18.01.2008 | Geschichte |
Eine Woche später kam es dann in der Ostseehalle zum Spitzenspiel in der Handball-Bundesliga. Der THW Kiel (Zweiter mit 15:5 Punkten) empfing den TBV Lemgo (Tabellenführer mit 16:4 Zählern). Schwenker sprach vor dem Aufeinandertreffen von einem "Vier-Punkte-Spiel. Gewinnen wir, ist alles wieder offen. Gibt's eine Niederlage, ist die Titel-Vorentscheidung gefallen." Nach einem Traumstart der Zebras in die Partie (4:0, 7:1) kämpfte sich Lemgo wieder heran (6:7, 10:11). Doch auch mit Beginn der zweiten Halbzeit war der THW wacher, zog vorentscheidend auf (20:11, 45.) davon und setzte sich durch den 26:22-Sieg (siehe Spielbericht) wieder an die Tabellenspitze.
So fuhren die Zebras wenige Tage später frohes Mutes zum OSC Rheinhausen, der zu diesem Zeitpunkt mit 5:15 Punkten den vorletzten Tabellenplatz belegte. Und der THW hatte in Rheinhausen noch Wiedergutmachung zu betreiben, gingen doch beide Spiele der Vorsaison gegen den OSC verloren - sowohl in Rheinhausen als auch in der Ostseehalle (siehe Gegnerdaten Rheinhausen). Doch es lieft schlecht für den THW gegen Jovanovic, Klimovets und Co: Nach 13:13-Halbzeitstand und 17:15-Führung geriet man Mitte der zweiten Halbzeit ins Hintertreffen und rettete sich letztendlich mit 26:26 über die Ziellinie (siehe Spielbericht) und blieb vorerst Tabellenführer.
Zu Hause gegen Eisenach konnte man dann drei Tage später einen glanzlosen 24:22-Sieg einfahren (siehe Spielbericht). Ohne Petersen (Magen-Darm-Infekt) brachte man sich nach 13:9-Pausenführung nach Unkonzentriertheiten zwar noch einmal in Bedrängnis, fuhr aber dennoch die Punkte ein. THW-Trainer Serdarusic war nicht nur unzufrieden mit der Leistung seines Teams, sondern auch unglücklich über die Schiedsrichter Schäfer (Pohlheim) / Semmelroth (Linden): "Ich habe noch kein Spiel von den beiden gesehen, in dem es kein Chaos gab." Weil Lemgo zeitgleich zu Hause Rheinhausen schlug, fiel man im Meisterschaftsrennen dennoch auf Platz zwei zurück.
Drei Tage vor Heiligabend musste der THW dann beim Tabellendritten TuS Nettelstedt antreten - damals mit Dujshebajew, Khalepo, Wenta, Lakenmacher, Beuchler und Dragunski die Tor-Fabrik der Liga. Trotz eines im Team grassierenden Virus-Infektes ließ der THW zu keinem Zeitpunkt des Spiels einen Zweifel aufkommen, wer Kreissporthalle Lübbecke als Sieger verlassen würde. Bester Torschütze beim 33:29 (15:15)-Sieg des THW war Nenad Perunicic mit 10/4 Toren (siehe Spielbericht). So breitete sich bei den Kieler nach diesem Erfolg weihnachtliche Stimmung aus: Serdarusic sagte "Ich hätte es gerne, daß meine Mannschaft täglich so spielt" und Wislander lobte besonders Perunicic und Olsson (6 Tore, "ein Superspiel gemacht"). Damit war der THW wieder Tabellenführer.
Am 28. Dezember erreichte die Bundesliga dann eine betrübliche Nachricht: Der OSC Rheinhausen musste sich wegen finanzieller Schwierigkeiten mit sofortiger Wirkung aus der Bundesliga zurückziehen. Angenehmer Nebeneffekt für den THW: Das 26:26-Unentschieden in Rheinhausen wurde nicht gewertet.
Das letzte Spiel des Jahres - einen Tag vor Silvester - in der Kieler Ostseehalle gegen den Tabellenvierzehnten Bayer Dormagen verlief grundsätzlich nach Plan. Nach anfänglichen Unkonzentriertheiten gewann man am Ende klar mit 25:16 (10:8) (siehe Spielbericht). Am Rande der Partie platzte dann aber eine Personalbombe: Es wurde bekannt, dass Thomas Knorr, der zu wenige Spielanteile unter Serdarusic bemängelte, in der folgenden Saison zum Erstrivalen nach Flensburg wechseln würde. Schwenker bedauerte den Wechsel, sagte aber: "Wir verfallen nun nicht in Panik".
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