Auch ein sensationell aufspielender Holger Glandorf konnte den
"Gastgeber" HSV Hamburg nicht stoppen. Im zweiten Halbfinale
beim
Final Four setzte sich
das Team von Trainer Martin Schwalb am Ende nach hartem Kampf mit
34:32 (16:14) gegen die Grafschafter durch und träumt damit
vom zweiten Pokalsieg nach 2006. Während Glandorf mit 13 Treffern
seine Farben beinahe im Alleingang im Spiel hielt, waren Hans Lindberg
und Pascal Hens mit jeweils 7 Toren die erfolgreichsten Werfer beim
HSV.
Man sah der HSG Nordhorn an, dass im vierten Anlauf endlich der
erste Finaleinzug beim "Final Four" her sollte: Zweimal
Mamelund, einmal
Myrhol und ein Treffer von Glandorf bedeuteten eine 4:2-Führung, der
euphorische rote Fan-Block hatte allen Grund zum Feiern. Doch nach
Glandorfs 5:3 nutzten die Gastgeber eine kleine Schwächephase des
Bundesliga-Vierten eiskalt aus: Zweimal Lijewski, ein Strafwurf
von Yoon und Hens brachten die Gastgeber mit 7:5 in Front.
Doch Nordhorn ließ sich nicht abschütteln: Der HSV mit dem starken
Hans Lindberg legte häufig zwei Tore vor, die HSG aber schaffte immer
mal wieder den Ausgleich - nur die eigene Führung wollte fortan
nicht mehr gelingen. Besonders Peter Gentzel, der das Torhüterduell
gegen Bitter und Sandström für sich entscheiden konnte, und der zu
allem entschlossene Holger Glandorf hielten die Roten im Spiel, aber
auch sie konnten nicht verhindern, dass der wiedergenesene Guillaume Gille
und Hans Lindberg nach dem 14:14-Ausgleich eine knappe HSV-Führung
zum Seitenwechsel herstellen konnten.
Nach Wiederanpfiff schien es zunächst so, dass der Champions League
Halbfinalist nun etwas mehr absetzen könnte, nach Pascal Hens'
Treffern Nummer 3 und 4 führten die Gastgeber erstmals mit drei
Toren. Doch diese Lücke wurde von Nordhorn erneut geschlossen:
Glandorfs achter Treffer und das erste Tor von Spielmacher Maik
Machulla bedeuteten den Ausgleich zum 20:20, anschließend hatte
die HSG endlich bei eigenem Angriff wieder die Chance, selbst in
Führung zu gehen. Doch der Ball ging nun zweimal leichtfertig
verloren, Bruno Souza brachte mit zwei Kontertoren den HSV wieder
näher ans Finale. Beim 25:25 (48.), Glandorfs zehnter Treffer -
hatte die HSG den Kontrahenten zwar erneut gestellt, doch immer in
den kritischen Phasen spielte der Gastgeber den besten Handball.
Auch hier: Als Lijewski in der 53. Minute das 30:26 warf, schien
die Partie endgültig entschieden.
Angepeitscht von den Fans und dem unermüdlichen Holger Glandorf
robbte sich Nordhorn aber ein letztes Mal heran, Maik Machulla
gelang in der Schlussminute erneut der Anschluss zum 32:33.
Achtzehn Sekunden vor Schluss nahm Martin Schwalb seine Auszeit,
um den letzten Angriff seiner Mannschaft in Unterzahl zu besprechen:
Iwan Ursic wurde letztlich freigespielt, der mit seinem einzigen
Treffer eine spannende Halbfinalpartie endgültig beendete.
(Sascha Krokowski)
- HSG Nordhorn:
-
Gentzel (1.-60., 12/2 Paraden),
Katsigiannis (n.e.);
Verjans (n.e.),
Machulla (2),
Mamelund (3),
Myrhol (7),
Filip (3/1),
Glandorf (13),
Weinhold (n.e.),
Kubes,
Przybecki (n.e.),
Sprem (2),
Stojkovic (2),
Kukucka;
Trainer: Lindgren
- HSV Hamburg:
-
Bitter (1.-48., 9 Paraden),
Sandström (49.-60., 4 Paraden),
Müller (n.e.);
Ursic (1),
Souza (2),
Schult,
Torgowanow,
Grimm,
B. Gille (6),
G. Gille (1),
Lindberg (7/1),
Lijewski (6),
Hens (7),
Yoon (4/2);
Trainer: Schwalb
- Schiedsrichter:
-
Andler / Andler (Remseck/Stuttgart)
- Zeitstrafen:
-
HSG: 5 (Mamelund (22.), Stojkovic (26.), Kukucka (27.),
Machulla (49.), Myrhol (58.));
HSV: 3 (Ursic (27.), G. Gille (52.), B. Gille (60.))
- Siebenmeter:
-
HSG: 1/1;
HSV: 5/3 (Gentzel hält Yoon (14.) und Lindberg (27.))
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 4:2, 4:3, 5:3 (8.), 5:7 (12.), 7:7,
7:8, 8:8, 8:10 (17.), 9:10, 9:11, 11:11 (22.), 11:12, 12:12,
12:13, 13:13, 13:14, 14:14, 14:16;
2. Hz.: 14:17, 15:17, 15:18, 16:18, 16:19 (34.), 18:19, 18:20,
20:20 (39.), 20:22, 21:22, 21:23, 22:23, 22:24, 23:24, 23:25,
25:25 (48.), 25:28, 26:28, 26:30 (53.), 29:30 (56.), 29:31,
30:31, 30:32, 31:32, 31:33, 32:33, 32:34.
- Zuschauer:
-
13000 (ausverkauft) (Color Line Arena, Hamburg)