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18.01.2008 Geschichte

Vor zehn Jahren: Catchen oder Ringen

Was passierte vor zehn Jahren? Wir blicken in unser großes Archiv zurück.
Der THW startete mit einer schwierigen Aufgabe in den Januar 1998, denn der TV Großwallstadt reiste mit einem exzellenten Kader in die Ostseehalle. Der Rückraum konnte Richardson, Karrer, Nagel und Dörhöfer aufweisen und am Kreis wirbelte Kljaic. Doch der THW zeigte sich nach 0:2-Rückstand konzentriert und diktierte den Fortgang der Partie. 13:8 hieß es zur Pause, der Endstand lautete 28:23 (siehe Spielbericht).

Drei Tage später stand dann eine Pflichtaufgabe in der 4. Runde des DHB-Pokals beim Nord-Zweitligisten HC Empor Rostock auf der Agenda. In der ersten Halbzeit taten sich die Zebras schwer und lagen zur Pause mit 12:13 hinten. Auch im zweiten Durchgang blieb es zunächst eng, am Ende setzte sich der Erstligist dann aber doch erwartungsgemäß durch. THW-Manager Uwe Schwenker sprach von einem "Pflichtsieg" (siehe Spielbericht).

Die folgende Reise nach Essen hatte für die Zebras dann im Vergleich zu den 80er und Anfang-90er etwas ihren früheren Schrecken verloren. Der ehemalige Meister TUSEM war inzwischen zur grauen Maus mutiert und dümpelte auf Platz zehn. THW-Trainer Noka Serdarusic stellte nach dem 25:18 (14:7)-Sieg fest, dass das Spiel "ziemlich leicht gewonnen" wurde. Grundlage des Sieges sei das gute Deckungsspiel gewesen (siehe Spielbericht).

Eine ganz andere Aufgabe wartet dann wenige Tage später: Der THW empfing den Erzrivalen aus Flensburg, der nach der 20:25-Heimniederlage nach Revanche sinnte. Doch die Hoffnung der SG, erstmals Punkte in der Ostseehalle zu holen, erstickte der Zebra-Express im Keim. Eine hilflose Flensburger Mannschaft scheiterte immer wieder an Goran Stojanovic und musste sich letztlich mit 18:26 (8:14) geschlagen geben (siehe Spielbericht). SG-Manager Dierk Schmäschke machte bei seinem Team ein Kopfproblem aus, während Uwe Schwenker schon einmal vorausschaute und vorhersagte, dass man im EHF-Pokal erneut aufeinandertreffen werden - so sollte es dann ja auch kommen.

Dann folgte das Heimspiel gegen Wallau. Nach sieben Spielen ohne Sieg hatten die "Panther" zwar in Flensburg ein Unentschieden holen können und gegen Hameln gewonnen, doch bei den Hessen war es weiter unruhig. Nach ausgeglichenem Beginn setzte sich der THW leicht ab. Eine Minute vor dem Kabinengang wurde es dann in der Ostseehalle hektisch: Schwalb trat nach einer Abwehraktion von Olsson am Boden liegend nach, Fuhrig und Schwenke gerieten sich in die Haare und schließlich befand sich eine schubsende und schlagende Spieler- und Betreuertraube auf dem Feld. Eine Massenschlägerei konnte knapp verhindert werden. Die überforderten Unparteiischen schickten nach minutenlangen Beratungen die Kapitäne Wislander und Schwalb für zwei Minuten vom Feld. Nach der Pause wurde zunächst wieder Handball gespielt und Wislander brillierte statt im Rückraum nun am Kreis. Als der THW 15:8 (38.) führte, war Wallaus Trainer Kljaic nicht mehr Herr seiner Emotionen, stürmte aufs Spielfeld und versuchte, seine Mannschaft zum Verlassen der Halle zu bewegen, doch die schickte ihn nach kurzer Diskussion zurück auf seine Bank, spielte weiter und verlor am Ende mit 17:25 (siehe Spielbericht). Velimir Kljaic konnte sich später in der Pressekonferenz an keine besonderen Begebenheiten erinnern und Uwe Schwenker sah es positiv: "Wie man sieht, lohnt es sich immer wieder, in die Ostseehalle zu gehen [...] Vielleicht sollten wir aber doch über die Verstärkung aus einer anderen Sportart nachdenken, z.B. Catchen oder Ringen..."

Beim folgenden Auswärtsspiel bei der abstiegsbedrohten SG Hameln - trainiert von Alfred Gislason - hatte der THW lange Zeit Probleme, konnte am Ende dann aber doch noch einen 27:22 (10:11)-Sieg einfahren (siehe Spielbericht). Serdarusic: "Am Ende war es ein Sieg der Frische über eine ausgelaugte Hamelner Mannschaft."

Am letzten Tag des Jahres war dann der TV Niederwürzbach zu Gast - mit Jovanovic im Kader, der nach dem Rheinhausener Konkurs kurzfristig ins Saarland gewechselt war. Ohne den verletzten Thomas Knorr lag der THW mit 0:3 zurück und hatte auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit große Mühe mit dem TVN. Erschwerend kam hinzu, dass Wislander nach einem unglücklichen Ellenbogentreffer von Jovanovic am Kopf mit einer Platzwunde in die Kabine musste und geklammert wurde. Erst Mitte der zweiten Halbzeit konnte sich der Gastgeber von 21:21 (46.) auf 27:21 (51.) absetzen - das war die Vorentscheidung. Sechs Minuten vor Abpfiff konnte dann Wislander - mit einem Kopfverband - das Feld erneut betreten und traf noch zweimal zum 31:24-Endstand (siehe Spielbericht).

Nach dem Spiel wurde bekannt, dass der THW den Vertrag mit Keeper Michael Krieter nicht verlängern würde und stattdessen Axel Geerken vom TV Großwallstadt verpflichtet wurde.


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