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Die "Champions Trophy 2008" findet in Veszprem statt.
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Der spanische Meister und Champions-League-Sieger Ciudad Real hat die Champions Trophy 2008
gewonnen. In einem spannenden Finale bezwangen die Mannen von Trainer Talant Dujshebaev den
ungarischen Europapokalsieger der Pokalsieger MKB Vszprem mit 32:28 (10:13). Einen Tag nach dem
klaren 31:24-Sieg gegen den THW Kiel hatten die Spanier in einem
spannenden Endspiel das Glück, dass sich die Gastgeber zu früh auf der Siegerstraße wähnten.
Denn es waren die Ungarn, die dem Spiel lange Zeit ihren Stempel aufdrückten. Verdient deshalb auch die Halbzeitführung.
Auch die zweite Halbzeit gehörte nach einem missglückten Start und dem 12:13-Anschluss Ciudad Reals
lange dem Team von MKB Veszprem.Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff führten die Gastgeber vor 5.000
enthusiastischen Fans klar mit 24:18 - dann jedoch knickten die Ungarn vollkommen ein. Ein sich steigernder
Arpad Sterbik im Tor der Spanier, viele unkontrollierte Einzelaktionen Veszprems und ein geschickt
Regie führender und Verantwortung übernehmender Olafur Stefansson führten Ciudad Real zum Sieg.
(Christian Robohm)
- Haupttorschützen MKB Veszprem (HUN ):
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Vujin (6), Eklemovic (4), Iljes (4);
Trainer: Mocsaj
- Haupttorschützen Ciudad Real (ESP ):
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Rutenka (10), Källman (6), Stefansson (5); Trainer: Dujshebaev
- Spielfilm:
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1. Hz.: 8:5 (20.), 8:8 (25.), 13:10;
2. Hz.: 23:18 (45.), 24:24 (50.), 26:28 (55.), 28:32 (60.).
- Zuschauer:
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ca. 5000 (Veszprem-Arena, Veszprem (HUN))
Ciudad-Trainer Talant Dujshebaev gegenüber den KN:
Ich kann meiner Mannschaft
zu diesem Triumph nur gratulieren,
Veszprem war ein ganz schwerer
Endspielgegner - die Zuschauer haben
60 Minuten Krach gemacht, außerdem
hatte MKB zwei Stunden mehr Zeit zum Ausruhen, das macht
viel aus in diesem kurzen Zeitfenster
zwischen den Spielen. Wir haben
lange zurückgelegen und dann unser Spiel gefunden.
MKB-Trainer Lajos Mocsaj gegenüber den KN:
Wir müssen uns nach der Niederlage nicht schämen. Es war ein tolles
Turnier mit schönen Spielen, aus dem die Mannschaft mit der größten
Erfahrung als verdienter Sieger hervorgegangen ist. Eine kurze
Schwächephase kostete unseren Sieg.
Ciudad-Spieler Didier Dinart gegenüber den KN:
Es war ein sehr intensives und
enges Finale. Zum Glück hatten wir
die Moral und Kraft, es nach dem
Fünf-Tore-Rückstand noch zu wenden.
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.09.2008:
Splitter aus Veszprem
"Doping" - Lange Leine und
Lockerheit, aber gegen jegliche wissenschaftliche Erkenntnisse:
während im THW-Kader Zigaretten tabu
sind (kein Spieler raucht), gehören die Glimmstengel zum
Alltag der Ciudad-Mannschaft. Das Hotel blieb zwar
rauchfrei (Verbot!), doch in jeder freien Minute versammelte
sich ein spanisches Grüppchen, um bei blauem
Dunst zu plaudern. Immer mit dabei: Rückraum-Star
Sarhei Rutenka. Der gebürtige Weißrusse, der einen slowenischen
Pass besaß und jetzt die spanische Staatsbürgerschaft
hat, gilt als leidenschaftlicher Raucher.
Beim Abendessen war stets auch Rotwein in seinem Glas,
und vor dem Schlafen gehen machte er auch schon mal einen
Abstecher zur Hotelbar. "Doping" der besonderen
Art. Gegen den THW war Rutenka mit sieben Toren erfolgreichster
Offensivspieler.
Olafur Stefansson - Um den
Isländer, der
im Champions-Finale zwölf
Tore gegen den THW erzielte, ranken sich Wechselgerüchte,
weil sein Vertrag bei Ciudad Real im Juni 2009 ausläuft.
"Ich weiß nur, dass ich hier in Veszprem die Trophy
gewinnen will, weiter denke ich erst einmal nicht", antwortete
Stefansson auf Nachfragen. Einen Wechsel
zurück in die Bundesliga schloss der Ex-Magdeburger
aus. Es habe zwar Anfragen von den Mannheimer Löwen
gegeben, "aber ich habe gar nicht erst verhandelt."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 22.09.2008)