12./13.10.2005 - Letzte Aktualisierung: 13.10.2005 | Bundesliga |
Update #3 | Spielbericht der KN, Fotos, Stimmen, Spielbericht und Statistik ergänzt... |
Nikola Karabatic war gegen Kronau 9/5 mal erfolgreich. |
Stefan Lövgren im Duell mit Kronaus erfolgreichstem Torschützen Andrej Klimovets |
Nach der Pause änderte sich zunächst wenig, wieder agierten beide Teams fehlerbehaftet. Dennoch setzten wieder die Kieler das erste Achtungszeichen, als Anderssons einen Tempogegenstoß des erst 18-jährigen Uwe Gensheimer parieren konnte, Lövgren per Siebenmeter und der inzwischen für Lundström gekommende Adrian Wagner auf 17:12 erhöhten (35.). Doch die Gäste steckten nicht auf, konnten trotz einer nun immer dichter gestaffelten Kieler Abwehr verkürzen. Beim 18:21 durch den Heber Oleg Velykys, der
Zweikampf zwischen Marcus Ahlm und Kronaus Steffen Ahrens |
(Christian Robohm)
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Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Aus kiel4kiel.de:
THW hält mit Sieg gegen Kronau Anschluss an Tabellenspitze
Nach dem Debakel von Plock hat der THW Kiel schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Gegen den starken Aufsteiger SG Kronau/Östringen siegten die Zebras am 8. Spieltag der Handball-Bundesliga mit 30:19 (14:11) und setzen sich damit in der Spitzengruppe fest. Der deutliche Erfolg kam allerdings nach ausgeglichenem Start in der Schlussviertelstunde zustande, als den Gästen die Luft ausging. Bester Torschütze beim THW war Nikola Karabatic mit 9/5 Toren, Mattias Andersson überzeugte zudem im Tor mit 14 Paraden.
Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele hundertprozentige Chancen vergeben, wir hätten schon mit drei bis vier Toren mehr führen müssen. Wir haben vor allem nur deswegen 11 Gegentore kassiert, weil Kronau keinen Tempohandball gespielt hat.
Ich will nicht sagen, dass die Deckung gut gestanden hat, sondern Mattias Andersson hat sehr stark gehalten.
Mit den ersten 45 Minuten bin ich in erster Linie zufrieden. Sicher, wir haben auch Fehler gemacht, aber unter dem Strich gut und konzentriert gespielt, mein Torwart hat zudem sehr gut gehalten. Mit der letzten Viertelstunde bin ich hingegen nicht einverstanden - wir wurden vom THW förmlich überrannt, einige meiner Spieler sind nicht einmal mehr zurückgelaufen.
Aber wir haben gegen eine starke Mannschaft gespielt, die sehr abgeklärt agiert hat. Das Ergebnis ist zwar zu hoch ausgefallen, aber der Sieg war verdient.
Man hat schon gesehen, dass wir wieder nicht das auf die Platte gebracht haben, was wir auf die Platte bringen können. Aber ein sicherer Sieg war wichtig nach der Niederlage in Plock. Die nächsten drei Partien, die beiden Heimspiele in der Champions League und in Delitzsch, müssen jetzt gewonnen werden.
Ich bin optimistisch, dass wir dorthin zurückfinden, was wir können. Dort müssen wir bis zum Ende der Hinrunde hinkommen. Die Harmonie ist aufgrund der vielen Neuzugänge und der Verletzungen von Marcus Ahlm und Nikola Karabatic in der Vorbereitung noch nicht so gegeben wie in der letzten Saison, wir stecken quasi teilweise noch in der Vorbereitung.
Sicher haben wir eine Mannschaft, die mit dem Abstieg nichts zu tun haben sollte. Aber wir haben einen sehr dünnen Kader, daher ging unserer Mannschaft in der Schlussphase auch ein bisschen die Luft aus. Nachdem Slawomir Szmal im Tor bisher sehr gute Leistungen gebracht hat, bin ich froh, dass Maros Koplak heute seine Form gefunden hat.
Lesen Sie auch Zwei Minuten: Die THW-Kolumne nach dem Spieltag mit Marcus Ahlm.
Aus den Kieler Nachrichten vom 13.10.2005:
Bis zur 45. Minute hielt der Aufsteiger dagegen, ließ nie mehr als drei bis vier Tore Abstand zu und hielt lange Zeit die Spannung im Spiel. Erst als die Kräfte in der Schlussviertelstunde schwanden und die SG-Abwehr Tempo durch rustikale Spielweise ersetzte, ging es rasend schnell bergab. Es folgte ein Zeitstrafen- und Siebenmetergewitter, der THW griff zu und setzte sich von 20:17 (45.) entscheidend auf 26:18 (53.) ab. "In der letzten Viertelstunde wurden wir schlicht überrannt", schimpfte SG-Coach Juri Schewzow, "einige von uns hatten es nicht nötig zurück zu laufen. Darüber wird zu reden sein."
Ein perfekter Tag war es für Henrik Lundström. Kurz nach 14 Uhr wurde dem schwedischen Linksaußen von seiner Lebensgefährtin Isabel Sohn Colin geboren, am Abend folgte der deutliche Sieg. "Ich hatte einen glücklichen Tag", strahlte der 25-Jährige, "erst die Geburt, dann ein Sieg mit elf Toren, besser kann es nicht sein." Die Geburt war allerdings nicht spurlos an dem Jungvater vorbeigegangen. In den letzten Monaten vor dem Tor eine Bank, versiebte Lundström die ersten drei Möglichkeiten gegen Kronaus starken Schlussmann Maros Kolpak leichtfertig. Danach besann er sich, traf zweimal und durfte seinen Arbeitstag nach 25 Minuten beenden. In der Anfangsphase sah sich der Schwede allerdings in guter Gesellschaft. Ob Frode Hagen, Nikola Karabatic oder Marcus Ahlm - Treffsicherheit sieht anders aus. "Wir hätten zur Halbzeit viel deutlicher führen müssen, dann hätten wir es auch leichter gehabt", bemängelte THW-Trainer Noka Serdarusic.
In der vergangenen Saison war auf das THW-Torhüter-Duo Andersson/ Fritz stets Verlass. Zurzeit blitzt die Klasse der beiden nur spärlich auf. Gestern Abend hatte Trainer Noka Serdarusic den dritten Schlussmann im Aufgebot, Dennis Klockmann, mit auf die Bank genommen. Sollte diese Maßnahme als Psychotrick dienen, war sie ein Volltreffer. Mattias Andersson bot seine beste Saisonleistung, hielt 15 schwere Bälle an und brachte der Abwehr Sicherheit. In der THW-Deckungsarbeit lag der Schlüssel zum Erfolg. Die 6:0-Reihe war schnell auf den Beinen und trieb die SG-Angreifer in die Verzweiflung. Weltklassemann Oleg Velyky: fast völlig abgemeldet, Torjäger Mariusz Jurasek: nicht zu sehen. Als Rhein-Neckar-Löwen angekündigt, erwies sich das Team im Angriff als zahnloser Bettvorleger. Mit der THW-Abwehr habe sein Team große Probleme gehabt, analysierte der 18-jährige Jungstar Uwe Gensheimer, "außerdem haben wir zu viele Konter vergeben." Youngster Gensheimer zeigte den Arrivierten im THW-Team immerhin wie Siebenmeter sicher verwandelt werden. Dreimal legte er den Ball eiskalt an Welt-Handballer Henning Fritz vorbei, Kavticnik, Karabatic und Lövgren zitterten dagegen die Hände. Doch auch diese Bilanz drehte sich. Gensheimer setzte seinen vierten Versuch fast unters Hallendach, auf der anderen Seite brachte Nikola Karabatic fünf Bälle sicher unter. Insgesamt schraubte der Franzose seine Ausbeute auf neun Volltreffer. Das wird auch in seiner Heimat registriert werden. Die bekannteste Sportzeitung der Welt, L' Equipe, hatte zwei Reporter nach Kiel geschickt, um das Befinden von Frankreichs hoffnungsvollstem Handballer zu erkunden. Es geht ihm gut.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 13.10.2005)
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