08.06.2006 | Mannschaft |
In der Meisterschaft war das Team von Zvonimir Serdarusic nicht zu stoppen. Mit den "jungen Wilden" Vid Kavticnik (22), Kim Andersson (23) und Europameister Nikola Karabatic (22) dominierte der THW die Liga vor allem mit Tempo-Handball. Einer der Motoren war Viktor Szilagyi. Ein Spieler, der quasi durch die Hintertür an die Förde gekommen ist. Als sein Verein TuSEM Essen die Lizenz abgeben und in die Regionalliga absteigen musste, unterschrieb der 27-jährige Österreicher quasi über Nacht beim THW.
Szilagyi lobte den Teamgeist der Kieler. "Ich habe es noch nie erlebt, dass eine Mannschaft auch am Saisonende noch mit so viel Spaß bei der Sache ist." Zuletzt musste Szilagyi ersetzt werden - Anfang Mai riss dem gebürtigen Ungarn das Kreuzband. Auch Formschwächen einzelner Spieler konnten die Kieler immer wieder ausgleichen: Als Welthandballer Henning Fritz in eine Formkrise stürzte, war Mattias Andersson zur Stelle. Suchte Christian Zeitz vergeblich seinen linken Hammer, warf Kim Andersson die Tore im halbrechten Rückraum.
Zwei Mal zahlten die Kieler Lehrgeld: Beim 33:39 in Flensburg und beim 30:32 in Minden, als sie eine Sieben-Tore-Führung verspielten. Anschließend bewies das Team um den genialen Spielmacher Stefan Lövgren aber Lernfähigkeit und eine intakte Moral. Mit 14 Siegen in Folge stürmte es zur Meisterschaft. Im Schnitt warfen die Kieler 36 Tore pro Spiel und gewannen jeweils mit mehr als sieben Toren Vorsprung. Garant des Titels war einmal mehr die Heimstärke. In der stets mit 10.250 Zuschauern ausverkauften Ostseehalle gab der Meister keinen einzigen Punkt ab. "Dieser Titel ist mir lieber als manch anderer", sagte Serdarusic. "Schließlich haben wir hier in Kiel den totalen Umbruch geschafft."
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 08.06.2006)
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