11./12.03.2007 - Letzte Aktualisierung: 12.03.2007 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Spielbericht, Fotos und Stimmen ergänzt... |
Kim Andersson trug sich mit sieben Toren in den Spielberichtsbogen ein. |
Dimitri Kouzelev erzielte für GWD acht Tore. |
Nikola Karabatic erzielte 6/1 Tore. |
Marcus Ahlm setzt sich am Kreis durch. |
Christian Zeitz war dreimal erfolgreich. |
Die Kieler Handballer haben nun - nach vier Pflichtspielen innerhalb von nur elf Tagen - zunächst vier Tage Pause, dann wartet am Freitag allerdings das Spitzenspiel in der seit Wochen ausverkauften Kölnarena beim VfL Gummersbach auf die Zebras. Ein wahres Vier-Punkte-Spiel um die deutsche Meisterschaft!
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Glückwunsch, dieser Sieg des THW Kiel geht vollkommen in Ordnung. Wir hatten uns Ziele gesetzt und haben diszipliniert gespielt und versucht unser Angriffsspiel aufzuziehen. Ein schnelles Umschalten meiner Mannschaft zwischen Angriff und Abwehr fehlte allerdings.Insgesamt geht das Ergebnis aber in Ordnung. Wir haben nicht so hoch verloren wie einige andere Mannschaften in der Ostseehalle und ich denke, dieses Spiel meiner Mannschaft war im Vergleich zum Spiel in der Hinrunde eine Verbesserung.
Es war heute sicher nicht unser bestes Spiel. Das war Magerkost meiner Mannschaft. Aber wie Richard Ratka eben sagte, war es nicht allein unsere Schuld. Die Mindener haben das Tempo aus dem Spiel rausgenommen und 15 Sekunden bis zur Mittellinie und 15 Sekunden bis zum Angriff gebraucht - inzwischen war meine Mannschaft eingeschlafen. Das wurde aber auch öfters wiederum bestraft. Es gibt überall mal Magerkost, ich hoffe allerdings, dass es am Freitag nicht der Fall ist...
Es war ein ganz passables Ergebnis. Wir sind hier nicht hergefahren, um zu gewinnen, sondern um gut zu spielen. Ich bin ganz zufrieden, wir haben aber ein paar kleine Fehler gemacht, die müssen wir noch abstellen. Insgesamt war das in Ordnung heute.
Gegen Gummersbach ist es am Freitag ein ganz neues Spiel, da müssen wir über 60 Minuten sehr konzentriert spielen, das wird ein ganz anderes Spiel. Das Flensburger Ergebnis ist natürlich nicht von Nachteil für uns, aber wir müssen unsere Spiele spielen und gewinnen.
Es war eine schöne Woche, wir haben drei Spiele gewonnen, aber jetzt haben wir ein wichtiges Spiel in Gummersbach vor uns. Das Flensburger Ergebnis war gut für uns. Wenn wir in Gummersbach gewinnen, dann wären wir drei Punkte vor Flensburg und vier vor Gummersbach, aber wir dürfen nur von Spiel zu Spiel denken, es kommen noch viele Spiele. [Wieviele Titel werden es in dieser Saison?] Ich hoffe drei.
Für uns ging es darum, noch einmal Selbstvertrauen zu tanken. Wir haben im Angriff ein gutes Spiel gemacht, wir können zufrieden sein. Unsere Chancen im Abstiegskampf sind ganz gut, wir müssen aus den nächsten drei Spielen vier Punkte holen.
So ist das im Handball. Aber ich glaube, die hatten sich auch auf mich eingeschossen. Minden war nur auf Schadenbegrenzung aus und hat das Spiel langsam gemacht. Mit meiner persönlichen Leistung bin ich momentan überhaupt nicht zufrieden.
Ich versuche immer, so gut wie heute zu spielen. Aber es gibt Tage, da gelingt einem fast alles. Das war heute so ein Tag. Als Team können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Hier sind schon ganz andere Teams viel deutlicher unter die Räder gekommen.
Ich komme immer besser in den Tritt und habe auch während meiner Einsätze den Kopf frei. Aber mir fehlt natürlich noch die Kraft. Außerdem bin ich noch zu langsam. Unser Sieg war verdient und ungefährdet.
Wir wollten in der Deckung schon mal ein Timing für das Gummersbach-Spiel reinbekommen. Das ist uns leider nicht gelungen. Das müssen wir jetzt im Training bis Freitag nachholen.
Lesen Sie auch Zwei Minuten: Die THW-Kolumne nach dem Spieltag mit Dominik Klein.
Aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2007:
Der traumhafte Tag samt Sonnenspektakel an der Kieler Förde fand für die 10250 Ostseehallenbesucher nur bedingt seine Fortsetzung. Das erhoffte Handball-Fest seitens des zwölffachen Deutschen Meisters blieb aus. Auch, weil die Gäste aus Ostwestfalen-Lippe ihre Angriffsbemühungen dermaßen in die Länge zogen, dass sich THW-Trainer Noka Serdarusic um die Betriebstemperatur seines Ensembles sorgte.
"Man musste Angst haben, meine Jungs würden irgendwann einschlafen. Minden brauchte 15 Sekunden, um an die Mittellinie zu kommen und dann noch mal 15, um den Spielzug zu diskutieren. Dann erst legten sie los", flachste der Kieler Trainer. Dabei war seine Mannschaft hoch konzentriert in die Begegnung gestartet und hatte schnell ein 5:2 vorgelegt. Nur Mindens stärkste Waffe, Stephan Just (10/5), wollte die schwarz-weiße Deckung nicht in den Griff bekommen. Der 28-Jährige traf im schlechtesten Angriff der Liga aus allen Lagen und zeigte zudem noch Nervenstärke am Siebenmeterpunkt.
Beim Stand von 7:6 (15.) erinnerte sich Serdarusic an den famosen Auftritt von Dominik Klein am Mittwoch in Melsungen und beorderte seinen Linksaußen abermals an die Spitze einer 5:1-Abwehrformation. Mit nachhaltigem Erfolg. Die Gegenstöße, die Klein dem THW durch seine ständigen Störmanöver ermöglichte, und seine eindrucksvolle Trefferquote ließen den Vorsprung auf ein komfortables 16:9 (25.) wachsen. Mittwoch zwölf Tore, gestern neun - der THW-"Youngster" sprüht derzeit förmlich vor Spielfreude. Außerdem fanden Nikola Karabatic' Anspiele immer öfter die Hände von Marcus Ahlm (6), dem die Mindener als Dank zwei Trikots innerhalb von fünf Minuten zerrissen.
Die Auszeichnung "Abwehrleistung ohne negativen Befund" verspielten die "Zebras" im zweiten Durchgang. Denn Minden kam, wenn Kiel es ließ. Aus einem 14:21 (33.) zauberte GWD ein 23:26 (43.). Erinnerungen an den Krimi vor exakt sechs Jahren wurden wach, als sich der THW nach einer 18:8-Führung knapp mit 28:26 ins Ziel rettete. Doch damals stand Thierry Omeyer noch nicht in Diensten der Kieler. Für Mattias Andersson in Halbzeit zwei zwischen den Pfosten leitete er mit einer Parade Marke "Weltklasse" die Vorentscheidung ein. Sein Pass fand "Star-Akkrobat" Nikola Karabatic, der wie im Kabarett den anschließenden Treffer des in der Luft zu schwebenden Kim Andersson vorbereitete. Während sich GWD-Trainer Richard Ratka trotz solcher Einlagen darüber freute, sich in Kiel nicht das Torverhältnis versaut zu haben, endete Noka Serdarusic gewohnt süffisant. "Das war sicher nicht eines unserer besseren Spiele. Aber so ist das nun mal im Leben. Manchmal muss man sich auch mit Magerkost zufrieden gegeben."
(Von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2007)
(11./12.03.2007) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |