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22./23./24.08.2009 - Letzte Aktualisierung: 24.08.2009 Vorbereitung

Schlecker-Cup: THW gewinnt den Schlecker-Cup

Finalsieg gegen RK Zagreb

Update #5 Spielbericht der KN, KN-Splitter, Final-Spielbericht, Veszprem-Spielbericht und Statistik ergänzt...

Begrüßung vor dem Finale.
Klicken Sie zum Vergrößern! Begrüßung vor dem Finale.
Der THW Kiel hat zum siebten Mal den Schlecker-Cup in Ehingen gewonnen. In einem spannenden Finale setzten sich die Kieler am Sonntag gegen das Spitzenteam von RK Zagreb (CRO) mit 30:27 (14:17, siehe Spielbericht) durch. Beste Werfer auf Seiten des THW waren Kim Andersson und Momir Ilic mit je sieben Treffern, für die Kroaten, die ohne ihren Superstar Ivano Balic an den Start gingen, war Kiril Lazarov achtmal erfolgreich.
Für das Finale hatten sich die Zebras am Sonnabend durch ein 42:28 (22:12, siehe Spielbericht) gegen BM Valladolid (ESP) und das hart umkämpfte 35:34 (16:17, siehe Spielbericht) gegen MKB Veszprem qualifiziert.

Fünfter wurde der TBV Lemgo, der Valladolid mit 30:26 (17:12) bezwingen konnte. MKB Veszprem (HUN) kam auf Rang drei. Momir Ilic wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt.

Lesen Sie bitte auch den Bericht der Kieler Nachrichten.
Der Schlecker-Cup fand am Wochenende in Ehingen in der Längenfeldhalle statt.
Klicken Sie für weitere Infos! Der Schlecker-Cup fand am Wochenende in Ehingen in der Längenfeldhalle statt.

Gruppeneinteilung:
  • Gruppe A: TBV Lemgo, RK Zagreb (CRO), FC Kopenhagen Handbold (DEN)
  • Gruppe B: THW Kiel, MKB Veszprem (HUN), BM Valladolid (ESP)

 

Sonnabend, 22.08.2009, Gruppenspiele:

Gr. A 11.00 FC Kopenhagen (DEN) -TBV Lemgo: 33:32(16:18)
Gr. B 12.55 BM Valladolid (ESP) -MKB Veszprem (HUN) : 29:35(15:16)
Gr. A 14.50 FC Kopenhagen (DEN) -RK Zagreb (CRO): 27:28
Gr. B 17.15 BM Valladolid (ESP) -THW Kiel : 28:42 (12:22) Bericht | Spielstatistik
Gr. A 19.05 RK Zagreb (CRO) -TBV Lemgo: 25:23 (10:12)
Gr. B 20.40 MKB Veszprem (HUN) -THW Kiel : 34:35(17:16) Bericht | Spielstatistik

 

Tabelle Gruppe A:
PlatzTeamTorePunkte
1.RK Zagreb (CRO)53:504:0
2.FC Kopenhagen (DEN)60:602:2
3.TBV Lemgo55:580:4
Tabelle Gruppe B:
PlatzTeamTorePunkte
1.THW Kiel77:624:0
2.MKB Veszprem (HUN)69:642:2
3.BM Valladolid (ESP)57:770:4

 

Sonntag, 23.08.2009, Finalspiele:
13.00 UhrSpiel um Platz 5 TBV Lemgo -BM Valladolid (ESP) : 30:26(17:12)
15.00 UhrSpiel um Platz 3 FC Kopenhagen (DEN) -MKB Veszprem (HUN) : 27:34
17.00 UhrFinale RK Zagreb (CRO) -THW Kiel : 27:30(17:14) Bericht | Spielstatistik

 

THW startet mit Sieg gegen Valladolid:
An Marcus Ahlm und Börge Lund war kaum ein Vorbeikommen.
An Marcus Ahlm und Börge Lund war kaum ein Vorbeikommen.
Der THW Kiel hat einen klasse Einstand beim Schlecker-Cup gefeiert. Gegen den spanischen EHF-Pokalsieger BM Valladolid gewannen die Zebras am späten Sonnabendnachmittag auch in der Höhe verdient mit 42:28 (22:12, siehe Spielbericht). Momir Ilic war dabei mit sieben Toren erfolgreichster Kieler Werfer. Überragend war auch der "Oldie" im Team: Peter Gentzel spielte sechzig Minuten durch und sicherte mit 17 Paraden, darunter einem gehaltenen Siebenmeter, dem THW einen ruhigen Nachmittag.

Die Kieler, bei denen sich rechtzeitig zum großen Härtetest Schlecker-Cup alle Akteure einsatzfähig meldeten, setzen im ersten Turnierspiel auf den Torhüter-Oldie Peter Gentzel und in der ersten Hälfte auf eine 3-2-1-Abwehr, in der Filip Jicha erneut die vorgezogene Position einnahm. Im Angriff setzte Gislason zunächst auf Börge Lund als Spielmacher, Ilic und Zeitz nahmen ebenso wie Palmarsson auf der Bank Platz.

Nach anfänglichem Abtasten setzte die neu einstudierte THW-Abwehr die ersten Akzente. Nach der 7:6-Führung (10.) durch einen beidfüßig abgesprungenen Andersson-Stemmwurf in den nächsten zehn Minuten nur noch einen Gegentreffer zu. Reihenweise scheiterte Valladolid am überragenden Gentzel, blieb in der offensiven Deckung hängen oder kam einfach nicht zum Wurf. Wegen Zeitspiels wurden Angriffe der Spanier abgepfiffen, die zunehmend nervöser und fahriger agierten. Viele technische Fehler des EHF-Pokalsiegers spielten dem THW, der mit viel Tempo zur Sache ging, zudem in die Karten. So setzten sich die Zebras 11:6 (15.) auf 15:7 (20.) ab, als Sprenger wenig später einen spektakulären Gentzel-Pass aufnahm und ebenso spektakulär zum 17:8 verwertete, standen die Zeichen bereits deutlich auf Sieg. Ilic kam nun für Jicha, fügte sich mit zwei blitsauberen Treffern bis zur Pause nahtlos an das gut funktionierende Kieler Angriffsspiel ein. Auch Zeitz kam nun auf die Platte, er versenkte seinen ersten Wurf zum 18:9 (24.). Im 22:12 zur Pause drückte sich ein Klassenunterschied auch in Zahlen aus.

Zur zweiten Hälfte übernahm Palmarsson den Lund-Part auf der Mitte, zudem ersetzte Lundström den ein wenig glücklos spielenden Klein auf Linksaußen. In der Abwehr formierte sich die 6-0-Formation um den Mittelblock aus Ahlm und Ilic. Am Kräfteverhältnis auf der Platte änderte sich auch durch diese Maßnahmen nichts - der THW dominierte weiter nach Belieben. Gentzel hatte seine starke Form kompensieren können, entnervte Tvedten bei einem Tempogegenstoß und schickte ansonsten seine Vorderleute mit gezielten Pässen auf die Reise. Die bedankten sich, kamen aber auch aus dem gebundenen Spiel heraus immer wieder zu Treffern: Auffällig war vor allem, dass die Rückraum-Kreis-Achse immer besser zu funktionieren scheint. Ein Aufraunen ging so nicht nur bei Palmarssons Rückraum-Geschoss zum einzigen Treffer des Isländers durch die ausverkaufte Halle, immer wieder gab es Szenenapplaus für den deutschen Rekordmeister, der seinen Turnierauftakt letztlich mit einem klaren 42:28-Erfolg äußerst positiv gestalten konnte.

(Christian Robohm)

22.08.09, Sa., 17.15: BM Valladolid (ESP) - THW Kiel: 28:42 (12:22)

BM Valladolid (ESP Flagge ESP):
Mendez, Svensson; E. Fernandez (3), Marcos, Scurek, Rentero (3/1), Tvedten (5/3), Remero (5), Krivokapic, de la Cal (1), Milosavljevic (1), Gurbindo (1), Avila, Entrerrios (3), Bilbija (6)
Logo THW Kiel:
Omeyer (n.e.), Gentzel (1.-60., 17 Paraden); Lund (4), Andersson (3), Lundström (4), Anic (5), Sprenger (6), Ahlm (5), Zeitz (4), Palmarsson (1), Ilic (7), Klein, Jicha (3); Trainer: Gislason
Zeitstrafen:
Valladolid: 0;
THW: 2 (Anic (46.), Zeitz (54.))
Siebenmeter:
Valladolid: 5/4 (Gentzel hält Rentero);
THW: 1/0 (Ilic verwirft gegen Mendez)
Spielfilm:
1. Hz.: 3:4 (5.), 6:7 (10.), 6:11 (15.), 7:15 (20.), 10:19 (25.), 12:22;
2. Hz.: 14:27 (35.), 17:30 (40.), 21:33 (45.), 24:36 (50.), 26:40 (55.), 28:42
Zuschauer:
1200 (ausverkauft) (Längenfeldhalle, Ehingen)

 

Spielbericht Veszprem - THW:
Thierry Omeyer war erneut ein starker Rückhalt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Thierry Omeyer war erneut ein starker Rückhalt.
Der THW Kiel ist nach zwei Siegen am Sonnabend in das Finale des Schlecker-Cups eingezogen. Nach dem 42:28 (22:12, siehe Spielbericht) gegen den spanischen EHF-Pokalsieger BM Valladolid gewannen die Kieler am Abend auch gegen den ungarischen Rekordmeister MKB Veszprem. Die hart geführte Partie, in der die Zebras über weite Strecken zurücklagen, sah nach einer dramatischen Schlussphase den THW als glücklichere Mannschaft, für die Filip Jicha acht Mal traf. Durch das 35:34 (16:17, siehe Spielbericht) gegen Veszprem zogen die Zebras in das Endspiel des hochklassig bestzten Turniers ein.

Gegen Veszprem, vor Wochenfrist Sieger des Turniers in Lüneburg, setzte Alfred Gislason auf die klassische 6-0-Deckungsvariante, in der Ahlm und Jicha den Mittelblock bildeten, während Kim Andersson und Momir Ilic die Halbpositionen abdeckten. Thierry Omeyer kehrte ins Tor zurück, während Börge Lund geschont werden musste.

Es stand noch 0:0, da kündigte sich das an, was Berichterstatter in der Regel als knüppelharte Partie bezeichnen würden: Bereits in der dritten Minute musste das Unparteiischen-Gespann die erste Zeitstrafe gegen MKB Veszprem verhängen. Tersic musste für zwei Minuten auf die Bank - zur Beruhigung des Spiels trug diese Sanktion allerdings wenig bei. Die Ungarn rackerten in der Defensive mit allen Mitteln, wobei die unerlaubten durchaus in Kauf genommen wurden. Die Zebras zeigten sich zunächst beeindruckt von der harten Gangart Veszprems, das sich durch Zeitstrafen allerdings immer wieder selbst schwächte. Dann musste Andersson zum ersten Mal für zwei Minuten nach draußen, diese Unterzahl-Situation führte allerdings zur ersten Kieler Führung der Partie: Jicha traf zum 6:6, Zeitz wenig später mit einem seiner trockenen Würfe zum 7:6 (12.). Doch absetzen konnte sich keines der Teams, die Führungen wechselten, wie die Anzahl der Spieler auf der Platte. Nach 26 Minuten folgte dann das frühzeitige Ende für Sulic, der Zeitz zu Boden riss und einen Schlag in die Magengegend folgen ließ - die Schiedsrichter entschieden auf die dritte Zwei-Minuten-Strafe für MKB-Spieler. Vier Minuten später war die Partie auch für Tersic beendet - ebenfalls die dritte Zeitstrafe, ebenfalls Rot. Die personelle Übermacht konnten die Kieler dann nutzen, um bis zur Pause einen zweitweiligen Drei-Tore-Rückstand bis uaf 16:17 zu verringern.

Nach der Pause brachte Gislason Aron Palmarsson, doch der Trainer musste sein taktisches Konzept kurz darauf über den Haufen werfen: Andersson hatte gefoult, bekam Zwei Minuten und ärgerte sich derart darüber, dass ihm auf einmal vier Finger entgegengereckt wurden - die Konsequenz aus der doppelten Zeitstrafe war auch für Andersson die Rote Karte (33.). Sportlich scheiterte Lundström von Außen an Fazekas, der schwedische Linksaußen hätte beim Stand von 20:21 (38.) den Ausgleich erzielen können. Doch es sollte dauern, bis der THW wieder in reichweite kommen sollte. Die Ungarn zogen davon - angetrieben von einem starken Vujin. Beim 27:23 waren es schon vier Tore Vorsprung, die MKB und den THW trennten. Bei den Zebras schien die Müdigkeit, immerhin war dies das zweite Spiel innerhalb von drei Stunden, durchzusetzen. Aber urplötzlich erwachte wieder der Kampfgeist - Omeyer steigerte sich in bekannte Klasse-Form, bildete so das Fundament für einen grandiosen Schlussspurt. Die Kieler pirschten sich heran, Palmarsson erzielte mit einem Wurf aus dem Handgelenk das 31:32, leitete kurz darauf einen Tempogegenstoß vorbildlich ein, den Lundström zum Ausgleich verwandeln konnte. Kurz darauf war es erneut der Linksaußen, der seine Farben vier Minuten vor dem Ende sogar wieder in Führung bringen konnte.

Doch Veszprem schlug zurück, Perez und Korazija sorgten für das 34:33 für die Ungarn. Christian Sprenger ließ dann die THW-Bank jubelnd aufspringen, als er mit einem genialen Heber den Ausgleich erzielte, der wegen des besseren Torverhältnisses bereits den Finaleinzug bedeutet hätte. Restliche Zweifel beseitigte Omeyer mit seiner Parade gegen Vujin, ehe die Zebras die letzten vierzig Minuten clever runterlaufen ließen. Ein Foul an Lundström, Siebenmeter Nummer zehn für den THW. Nach Ablauf der regulären Spielzeit verwandelte Ilic auch diesen Strafwurf und beendete ein Spiel, das in die Geschichtsbücher des Schlecker-Cups einziehen wird: 14 Siebenmeter, 19 Zeitstrafen und in deren Folge drei Rote Karten hatte dieses Turnier bis zum 22. August 2009 noch nie gesehen.

Dem THW wird dies gleichgültig sein. Er hat den Finaleinzug geschafft und trifft dort am Sonntag um 17 Uhr auf den Spitzenclub RK Zagreb. Die Kroaten hatten sich mit einem 28:27-Erfolg gegen den FC Kopenhagen (DEN) und ein 25:23 über den TBV Lemgo für das Finale qualifiziert.

(Christian Robohm)

Stimme zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Insgesamt bin ich zufrieden mit unserem Spiel, vor allem mit der Art und Weise, wie meine Mannschaft zurückgekommen ist. Besonders gefreut habe ich mich über Sprengers Tore aus engen Winkeln und Aron Palmarsson, der im richtigen Moment das Spiel in die Hand genommen hat.

22.08.09, Sa., 20.55: MKB Veszprem (HUN) - THW Kiel: 34:35 (17:16)

Logo MKB Veszprem (HUN Flagge HUN):
Fazekas (1.-60., 13 Paraden), Peric; Vilnovski (2), Gulyas (1), G. Ivancsik (n.e.), Sesum (2), T. Ivancsik (2), Perez (6), Vujin (10/3), Korazija (5), Lushnikov, Eklemovic (5), Mirkovic (n.e.), Lapcevic (n.e.), Terzic (1), Sulic; Trainer: Mocsai
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-60., 16 Paraden), Gentzel (2 Siebenmeter, 1 Parade); Lund (n.e.), Andersson, Lundström (4), Anic, Sprenger (7), Ahlm (3), Zeitz (2), Palmarsson (3), Ilic (7/6), Klein (1), Jicha (8/3); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Methe/Methe (beide Vellmar)
Zeitstrafen:
Veszprem: 12 (3x Sulic, 3x Tersic, Vilnovski, Gulyas, Sesum, Vujin, Korazija, Lushnikov);
THW: 7 (3x Andersson (10., 33., 33.), Sprenger (27.), Zeitz (29.), Ilic (44.), Jicha (51.))
Rote Karte:
Veszprem: Sulic (Dritte Zeitstrafe (26.), Tersic (Dritte Zeitstrafe (30.));
THW: Andersson (Dritte Zeitstrafe (33.))
Siebenmeter:
Veszprem: 4/3 (Gentzel hält Vujin);
THW: 10/9 (Peric hält Jicha)
Spielfilm:
1. Hz.: 3:2 (5.), 6:5 (10.), 7:9 (15.), 11:12 (20.), 15:13 (25.), 17:16 ;
2. Hz.: 19:19 (35.), 23:20 (40.), 27:23 (45.), 28:26 (50.), 32:32 (55.), 34:35
Zuschauer:
1200 (ausverkauft) (Längenfeldhalle, Ehingen)

 

THW Kiel gewinnt den Schlecker-Cup:
Der THW Kiel den Schlecker-Cup 2009 in Ehingen gewonnen. Für die Kieler war dies nach 1994, 1998, 2000, 2004, 2006 und 2007 bereits der siebte Erfolg bei dem renommierten Traditionsturnier. In einem spannenden Finale setzten sich die Kieler am Sonntag gegen das Spitzenteam von RK Zagreb (CRO) mit 30:27 (14:17, siehe Spielbericht) durch. Beste Werfer auf Seiten des THW waren Kim Andersson und Momir Ilic mit je sieben Treffern, für die Kroaten, die ohne ihren Superstar Ivano Balic an den Start gingen, war Kiril Lazarov achtmal erfolgreich.

Machte ein starkes Spiel: Kim Andersson.
Klicken Sie zum Vergrößern! Machte ein starkes Spiel: Kim Andersson.
Der THW begann erneut mit einer offensiven Abwehr, in der zunächst Börge Lund die vorgezogene Position übernahm. Dahinter agierte nicht Ahlm, sondern Igor Anic.

In einer hektischen Anfangsphase dauerte es vier Minuten, bis der erste Treffer fiel: Lazarov netzte zum 1:0 für die Kroaten ein. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die Abwehrreihen besondere Aufmerksamkeit an den Tag legten. Immer wieder wurden Würfe geblockt, immer wieder wurden die Schützen zu Würfen gezwungen, die leichte Beute von Omeyer oder Skof wurden. So dauerte es bis zur 21. Minute, bis der THW sich erstmals mit zwei Treffern absetzen konnte. Omeyer hatte auf Palmarsson gegeben, dieser mit Jicha ein munteres Doppelpassspielchen aufgezogen und zum 11:9 vollstreckt. Die Antwort Zagrebs ließ nicht lange auf sich warten, bis zur 26. Minute war das Spiel ausgeglichen. Dann musste Zeitz für zwei Minuten raus, das Fehlen des quirligen Halbrechten sorgte kurz für ein bisschen Unruhe im THW-Spiel, die Lazarov und Vukic per Tempogegenstoß zum 15:12 nutzen konnten. Nach Jichas Dreher zum Anschluss wurde es in der Schlussminute noch einmal richtig laut in der Halle: Dzomba erzielte mit einem Kempa das 16:13, Ahlm verkürzte, und Gojun vollendete mit der Sirene zum 17:14 für die Kroaten.

Kein Durchkommen: Die Kieler Abwehr stand sicher.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kein Durchkommen: Die Kieler Abwehr stand sicher.
In der zweiten Hälfte stellte Gislason wieder auf eine 6-0-Variante in der Abwehr um, offenbar das richtige Mittel gegen den flinken Rückraum der Kroaten. Tor um Tor pirschten sich die Kieler heran, Ilic verkürzte per Doppelschlag zum 17:18, nachdem Zagreb zuvor eine Vier-Tore-Führung herauswerfen konnte. In der 41. Minute hätte Lazarov per Siebenmeter auf 21:19 erhöhen können, doch Gentzel irritierte den Schützen derart, dass er weit über das Tor warf. Im Gegenzug schlug Jicha beim 20:20 zum Ausgleich zu.

Sieben Minuten später schaffte es der THW endlich, wieder einmal in Führung zu gehen. Zeitz traf mit einem Dreher von Außen zum 23:24, und Andersson legte nach einem Steal per Tempogegenstoß nach, Dzomba scheiterte an dem einmal mehr überragenden Omeyer, ehe Ahlm das 26:23 (50.) erzielen konnte. Doch Zagreb robbte sich erneut heran, verkürzte durch Maric auf 26:27 (56.) - doch der THW ließ sich den Titel nicht mehr entreißen. Ilic per Siebenmeter, Andersson und der erneut starke Lundström erhöhten. Der Rest war pure Freude über den siebten Erfolg beim Schlecker-Cup und die Gewissheit, dass der THW nach einer langen und schweren Vorbereitung einen guten Weg eingeschlagen hat.

(Christian Robohm)


23.08.09, So., 17.00: RK Zagreb (CRO) - THW Kiel: 27:30 (17:14)

RK Zagreb (CRO Flagge CRO):
Sego, Skof (1.-60., 14 Paraden) Bumbak; Maric (2), Lazarov (8/2), Kopljar (1), Lubej (n.e.), Dzomba (6/1), Gojun (1), Striek, Horvat (1), Vukic (4), Valcic (2), Spolaric (2); Trainer: Maglajlija
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-60., 15 Paraden)), Gentzel (2 Siebenmeter, 0 Paraden); Lund, Andersson (7/1), Lundström (3), Anic, Sprenger (2/2), Ahlm (2), Zeitz (3), Palmarsson (1), Ilic (7/1), Klein (2), Jicha (3/1); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Methe/Methe (Vellmar)
Zeitstrafen:
Zagreb: 4 (Valcic (20.), 2x Gojun (34., 44.), Maric (53.)) ;
THW: 2 (2x Zeitz (26., 51.))
Siebenmeter:
Zagreb: 4/3 (Lazarov überweg) ;
THW: 8/5 (Andersson an die Latte (3.), Skof hält Andersson (12.), Skof hält Jicha (52.))
Spielfilm:
1. Hz.: 2:2 (5.), 4:6 (10.), 6:6 (15.), 9:9 (20.), 12:12 (25.), 17:14;
2. Hz.: 18:16 (35.), 20:19 (40.), 21:21 (45.), 23:26 (50.), 25:27 (55.), 27:30
Zuschauer:
1200 (ausverkauft) (Längenfeldhalle, Ehingen)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.08.2009:

"Zebras" für die Saison gut gerüstet

THW Kiel gewinnt den "Schlecker-Cup"
Ehingen - Drei Leistungsträger haben den THW Kiel verlassen, der Titelhunger ist dem Rekordmeister geblieben. Gestern gewannen die "Zebras" das Finale des Schlecker-Cups mit 30:27 (14:17) Toren gegen RK Zagreb und trugen sich zum siebten Mal in die Siegerlisten von Ehingen ein.

Platz drei belegte Ungarns Meister MKB Veszprem vor dem FC Kopenhagen und TBV Lemgo. Der spanische Titelverteidiger BM Valladolid, der sogar von einem heimischen Kamerateam begleitet worden war, enttäuschte, wurde Sechster und Letzter.

Auch die 23. Auflage des Traditionsturniers in der schwäbischen Provinzstadt war perfekt organisiert, die Längenfeldhalle mit 1200 Zuschauern stets komplett gefüllt. Zwei Wochen vor dem Saisonstart gab es guten bis sehr guten Sport mit dem THW als würdigen Sieger.

Zum Gruppenauftakt bekamen es die "Zebras" am Sonnabend mit Valladolid zu tun. Die Spanier hatten keine Chance, bei Halbzeit lagen die "Zebras", die in jedem Spiel 30 Minuten offensiv und 30 Minuten defensiv deckten, mit 22:12 vorn, am Ende waren die Spanier mit dem 42:28 noch gut bedient. Neuzugang Christian Sprenger fiel mit seiner frechen Spielweise und sicherem Abschluss besonders auf, Igor Anic spielte stark, Momir Ilic traf wie er wollte, und im Tor hatten die Kieler mit dem 40-jährigen Peter Gentzel einen sehr sicheren Rückhalt.

Wegen der besseren Tordifferenz gegenüber MKB Veszprem hätte dem THW im zweiten Gruppenspiel schon ein Remis zum Finaleinzug gereicht. Doch die Ungarn waren mit dem überragenden Fazekas im Tor und einem bärenstarken Rückraum um die Shooter Perez und Vujin aus ganz anderem Holz geschnitzt. Bis kurz vor dem Schlusspfiff der konsequent pfeifenden Unparteiischen Methe/Methe lag MKB stets in Führung, kurz nach dem Wechsel gar fünf Tore vor. Am Ende aber war das Kieler Siegergen wieder einmal stärker. Ein sich steigernder Omeyer im Tor und der finale Siebenmeter von Ilic besiegelten den 35:34-Sieg: Finale gegen Zagreb, das sich in der Parallelgruppe jeweils knapp gegen Kopenhagen und Lemgo durchgesetzt hatte.

Trotz der zwischenzeitlichen Probleme sparte Trainer Alfred Gislason nicht mit Lob. Es sei großartig gewesen, wie sich sein Team gegen "diese Supermannschaft wieder herangekämpft hat". Ilic, Sprenger und den erst 19-jährigen Aron Palmarsson hob Kiels Trainer besonders heraus. "Das hat Spaß gemacht, ihnen zuzuschauen."

Auch gegen Zagreb ließ Gislason mit der offensiven 3:2:1-Deckung beginnen, es ging schief. Lazarov, Dzomba und Valcic nutzten die Lücken gnadenlos, zudem stand mit Skof ein echter Könner im Tor. Bei Halbzeit führten die Kroaten, mit dem angeschlagenen Ivano Balic als Zuschauer auf der Bank, 17:14, kurz nach dem Wechsel gar mit vier Toren Vorsprung. Die gewohnte, jetzt auf 6:0 umgestellte Kieler Deckung, brachte die Wende. Filip Jicha erzielte in der 40. Minute per Siebenmeter die 21:20-Führung, Ilic war in seinem Tordrang, wie auch Kim Andersson, kaum zu bremsen. Beide trafen sieben Mal. Und als es auf die letzten Meter ging, verwandelte sich auch Torhüter Thierry Omeyer in einen "Hexer", raubte den Kroaten bei Eins-gegen-Eins-Situationen die Nerven.

Am Ende stand ein 30:27-Triumph, Marcus Ahlm nahm erstmals die angenehmen Kapitäns-Pflichten wahr und stemmte den riesigen Goldpokal in die Höhe. Dass Momir Ilic zum besten Turnierspieler gewählt wurde, gab es als Zugabe drauf. "Wir haben viel probiert, auch in der Deckung mit einer neuen offensiven Ausrichtung", analysierte Ahlm die beiden Turniertage. "Das klappte nicht immer gut. Wichtig aber war es, wieder das Gefühl zu spüren, das sich bei Siegen einstellt."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.08.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.08.2009:

Tunier-Splitter

  • Seite 1
  • Peter und Jutta Bathel zählen ganz sicher zu den THW-Fans mit Lorbeerkranz. Das Rentnerehepaar ist seit vier Jahrzehnten auf der Fährte der "Zebras". Heimspiele versäumt der Elektromeister mit seiner Frau ohnehin nicht, mit ihrem Wohnmobil (Inneneinrichtung Schwarz-Weiß, Zebra-Kuscheltiere im Dutzend) lassen sie auch kaum ein Auswärtsspiel sausen. Sieben Tage Zeit und viele schöne Zwischenstationen nahmen sie sich für die Fahrt in den Süden, "um endlich einmal dieses tolle Turnier mitzuerleben" (Peter Bathel). "Belohnt" wurde die Tour nach Ehingen mit einem riesigen Aufmacherfoto in der "Schwäbischen Zeitung" - Jutta und Peter Bathel waren endlich einmal auf der Seite 1.

  • Ehrengäste I
  • Das Rahmenprogramm beim bot erneut einen Kessel Buntes und ein wenig Prominenz. Boxer Axel Schulz, Mann für alle Fälle, gab Autogramme, mehrere Teilnehmerinnen des TV-Model-Wettbewerbs aus der Heidi-Klum-Show zeigten sich von ihrer besten Seite, außerdem war Joachim Deckarm vor Ort. Der ehemalige Welthandballer, der nach seinem tragischen Unfall 1979 bei einem Europacupspiel mit Gummersbach in Tatabanya (Ungarn) schwerstbehindert ist, stellte sein neues Buch ("Teamgeist - die zwei Leben des Joachim Deckarm") vor. 1200 Menschen erhoben sich von den Plätzen und spendeten "Jo" einen langen, bewegenden Beifall. Die Lebensgeschichte von Deckarm soll Ende Oktober auf den Markt kommen, schon der Vorverkauf war enorm und deckt alle Kosten, so dass jedes weitere verkaufte Buch voll in das Hilfswerk von Deckarm einfließen wird.

  • Ehrengäste II
  • Offizielle Begleiter der THW-Mannschaft waren Aufsichtsratsmitglied Klaus Elwardt, Manager Uli Derad und Schiedsrichterbetreuer Dietrich Ziemer. Auf den Sitzen am Rande des Parketts tauchten indes Ex-Manager Uwe Schwenker, Ex-Gesellschafter Dr. Hubertus Grote und Ex-"Finanzchef" Günther Dittmer auf. Alle drei waren im Zuge der Manipulationsaffäre zurückgetreten oder mussten gehen. Des Rätsels Lösung: Der Turnier-Veranstalter habe ihn eingeladen, erklärte Schwenker. "Wir waren Stammgäste und sind hier weiter willkommen."

  • Paradies
  • Wie in jedem Jahr zählte die Schlemmermeile zu den Hauptattraktionen. Auf einem ca. ein Hektar großen Gelände hatten die Lieferanten des Groß-Drogisten Stände mit zahlreichen Köstlichkeiten aufgebaut. Für Menschen mit der richtigen "Bändchenfarbe" am Arm (rund 1000) öffnete sich das Paradies. Ochs am Spieß war der Hauptanziehungspunkt, an beiden Tagen war das Tier nach ca. zwei Stunden vernascht. War die Längenfeldhalle mit ihren ca. 1100 Plätzen gefüllt, hatten die vom Handball "Ausgesperrten" damit kein Problem, sie wählten das "Paradies".

    (Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.08.2009)


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