14./16.05.2007 - Letzte Aktualisierung: 16.05.2007 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt... |
Das Team des SC Magdeburg.
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SCM |
Joel Abati ist bester Torschütze beim SCM. |
Dass der SCM in dieser Saison solange oben mitspielt, war vor der Spielzeit nicht unbedingt erwartet worden. Doch Neu-Trainer Bogdan Wenta gelang es, mit einer geschickten Transferpolitik und einigen Änderungen im Traings- und Spielablauf erneut eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen, dessen Kader wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt haben. Der erfolgreichste Torschütze beim SCM ist der Halbrechte Franzose Joel Abati (168/63), den es nach der Saison voraussichtlich nach Montpellier ziehen wird. Auch die beiden Weltmeister Oliver Roggisch (Kronau) und Torhüter Johannes Bitter (Hamburg) sowie Spielmacher Oleg Kuleschow (Gummersbach) werden den Verein zur nächsten Saison verlassen, mit den Shootern Alexandros Vasilakis (HSG Düsseldorf), Damien Kabengele (Eintracht Hildesheim) und dem norwegischen Schlussmann Ole Erevik (Bidasoa Irun) stehen aber bereits prominente Neuzugänge zur nächsten Spielzeit fest.
Spielmacher Grzegorz Tkacyk wurde bei der WM Vizeweltmeister. |
Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Jutta Ehrmann und Susanne Künzig (Odenthal/Karlsruhe).
(Christian Robohm / Sascha Krokowski)
Lesen Sie bitte auch
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Sportlich lief in dieser Saison für den SC Magdeburg fast alles rund. Doch die Unruhe, die durch den Rücktritt des Managers Bernd-Uwe Hildebrandt ausgelöst wurde, wirkt lange nach.
Eigentlich könnte dieser Tage die Sonne über der Magdeburger Bördelandhalle scheinen. In der Bundesliga aussichtsreich im Kampf um die für die Teilnahme an der Champions League berechtigenden Ränge platziert, dazu den EHF-Pokal mit starken Leistungen gegen die Spanier aus Aragon gewonnen - sportlich ist der SCM voll im Plan. Doch ein Ereignis, das jetzt bereits mehrere Monate zurück liegt, wirkt noch immer nach und sorgt weiterhin für Unruhe in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt.
Der Rücktritt des allmächtigen Managers Bernd-Uwe Hildebrandt sowie die rasche Inthronisierung des neuen Führungsduos aus Präsident Rolf Oesterhoff und Manager Holger Kaiser hat die jahrelangen soliden Strukturen des Traditionsclubs mächtig ins Wanken gebracht. Gegenseitige Vorwürfe, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Hildebrandt, neue Kandidaten und Fans, die in der Person Kaiser die "Machtübernahme des Westens" sehen, lassen die Erfolge des Teams um Neu-Trainer Bogdan Wenta immer wieder in Nebenmeldungen der Magdeburger Zeitungen verschwinden, während die SCM-Affaire ganze Seiten füllt. Zuletzt platzte Magdeburgs Idol Stefan Kretzschmar der Kragen: Ausgerechnet nach dem größten Erfolg dieser Saison, dem Gewinn des EHF-Pokals, dachte das Aushängeschild an Rücktritt. "Ich muss es jetzt auskosten, denn in absehbarer Zeit wird dies wohl nicht mehr möglich sein." Worte, die mitten in das Mark der feiernden Fans trafen. "Ich habe keine Lust, um Platz sieben oder acht in der Meisterschaft zu spielen. Ich denke ernsthaft darüber nach, ob es andere Möglichkeiten gibt. Entweder sich auf andere Weise im Verein einzubringen oder aber doch noch mal zu gehen." Worte, die saßen. Worte von einem Spieler, der wie kein Zweiter die Geschicke des SC Magdeburg in den letzten Jahren prägte. Und der ein feines Gespür dafür hat, dass der SCM in der schwierigsten Phase seiner Geschichte steckt.
Unzufrieden mit den Entwicklungen beim SCM: Ikone Stefan Kretzschmar. |
Eigentlich hegt man in der Börde in diesen unruhigen Zeiten nur einen Wunsch: Das Sportliche soll wieder die Schlagzeilen dominieren.
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")
Aus den Kieler Nachrichten vom 16.05.2007:
Angesichts der Dramatik dieses Spieltages, verpassten die deutschen Nationalspieler aus Hamburg und Kiel gestern eine besondere Ehrung: In Berlin wurde Nationaltrainer Heiner Brand im Schloss Bellevue mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Weltmeister-Mannschaft, aus der elf Spieler angereist waren, erhielt aus den Händen eines sichtlich gerührten Bundespräsidenten Horst Köhler ("das war eine grandiose Mannschaftsleistung") das Silberne Lorbeerblatt, die höchste vom Bund verliehene Auszeichnung für Sportler.
Für die Magdeburger (46:14 Punkte) geht es heute in der Ostseehalle zwar nicht mehr um die Meisterschaft. Aber der EHF-Cup-Sieger will den vierten Platz verteidigen, um sich für die Champions League zu qualifizieren. Allerdings geht auch das Team von Bogdan Wenta mittlerweile am Stock. Neben dem Franzosen Joel Abati (Handbruch) wird auch Abwehrchef Oliver Roggisch fehlen, der sich seine gebrochene Nase richten ließ. Den polnischen Silbermedaillen-Gewinner Grzegorz Tkaczyk, von Hause aus ein Rechtshänder, plagte zuletzt die Schulter so stark, dass er im Training die Bälle nur mit der linken Hand werfen konnte. "Jetzt müssen die Jungs Charakter zeigen", meinte Wenta, der drei Tage später bei der SG Flensburg erneut eine harte Nuss zu knacken hat. "Wenn sie alles zeigen, was sie können, dann ist alles möglich." In Kiel gewannen die "Gladiators" allerdings erst einmal - im April 2003 (32:29).
"Wenn wir gewinnen, dann sind wir in der Meisterschaft richtig gut unterwegs", sagt THW-Kreisläufer Pelle Linders, der ein "ganz enges Spiel" erwartet. Außerdem, so der Schwede, wolle er sich mit seinen Mannschaftskollegen unbedingt für die bittere 24:39-Niederlage aus dem Hinspiel revanchieren. Zur Pause hatten die Kieler in der Bördelandhalle noch mit 18:16 geführt. "Das war mit Abstand unser schlechtestes Spiel in dieser Saison", erinnerte sich Linders mit Gänsehaut an den 20. Dezember 2006. Während sich die Zebras auf den Endspurt in der Bundesliga vorbereiten, reist Manager Uwe Schwenker derzeit quer durch Europa, um die Lücken im THW-Kader aufzufüllen. Michael Kraus, Mittelmann von FA Göppingen, kann er von der Einkaufsliste streichen. Der Weltmeister ließ am Montag eine Frist zur vorzeitigen Verlängerung seines bis 2008 laufenden Vertrages verstreichen und wird den Klub, der seinen Monatslohn auf 11 000 Euro netto anheben wollte, zum Saisonende verlassen. Angeblich ist der TBV Lemgo bereit, 400 000 Euro Ablöse für den 23-Jährigen zu bezahlen, der bereits heute einen Vertrag bei den Westfalen unterschreiben soll. Möglicherweise wird damit der Weg für den Tschechen Filip Jicha (25) frei, der in Lemgo bis 2008 unter Vertrag steht, gerne aber schon in der nächsten Saison seine Tore in Kiel werfen will.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.05.2007)
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