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06./07.09.2005 - Letzte Aktualisierung: 07.09.2005 Bundesliga

THW startet mit hart erkämpftem Auswärtssieg in die Saison

Bundesliga, 15. Spieltag: 06.09.2005, Di., 20.00: HSV Hamburg - THW Kiel: 20:23 (12:12)
Update #4 KN-Bericht, Fotos, Spielbericht und Stimmen ergänzt...

Die Zebras bedankten sich nach dem Erfolg im Saisonauftaktspiel bei den mitgereisten Fans, die sie über die gesamte Partie lautstark unterstützt hatten.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Zebras bedankten sich nach dem Erfolg im Saisonauftaktspiel bei den mitgereisten Fans, die sie über die gesamte Partie lautstark unterstützt hatten.
Die Kieler Zebras sind erfolgreich in die neue Saison gestartet. Beim HSV Hamburg gewann der THW Kiel vor 11000 Zuschauern letztlich verdient mit 23:20 (12:12) und holte damit gleich zum Saisonstart zwei wichtige Auswärtspunkte. Gegen einsatzstarke Hamburger benötigten die Kieler allerdings mehr als 40 Minuten, um richtig ins Spiel zu kommen. Eine starke Abwehrleistung in den letzten 20 Minuten sicherte dann den Erfolg.
In der Vorbereitung hatten die Zebras beim Schlecker-Cup gegen den HSV vor allem in der ersten Hälfte sehr schlecht ausgesehen. Erinnerungen daran wurden unter den gut 4500 THW-Fans wach, als die Hamburger nach beiderseitigem nervösen Beginn mit 4:0 in Fürung gingen (8.). Hens und auch Pungartnik, der gegen seinen ehemaligen Verein gleich zu Beginn seine Stärken zeigen konnte,
Nikola Karabatic setze Impulse.
Nikola Karabatic setze Impulse.
waren mitentscheidend. Der THW brauchte eine ganze Zeit, um ins Spiel zu kommen. Der Einsatz von Nikola Karabatic im Angriff, der zu Spielbeginn nur in der Abwehr eingesetzt wurde, zahlte sich mit dem ersten THW-Saisontreffer nach zehn Spielminuten(!) aus.

Goran Stojanovic bereitete den Zebras zunächst einige Probleme.
Klicken Sie zum Vergrößern! Goran Stojanovic bereitete den Zebras zunächst einige Probleme.
Großen Anteil an der langen THW-Tor-Durststrecke hatte Goran Stojanovic im Hamburger Tor, der ein ums andere Mal die Kieler Angriffsbemühungen zunichte machen konnte. Dennoch konnten sich die Zebras langsam heran kämpfen, was auch an einem nun besser haltenden Henning Fritz im THW-Tor lag. Aber auch der von der Siebenmeterlinie sichere Kim Andersson, der zudem mit einigen Rückraumkrachern für Raunen im Publikum sorgte, brachte mehr Ruhe ins THW-Team. Bei Lundströms schönem Treffer von Außen waren die Kieler beim
Kim Andersson verwandelte vier seiner fünf Strafwürfe sicher.
Kim Andersson verwandelte vier seiner fünf Strafwürfe sicher.
10:10 wieder im Rennen. Hens brachial geworfenes 10:11, Anderssons ebenso wuchtiger Ausgleich und das 12:12 durch einen Andersson - Hammer waren die Aufsehen erregenden Schlusspunkte einer insgesamt zerfahrenen ersten Hälfte.

In der Colorline-Arena ging es heiß her.
Klicken Sie zum Vergrößern! In der Colorline-Arena ging es heiß her.
Auch in der zweiten Halbzeit konnte sich zunächst keines der beiden hoch motivierten Teams absetzen. Mit längerer Spielzeit aber wurde Fritz immer stärker, was auch an der nun fester zupackenden THW-Abwehr lag. Zeitz sogenannten einfache Tore hielten den THW im Spiel. Der ungeahndete Faustschlag von Jansen ins Gesicht von Christian Zeitz weckte dann endgültig den Kieler
Henning Fritz wurde von Minute zu Minute stärker.
Klicken Sie zum Vergrößern! Henning Fritz wurde von Minute zu Minute stärker.
Kampfesgeist. Guillaume Gille konnte mit seinem einzigen Treffer zwar noch zum 20:20-Ausgleich treffen, dann aber nagelte Fritz seinen Kasten endgültig zu. Hens, vorher treffsicherer Schütze, scheiterte zwischen der 54. und 57. gleich viermal an dem Kieler Keeper. Zwar zeigte Goran Stojanovic auf der Gegenseite auch schöne Paraden, doch gegen den Kieler Willen in Person von Henrik Lundström war auch für ihn kein Kraut gewachsen: Der THW-Linksaußen erkämpfte sich den Ball, wurde von 3 Hamburgern gejagt, ohne dass diese ihn jedoch aufhalten konnten: 22:20 für den THW (53.). Als Pelle Linders das 23:20 erzielte, entspannten sich die Mienen auf der Kieler Bank, zumal die starke Abwehr sich nun keine Blöße mehr gab. Auch Pungartnik schaffte es kurz vor Schluss freistehend nicht mehr, Fritz zu überwinden. Die letzten Sekunden der Partie gingen dann im lauten Jubel der Kieler Fans beinahe unter: Der THW Kiel hatte gleich im ersten Saisonspiel bewiesen, dass mit ihm in dieser Spielzeit zu rechnen ist.

(Christian Robohm)

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Spielszene.
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Als Trainer des THW Kiel bin ich froh zwei Punkte mit nach Kiel nehmen zu können. Mir war vor dem Spiel klar, dass das Spiel so sein würde. Wir haben erst vor ein paar Tagen gegen den HSV gespielt. Da haben sie in der ersten Halbzeit klar geführt (20:12-Schlecker Cup). Das heutige Spiel war bis zu den letzten fünf Minuten offen. Die Entscheidung in der zweiten Halbzeit brachten die leichten Tore von Christian Zeitz und ein Henning Fritz im Tor, der sehr gut gehalten hat. Auch unsere Abwehr hat sich letztlich gut gefunden. Auf die Frage, ob es geplant war, dass alle fünf Neuzugänge in der zweiten Halbzeit spielen würden, kann ich nur sagen: Zum Glück habe ich nicht mehr neue Spieler! Es hat sich so ergeben. Christian Zeitz musste verletzungsbedingt auf der Bank behandelt werden. Stefan Lövgren wollte ich eine kurze Pause gönnen, dass die Pause nun länger wurde, das war nicht geplant.

HSV-Trainer Fitzek:
Roman Pungartnik traf gegen den THW fünf Mal.
Klicken Sie zum Vergrößern! Roman Pungartnik traf gegen den THW fünf Mal.
Die zweite Halbzeit war der Knackpunkt des Spiels. Mir war klar, dass Christian Zeitz in der zweiten Halbzeit noch ein Mal kommen würde. So habe ich Branko Kokir als guten Abwehrspieler gegen ihn gesetzt, aber er ist mit ihm nicht klar gekommen. In der ersten Halbzeit hat Pascal Hens sich zerrissen, hat überragend gespielt ebenso wie Roman Pungartnik. Es fehlte jedoch die Unterstützung von Rückraum-Mitte. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden. Nur 23 Gegentore gegen den THW Kiel ist nur durch eine gute Abwehrarbeit möglich.
Thomas Knorr gegenüber den KN:
Eine ärgerliche Niederlage. Aber die Schiedsrichter haben Kiel oft eine zweite Chance gegeben und uns damit die Möglichkeit genommen, über Gegenstöße ein Tor zu machen. Gegen Göppingen haben wir unser erstes Spiel mit 26:33 verloren. Hätten wir gegen die so gespielt wie heute gegen Kiel, hätten wir die mit zehn Toren Unterschied geschlagen.
Adrian Wagner gegenüber den KN:
Wir sind sehr schwer ins Spiel gekommen. Aber in der zweiten Halbzeit stand unsere Abwehr besser. Auch ein Verdienst von Nikola Karabatic, der hier überragend gespielt hat.
Viktor Szilagyi gegenüber den KN:
Bei dem Spielverlauf zu Beginn können wir glücklich sein, dass wir zur Pause nicht deutlicher zurück lagen. Am Ende hatten wir die größeren Kraftreserven. Der Unterschied war auch, dass wir einem so wichtigen Spieler wie Stefan Lövgren eine Pause geben konnten und die Hamburger einem Pascal Hens nicht. Der musste durchspielen und war nach 45 Minuten müde.
Henning Fritz gegenüber den KN:
Ich bin froh, dass beim ersten Bundesligaspiel meine Leistung gestimmt hat. Die Vorbereitung lief wirklich nicht gut für mich und auch gegen den HSV sah ich am Anfang auch nicht glücklich aus.
Lesen Sie auch Zwei Minuten: Die THW-Kolumne nach dem Spieltag mit Stefan Lövgren.

15. Spieltag: 06.09.05, Di., 20.00: HSV Hamburg - THW Kiel: 20:23 (12:12)

Logo HSV Hamburg:
Stojanovic (1.-60., 18 Paraden), Wiechers (bei einem 7m, 1 Parade); Schröder, Kokir, Jansen (3), Flohr (1/1), Knorr (1), Pungartnik (5), B. Gille (1), G. Gille, Karbowski (n.e.), Lijewski, Lawrow (n.e.), Hens (9); Trainer: Fitzek
Logo THW Kiel:
Fritz (1.-60., 21 Paraden), M. Andersson (n.e.); Linders (1), K. Andersson (7/4), Lundström (3), Kavticnik (1), Hagen, Lövgren, Wagner, Ahlm (2), Schindler (n.e.), Szilagyi (1), Zeitz (4), Karabatic (4/1); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Becker / Hack (Halberstadt)
Zeitstrafen:
HSV: 3 (2x Jansen (20., 42.), B. Gille (16.));
THW: 3 (2x Karabatic (7., 40.), Zeitz (16.))
Siebenmeter:
HSV: 3/1 (Fritz hält Jansen (11.), Flohr gegen Fritz überweg (47.));
THW: 7/5 (Stojanovic hält Hagen (4.) Wiechers hält gegen K. Andersson (44.)),
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0 (4.), 4:0 (8.), 7:4 (17.), 9:8 (21.), 10:10 (27.), 12:12;
2. Hz.: 13:14 (32.), 15:15, 17:17 (39.), 19:19, 20:20 (50.), 20:23 (55.).
Zuschauer:
11071 (Color Line Arena, Hamburg)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.09.2005:

THW wachte noch rechtzeitig auf

23:20-Sieg beim HSV erst in der Schlussviertelstunde gesichert
Hamburg - In die neue Saison der Handball-Bundesliga startete der THW Kiel wie er die alte beendet hatte: mit einem Sieg. In einem Spiel überragender Abwehrreihen behielt der deutsche Meister gestern Abend in der Color Line Arena am Ende die Übersicht und setzte sich nach intensiv geführten 60 Minuten mit 23:20 (12:12) gegen den HSV Hamburg durch.

Der Stachel der schweren Auftaktniederlage in Göppingen saß tief beim HSV. Wiedergutmachung sollte her, auch weil wichtige Gespräche mit Sponsoren anstehen. Nach der Heimniederlage gegen den THW müssen die Hamburger jedoch den Scherbenhaufen eines krassen Fehlstarts zusammen fegen. Roman Pungartnik, im Sommer aus Kiel an die Elbe gewechselt, nahm's gelassen. "Wenn der deutsche Meister bei uns bis zur letzten Minute kämpfen muss", sagte der Slowene, "dann haben auch wir ein gutes Spiel gezeigt." Sein Trainer schlug in die gleiche Kerbe. Die Steigerung gegenüber dem Göppingen-Spiel sei gewaltig gewesen, erklärte Christian Fitzek. "Heute war ich mit der Leistung zufrieden, nur nicht mit dem Ergebnis."

Die Zebras benötigten allerdings eine lange Anlaufzeit. Wie schon in den Vorbereitungsspielen und beim Supercup-Sieg über Flensburg, kamen sie auch in Hamburg ganz schwer aus den Startlöchern: Die Entdeckung der Schläfrigkeit. 4:0 führte der HSV nach acht Minuten. Zwar ließ die defensive Kieler 6:0-Deckung am Kreis nichts anbrennen, dafür aber sprangen Hamburgs Halbe in die Bresche. Am höchsten Pascal Hens. Sechsmal schlug es in der ersten Halbzeit bei Henning Fritz ein, Roman Pungartnik bekam die THW-Defensive ebenfalls nicht in den Griff. Bis zum Pausenpfiff ließ es der Slowene viermal krachen.

Die Führung retteten die Hamburger dennoch nicht in die Kabinen. Daran war zum einen die bissige THW-Abwehr schuld, in der Nikola Karabatic und Marcus Ahlm im Mittelblock für vier ackerten und sich Torhüter Henning Fritz mehr und mehr in eine großartige Form steigerte. Außerdem zahlte sich der Wechsel von Kim Andersson gegen Christian Zeitz aus. Der Schwede traf eiskalt vom Siebenmeterpunkt und narrte den ebenfalls überragend haltenden Goran Stojanovic auch aus dem Spiel heraus. Anderssons sechs Volltreffer vor der Pause hielten den THW im Spiel.

Für die erste Gästeführung sorgte dann Christian Zeitz, der direkt nach dem Wechsel dreimal in Folge traf und das Kieler Nervenkostüm glättete. "Ich hatte so etwas befürchtet", ärgerte sich Fitzek später, " so eine erste Halbzeit lässt dieser Spieler nicht auf sich sitzen." Hart wurde schon die erste Halbzeit geführt, in den zweiten 30 Minuten kamen unschöne Szenen hinzu. So wurde Zeitz ausgerechnet von seinem Nationalmannschaftskollegen Torsten Jansen in seinem Vorwärtsdrang gehindert und fand sich nach einem Revanchefoul mit schmerzenden Zähnen auf der Bank wieder. Das unsichere Schiedsrichtergespann Becker/Hack gab sich milde und strafte Jansen mit einer Zwei-Minuten-Pause ab. Die Rote Karte wäre die passende Farbe gewesen.

Entschieden wurde die Partie in der Schluss-Viertelstunde, in der die THW-Abwehr nur noch ein Hamburger Tor zuließ und sich erstmals auf drei Tore absetzte. Außerdem zog Henning Fritz Pascal Hens den Zahn. Hamburgs Rückraum-Ass scheiterte sechsmal am großartigen Kieler Torhüter. Vielleicht habe er am Ende zu oft geworfen, bekannte Hens, "damit habe ich der Mannschaft eine große Chance genommen. Einer aber muss ja werfen." Das 20:23 in der 54. Minute durch Pelle Linders erzielt, war bereits das Schlussresultat.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.09.2005)


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