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14./16.05.2007 - Letzte Aktualisierung: 16.05.2007 Bundesliga

Vorletztes Heimspiel der Saison: THW empfängt Magdeburg am Mittwoch

DSF überträgt live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des SC Magdeburg.
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Es geht weiter Schlag auf Schlag für die dezimierten Zebras: Nur drei Tage nach dem überzeugenden 35:31-Erfolg beim TBV Lemgo empfängt der THW den SC Magdeburg. Kein leichtes Unterfangen, verloren die Kieler in der Hinrunde doch deutlich mit 24:39 in der Bördelandhalle. Der Anwurf am Mittwoch erfolgt um 20.15 Uhr, das DSF überträgt die Partie aus der ausverkauften Ostseehalle live.
Mit dem Sieg im EHF-Pokalfinale gegen die Spanier aus Aragon krönte Bogdan Wentas Team eine Saison, die nun mit der Qualifikation für die Champions League ein noch versöhnlicheres Ende finden soll. Unabhängig von den Querelen im Umfeld, die mit dem Rücktritt von Bernd-Uwe Hildebrandt einhergingen, hat es der SCM erneut geschafft, sich im oberen Drittel der Liga festzusetzen. Niederlagen in Gummersbach, Nordhorn, Kronau oder Hamburg verhinderten genau wie die Heimunentschieden gegen Nordhorn und Gummersbach sowie die Heimpleite gegen Flensburg einen Sprung nach ganz oben.

Joel Abati ist bester Torschütze beim SCM.
Klicken Sie zum Vergrößern! Joel Abati ist bester Torschütze beim SCM.
Vor allem der Erfolg im EHF-Pokal setzte bei den Bördestädtern neue Energien frei. Schließlich gilt es, in den letzten Saisonspielen sich für die Champions League zu qualifizieren, was nicht nur sportlich, sondern angesichts der neuen Einnahmemöglichkeiten auch finanziell ein lohnendes Ziel ist. Und so forderte Wenta mit drastischen Worten bedingungslosen Einsatz von seinen Mannen. "Der EHF-Pokalgewinn ist nur ein Zwischenziel. Nun müssen wir beweisen, dass dieser Erfolg kein Zufall war. Ich hoffe, die Jungs haben richtig gefeiert, denn jetzt geht es weiter", schrieb Wenta seinen Spielern ins Stammbuch, um wenig später "Kampfgeist, Blut, Schweiß und Leidenschaft" vom SCM-Team zu fordern - und die Spieler werden ihrem Coach gut zugehört haben. Am Ende der Saison soll sie schließlich genommen werden, die letzte Ausfahrt zur Champions League. Und die Mannschaft ist auch auf einem guten Weg: Mit derzeit 46:14 steht der SCM immerhin auf dem vierten Tabellenplatz und kämpft somit mit Flensburg (47:13), Gummersbach (46:14) und Nordhorn (44:16) um die verbleibenden zwei Champions League Plätze (siehe auch Kurve Magdeburg und Tabelle).

Dass der SCM in dieser Saison solange oben mitspielt, war vor der Spielzeit nicht unbedingt erwartet worden. Doch Neu-Trainer Bogdan Wenta gelang es, mit einer geschickten Transferpolitik und einigen Änderungen im Traings- und Spielablauf erneut eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen, dessen Kader wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt haben. Der erfolgreichste Torschütze beim SCM ist der Halbrechte Franzose Joel Abati (168/63), den es nach der Saison voraussichtlich nach Montpellier ziehen wird. Auch die beiden Weltmeister Oliver Roggisch (Kronau) und Torhüter Johannes Bitter (Hamburg) sowie Spielmacher Oleg Kuleschow (Gummersbach) werden den Verein zur nächsten Saison verlassen, mit den Shootern Alexandros Vasilakis (HSG Düsseldorf), Damien Kabengele (Eintracht Hildesheim) und dem norwegischen Schlussmann Ole Erevik (Bidasoa Irun) stehen aber bereits prominente Neuzugänge zur nächsten Spielzeit fest.

Spielmacher Grzegorz Tkacyk wurde bei der WM Vizeweltmeister.
Klicken Sie zum Vergrößern! Spielmacher Grzegorz Tkacyk wurde bei der WM Vizeweltmeister.
In bislang 37 Pflichtspielduellen behielten die Zebras 21 Mal die Oberhand, 12 Partien konnte der SCM für sich entscheiden. Unvergessen blieben vor allem zwei jüngere Duelle, die beide am ominösen 20. Dezember ausgetragen wurden. Im Jahr 2005 feierten die Zebras in der Ostseehalle das legendäre 54:34-Schützenfest gegen die Bördeländer und sorgten mit diesem Ergebnis für etliche Rekorde. Ähnlich spektakulär allerdings verlief die Revanche genau ein Jahr später in der Magdeburger Bördelandhalle, als die Kieler ein 24:39-Debakel erlebten - die höchste Niederlage seit über 20 Jahren machte ein sensationell parierender Silvio Heinevetter und eine letztlich kopflos anrennende Zebra-Herde möglich. In der Ostseehalle hingegen gelang dem SCM in 16 Vergleichen nur ein einziges Erfolgserlebnis, als man in der Kieler "Seuchensaison" 2002/2003 mit 32:29 erfolgreich war (siehe auch Gegnerdaten Magdeburg).

Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Jutta Ehrmann und Susanne Künzig (Odenthal/Karlsruhe).

(Christian Robohm / Sascha Krokowski)

Lesen Sie bitte auch

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Unruhe in der Börde

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Sportlich lief in dieser Saison für den SC Magdeburg fast alles rund. Doch die Unruhe, die durch den Rücktritt des Managers Bernd-Uwe Hildebrandt ausgelöst wurde, wirkt lange nach.

Eigentlich könnte dieser Tage die Sonne über der Magdeburger Bördelandhalle scheinen. In der Bundesliga aussichtsreich im Kampf um die für die Teilnahme an der Champions League berechtigenden Ränge platziert, dazu den EHF-Pokal mit starken Leistungen gegen die Spanier aus Aragon gewonnen - sportlich ist der SCM voll im Plan. Doch ein Ereignis, das jetzt bereits mehrere Monate zurück liegt, wirkt noch immer nach und sorgt weiterhin für Unruhe in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt.

Der Rücktritt des allmächtigen Managers Bernd-Uwe Hildebrandt sowie die rasche Inthronisierung des neuen Führungsduos aus Präsident Rolf Oesterhoff und Manager Holger Kaiser hat die jahrelangen soliden Strukturen des Traditionsclubs mächtig ins Wanken gebracht. Gegenseitige Vorwürfe, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Hildebrandt, neue Kandidaten und Fans, die in der Person Kaiser die "Machtübernahme des Westens" sehen, lassen die Erfolge des Teams um Neu-Trainer Bogdan Wenta immer wieder in Nebenmeldungen der Magdeburger Zeitungen verschwinden, während die SCM-Affaire ganze Seiten füllt. Zuletzt platzte Magdeburgs Idol Stefan Kretzschmar der Kragen: Ausgerechnet nach dem größten Erfolg dieser Saison, dem Gewinn des EHF-Pokals, dachte das Aushängeschild an Rücktritt. "Ich muss es jetzt auskosten, denn in absehbarer Zeit wird dies wohl nicht mehr möglich sein." Worte, die mitten in das Mark der feiernden Fans trafen. "Ich habe keine Lust, um Platz sieben oder acht in der Meisterschaft zu spielen. Ich denke ernsthaft darüber nach, ob es andere Möglichkeiten gibt. Entweder sich auf andere Weise im Verein einzubringen oder aber doch noch mal zu gehen." Worte, die saßen. Worte von einem Spieler, der wie kein Zweiter die Geschicke des SC Magdeburg in den letzten Jahren prägte. Und der ein feines Gespür dafür hat, dass der SCM in der schwierigsten Phase seiner Geschichte steckt.

Unzufrieden mit den Entwicklungen beim SCM: Ikone Stefan Kretzschmar.
Klicken Sie zum Vergrößern! Unzufrieden mit den Entwicklungen beim SCM: Ikone Stefan Kretzschmar.
Denn beim Champions League-Sieger 2001 wird ein personeller Umbruch vollzogen. In den Weltmeistern Johannes Bitter und Oliver Roggisch sowie Joel Abati und Oleg Kuleschow verlassen gleich vier Leistungsträger den Club, Kapitän Steffen Stiebler wechselt ins Management. Die drei Neuzugänge Alexandros Vasilakis, Damien Kabengele und Ole Everik sowie ab 2008 Daniel Kubes haben dagegen noch keinen großen Namen. "Ich bin unzufrieden mit den Entwicklungen im Verein, welche Spieler verpflichtet wurden. Das soll kein Affront gegen den SCM sein, aber man kann einen Mann wie Kuleschow nicht einfach so gehen lassen", wetterte Kretzschmar, schon immer ein Mann der klaren Worte, gegen die neue Führungsriege - um kurz darauf seinen eigenen Hut in den Ring zu schmeißen. "Es ist mein Traum, dem SCM weiterhin erhalten zu bleiben und vielleicht auch die sportlichen Geschicke zu leiten, das heißt, die Position des Managers zu bekleiden." Eine klare Kampfansage an Manager Kaiser, der einen Vertrag bis zum Jahr 2010 besitzt - und gleichzeitig die Ankündigung, dass Kretzschmars sportliche Karriere trotz laufenden Vertrages am Ende dieser Spielzeit zuende sein wird. Unterstützung bekommt der Linksaußen in seinem Bestreben auch von SCM-Torwart-Legende Wieland Schmidt: "Jetzt bietet sich die Chance für einen Neuanfang. Der SCM muss dringend modernisiert werden. Einen wie Stefan Kretzschmar als Sportlichen Leiter zu installieren, wäre das erste richtige Zeichen."

Eigentlich hegt man in der Börde in diesen unruhigen Zeiten nur einen Wunsch: Das Sportliche soll wieder die Schlagzeilen dominieren.

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.05.2007:

Titel-Rennen nun auf der Zielgeraden

Kiel erwartet Magdeburg, Hamburg den VfL Gummersbach
Kiel - Showdown in der Handball-Bundesliga: Auf der Zielgeraden spitzt sich das Duell zwischen dem THW Kiel und dem HSV Hamburg (beide 52:8 Punkte) zu. Die Zebras empfangen heute Abend den SC Magdeburg (20.15 Uhr, live im DSF), die Hamburger - seit 21 Liga- Spielen ungeschlagen - den VfL Gummersbach.

Angesichts der Dramatik dieses Spieltages, verpassten die deutschen Nationalspieler aus Hamburg und Kiel gestern eine besondere Ehrung: In Berlin wurde Nationaltrainer Heiner Brand im Schloss Bellevue mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Weltmeister-Mannschaft, aus der elf Spieler angereist waren, erhielt aus den Händen eines sichtlich gerührten Bundespräsidenten Horst Köhler ("das war eine grandiose Mannschaftsleistung") das Silberne Lorbeerblatt, die höchste vom Bund verliehene Auszeichnung für Sportler.

Für die Magdeburger (46:14 Punkte) geht es heute in der Ostseehalle zwar nicht mehr um die Meisterschaft. Aber der EHF-Cup-Sieger will den vierten Platz verteidigen, um sich für die Champions League zu qualifizieren. Allerdings geht auch das Team von Bogdan Wenta mittlerweile am Stock. Neben dem Franzosen Joel Abati (Handbruch) wird auch Abwehrchef Oliver Roggisch fehlen, der sich seine gebrochene Nase richten ließ. Den polnischen Silbermedaillen-Gewinner Grzegorz Tkaczyk, von Hause aus ein Rechtshänder, plagte zuletzt die Schulter so stark, dass er im Training die Bälle nur mit der linken Hand werfen konnte. "Jetzt müssen die Jungs Charakter zeigen", meinte Wenta, der drei Tage später bei der SG Flensburg erneut eine harte Nuss zu knacken hat. "Wenn sie alles zeigen, was sie können, dann ist alles möglich." In Kiel gewannen die "Gladiators" allerdings erst einmal - im April 2003 (32:29).

"Wenn wir gewinnen, dann sind wir in der Meisterschaft richtig gut unterwegs", sagt THW-Kreisläufer Pelle Linders, der ein "ganz enges Spiel" erwartet. Außerdem, so der Schwede, wolle er sich mit seinen Mannschaftskollegen unbedingt für die bittere 24:39-Niederlage aus dem Hinspiel revanchieren. Zur Pause hatten die Kieler in der Bördelandhalle noch mit 18:16 geführt. "Das war mit Abstand unser schlechtestes Spiel in dieser Saison", erinnerte sich Linders mit Gänsehaut an den 20. Dezember 2006. Während sich die Zebras auf den Endspurt in der Bundesliga vorbereiten, reist Manager Uwe Schwenker derzeit quer durch Europa, um die Lücken im THW-Kader aufzufüllen. Michael Kraus, Mittelmann von FA Göppingen, kann er von der Einkaufsliste streichen. Der Weltmeister ließ am Montag eine Frist zur vorzeitigen Verlängerung seines bis 2008 laufenden Vertrages verstreichen und wird den Klub, der seinen Monatslohn auf 11 000 Euro netto anheben wollte, zum Saisonende verlassen. Angeblich ist der TBV Lemgo bereit, 400 000 Euro Ablöse für den 23-Jährigen zu bezahlen, der bereits heute einen Vertrag bei den Westfalen unterschreiben soll. Möglicherweise wird damit der Weg für den Tschechen Filip Jicha (25) frei, der in Lemgo bis 2008 unter Vertrag steht, gerne aber schon in der nächsten Saison seine Tore in Kiel werfen will.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.05.2007)

 

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THW Kiel - SC Magdeburg:
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TV-, Radio- und Internet-Tipps:

  • DSF-Logo TV: DSF, Mi., ab 20.00: THW Kiel - SC Magdeburg (live)
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Mi., ab 20.15: Liveeinblendungen THW Kiel - SC Magdeburg
    (geplante Einblendungen um 20.30, 21.00, 21.30 und evtl. in der Schlussphase)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
  • Internet: Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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