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05./07.04.2003 - Letzte Aktualisierung: 07.04.2003 Bundesliga

Auch der SCM knackt die Ostseehalle - THW-Aufholjagd wurde nicht belohnt

Schiedsrichter Brüder Methe/Methe die Buhmänner bei den Fans

Bundesliga, 24. Spieltag: 05.04.2003, Sa., 15.00: THW Kiel - SC Magdeburg: 29:32 (13:18)
Update #4 Stimmen ergänzt...

Waren die Buhmänner in der Ostseehalle: Die Brüder Methe/Methe.
Klicken Sie zum Vergrößern! Waren die Buhmänner in der Ostseehalle: Die Brüder Methe/Methe.
Der THW hat im Kampf um die Europapokalplätze weiteren Boden verloren. Mit 29:32 unterlag der deutsche Meister dem SC Magdeburg, der damit erstmals in der Ostseehalle gewinnen konnte. Nach schwacher erster Hälfte und einem 13:18-Pausenstand starteten die Zebras im zweiten Durchgang eine Aufholjagd, die jedoch dank Pech und der Schiedsrichter Methe/Methe für die Kieler kein Happy-End fand.
Die später Gescholtenen wurden schon vor der Partie mit Pfiffen vom Kieler Publikum begrüßt, böse Vorahnungen machten sich wegen früherer Auftritte der Methe-Brüder breit.

Die bösen Vorahnungen wurden dann auch schnell bestätigt: Magdeburg ging nach 0:1-Rückstand schnell mit 4:1 (6.) und 6:2 (8.) in Führung. Der SCM spielte konzentriert, kam durch die schnelle Mitte und Gegenstöße zu leichten Toren. Bis zur 13. Minute verkürzte der Gastgeber zwar auf 5:7, dann zogen die Ostdeutschen auf 10:5 (16.) davon. Die Unparteiischen hatten sich inzwischen schon den Zorn der Fans zugezogen, wähnten diese doch ihr Team ungerecht behandelt.

In der 21. Minute war der THW immerhin auf 9:11 dran, doch sie hatten es sich selbst mit zu vielen Fehlern zuzuschreiben, dass der SCM wieder auf 17:11 (27.) und 18:13 (Pausenstand) davon zog. Diesmal waren es die Zebras, die beim Kabinengang die Pfiffe auf sich zogen.

Im zweiten Durchgang verkürzte der THW, nun engagierter und aggressiver in der Deckung, auf 16:18 (34.). Mattias Andersson, seit der 24. Minute für Henning Fritz im Spiel, konnte zudem wichtige Akzente setzen. In der 39. Minute war der deutsche Meister erstmals wieder bis auf ein Tor an Magdeburg herangekommen (18:19), doch der Ausgleich gelang ebensowenig wie beim Stande von 21:22 (46.).

Nikolaj Jacobsen war mit 9/1 Toren bester THW-Schütze.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikolaj Jacobsen war mit 9/1 Toren bester THW-Schütze.
Bis auf 24:21 (48.) erhöhten die Gäste nun wieder ihre Führung - wieder einmal durch den überragenden Olafur Stefansson, der mit 11/1 Toren bester Magdeburger Werfer war. Durch drei Tore von Nikolaj Jacobsen (zuvor schon vier Tore im ersten Durchgang) und einem Treffer von Stefan Lövgren kämpfte sich der THW immerhin wieder auf 25:26 (51.) heran, doch der erste Ausgleich nach dem 1:1 gelang erst beim 28:28 (55.).

Verließen unter Polizeischutz die Halle: Methe/Methe.
Verließen unter Polizeischutz die Halle: Methe/Methe.
Als Piotr Prybecki, bei dem nach seiner langen Verletzung noch Licht und Schatten wechselten, zum 29:28 für die Zebras traf, stand die Halle kopf. Doch Schöne besorgte mit seinem einzigen Treffer das 29:29-Unentschieden. Nachdem Friedrich zweimal in Folge parieren konnte, entschieden die Methes nach Meinung von THW-Trainer Noka Serdarusic die Partie: Davor Dominikovic erhielt 135 Sekunden vor Schluss seine dritte Zeitstrafe, weil er Perunicic ins Gesicht geschlagen haben sollte. Eine Wahrnehmung, die die Gelb-Schwarzen aus Vellmar mit nur wenigen in der Halle teilten.

Der SCM nutzte clever die Überzahlsituation aus, ging durch Olafur Stefansson mit 30:29 in Führung und erhöhte durch Perunicic, der wenig später nach groben Foul gegen Olsson rot sah, spielentscheidend auf 31:29. Das 32:29 durch den sieben Mal erfolgreichen Kreisläufer Sigfus Sigurdsson wenige Sekunden vor dem Abpfiff war nur noch für die Statistiker wichtig.

Hier geht's zu den Fotos des Spiels gegen Magdeburg...

Stimmen zum Spiel:

Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SCM-Trainer Gislason.
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SCM-Trainer Gislason.
SCM-Trainer Alfred Gislason:
SCM-Trainer Alfred Gislason.
SCM-Trainer Alfred Gislason.
In den letzten Jahren war es oft so, dass wir zur Halbzeit geführt und dann doch noch verloren haben. Meine Mannschaft hat heute im ganzen Spiel sehr gut und diszpliniert gespielt. Die kämpferische Einstellung war heute in der Deckung sehr gut. Es war heute das beste Auswärtsspiel seit langem.

Wir hatten eine sehr schwierige Woche mit Höhen und Tiefen, wir konnten mit einem Sieg hier in Kiel nicht rechnen, wir haben hier ja zum ersten Mal überhaupt gewonnen.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
SCM-Trainer Alfred Gislason.
SCM-Trainer Alfred Gislason.
Der SCM war in der ersten Halbzeit absolut überlegen. Magdeburg war schon nach wenigen Minuten durch die schnelle Mitte leicht in Führung gegangen. Als wir nach 20 Minuten daran waren, aufzuholen, haben wir zu viele Fehler gemacht und wurden durch schnelle Tore bestraft.

In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, in der Abwehr aggressiver zu stehen. Im Angriff spielten wir durchdachter, es lief einiges besser. Zweieinhalb Minuten vor Schluss stand es unentschieden, dann bekam Dominikovic eine Zeitstrafe, die völlig übertrieben war. Er hat Perunicic nicht im Gesicht getroffen, wie die Schiedsrichter es sehen wollten. Da war die Partie entschieden.

THW-Manager Uwe Schwenker:
Glückwunsch an Magdeburg, ein verdienter Sieg. Nach dem Spiel in Nordhorn war uns klar, dass uns heute ein hochmotivierter SCM erwarten würde. Trotz der Niederlage möchte ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Dass wir momentan einfach nicht in der Lage sind, leichten Handball zu spielen, ist klar; aber kein Vorwurf an die Mannschaft, sie ist sehr engagiert aufgetreten. Von der Einstellung hat die Mannschaft heute überzeugt.

Es wird nun schwer, einen Europapokalplatz zu erreichen. Das Restprogramm und unsere körperliche Verfassung spricht nicht für uns.

SCM-Linksaußen Stefan Kretzschmar:
Das ist großartig, Wahnsinn! Ein Traum, hier überhaupt einmal zu gewinnen! Das war ein Meilenstein in Richtung Champions-League-Qualifikation und deswegen überlebenswichtig für uns.
THW-Linksaußen Nikolaj Jacobsen zu den Kieler Nachrichten:
Wir hatten mindestens ein Remis verdient. Da waren ein paar Situationen, die man auch anders sehen kann.

[Zu seiner Situation:]
Die neun Tore waren gut fürs Selbstvertrauen. Ich muss jetzt warten und hoffen, dass das Knie nicht morgen oder übermorgen doch wieder anschwillt.

THW-Torhüter Henning Fritz zu den Kieler Nachrichten:
Ich fühl mich ein bisschen kaputt und bin deshalb früh rausgegangen. Mattias hat überragend gehalten, wir haben eine tolle Moral gezeigt.

Der SCM hatte sich schnell einen klaren Vorsprung herausgespielt. Und wir schaffen es im Moment nicht, dann ganz schnell wieder ins Spiel zurück zu kommen.


24. Spieltag: 05.04.03, Sa., 15.00: THW Kiel - SC Magdeburg: 29:32 (13:18)

Logo THW Kiel:
Fritz (1.-24. und zwei 7m, 6 Paraden), Andersson (24.-60., 12 Paraden); Preiß (2), Pettersson (3/2), Jacobsen (9/1), Przybecki (3), Bjerre (4), Petersen (1), Lövgren (4), Schmidt, Scheffler, Dominikovic (1), Olsson (2); Trainer: Serdarusic
Logo SC Magdeburg:
Friedrich (1.-60., 10 Paraden), Gaudin (drei 7m), Ziemer (ein 7m); Wiegert, Tkazcyk (3), Schöne (1), Stefansson (11/1), Perunicic (2), Stiebler, Abati, Kulescjhow (1), Mäuer (2), Sigurdsson (7), Kretzschmar (5/1); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Methe / Methe (Vellmar)
Zeitstrafen:
THW: 4 (Bjerre, dreimal Dominikovic);
Magdeburg: 3 (zweimal Perunicic, Abati)
Rote Karte:
THW: Dominikovic nach dritter Zeitstrafe (58.);
Magdeburg: Perunicic nach groben Foulspiel (60.)
Siebenmeter:
THW: 5/3 (Jacobsen scheitert an Gaudin, Pettersson wirft an den Pfosten);
Magdeburg: 3/2 (Kretzschmar wirft gegen Fritz über das Tor)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 1:4, 2:4, 2:6, 3:6, 3:7, 5:7, 5:10, 7:10, 7:11, 9:11, 9:12, 10:12, 10:13, 11:13, 11:17, 13:17, 13:18;
2. Hz.: 16:18, 16:19, 18:19, 18:22, 21:22, 21:24, 22:24, 22:25, 23:25, 23:26, 25:26, 25:27, 26:27, 26:28, 29:28, 29:32
Zuschauer:
10000 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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