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25.08.2006 Mannschaft

Zebra-Journal: Weltgens neue Handball-Welten

Die ersten Wochen beim THW? Für den 19-Jährigen wie ein Märchen

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 25.08.2006:

Moritz Weltgen: "Um Geld ging es mir sowieso nicht."
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Der 5. August 2006 ist ein besonderes Datum für Moritz Weltgen. An diesem Sonnabend lief er im Trikot des THW Kiel in der Jahnhalle des VfL Bad Schwartau auf. Hier hatte der 19-Jährige als C-Jugendlicher seine Karriere begonnen.
Als sich der gebürtige Göppinger vor dem Testspiel an der Seite seiner Idole vor den mehr als 600 Zuschauern aufreihte, pulsierte das Adrenalin bis in die Fingerspitzen. "Das war unglaublich aufregend", meinte der angehende Sport-Soldat, der zudem den stärksten Applaus absahnte. "Meine alten Kumpels waren alle da", freute sich der Rechtshänder, dessen Wechsel bei den VfL-Verantwortlichen weniger Gegenliebe fand. "Da hat es Ärger gegeben", weiß Weltgen, der zum erweiterten Kreis der Jugend-Nationalmannschaft gehört. Ärger, weil er den trainingsfreien Montag monatelang beim Zweitligisten TSV Altenholz verbrachte. Zu einer Zeit, als der VfL selbst noch um den Aufstieg in die Zweite Liga spielte. "Mir hat das Konzept in Altenholz gefallen", meinte Weltgen, der beim TSV einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieb. "Um Geld ging es mir sowieso nicht."

Weltgen sagte dem VfL ab, bezog in Kiel-Hassee die Bude des ehemaligen Altenholzers Dennis Klockmann (heute Schwerin) und startete in eine neue Handballwelt. Zumindest die ersten Wochen verliefen für Weltgen, der als Mittelmann und Linksaußen spielen kann, wie ein Märchen. Kaum in Altenholz gelandet, nahm ihn Noka Serdarusic unter die Lupe. "Ein Talent", befand der Trainer des THW Kiel. "Er hat aber noch viel Arbeit vor sich und wird uns in dieser Saison noch nicht helfen können." Doch wie einst bei Christoph Schindler (jetzt Balingen) und Sebastian Preiß (Lemgo) befand Serdarusic, dass der Fan der Rockband "Toten Hosen" die Zebras ins Trainingslager nach Varel/Obenstrohe begleiten durfte. Ein Traum für Weltgen, der nun Seite an Seite mit seinen beiden größten Idolen Stefan Lövgren und Nikola Karabatic schwitzen durfte. Kurzerhand sagte Weltgen eine Reise nach Barcelona ab, die ihm seine Eltern zum bestandenen Abitur schenkten. Statt mit seiner Freundin Julia teilte sich der Blondschopf das Zimmer mit dem slowenischen Nationalspieler Vid Kavticnik. "Ein witziger Typ ohne Starallüren", befand Weltgen, der in den Plänen von Wolfgang Schwenke eine feste Größe ist. "Moritz ist mehr als ein Notnagel für mich", sagt der Trainer des TSV Altenholz, der ihn als zweiten Spielmacher neben Rasmus Gersch aufbauen will. "Er ist ein sehr intelligenter Spieler, der sich schon sehr gut im Raum bewegt."

Handball satt - so lautet das Motto von Moritz Weltgen, der als angehender Soldat in der Sportförderkompanie der Bundeswehr seine Tage ganz im Zeichen des Handballs verbringen kann. Ein Jahr, in dem Weltgen ausprobieren will, wohin seine Reise gehen wird.

(aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 25.08.2006)


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