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25.08.2006 Mannschaft

Zebra-Journal: THW als Favorit: "Das haben wir uns verdient"

Meister startet mit Rekord-Etat und knapp 10 000 Dauerkarten

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 25.08.2006:

Mit einem Rekord-Etat von sechs Millionen Euro startet der THW Kiel in die neue Saison. 9997 Dauerkarten hat der zwölffache Meister verkauft - auch das ist ein Rekordwert. Mit Thierry Omeyer (Montpellier HB), Lars Krogh Jeppesen (FC Barcelona) und Dominik Klein (TV Großwallstadt) haben die Zebras ihre eingespielte Mannschaft noch einmal verstärkt. Kein Wunder, dass die Konkurrenz glaubhaft versichert, nur um Platz zwei mitspielen zu können. "Wir nehmen die Favoritenrolle an", verzichtet THW-Manager Uwe Schwenker auf unverbindlichen Wort-Nebel. "Die haben wir uns schließlich auch verdient."
Mit Welt- und Europameister Omeyer, den der THW für mehrere hundertausend Euro Ablöse verpflichtete, wollen die Kieler endlich die Champions League gewinnen. Die Formkrise von Henning Fritz und die Verletzung von Mattias Andersson zum Saisonende hatten den Nerv der THW-Verantwortlichen getroffen. "Alles andere wäre unprofessionell gewesen", verteidigte Schwenker den Transfercoup.

Der Franzose deutete in der Saisonvorbereitung bereits seine Klasse an. Einen guten Eindruck hinterließ dabei auch Dominik Klein ("Mini"), der mit schnellen Beinen und einer Pferdelunge die 5:1-Deckung belebte. "Noka hat mir in den ersten zwei, drei Wochen immer wieder gesagt, was ich alles falsch mache", meinte Klein. "Aber deshalb bin ich hier. Ich möchte etwas lernen, mich entwickeln."

Trotz kritischer Worte ist Noka Serdarusic mit seinem neuen Linksaußen sehr zufrieden. "Er kann Henrik Lundström auf dieser Position richtig Druck machen." Weniger zufrieden war der THW-Trainer mit dem Einstand von Lars Krogh Jeppesen, der wegen zahlreicher Verletzungen fast die komplette Vorbereitung verpasste. Eine lädierte Schulter brachte der Däne aus Barcelona mit. Im Trainingslager in Varel/Obenstrohe zerrte er sich die Wade, vom Schlecker-Cup in Ehingen kehrte er mit einer schmerzhaften Rippenprellung zurück. "Er war einmal der beste Spieler der Bundesliga", weiß auch Serdarusic, dass alte Urkunden keine Garantie für neue Titel sind. Jeppesen soll im Mittelblock Nikola Karabatic und Marcus Ahlm entlasten. Beim Schlecker-Cup stand der Däne für einige Minuten im Abwehrzentrum und unterstrich seine außerordentlichen Fähigkeiten als Abwehrspieler.

Ohne Jeppesen und Viktor Szilagyi, dem die Ärzte nach seinem Kreuzbandriss "gute Fortschritte" bescheinigen, standen dem THW im Rückraum nur zwei Rechtshänder zur Verfügung. Eine schmale Personaldecke. Ausreichend allerdings, um in der Vorbereitung alle Spiele zu gewinnen. Neben dem "Spar Nord Cup" in Aalborg räumte der Meister auch in souveräner Manier zum fünften Mal den hochkarätig besetzten "Schlecker-Cup" ab und verteidigte in der Ostseehalle den Titel beim "Unser Norden Cup".

Mit Jeppesen und Szilagyi könnte der Traum der Kieler vom Gewinn der Champions League endlich wahr werden. "Wir müssen mit dieser Mannschaft jetzt etwas weniger auf den lieben Gott hoffen", sagte Serdarusic. "Aber Hilfe von oben brauchen wir trotzdem."

(aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 25.08.2006)


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