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30.06.2008 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Alfred Gislason steht vor Unterschrift beim THW

Isländer kommt heute nach Kiel - Drei-Jahresvertrag beim Handballmeister

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.06.2008:

Kiel - Handballmeister THW Kiel hat nach der Freistellung von Trainer Noka Serdarusic und den daran anschließenden Turbulenzen sofort seinen Fokus auf die Zukunft gerichtet. Diese will der Deutsche Handball-Rekordmeister ganz offensichtlich mit Alfred Gislason als neuem Übungsleiter in Angriff nehmen.
Der isländische Coach sei sein absoluter Wunschkandidat, bestätigte Manager Uwe Schwenker gestern noch einmal. Bisher habe er hauptsächlich telefonischen Kontakt mit dem Trainer vom Bundesligakonkurrenten VfL Gummersbach gehabt. Heute erwartet Schwenker den Isländer in Kiel. Der unterschriftsreife Vertrag liegt bereit. "Alfred hält sich zur Zeit bei seinem Sohn in Dänemark auf. Wenn alles klappt, sehen wir uns, um letzte Detailfragen zu klären."

Schwenker strebt einen Drei-Jahresvertrag mit dem 48-Jährigen an. Gislason stammt genau wie sein Vorgänger Serdarusic aus dem Sternzeichen Jungfrau und feiert am 7. September seinen 49. Geburtstag. Als Nachfolger beim VfL Gummersbach soll der Kroate Sead Hasanefendic bereits feststehen. Die finanziell klammen Oberbergischen nutzen bei dem Aufsehen erregenden Transfer dabei die Gunst der Stunde und dürften rund 750 000 Euro Ablösegebühr für ihren Trainer einstreichen, der aus dem bis 2010 gültigen Vertrag herausgekauft werden muss. VfL-Manager Stefan Hecker habe sich anfangs noch gewunden, sagt Schwenker, "aber dann sind wir rasch zu einer Einigung gekommen." Die Höhe der Ablöse wollte der THW-Manager indes nicht bestätigen. "Über Geld rede ich grundsätzlich nicht. Zugegeben, wir bewegen eine hohe Summe, aber diese Zahlen stimmen nicht."

Von den Qualitäten seines zukünftigen Trainers ist Schwenker indes vollauf überzeugt. "Alfred ist absoluter Fachmann, hat eine großartige charismatische Ausstrahlung, vor uns bereits die Champions League mit Magdeburg gewonnen und weiß fast alles über Handball, auch weil er selbst ein super Spieler war." In der Bundesliga spielte Gislason von 1983 bis 1988 für TuSEM Essen, wurde mit den Westdeutschen zweimal Deutscher Meister, trug zwei Jahre das Trikot des spanischen Spitzenklubs Irun und ließ seine aktive Karriere beim heimischen KA Akureyri ausklingen.

Der studierte Historiker und dreifache Familienvater, der wie sein Vorgänger passionierter Angler ist, kehrte 1997 als Trainer des VfL Hameln in die Bundesliga zurück, war von 1999 bis Januar 2006 sehr erfolgreich beim SC Magdeburg (Meister 2001, Champions-League-Sieger 2002) tätig und stand seit Juli 2006 auf der Gummersbacher Gehaltsliste.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.06.2008)


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