30.04.2007 | Bundesliga |
Das Team der SG Kronau/Östringen.
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Trotzdem wollen sich die Kieler, die einen Zwei-Punkte-Vorsprung auf den ärgsten Verfolger HSV Hamburg haben, natürlich nicht kampflos ergeben. Und so schickt Uwe Schwenker denn auch gleich eine Kampfansage an die Konkurrenz hinterher: "Wir wollen immer Titel, und unsere Spieler sind süchtig nach Titeln. Und wir können Niederlagen nicht akzeptieren." Am Mittwoch Abend wartet allerdings ein ganz dicker Brocken auf Zebras. Will die SG Kronau/Östringen doch Revanche nehmen für die unlängst erlittene 31:33-Niederlage im diesjährigen Pokalfinale. Ihr Selbstbewusstsein ziehen die Rhein-Neckar-Löwen nicht nur aus diesem Spiel, in dem sie den THW lange Zeit an den Rand einer Niederlage drückten. Fünf Mal gewann die SG zuletzt in der Bundesliga in Folge, stellte damit einen neuen Vereinsrekord auf. Besonders eindrucksvoll musste zuletzt der VfL Gummersbach einsehen, wie schwer es ist, in der SAP-Arena zu bestehen. Mit 36:41 unterlag der VfL bei der SG Kronau-Östringen, hatte zu keiner Zeit eine Siegchance. Es scheint, als ob die SG in der Schlussphase die Enttäuschungen, die der bisherige Saisonverlauf auch mit sich brachte, vergessen machen möchte.
In Mannheim machte man sich vor der Spielzeit leise Hoffnungen, um einen Europapokalplatz mitspielen zu können. Den hat man nun durch die Finalteilnahme im DHB-Pokal sicher, doch in der Liga lief es nicht rund. Die Niederlage am zweiten Spieltag bei Eintracht Hildesheim, ein Unentschieden in Wilhelmshaven, der knappe Zwei-Punkte-Verlust in Göppingen oder gegen Großwallstadt - die SG ließ Punkte bei Gegnern, die an sich zu schlagen gewesen wären. Auf der anderen Seite zeigte sie mit den Heimerfolgen gegen Flensburg, Lemgo, Magdeburg und Gummersbach, welches Potenzial das Team von Trainer Juri Chevtsov in sich hat. Es zeigt aber auch, was in dieser Spielzeit wirklich möglich gewesen wäre, wenn man nicht gegen die vermeintlich "Kleinen" so viele Punkte liegen gelassen hätte. So aber belegen die "Kröstis" momentan "nur" den achten Platz (siehe auch Gegnerkurve SG Kronau/Östringen und Tabelle). Die Tendenz ist aber positiv, als "Mannschaft der Stunde" gilt die SG - und will es auch am Mittwoch bleiben. "Meine Mannschaft wird alles geben, um mit unseren tollen Fans im Rücken den THW Kiel zu bezwingen und in der Bundesliga den sechsten Sieg in Folge einzufahren", gibt Chevtsov dann auch die Marschroute für das Spiel gegen den Champions League-Sieger aus.
Den Kader der SG Kronau/Östringen stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor. In der WM-Pause legten die Löwen noch einmal nach, verpflichteten mit Daniel Buday den Spielmacher der ungarischen Nationalmannschaft. Doch dieser musste sich Anfang April einer Operation an der Schulter unterziehen, fällt deshalb bis zum Saisonende aus. In der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit wird Buday dann in einem noch stärkeren Team agieren, haben die "Kröstis" doch bereits einen Großteil der Transfer-Hausaufgaben gemacht - und mit den Verträgen für Henning Fritz, Christian Schwarzer und Oliver Roggisch sich gleich drei Weltmeister an Land gezogen. Hinzu kommt mit Sergiy Harbok von Celje Pivovarna Lasko einer der gefährlichsten Rückraumschützen Europas. Doch das ist Zukunftsmusik, aktuell plagen Juri Chevtsov einige personelle Sorgen. Neben dem verletzten Buday geht Christian Caillat angeschlagen in die Partie am Mittwoch. Der Einsatz von Uwe Gensheimer (Bänderriss im Knöchel) und Andre Bechtold (Rückenprobleme) entscheidet sich erst am Spieltag. Mit dabei ist auf jeden Fall Oleg Velyky, mit 128 Treffern momentan erfolgreichster Schütze der Löwen.
Beim THW bleibt personell alles beim Alten: Die laut Serdarusic "sieben Feldspieler und ein Handball-Rentner" müssen es auch am Mittwoch bei der SG Kronau-Östringen richten - gemeinsam mit dem Torhüter-Gespann Andersson/Omeyer natürlich. Auf die Dienste des Kapitäns Stefan Lövgren müssen die Zebras genauso weiterhin verzichten wie auf Marcus Ahlm, Henning Fritz, Viktor Szilagyi und Lars Krogh Jeppesen. Die letzt genannten beiden Akteure fehltem bereits im Hinspiel in der Ostseehalle, weshalb sich der THW gezwungen sah, kurzfristig noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden. Mit Tobias Karlsson tätigte man damals den "schnellsten Eiltransfer aller Zeiten", der sich beim 37:32-Erfolg auch gleich mit fünf Treffern gut einfügte. Mitterweile ist Karlsson wieder zu seinem schwedischen Heimatverein Hammarby IF zurück gekehrt. Am Mittwoch versucht die dezimierte Zebra-Herde nicht nur, zwei wichtige Punkte im Meisterschaftsrennen zu sichern, sondern auch die Wahrung ihrer weißen Kronau-Weste. Denn in bisher fünf Bundesliga-Begegnungen verloren die Kieler noch nie gegen die "Kröstis" - und so soll es nach dem Willen der Zebras auch bleiben (siehe auch Gegnerdaten SG Kronau/Östringen).
Das Spiel am Mittwoch leiten - wie schon beim Aufeinandertreffen im letzten Jahr und im Hinspiel - die EHF-Schiedsrichter Frank Lemme und Bernd Ullrich (beide Magdeburg).
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
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