Stefan Lövgren mit der Meisterschale.		Pittis Abschied: Demetrio Lozano läuft ein.		Pittis Abschied: Pitti mit Demetrio Lozano.		Pittis Abschied: Noka Serdarusic.
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Pittis Abschied: Adrian Wagner, Henrik Lundström und Stefan Lövgren warten auf ihren Einsatz.		Pittis Abschied: Nikolaj Jacobsen schreibt Autogramme.		Pittis Abschied: In der Halbzeit singt Lotto King Karl für Pitti.		Pittis Abschied: Lotto King Karl.
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Pittis Abschied: Lotto King Karl.		Pittis Abschied: Pittis alte Weggefährten singen ihm ein Ständchen.		Pittis Abschied: Pittis alte Weggefährten singen ihm ein Ständchen.		Pittis Abschied: Martin Schmidt cool mit Sonnenbrille.
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Pittis Abschied: Marcus Ahlm cool mit Sonnenbrille.		Pittis Abschied: Staffan Olsson cool mit Sonnenbrille.		Pittis Abschied: Johan Pettersson gibt Pitti einen Abschiedskuss.		Pittis Abschied: Adrian Wagner bei einer Gesangsdarbietung.
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Pittis Abschied: Pittis alte Weggefährten singen ihm ein Ständchen.		Pittis Abschied: Die med. Abt. mit Dr. Brandecker, Brandenburg, Rother und Mommsen singt ein Ständchen.		Pittis Abschied: Die med. Abt. mit Dr. Brandecker, Brandenburg, Rother und Mommsen singt ein Ständchen.		Pittis Abschied: Pitti und Löwe.
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Pittis Abschied: Pitti.		Pittis Abschied: Michael Krieter ganz cool mit Sonnenbrille.		Pittis Abschied: Bob Hanning und Volker Zerbe.		Pittis Abschied: Michael Krieter und Pitti.
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Pittis Abschied: Staffan Olsson und Pitti.		Pittis Abschied: Pitti mit Björn Rother und Hauke Mommsen.		Pittis Abschied: Der Abschied ist vollbracht - am Ende bleibt nur das leere rote Sofa.
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