25.01.2008 | EM 2008 |
"Alles ist neu für mich", sagt Pettersson, der vier Jahre für den deutschen Meister THW Kiel spielte. "Die Außen werden bei uns kaum eingebunden. Alles ist individueller geworden." Verärgert ist der 245-fache Nationalspieler aber nicht. Er ist in Norwegen dabei, um der neuen Generation, die ihren Landsleuten bei diesem Turnier endlich wieder Freude bereitete, seine Routine zu leihen. Handball-Profi, dieses Kapitel ist für ihn abgeschlossen.
Im Sommer 2005 rasierte sich "Jochen" die Haare ab und kehrte in die Heimat zurück. Der zweifache Vater hatte die Chance, Sportlehrer an einem Handball-Gymnasium in Jönköping zu werden. Außerdem übernahm er als Spielertrainer den Zweitligisten IF Hallby. Der Aufstieg in die Elitserien ist das Ziel. Und es sieht gut aus, der Klub steht als Zweiter auf einem Aufstiegsplatz.
Pettersson fühlt sich wohl. "Die Arbeit als Lehrer macht unglaublichen Spaß. Ein tolles Gefühl, dieses Feuer in den Augen der jungen Leute zu sehen." Derart eingebunden, war der zweifache Familienvater auch nicht in der Lage, dem THW Kiel zu helfen, als sich Christian Zeitz zu Saisonbeginn einer Hüftoperation unterziehen musste. "Ich hatte noch acht wichtige Spiele mit meinem Verein zu spielen", sagt Pettersson, der im April 2007 für sechs Wochen in die spanische Weinregion "La Rioja" umgesiedelt war, um auf Bitten eines Freundes den Aufsteiger Darien Logrono vor dem Abstieg zu retten. Sechs Wochen, in denen er auf eigene Kosten einen Ersatzlehrer stellte. "Das war witzig. Aber das mache ich jetzt nicht mehr."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2008)
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