13./15.12.2008 - Letzte Aktualisierung: 15.12.2008 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt... |
Bester Torschütze: Kim Andersson erzielte sieben Treffer.
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Die Essener Abwehr konnte Nikola Karabatic nicht am Torwurf hindern.
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Stefan Lövgren erzielte drei seiner vier Tore innerhalb von vier Minuten.
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Wesentlich mehr werden die Kieler nun in den kommenden zehn Tagen gefordert sein. Am Mittwoch geht es um den Einzug in das DHB-Pokal-Viertelfinale. Für dieses Spiel gegen Frisch Auf Göppingen gibt es noch Karten in allen Kategorien. Am darauffolgenden Sonnabend steht es dann an: das erste Derby unter Trainer Alfred Gislason. Anwurf in der Flensburger Campushalle ist um 14.45 Uhr, das NDR-Fernsehen überträgt live.
(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Der Sieg geht natürlich in Ordnung. Wir waren nicht nach Kiel gekommen, um hier Punkte zu holen. In unserem Zustand geht es um nichts mehr als das bloße Spielen. Meine Jungs haben sich bemüht, jedoch ohne Taktik gespielt. Bundesligatauglich konnte man das nicht nennen. Aber ich möchte nichts analysieren, sondern nur nach vorn schauen.
Es ist traurig, einen Traditionsverein wie TuSEM Essen in solch einem Zustand sehen zu müssen. Aber wir wollten vor vollem Haus ein schönes Spiel zeigen. Das ist uns mit Ausnahme der ersten zehn Minuten, in denen die Abwehr nicht gut stand, gelungen. Wichtig war mir, dass wir uns beweglicher als zuletzt gegen Nordhorn gezeigt haben. Ich muss meinem Team ein Kompliment aussprechen: Wir haben ein richtig gutes und konzentriertes Spiel gezeigt.
Es war heute nur wichtig, den Zuschauern einen vernünftigen Handball zu zeigen. Nun folgen vier schwere Spiele. Am kommenden Mittwoch müssen wir gegen Frisch Auf Göppingen hart um das Erreichen der nächsten Runde im DHB-Pokal kämpfen. Ich hoffe darauf, dass uns unsere Fans dabei unterstützen. Bisher sind für das Spiel 6.000 Karten verkauft worden - es gibt also noch Tickets in allen Kategorien.
Mein Körper ist nach der Verletzung wieder bei 100 Prozent - mein Kopf noch nicht. Heute war wirklich nicht mein Tag.
Konzentration war heute unsere wichtigste Aufgabe. Zehn Minuten lang am Anfang hatten wir Schwierigkeiten, danach ist uns ein optimales Resultat gelungen.
Es war ein komisches Spiel.
Aus den Kieler Nachrichten vom 15.12.2008:
Für Spannung konnte die Partie des souveränen Tabellenführers gegen den insolventen angehenden Zweitligisten kaum sorgen. Also musste - ganz in weihnachtlicher Tradition - die Verpackung dieses sonderbaren Missverständnisses der deutschen Handball-Liga den Fans den Nachmittag versüßen. Die staunten nur kurz, als die Essener, die mit vier Akteuren aus Verbandsliga und A-Jugend angereist waren, bis zum 4:5 (8.) dreimal in Führung gingen. Dann "ruckelte" sich die Kieler Deckung einmal kurz zurecht und zeigte TuSEM bis zum 14:6 (19.) durch Igor Anic nach einer herrlichen Gegenstoß-Stafette mit Christian Zeitz und Filip Jicha das Kräfteverhältnis auf. Die Hallenlautsprecher dröhnten Shaggys "Mr. Boombastic" ins Rund, und prompt war das Publikum wach, laut, in Feierlaune.
Denn die Verpackung glänzte und knisterte in verheißungsvoller Pracht: Bei einem starken Kempa-Trick von Stefan Lövgren auf Dominik Klein (12:6, 16.). Bei einem "Dreher-Doppel" von Jicha (18:10, 26.) und Klein (19:10, 27.). In schwindelerregenden Gegenstoß-Salven ebenso wie bei plötzlich aufblitzenden Geniestreichen von Nikola Karabatic, von denen zunächst Marcus Ahlm, später Igor Anic am Kreis profitierten.
THW-Trainer Alfred Gislason ("Es sollte ein schönes Spiel für die Zuschauer sein") erlebte entspannte 60 Minuten an der Seitenlinie und nutze früh die Gelegenheit zur Rotation. In der 18. Minute kamen Jicha, der sich mit vier Treffern in acht Minuten einfügte, Anic auch im Angriff und Zeitz, der jedoch überwiegend Bekanntschaft mit dem Gebälk des gegnerischen Tores schloss. Kompliment an beide Mannschaften - das Spiel plätscherte nie dahin, bot Tore im Minutentakt. Ohne jedoch, dass die "Zebras" den Gegner demütigten.
Kabinett-Stückchen wie das feine Pirouetten-Törchen von Henrik Lundström zum 32:16 (43.) wurden in Maßen aus dem Sack gezaubert. Und die Essener bekamen stets genügend Raum, um den Spaß an diesem Training in Bundesliga-Verpackung nicht zu verlieren. "Zebra"-Mannschaft und -Publikum übten sich eindrucksvoll in Sachen Fairness, empfingen den 37-jährigen Ex-Nationalspieler Mark Dragunski, der noch im Sommer am Herzen operiert wurde und nun als TuSEM-Pressesprecher doch noch einmal auf dem Feld "ein Signal setzen" will, mit warmem Applaus. Und die Kieler Akteure, denen in diesem Jahr noch ein Vier-Spiele-Marathon bevorsteht, offenbarten zudem eine differenzierte Meinung zu der Unsinnigkeit einer Partie gegen einen Gegner, den es in der Ersten Bundesliga eigentlich eigentlich gar nicht mehr gibt. "Die Insolvenz ist ja nicht Schuld der Spieler. Darum muss man auch die andere Seite sehen: Essen plant für die Zweite Liga, und für die jungen Akteure war es ein besonderes Spiel, eine unglaubliche Erfahrung. Diese Chance hatten sie verdient, und darum habe ich hier heute gern gespielt", sagte Filip Jicha. Und THW-Kapitän Stefan Lövgren ergänzte: "Der Verein TuSEM Essen versucht, die Probleme zu lösen. Dieses Spiel war Motivation für die jungen, kämpferischen Essener." Auch diese Sätze gehörten zum deutlichen Sieg.
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 15.12.2008)
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