Aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2009:
Am 6. Juni 2009 wird
Nikola Karabatic zum letzten
Mal das Trikot des THW Kiel tragen. Was für viele
"Zebra"-Fans eine Schreckensvision ist, ist gestern
näher gerückt.
Karabatic erhebt das Tauziehen um
seine Person auf eine moralische Ebene. Moral (lat.
mos, Sitte) - die guten Sitten im Profihandball sind
in Frage gestellt.
Karabatic bemängelt das
Verhalten der THW-Verantwortlichen. Ihm sei bei
seiner Vertragsverlängerung (im Mai 2007) versprochen
worden, dass auch der Vertrag mit Ziehvater
Noka Serdarusic verlängert würde. Im Juni
2008, also 13 Monate und viele Probleme später,
trennten sich die Wege von
Serdarusic und dem THW.
Und
Karabatic, der jüngst die Normalität von Angeboten
und Transfers unterstrich, die Meinung seines
"Blutsbruders"
Vid Kavticnik
("Man kommt, man geht - so ist Profisport")
teilt, kann nicht ernsthaft erwartet haben, dass solche
Bindungen auf Ewigkeit geschlossen sind und sich
das Kieler Sonnensystem nur um ihn dreht. Doch der
Franzose will dorthin, wo
Noka ist. Der zeigt keine
Scheu, mit Spielern, die langfristig an den THW gebunden
sind, das Team seines neuen Arbeitgebers für
die kommende Saison zu konstruieren. Die THW-Verantwortlichen,
die ihrerseits
Spieler aus Verträgen "herauskauften" und
750000 Euro für Trainer
Gislason nach Gummersbach
überwiesen, verurteilen die "feindliche Übernahme"
von Ober-"Löwe"
Storm. Ein Theater der
Doppelmoral. Und die Moral von der Geschicht'? Moral
passt zum Profisport eben nicht!
(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2009)