06./07.09.2005 - Letzte Aktualisierung: 07.09.2005 | Bundesliga |
Update #4 | KN-Bericht, Fotos, Spielbericht und Stimmen ergänzt... |
Die Zebras bedankten sich nach dem Erfolg im Saisonauftaktspiel bei
den mitgereisten Fans, die sie über die gesamte Partie lautstark
unterstützt hatten.
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Nikola Karabatic setze Impulse.
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Goran Stojanovic bereitete den Zebras zunächst einige Probleme.
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Kim Andersson verwandelte vier seiner fünf Strafwürfe sicher.
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In der Colorline-Arena ging es heiß her.
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Henning Fritz wurde von Minute zu Minute stärker.
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(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Spielszene.
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Als Trainer des THW Kiel bin ich froh zwei Punkte mit nach Kiel nehmen zu können. Mir war vor dem Spiel klar, dass das Spiel so sein würde. Wir haben erst vor ein paar Tagen gegen den HSV gespielt. Da haben sie in der ersten Halbzeit klar geführt (20:12-Schlecker Cup). Das heutige Spiel war bis zu den letzten fünf Minuten offen. Die Entscheidung in der zweiten Halbzeit brachten die leichten Tore von Christian Zeitz und ein Henning Fritz im Tor, der sehr gut gehalten hat. Auch unsere Abwehr hat sich letztlich gut gefunden. Auf die Frage, ob es geplant war, dass alle fünf Neuzugänge in der zweiten Halbzeit spielen würden, kann ich nur sagen: Zum Glück habe ich nicht mehr neue Spieler! Es hat sich so ergeben. Christian Zeitz musste verletzungsbedingt auf der Bank behandelt werden. Stefan Lövgren wollte ich eine kurze Pause gönnen, dass die Pause nun länger wurde, das war nicht geplant.
Roman Pungartnik traf gegen den THW fünf Mal.
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Die zweite Halbzeit war der Knackpunkt des Spiels. Mir war klar, dass Christian Zeitz in der zweiten Halbzeit noch ein Mal kommen würde. So habe ich Branko Kokir als guten Abwehrspieler gegen ihn gesetzt, aber er ist mit ihm nicht klar gekommen. In der ersten Halbzeit hat Pascal Hens sich zerrissen, hat überragend gespielt ebenso wie Roman Pungartnik. Es fehlte jedoch die Unterstützung von Rückraum-Mitte. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden. Nur 23 Gegentore gegen den THW Kiel ist nur durch eine gute Abwehrarbeit möglich.
Eine ärgerliche Niederlage. Aber die Schiedsrichter haben Kiel oft eine zweite Chance gegeben und uns damit die Möglichkeit genommen, über Gegenstöße ein Tor zu machen. Gegen Göppingen haben wir unser erstes Spiel mit 26:33 verloren. Hätten wir gegen die so gespielt wie heute gegen Kiel, hätten wir die mit zehn Toren Unterschied geschlagen.
Wir sind sehr schwer ins Spiel gekommen. Aber in der zweiten Halbzeit stand unsere Abwehr besser. Auch ein Verdienst von Nikola Karabatic, der hier überragend gespielt hat.
Bei dem Spielverlauf zu Beginn können wir glücklich sein, dass wir zur Pause nicht deutlicher zurück lagen. Am Ende hatten wir die größeren Kraftreserven. Der Unterschied war auch, dass wir einem so wichtigen Spieler wie Stefan Lövgren eine Pause geben konnten und die Hamburger einem Pascal Hens nicht. Der musste durchspielen und war nach 45 Minuten müde.
Ich bin froh, dass beim ersten Bundesligaspiel meine Leistung gestimmt hat. Die Vorbereitung lief wirklich nicht gut für mich und auch gegen den HSV sah ich am Anfang auch nicht glücklich aus.Lesen Sie auch Zwei Minuten: Die THW-Kolumne nach dem Spieltag mit Stefan Lövgren.
Aus den Kieler Nachrichten vom 07.09.2005:
Der Stachel der schweren Auftaktniederlage in Göppingen saß tief beim HSV. Wiedergutmachung sollte her, auch weil wichtige Gespräche mit Sponsoren anstehen. Nach der Heimniederlage gegen den THW müssen die Hamburger jedoch den Scherbenhaufen eines krassen Fehlstarts zusammen fegen. Roman Pungartnik, im Sommer aus Kiel an die Elbe gewechselt, nahm's gelassen. "Wenn der deutsche Meister bei uns bis zur letzten Minute kämpfen muss", sagte der Slowene, "dann haben auch wir ein gutes Spiel gezeigt." Sein Trainer schlug in die gleiche Kerbe. Die Steigerung gegenüber dem Göppingen-Spiel sei gewaltig gewesen, erklärte Christian Fitzek. "Heute war ich mit der Leistung zufrieden, nur nicht mit dem Ergebnis."
Die Zebras benötigten allerdings eine lange Anlaufzeit. Wie schon in den Vorbereitungsspielen und beim Supercup-Sieg über Flensburg, kamen sie auch in Hamburg ganz schwer aus den Startlöchern: Die Entdeckung der Schläfrigkeit. 4:0 führte der HSV nach acht Minuten. Zwar ließ die defensive Kieler 6:0-Deckung am Kreis nichts anbrennen, dafür aber sprangen Hamburgs Halbe in die Bresche. Am höchsten Pascal Hens. Sechsmal schlug es in der ersten Halbzeit bei Henning Fritz ein, Roman Pungartnik bekam die THW-Defensive ebenfalls nicht in den Griff. Bis zum Pausenpfiff ließ es der Slowene viermal krachen.
Die Führung retteten die Hamburger dennoch nicht in die Kabinen. Daran war zum einen die bissige THW-Abwehr schuld, in der Nikola Karabatic und Marcus Ahlm im Mittelblock für vier ackerten und sich Torhüter Henning Fritz mehr und mehr in eine großartige Form steigerte. Außerdem zahlte sich der Wechsel von Kim Andersson gegen Christian Zeitz aus. Der Schwede traf eiskalt vom Siebenmeterpunkt und narrte den ebenfalls überragend haltenden Goran Stojanovic auch aus dem Spiel heraus. Anderssons sechs Volltreffer vor der Pause hielten den THW im Spiel.
Für die erste Gästeführung sorgte dann Christian Zeitz, der direkt nach dem Wechsel dreimal in Folge traf und das Kieler Nervenkostüm glättete. "Ich hatte so etwas befürchtet", ärgerte sich Fitzek später, " so eine erste Halbzeit lässt dieser Spieler nicht auf sich sitzen." Hart wurde schon die erste Halbzeit geführt, in den zweiten 30 Minuten kamen unschöne Szenen hinzu. So wurde Zeitz ausgerechnet von seinem Nationalmannschaftskollegen Torsten Jansen in seinem Vorwärtsdrang gehindert und fand sich nach einem Revanchefoul mit schmerzenden Zähnen auf der Bank wieder. Das unsichere Schiedsrichtergespann Becker/Hack gab sich milde und strafte Jansen mit einer Zwei-Minuten-Pause ab. Die Rote Karte wäre die passende Farbe gewesen.
Entschieden wurde die Partie in der Schluss-Viertelstunde, in der die THW-Abwehr nur noch ein Hamburger Tor zuließ und sich erstmals auf drei Tore absetzte. Außerdem zog Henning Fritz Pascal Hens den Zahn. Hamburgs Rückraum-Ass scheiterte sechsmal am großartigen Kieler Torhüter. Vielleicht habe er am Ende zu oft geworfen, bekannte Hens, "damit habe ich der Mannschaft eine große Chance genommen. Einer aber muss ja werfen." Das 20:23 in der 54. Minute durch Pelle Linders erzielt, war bereits das Schlussresultat.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.09.2005)
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