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01./03.12.2008 - Letzte Aktualisierung: 03.12.2008 Bundesliga

THW am Mittwoch bei GWD Minden zu Gast

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team von GWD Minden.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team von GWD Minden.
Nachdem die Zebras in der letzten Woche sich teils bei ihren Nationalmannschaften aufhielten, teils aber auch die eigenen Akkus nach anstrengenden Wochen wieder etwas aufluden, beginnt nun der Jahresendspurt mit sechs Liga- und einer DHB-Pokalpartie. Den Anfang macht die unangenehme Auswärtsaufgabe am Mittwoch beim Traditionsclub GWD Minden. Der Anwurf in der Kampa-Halle erfolgt um 20.15 Uhr, zeitnahe Informationen gibt es wie immer unter www.kiel-liveticker.de.
Nationalspieler Michael Haaß kam bereits letzten  Winter nach Minden.
Nationalspieler Michael Haaß kam bereits letzten Winter nach Minden.
Eigentlich, so schien es vor dem letzten Spieltag der vergangenen Spielzeit, sollte die 13. Bundesliga-Saison die vorerst letzte für die Ostwestfalen sein: Im Dreikampf mit dem Lokalrivalen TuS N-Lübbecke und TuSEM Essen um den Klassenerhalt hatte Grün-Weiß bereits am 33. Spieltag eine herbe Heimpleite gegen Lübbecke kassiert und musste zum Saisonabschluss bei der bereits als Vizemeister feststehenden SG Flensburg-Handewitt antreten. Doch GWD schaffte das Handball-Wunder, gewann in der Campushalle sensationell mit 29:28 (15:12) und jubelte dank des besten Torverhältnissen des Trios über den Klassenerhalt - während TuSEM Essen in die Relegation musste und ausgerechnet der alte Widersacher aus Nettelstedt den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste. Natürlich kochten gerade beim überraschenden Absteiger die Emotionen hoch: "Das, was am letzten Tag passiert ist, besonders in Flensburg, ist eine Frechheit", schimpfte TuS-Trainer Zlatko Feric aufgebracht. Und Armin Gauselmann, Sprecher des Wirtschaftsbeirates in Lübbecke, ergänzte vielsagend: "Unter normalen Umständen hätte Minden in Flensburg nicht gewinnen können." Unterm Strich aber war der Sieg aber Mindens und eine "absichtliche" Niederlage Flensburg sollte man eh nicht unterstellen. Nichtsdestotrotz wäre die Auswärtshürde für Minden sicherlich ungleich schwerer zu überspringen gewesen, wenn es für die SG noch um die Meisterschaft gegangen wäre - so profitierte GWD lediglich von der späten Ansetzung der Begegnung am 34. Spieltag.

Ein Isländer aus Norwegen: Ingimundar Ingimundarsson
Ein Isländer aus Norwegen: Ingimundar Ingimundarsson
Mittlerweile haben sich die Gemüter aber längst wieder beruhigt. In dieser Spielzeit will die Mannschaft von Trainer Richard Ratka, die in den letzten sechs Jahren stets im Abstiegskampf steckte und nicht mehr über Platz 12 hinauskam, wieder frühzeitig den Klassenerhalt perfekt machen. Angesichts der aktuellen Lage mit dem bereits feststehenden Zwangsabstiegs Essens und der ebenfalls sehr bedrohlichen Lage in Stralsund scheinen die beiden direkten Absteiger schon vorzeitig festzustehen, für den Meister von 1971 und 1977 geht es daher nur noch darum, den Relegationsrang 16 zu vermeiden. Dieses Ziel teilt sich Minden (8:16 Punkte) mit der HSG Wetzlar, HBW Balingen-Weilstetten (je 8:18) und Aufsteiger TSV Dormagen (6:20). Entscheidend dürften die direkten Duelle der Kellerkinder untereinander sein, Minden hat insbesondere mit dem Auswärtssieg bei Balingen (30:27) und einem 30:24-Heimerfolg gegen Dormagen zwei "Big Points" gesammelt, andererseits aber in Essen zwei Punkte liegen gelassen und in Wetzlar eine gehörige 18:31-Klatsche kassiert. So kam der 31:30-Heimsieg über TV Großwallstadt am letzten Spieltag vor der Länderspielpause gerade recht, um sich zunächst vor den Konkurrenten zu platzieren. Die kommenden Aufgaben gegen Kiel, Berlin, Göppingen und Nordhorn sowie in Lemgo und Hamburg werden aber noch schwierig genug, während insbesondere Wetzlar und Dormagen noch ein vergleichsweise "leichtes" Restprogramm im Dezember haben (siehe auch Tabelle der TOYOTA HBL und Gegnerkurve GWD Minden).

Michael Hegemann blüht in Minden wieder auf.
Michael Hegemann blüht in Minden wieder auf.
Der Mindener Kader wurde nach den letztjährigen Winterverpflichtungen von Frank von Behren, Nationalspieler Michael Haaß und Torhüter Svenn Erik Medhus nur noch an einigen Stellen verändert - allerdings an ganz entscheidenden. Der aus Flensburg zurückgekehrte Ex-Nationalspieler Frank von Behren musste nach vierzehn Profijahren und einer Schulterverletzung seine Karriere endgültig beenden und stieg mittlerweile ins GWD-Management ein. Der schwerwiegendste Abgang aber war der vom in den letzten Jahren bei Minden omnipräsenten Arne Niemeyer. Da Niemeyer sich aber frühzeitig für einen Wechsel zum HSV Hamburg entschied, konnte man bei den Ostwestfalen ohne Hektik für einen Nachfolger auf der Königsposition suchen. Fündig wurde man schließlich beim norwegischen Meister Elverum, von dem der Isländer Ingimundar Ingimundarsson losgeeist werden konnte. Allerdings wusste der 28-jährige Nationalspieler bislang nur in der Abwehr zu überzeugen, dafür sprang aber mit Michael Hegemann ein ehemaliger Nationalspieler in die Bresche. Hegemann, der zuletzt in Lemgo nur noch in der Abwehr spielen durfte, erzielte bislang 63/8 Treffer und liegt in der internen Torschützenliste weit in Führung. Neben zwei Nachwuchsspielern aus der eigenen Jugend wurde auch für die Rechtsaußen-Position ein Isländer verpflichtet: Gylfi Gylfason spielte zuletzt für Wilhelmshaven und löst in Minden seinen Landsmann Einar-Örn Jonsson ab, der zurück in seine Heimat wechselte. Im November besserten die finanziell längst gesundeten Mindener noch einmal nach und lotsten Essens Linksaußen Aljoscha Schmidt nach Ostwestfalen.

Aljoscha Schmidt kam im November aus Essen nach Minden.
Aljoscha Schmidt kam im November aus Essen nach Minden.
Doch auch, wenn Richard Ratka seinen kleinen, aber feinen Kader stärker einschätzt als den aus der Vorsaison, dürfte GWD weit ins nächste Jahr hinein in den Kampf um (oder besser gesagt: gegen) den Relegationsplatz verwickelt sein. Gegen den THW Kiel ist Minden trotz des Heimspiels auf jeden Fall in der Außenseiterrolle. Diese gefällt den Westfalen aber gut, denn auch die Zebras konnten sie vor gar nicht allzu langer Zeit gehörig ärgern: Direkt nach der Europameisterschaft 2006 in der Schweiz reiste der THW als hoher Favorit nach Minden, legte schnell eine 11:4-Führung vor und verlor letztlich doch noch das Konzept und das Spiel mit 30:32 (siehe Spielbericht). In der letzten Saison aber ließ Kiel nichts anbrennen und feierte die Bundesligasiege Nummer 32 und 33 in 49 Spielen gegen GWD Minden. Einem 32:18-Heimsieg folgte im Februar 2008 ein souveränes 30:24 in der ausverkauften Kampa-Halle, Henrik Lundström war mit sieben Treffern bester Torschütze (siehe auch Gegnerdaten Minden).

Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Christopher Biaesch (Bad Soden) und Frank Sattler (Oberursel).

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 03.12.2008:

Gefährlichster Gegner ist der Schlendrian

THW jagt in Minden neuen Rekorden nach
Kiel - Kiels Nationalspieler sind nach den Qualifikationseinsätzen für die Handball-Europameisterschaft zurück im Schoß der Vereinsmannschaft, die kurze Punktspielpause ist beendet. Heute wartet "Kellerkind" GWD Minden auf Tabellenführer THW. Anwurf in der Kampa-Halle ist um 20.15 Uhr.

Minden? Da war doch was! Genau. Letzter Spieltag der Handball-Bundesligasaison 2008: Die SG Flensburg-Handewitt steht wieder einmal als "Vize" fest und empfängt zum Saisonabschluss GWD Minden, ein potenzieller Abstiegskandidat, den nur ein Sieg und somit ein Handball-Wunder vor dem Gang in die Zweite Liga retten kann. Und tatsächlich, das Unfassbare geschieht, der krasse Außenseiter triumphiert sensationell mit 29:28 Toren in der Campushalle. Die Abstiegs-Konkurrenz vom benachbarten TuS N-Lübbecke muss in den sauren Apfel beißen und fühlt sich betrogen. Wirtschaftsbeiratssprecher Armin Gauselmann deutet jedenfalls unsaubere Machenschaften an. Unter normalen Umständen, argwöhnt der TuS-Mäzen, hätte Minden nicht gewinnen können. Betrug war natürlich nicht nachzuweisen, ein fader Beigeschmack ist dennoch geblieben. Dass Minden auch für Flensburg ein schlagbarer Gegner ist, zeigte jüngst die "Revanche" bei GWD. Flensburg siegte mühelos mit 36:25 Toren.

Eine Vorgabe, der Rekordmeister THW nacheifern will. "Alles andere als ein Sieg wäre eine Riesen-Enttäuschung", spricht Trainer Alfred Gislason klare Worte. Schon in der vergangenen Saison ließen die "Zebras" gegen die Ostwestfalen nichts anbrennen, gewannen zweimal und wollen heute im "goldenen" 50. Bundesliga-Aufeinandertreffen beider Traditionsclubs den insgesamt 34. Sieg folgen lassen. Die Kieler möchten zudem ihren Bundesligarekord, ein Jahr ohne Niederlage, fortschreiben, außerdem eine weitere Bestmarke aufstellen. Vermeidet der THW in Minden eine Niederlage, wäre er 16 Spiele in Folge auswärts ungeschlagen, der Uralt-Rekord des TV Großwallstadt aus der Serie 1978/79 somit ausgelöscht.

Am Montag Abend hatte Alfred Gislason seinen Kader erstmals komplett beisammen. Die wichtigste Nachricht nach den Nationalmannschaftseinsätzen europaweit: alle Mann gesund, keine Verletzungen. Nikola Karabatic, dessen Schulter immer noch schmerzt, war ohnehin nur als Tourist zu seinem französischen Auswahlteam gefahren, stand keine Sekunde auf dem Parkett und wird laut Trainerauskunft "von Beginn an gegen Minden spielen". Auch Vid Kavticnik, der als Fast-Alleinunterhalter auf Rechtsaußen bisher eine Riesensaison abgeliefert hat, kam für Slowenien ebenfalls nur sporadisch zum Einsatz und durfte sein anfälliges Knie schonen.

So sitzt der gefährlichste Gegner heute Abend wohl in den eigenen "Zebra"-Reihen. Es ist der Schlendrian, der sich immer dann einschleicht, wenn es gegen Außenseiter geht. "Dagegen hilft nur ein Rezept", weiß Gislason, "wir müssen unsere Linie durchziehen und von Beginn an Vollgas geben".

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 03.12.2008)

 

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    Mi., ab 20.15 Uhr: Liveeinblendungen GWD Minden - THW Kiel
    (geplante Einblendungen um 20.30 Uhr, 21.00 Uhr, 21.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.40 Uhr (als Konferenzschaltung mit Flensburg - Berlin); Berichte und Stimmen um 22.00 Uhr und am Donnerstagmorgen; Reporter ist Norman Nawe)
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    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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