16.12.2006 | WM 2007 |
Die Handball-WM findet vom 19. Januar bis zum 4. Februar 2007 statt. |
Dennoch galt es nach der zweiten WM auf afrikanischem Boden für Angola zunächst, sich erstmals für einen Titelkampf in Europa zu qualifizieren. Bei der Afrikameisterschaft im Januar diesen Jahres hielt sich die Mannschaft aus der ehemaligen portugiesischen Kolonie in der Vorrunde gegen Kongo und die Demokratische Republik Kongo schadlos. In der Zwischenrunde wurden den Angolanern dann aber die scheinbar übermächtigen Marokkaner zugelost, so dass sich das Erreichen des Halbfinals der kontinentalen Meisterschaft und die damit verbundene Qualifikation für die WM im direkten Vergleich mit Algerien entscheiden musste: Angola siegte schließlich in einem dramatischen Spiel mit 28:27 - da machte es dann auch nichts aus, dass man mit drei folgenden Niederlagen nur auf dem undankbaren vierten Platz der Afrikaspiele landete.
Wenngleich die Südwestafrikaner in der Vorrundengruppe E in der Ostseehalle der krasse Außenseiter ist und an allen drei Wettkampftagen jeweils das "Vorspiel" um 18.15 Uhr vor den europäischen Vergleichen absolviert, verspricht besonders die unorthodoxe Spielweise Angolas einen großen Unterhaltungswert für die 10.000 Zuschauer: Trainer Nikolay Pirgov hat eine konditionell sehr starke Truppe am Start, die die gesamte Spielzeit über mit offensiver Manndeckung bereits ab der Mittellinie den Spielfluss ihrer Gegner stören wollen. Besonders europäische Mannschaften sind diese Art der Verteidigung kaum gewöhnt, wird doch in Europa höchst selten dieser "Indianer-Handball" - so die etwas abfällige Bezeichnung - gespielt. In der Offensive aber überraschen die Angolaner allerdings beizeiten mit schönen Spielzügen und Kempatricks.
Doch spielen die Afrikaner nicht ausschließlich, um das Publikum in ihren Bann zu ziehen, denn Pirgov hat es längst auch auf ein ergebnisorientierteres Spiel abgesehen. Mit Erfolg: Bei den Festlichkeiten zum 31. Jahrestag der Unabhängigkeit Angolas am 11. November diesen Jahres besiegte die Nationalmannschaft ihre ehemalige Kolonialmacht Portugal mit 28:27 und siegte damit erstmals gegen eine europäische Nationalmannschaft. Dies dürfte bei der WM allerdings um ein Vielfaches schwieriger werden für die Afrikaner.
"zebra"-Tipp: Trotz steigender Euphorie und immer besser werdender Trainingsbedingungen in Angola sind die Südwestafrikaner auch bei ihrer zweiten WM-Teilnahme nur krasser Außenseiter. Ziel für die Mannschaft von Nikolay Pirgov kann nur sein, sich vor großem Publikum auf sympathische Art zu präsentieren. Für die Spieler bedeutet dies auch eine große Chance: Mit ansprechenden Leistungen könnte womöglich ein Vertragsangebot eines europäischen Clubs anstehen. Dennoch müsste schon einiges zusammenkommen, damit sich Angola für die Zwischenrunde der Weltmeisterschaft qualifiziert.
Die Spiele Angolas in der Ostseehalle:
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