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24.01.2009 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Karabatic' Tage in Kiel sind wohl gezählt

Homepage: Nikola Karabatic wirft THW-Spitze Wortbruch vor

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2009:

Kiel/Mannheim - Die Irritationen über die Zukunft von Kiels Welthandballer Nikola Karabatic vom THW hat gestern eine neue Qualität erreicht. Am Rande der WM äußerte sich der 24-jährige Franzose auf seiner Homepage.
Auf der Website www.nikolakarabatic.com ist zu lesen: "Ich habe 2005 in Kiel unterschrieben, um mit Zvonimir Serdarusic zu arbeiten. Deswegen habe ich 2007 meinen Vertrag auch bis 2012 verlängert. Im Gegenzug hat der THW versprochen, den Vertrag von Noka zu verlängern. Jeder weiß, was im Sommer passiert ist. Die Chefs, die ich respektiere, haben ihr Wort nicht gehalten."

Die Zeit der diffusen Äußerungen ist vorbei, auf seinem Internet-Portal bringt der Welthandballer und Olympiasieger auf den Punkt: "Ich bin immer noch verärgert. Ich habe immer alles für den THW gegeben und wurde enttäuscht. Die Erziehung meiner Eltern hat aus mir einen Mann gemacht, für den Ehrlichkeit und Respekt Grundwerte sind. Mein Wunsch, wieder mit Noka zu arbeiten, ist groß. Vor allem, weil ich das Gefühl habe, dass etwas unvollendet ist. Und wenn ich den THW für einen anderen Verein verlasse, dann nur, weil ich die menschlichen Werte über alles andere stelle. Ich bin ein Mann des Wortes, nicht des Geldes."

Frei nach dem Motto "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" ist Karabatic' Drang, schon im Sommer zu den Rhein-Neckar-Löwen nach Mannheim wechseln zu wollen, damit offensichtlich. Das bestätigt auch Löwen-Manager Thorsten Storm: "Ich habe THW-Manager Uwe Schwenker informiert, dass Karabatic zu uns wechseln will und dass wir Gespräche mit ihm und seinem Berater geführt haben. Es geht dabei nicht um Geld, sondern um den Wunsch des Spielers."

Gerüchte, in Mannheim werden Gehälter in doppelter Höhe bezahlt, könne der 44-jährige Ex-Kieler Storm nicht mehr hören. "Bei uns wird genauso viel gezahlt wie bei anderen europäischen Top-Klubs. Nikola will wegen der besonderen Beziehung zu Noka Serdarusic und der jüngsten Entwicklungen in Kiel zu uns kommen. Mit diesen Entwicklungen haben wir nichts zu tun."

Über die Bereitschaft, eine von THW-Manager Uwe Schwenker geforderte "exorbitante Ablösesumme" für den französischen Handball-Star zu bezahlen, wollte Storm nichts äußern, sagte aber: "Es geht hier nicht um Ablöse, sondern um den Wunsch eines Spielers. Wir werden keine astronomisch hohe Ablösesumme bezahlen." Moralisch verwerflich finde es Storm nicht, dass sich um Noka Serdarusic herum nun ein Team bilden könnte, in dem auch ehemalige "Zebras" wie Karabatic oder der nach Storms Aussage ebenfalls "wechselwillige" Rechtsaußen Vid Kavticnik auf Torejagd gehen.

So hatte beispielsweise THW-Trainer Alfred Gislason zuletzt betont, dass er nie den Kontakt zu Spielern, die bei seinen vorherigen Arbeitgebern unter Vertrag standen, gesucht habe. "Schon die Trennung von Noka war ja nicht normal. So etwas hat Alfred sicher noch nicht erlebt und das wünsche ich auch niemandem. Die Situation ist also nicht vergleichbar." Kontakt zu weiteren Spielern wie Filip Jicha gebe es laut Storm jedoch nicht, von einer Plünderung des "Zebra"-Geheges wolle der Mannheimer Manager nichts wissen: "Nikola und Vid sind dicke Freunde und wollen gemeinsam wechseln. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen." THW-Manager Uwe Schwenker war gestern nicht zu einer Stellungnahme bereit.

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2009)


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