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18./19./20.09.2008 - Letzte Aktualisierung: 20.09.2008 Champions Trophy

Champions Trophy: THW im Halbfinale am Samstag gegen Ciudad Real

Gastgeber Veszprem und die HSG Nordhorn ermitteln zweiten Finalisten für Sonntag

Update #2 KN-Bericht vom 20.09. und KN-Vorbericht vom 19.09. ergänzt...

Die "Champions Trophy 2008" findet in Veszprem statt.
Die "Champions Trophy 2008" findet in Veszprem statt.
Am nächsten Samstag kommt es zur Neuauflage des Champions-League-Finales der vergangenen Saison. Der THW Kiel trifft als Titelverteidiger bei der Champions Trophy um 18 Uhr auf Ciudad Real - das frühe Treffen der Giganten! Eurosport überträgt die Partie live. Alle Spiele - also auch das Spiel um Platz drei am Sonntag - werden per Livestream im Internet unter eurohandball.com übertragen. Die Champions Trophy ist dabei nicht nur der erste internationale Titel der neuen Saison, sondern auch durchaus lukrativ. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 30.000 Euro, der Finalist die Hälfte. Platz drei wird mit 10.000 Euro honoriert, der vierte Platz bringt immerhin noch 5.000 Euro.
Das Aufeinandertreffen, das die vergangene Saison auf europäischer Ebene dramatisch beendete, leitet auch die neue europäische Pokal-Saison ein. Gerade mal vier Monate nach dem denkwürdigen Finale der Champions League, in dem mit dem THW Kiel und Ciudad Real aus Spanien die beiden wohl besten Teams der letzten Jahre aufeinandertrafen, kommt es im ungarischen Veszprem zur Wiederholung.

Im Vergleich zu den letzten Jahren wurde der Termin des finanziell lukrativen Wettbewerbs diesmal etwas früher angesetzt und rückt damit näher an den Beginn der Saison. Eine Änderung, die den Stellenwert der Champions Trophy erhöhen soll. Die Geschichte des Wettbewerbs reicht bis ins Jahr 1979 zurück, als der Europapokalsieger der Landesmeister direkt nach der Saison auf den europäischen Pokalsieger-Gewinner traf. Die Spiele um den damaligen City-Gold-Pokal gewannen ausnahmslos deutsche Mannschaften. Von 1984 bis 1996 pausierte der Wettbewerb, ehe er als "Vereins-Europameisterschaft" von der EHF reaktiviert wurde. Im letzten Jahr folgte die Umbenennung in "Champions Trophy". Zudem wurde der Wettbewerb im slowenischen Celje und damit erstmals nicht auf spanischem oder deutschem Boden ausgetragen (siehe auch Geschichte der Verein-EM).

Rund 2.000 Kilometer müssen die Zebras reisen.
Rund 2.000 Kilometer müssen die Zebras reisen.
Eine weitere Steigerung der Attraktivität dürfte in diesem Jahr das Aufeinandertreffen des THW Kiel mit Ciudad Real sein. Trotz des dramatischen Champions-League-Finales dürften auf beiden Seiten keine Revanchegelüste aufkommen, denn die Champions Trophy ist eben nicht die Champions League, in der in jedem Jahr die beste Vereinsmannschaft der Welt gekürt wird. Doch ist die Champions Trophy eine erste Gelegenheit, eine Duftmarke gegenüber der Konkurrenz zu setzen. "Natürlich ist die Champions Trophy eine zusätzliche Belastung", spricht THW-Trainer Alfred Gislason die etwas unglückliche Terminierung im "Hammer-Monat" September an, "aber sich so früh in der Saison mit Ciudad Real messen zu können, hat einen gewissen Reiz."

Für den THW Kiel ist es die mittlerweile fünfte Teilnahme an der Vereins-EM. 2001 scheiterte man als Gastgeber im Siebenmeterwerfen an Portland San Antonio (siehe Spielbericht) und wurde durch ein 33:31 gegen Flensburg Dritter. Ein Jahr drauf war man als EHF-Pokalsieger erneut qualifiziert, konnte aber mit einer Rumpftruppe in Magdeburg bei den deutlichen Niederlagen gegen Veszprem (23:31) und Ciudad Real (20:32) mit den Spitzenteams nicht mithalten. Bei der Teilnahme 2004 bei Ciudad Real, erneut war man als EHF-Pokalsieger dabei, erreichten die Zebras durch ein 37:35 gegen die kurzfristig eingesprungenen Spanier von BM Valladolid erstmals das Endspiel, unterlagen dort aber in einem dramatischen Endspiel Celje mit 29:30. Dass die Kieler ihren Titel, den sie im letzten Jahr durch einen 38:34-Erfolg gegen den slowenischen Gastgeber RK Celje Pivovarna Lasko gewinnen konnten, verteidigen dürfen, verdanken die Zebras nach ihrer Champions-League-Finalniederlage einer Entscheidung der Europäischen Handball Förderation (EHF). Sie gab den Kielern eine sogenannte Wildcard für die Champions Trophy. So dürfen die Zebras darauf hoffen, nach einem Sieg gegen Ciudad Real im Finale entweder auf den ungarischen Gastgeber und Gewinner des europäischen Cup-Sieger-Wettbewerbs MKB Veszprem oder die HSG Nordhorn als EHF-Pokalsieger zu treffen. "Die Entscheidung, uns teilnehmen zu lassen, zeigt, welch hohe Wertschätzung der THW Kiel bei der EHF genießt. Wir sehen das als Belohnung für unsere Leistungen im vergangenen Jahr", freut sich Uwe Schwenker auf das kommende Wochenende, wenngleich die Spiele der Champions Trophy eine zusätzliche Belastung darstellen: "Man muss wohl ehrlich sagen, dass die Partien nicht in den Zeitplan passen."

Ob die Emotionen am Samstag derart hochkochen werden wie vor vier Monaten, ist zu bezweifeln. Damals hatte es in der Schlussphase des Rückspiels in der Sparkassen-Arena-Kiel tumultartige Szenen gegeben, bei denen sich die Spanier mit zum Teil obszönen Gesten vom Kieler Publikum "verabschiedeten". Eine Schlussphase, die Konsequenzen hatte. Da bei der "Rudelbildung" Spieler beider Teams beteiligt waren, wurde gegen sie eine Geldstrafe von je 5.000 Euro verhängt. Auch Christian Zeitz und Uros Zorman mussten Strafen bezahlen. Außerdem sperrte die EHF die beiden Akteure für je zwei Spiele auf europäischer Ebene. Zeitz und Zorman werden ihren Mannschaften also am kommenden Wochenende fehlen. Da am Sonntag aber neben dem Finale auch ein Spiel um Platz drei ausgetragen wird, werden Zeitz und Zorman ihren Klubs dafür im ersten Champions-League-Gruppenspiel wieder zur Verfügung stehen.

Auch in Spanien fiebert man dem neuerlichen Duell mit dem THW Kiel entgegen. "Der Trainerwechsel beim THW Kiel lässt für uns kaum Schlussfolgerungen auf den momentanen Leistungsstand der Kieler zu", weiß Ciudad Reals Sportdirektor Luismi Lopez noch nicht, was ihn am Samstag erwartet. "Die großartige Partie kommt zwar sehr früh, ist aber auf alle Fälle ein echter Prüfstein. Hinweise auf den weiteren Saisonverlauf lassen sich aber wohl nicht aus diesem Spiel ableiten", fügte Lopez an. Dass die Champions Trophy inzwischen große Beachtung in der Handballwelt findet, zeigt auch der Umstand, dass Eurosport beide Spiele am Samstag und Eurosport 2 das Finale am Sonntag live übertragen. In Ungarn freut man sich ganz besonders auf die Champions Trophy, denn MKB Veszprem weiht mit diesem Event gleichzeitig seine neue Halle ein, die der Arena in Celje gleicht. Und natürlich freuen sich die Gastgeber auf den THW Kiel unter Alfred Gislason und die Weltauswahl von Ciudad Real. Das verspricht Spannung!

(Christian Robohm)


 

Sieger in der Champions League: Ciudad Real

Daten Ciudad Real
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Die Weltauswahl von Ciudad Real dürfte in dieser Spielzeit noch stärker als in der vergangenen sein. So erhofft man sich bei dem Klub aus der Region Kastilien La Mancha durch die Rückkehr des langzeitverletzten "Chema" Rodriguez mehr Druck auf der Spielmacherpositon. Auch auf die Rückkehr des Kreis-Ungetüms Rolando Urios setzt man bei den Spaniern. Doch natürlich hat Multi-Milliardär und Vereinspräsident Domingo Diaz de Mera seinem Trainer Talant Dujshebaev auch in diesem Jahr zwei namhafte Neuzugänge "geschenkt": Von US Ivry (FRA) kam Rechtsaußen Luc Abalo in die spanische Provinz. Der 24-Jährige, wegen seiner Sprungkraft auch "Skywalker" genannt, wird die zuletzt schwächelnde rechte Angriffsseite verstärken. Kurz vor Saisonbeginn schlug Ciudad Real dann noch einmal auf dem Transfermarkt zu: Vom Erzrivalen FC Barcelona wechselte der Halblinke französische Olympiasieger Jerome Fernandez in die 200 Kilometer von der Hauptstadt Madrid entfernte Unistadt Ciudad Real. Fernandez bildet jetzt mit dem Ex-Kurzzeit-Kieler Ales Pajovic, Siarhei Rutenka, dem zur Zeit verletzten Alberto Entrerrios und Didier Dinart den wohl besten linken Rückraum der Welt (siehe auch Gegnerkader Ciudad Real).

Trotzdem lief es bisher für die Spanier nicht ganz nach Plan. So verlor das Team um Weltklasse-Mann Olafur Stefansson im spanischen Supercup mit 25:26 gegen den FC Barcelona und konnte damit einen der in der vergangenen Saison gewonnenen fünf Titel nicht verteidigen. Am zweiten Spieltag der Liga Asobal mussten die Mannen von Talant Dujshebaev dann eine 28:30-Niederlage bei Valladolid hinnehmen.

Ciudad Real verließ das Parkett bei der Champions Trophy bereits zweimal als Sieger. Im Finale der Saison 2005/06 bezwangen die Männer aus der La Mancha den SC Magdeburg in Leon mit 37:28. Auch ein Jahr später setzten sie sich in einem weiteren spanisch-deutschen Endspiel durch. Diesmal hatte der VfL Gummersbach in Köln mit 31:36 das Nachsehen. Im bisher einzigen Aufeinandertreffen des THW Kiel mit Ciudad Real bei der Champions Trophy 2002 in Magdeburg hatte ein arg dezimierter Zebra-Kader nichts zu bestellen (20:32).

Das Team von Ciudad Real
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Sieger im EHF-Pokal: HSG Nordhorn

Daten HSG Nordhorn
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Dem größten Triumph der Vereinsgeschichte, dem Gewinn des EHF-Pokals 2008, folgten für die HSG Nordhorn die wohl bittersten Tage. Finanzlöcher, Hausdurchsuchungen wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung - bei den Grafschaftern kehrte zuletzt keine Ruhe ein. Das soll sich nun ändern: Mit einem Kraftakt stellte die HSG gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik einen "Zukunftsplan" vor, der unter anderem die Umbenennung in HSG Nordhorn-Lingen beinhaltet. Für diesen Schritt wird der Wirtschaftsverband Lingen neuer Geldgeber der Nordhorner, die zudem einige ausgewählte Heimspiele in der in Lingen entstehenden neuen sechs- bis achttausend Zuschauer fassenden "Emsland-Arena" austragen werden.

Im Gegenzug soll Lingen rund die Hälfte der jährlich anfallenden Brutto-Lohnsumme der HSG übernehmen, was nach Medieninformationen einem Betrag von rund einer Million Euro im Jahr entsprechen soll. Auch die aktuelle Saison sei gesichert, wurde aus Nordhorn bekannt. Kein Spieler muss deshalb verkauft werden, um den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können. Diese Aussage beendete Spekulationen, die HSG könne nach dem zu den Rhein-Neckar-Löwen abgewanderten Rechtsaußen Jan Filip auch noch Weltmeister Holger Glandorf infolge der Finanzkrise verlieren. Dies wäre nach dem Abgang von Abwehrrecke Daniel Kubes (ging zum TBV Lemgo) ein weiterer Schlag für die sportlichen Planungen des Nordhorner Trainers Ola Lindgren gewesen. Lindgren, der gemeinsam mit Staffan Olsson fortan auch die Geschicke der schwedischen Nationalmannschaft leiten wird, konnte trotz der finanziellen Probleme mit Linksaußen Jan-Richard Lislerud Hansen (Drammen HK, NOR) und Ex-Kurzzeit-Zebra Tobias Karlsson (Hammarby IF, SWE) zwei namhafte Neuzugänge vermelden (siehe auch Gegnerkader HSG Nordhorn)

Sportlich lief es bisher für die Grafschafter. Vier klaren Siegen in der TOYOTA Handball-Bundesliga steht bisher lediglich eine knappe 30:32-Niederlage beim VfL Gummersbach gegenüber, was der HSG Tabellenplatz vier bescherte. Bei ihrer ersten Teilnahme an der Champions Trophy treffen die Nordhorner am Samstag um 16 Uhr auf den europäischen Cupgewinner-Sieger und Gastgeber MKB Veszprem aus Ungarn. Eurosport überträgt die Partie live.

Das Team der HSG Nordhorn
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Cupsieger-Gewinner und Gastgeber: MKB Veszprem (HUN)

Daten Veszprem
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Der ungarische Abonnementmeister kommt in diesem Jahr in den Genuss, die Champions Trophy bei sich zu Gast zu haben. So wird das Wochenende zu einem Festtag in Veszprem, weihen die Ungarn doch mit diesem europäischen Turnier ihre neue Arena ein. Noch in der alten Halle feierte MKB Veszprem in der vergangenen Saison den zweiten Sieg im Europapokal der Pokalsieger nach 1992. Im Finale ließ der 16-malige ungarische Meister, der seit dem Jahr 2001 sieben der möglichen acht nationalen Meisterschaften holte, den Rhein-Neckar-Löwen keine Chance. Mit der guten Ausgangsposition eines 37:32-Heimerfolges erkämpfte sich Veszprem in Mannheim ein 28:28-Unentschieden.

Aber auch in der Champions League sind die Ungarn keine Unbekannten, stand MKB Veszprem doch 2002 noch im Finale der Königsklasse. Und auch der THW Kiel durfte schon erfahren, was für ein kampfstarkes Team jedes Jahr aufs Neue in Ungarn dominiert: Im Champions-League-Viertelfinale 2006 verlangte MKB Veszprem den Zebras auf dem Weg zum ersten Champions-League-Titel alles ab: nach einer 36:39-Niederlage im Hinspiel brauchte es beim 39:32 in Kiel schon einer Galavorstellung, um Veszprem zu bezwingen.

Im Tor der Ungarn steht mit Dejan Peric ein Mann, der die Zebras in Diensten des FC Barcelona schon ein ums andere Mal geärgert hat. Außerdem kann Trainer Lajos Mocsaj, Handball-Fans gut bekannt als Bundesliga-Trainer von unter anderem dem VfL Gummersbach, auf eine Vielzahl weiterer Nationalspieler zurück greifen. Vor allem der Rückraum mit dem ehemaligen Gummersbacher Ivan Lapcevic, dem serbischen Shootingstar Zarko Sesum, dem 84-maligen ungarischen Nationalspieler Ferenc Ilyes und Carlos Perez hat es in sich. Aber auch auf den Außenpositionen kann Mocsaj mit den Brüdern Gergo und Tomas Ivancsik auf Nationalspieler Ungarns zurückgreifen. Am Kreis steht mit Guyla Gal ein richtiges Schwergewicht, das mit seiner Wendigkeit zu begeistern weiß. Als Alternative kann Mocsaj auch den 2,11-Meter-Hünen Marian Cozma oder den erfahrenen Jevgenij Lushnikov bringen (siehe auch Gegnerkader Veszprem).

Das Team von MKB Veszprem.
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Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Die Teilnehmer:

  • Ciudad Real (ESP) (Champions League Sieger 2008)
  • MKB Veszprem (HUN) (Sieger im Pokal der Pokalsieger 2008)
  • HSG Nordhorn (GER) (EHF-Pokalsieger 2008)
  • THW Kiel (GER) (Wildcard)

Der Spielplan:

Halbfinale:
20.09.08., Sa. 16.00 1. Halbfinale MKB Veszprem (HUN) - HSG Nordhorn (GER) live auf Eurosport
18.00 2. Halbfinale Ciudad Real (ESP) - THW Kiel (GER) live auf Eurosport
Finale:
21.09.08, So. 13.00 Spiel um Platz 3 Verlierer 1. Halbfinale - Verlierer 2. Halbfinale
15.00 Finale Sieger 1. Halbfinale - Sieger 2. Halbfinale live auf Eurosport 2

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.09.2008:

Wiedersehen mit Ciudad Real

Champions Trophy ab morgen mit THW, Nordhorn, Veszprem und dem spanischen Champions-League-Sieger
Kiel - Die Bundesliga ruht, Handball-Meister THW wagt sich erstmals in dieser jungen Saison aufs glatte internationale Parkett. Am Wochenende sind die "Zebras" Teilnehmer der Champions Trophy im ungarischen Veszprem. 132 Tage nach dem Champions-League-Finale gibt es morgen um 18 Uhr im Halbfinale ein Wiedersehen mit BM Ciudad Real.

Das erste Semifinale um 16 Uhr bestreiten Gastgeber MKB Veszprem und Bundesligist HSG Nordhorn. Die beiden Verlierer treffen am Sonntag (13 Uhr) im Spiel um Platz drei aufeinander, das Finale in der gerade neu erstellten Sportarena von Veszprem steigt um 15 Uhr. Eurosport überträgt beide Sonnabend-Spiele live, das Finale übernimmt Eurosport 2.

Die Champions Trophy ist nur ein neuer Name für einen traditionellen Wettbewerb, den die Europäische Handball-Förderation (EHF) seit 1997 federführend ins Leben gerufen hatte. Damals unter dem Namen Vereins-Europameisterschaft, seit 2007 "lebt" die Champions Trophy. Teilnehmer sind die drei Europacup-Gewinner plus Gastgeber. In diesem Jahr Ciudad Real als CL-Sieger, Veszprem als Pokalsieger-Gewinner und Nordhorn in der Sparte EHF-Cup. Die "Zebras" komplettieren das Teilnehmer- Quartett mit einer Wildcard, weil Veszprem doppelt, als Gastgeber und "natürlicher" Teilnehmer, qualifiziert gewesen wäre. Der THW, der zum fünften Mal dabei ist, reist als Titelverteidiger an. 2007 triumphierten die "Zebras" im Finale bei Celje Pivovarna Lasko mit 38:34.

Warum der deutsche Rekordmeister trotz der sich erneut abzeichnenden Terminhatz diese Zusatzbelastung akzeptiert? Es sei natürlich Anerkennung und Ehre, von der EHF diese Wildcard zu erhalten, sagt Manager Uwe Schwenker. "Da kannst du nicht Nein sagen." Er hoffe, dass Trainer Alfred Gislason "kräftig rotieren lässt, um die Spieler zu schonen". Kiels neuer Übungsleiter, der mit dem SC Magdeburg schon zweimal die EM der Vereinsmannschaften gewann, will zwar "alles dransetzen, um den Cup mit nach Kiel zu nehmen, aber riskieren werden wir nichts." Soll heißen: In Ungarn dürfen auch jene Spieler auf größere Einsatzzeiten hoffen, die bisher zu kurz kamen. Nikola Karabatic und Christian Zeitz werden die Reise, die heute per Flugzeug nach Wien und mit dem Bus weiter nach Veszprem führt, nicht antreten. Der französische Olympiasieger wird wegen seiner Ellbogenverletzung weiterhin geschont - am Montag soll eine Röntgenuntersuchung klären, wann Karabatic wieder voll ins Training einsteigen darf. Linkshänder Christian Zeitz ist nach seiner Roten Karte aus dem CL-Finale gegen Ciudad international für zwei Spiele gesperrt. Der Vorteil: In der Anfang Oktober startenden CL-Vorrunde ist Zeitz sofort spielberechtigt.

(Von Reimer Plöhn, aus denKieler Nachrichten vom 19.09.2008)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.09.2008:

THW gut durchgeschüttelt, aber gelassen gegen Ciudad

Heute Neuauflage des CL-Finals in der Champions Trophy
Veszprem - Champions Trophy? Klingt gut. Aber ist auch drin, was die edle "Verpackung" verspricht. Ein klares "Ja". Das Turnier, das heute und morgen im ungarischen Veszprem vier europäische Handball-Teams zusammenführt, trägt seinen Namen mit Recht.

Im ersten Halbfinale (16 Uhr) treffen die HSG Nordhorn und Gastgeber MKB Veszprem aufeinander, der aktuelle EHF-Cup-Gewinner und der Sieger des Pokalgewinnercups. Im zweiten Halbfinale (18 Uhr, beide Spiele live bei Eurosport) kreuzen gar die Giganten des europäischen Vereinshandballs ihre Klingen: der spanische Champions-League-Sieger BM Ciudad Real und sein vor vier Monaten knapp unterlegener Finalgegner, Deutschlands Rekordmeister THW Kiel. Das Beste also, was der Vereinshandball unter dem Dach der Europäischen Handball-Föderation (EHF) aktuell aufzubieten hat. Das Spiel um Platz drei findet morgen um 13 Uhr, das Finale um 15 Uhr statt (Eurosport 2). Die EHF trägt als Veranstalter alle Kosten für Unterkünfte und Reisen des Quartetts, ausgelobt werden außerdem 60 000 Euro Siegprämie, der Sieger darf die Hälfte der Summe einstreichen.

Die "Zebras" hatten gestern eine beschwerliche Anreise. Per Flugzeug ging es von Hamburg nach Wien, von dort weiter per Bus nach Ungarn. Drei Stunden dauerte die Fahrt, 100 Kilometer davon über eine Strecke, die in Deutschland mit einer schlecht gepflegten Kreisstraße zu vergleichen ist. Kiels Handball-Asse erreichten gegen 18 Uhr durchgeschüttelt, aber trotzdem wohlbehalten ihr Ziel im Ferienort am Balaton. Halbfinalgegner Ciudad Real traf zwei Stunden später ein und nächtigte im selben Hotel.

Gemeinsame Erinnerungen an das CL-Final-Rückspiel in Kiel wurden nicht ausgetauscht. Doch wenn die Partie heute angepfiffen wird, sind die Vorfälle in den Köpfen Spieler präsent. Rückblende: Ein Frust-Foul von Christian Zeitz an Alberto Entrerrios löste zwei Minuten vor dem Abpfiff eine Rudel-Bildung aus, es gab Tumulte und drei Rote Karten gegen Zeitz sowie gegen die BM-Akteure Zorman und Pajovic.

Zorman und Zeitz wurden für zwei Spiele auf EHF-Ebene gesperrt und werden heute fehlen. Kiel muss zudem den verletzten Nikola Karabatic verzichten, Ciudad kann die angeschlagenen Pajovic und Entrerrios nicht aufbieten.

Und wie wird die Atmosphäre? "Gelassen", glaubt THW-Ass Marcus Ahlm. Das Spiel sei für beide Teams vor allem eine Standortbestimmung auf internationalem Parkett. "Verlieren will allerdings keiner." Linksaußen Dominik Klein sieht's genauso. Die Vergangenheit sei abgehakt, Trainer Alfred Gislason habe bei der Besprechung sogar ganz auf Videosequenzen der Finalspiele verzichtet. "Wir laufen heute aufs Parkett, freuen uns auf den großartigen Gegner und erleben hoffentlich ein schönes Spiel."

(Von Reimer Plöhn, aus denKieler Nachrichten vom 20.09.2008)

 


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TV-, Radio- und Internet-Tips:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    Sa., ab 16.00 Uhr: MKB Veszprem - HSG Nordhorn live aus Veszprem

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    Sa., ab 18.00 Uhr: Ciudad Real - THW Kiel live aus Veszprem

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport2:
    So., ab 15.00 Uhr: Champions-Trophy-Finale live aus Veszprem

  • Internet: eurohandball.com:
    Sa., ab 16.00 Uhr: MKB Veszprem - HSG Nordhorn per Internet-Livestream aus Veszprem

    Sa., ab 18.00 Uhr: Ciudad Real - THW Kiel per Internet-Livestream aus Veszprem

    So., ab 13.00 Uhr: Champions-Trophy: Spiel um Platz drei per Internet-Livestream aus Veszprem

    So., ab 15.00 Uhr: Champions-Trophy-Finale per Internet-Livestream aus Veszprem

    Livestream bei eurohandball.com


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