01./03.11.2009 - Letzte Aktualisierung: 03.11.2009 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt... |
Das Team des SC Magdeburg.
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Für Torhüter Gerrie Eijlers ist der SCM nach TuSEM Essen und
HBW Balingen-Weilstetten die dritte Bundesliga-Station.
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Doch bereits Ende des sportlich höchst erfolgreichen Jahres kehrte wieder etwas Unruhe ein: Nationalkeeper Silvio Heinevetter verkündete seinen Wechsel zum Saisonende zu den Berliner Füchsen, die anvisierte Vertragsverlängerung von Linkshänder Vasilakis scheiterte an unterschiedlichen finanziellen Auffassungen.
Auch der österreichische Rechtsaußen Robert Weber kam aus
Balingen. Bislang erzielte er 43/3 Treffer für den SCM.
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Auch sportlich lief es beim SCM in der - vom Spielplan her aber auch deutlich schwierigeren - Rückrunde nicht mehr rund: Lediglich in Berlin konnte die Mannschaft noch auswärts punkten, verlor u.a. in Melsungen, Wetzlar und Minden und gab selbst in eigener Halle neben erwarteten Pleiten gegen den THW Kiel (32:34) und Hamburg sogar gegen Kellerkind Balingen-Weilstetten einen Zähler ab. So blieb am Ende nur der siebte Platz, aufgrund des schlechteren Torverhältisses gegenüber Göppingen verpasste der SCM die erneute Telnahme am Europapokal.
Andreas Rojewski hat die rechte Rückraumposition derzeit
für sich allein: Einen Nachfolger für Alexandros Vasilakis
hat der SCM noch nicht präsentiert.
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Biegler hingegen blieb Coach beim SCM, bezüglich des Nichtzustandekommens eines vorzeitigen Wechsels zu den Nordbayern gab es widersprüchliche Meldungen beider Vereine. Neben Heinevetter und Vasilakis musste Biegler bekanntlich auch auf Christian Sprenger verzichten, der als Nachfolger von Vid Kavticnik zum THW wechselte und nun erstmals in seine alte Heimat zurückkehren wird. Mit den beiden Balingern Gerrie Eijlers und Robert Weber kamen lediglich zwei Neuzugänge an die Börde, die Personaldecke des Profikaders ist somit in dieser Spielzeit noch dünner. Dies wirkte sich auch gleich auf den Saisonstart Magdeburgs aus: In den ersten Partien stand mit Robert Weber nur ein einziger Linkshänder zur Verfügung, da neben der Allzweckwaffe Damien Kabengele auch Nationalspieler Andreas Rojewski ausfiel. Doch nach nicht unerwarteten Niederlagen in Lemgo, Göppingen und zu Hause gegen Flensburg läuft es mittlerweile besser bei den Gladiators: Drei Siege in Folge, zuletzt ein 30:29-Auswärtserfolg beim starken Aufsteiger TuS N-Lübbecke, beförderten den Club aus Sachsen-Anhalt ins Mittelfeld der Liga. Mit 8:8 Punkten belegt Magdeburg derzeit den 10. Platz (siehe auch Tabelle der TOYOTA-HBL und Gegnerkurve Magdeburg). Viel wichtiger aber dürfte für die Mannschaft sein, dass Rojewski und Kabengele wieder fit sind und man damit auch wieder alle Positionen etatmäßig besetzen kann (siehe auch Gegnerkader Magdeburg).
Mit 47 Treffern bester Torschütze beim SCM bislang:
Rückraumspieler Fabian van Olphen.
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Als Schiedsrichter in der Bördelandhalle wurden Holger Fleisch (Ostfildern) und Jürgen Rieber (Nürtingen) nominiert.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie bitte auch den KN-Vorbericht zum Spiel.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 03.11.2009:
Am 27. Dezember 1991 war Premiere. Beim 20:20 schnappte sich der THW den ersten Punkt aus der alten Hermann-Gieseler-Halle. Insgesamt weist die Bilanz 23 THW-Siege, neun Magdeburger Erfolge und vier Unentschieden aus. Unvergessen ist der 54:34-Torrausch vom 20. Dezember 2005 in Kiel. Der "Zebra"-Triumph gegen die "Gladiators" steht als Bundesliga-Torrekordmarke wie in Beton gegossen.
Auf der anderen Seite wirkten damals Trainer Alfred Gislason, der bald danach seinen Laufpass erhielt, und Rechtsaußen Christian Sprenger. Das SCM-Eigengewächs, von Gislason gehegt und gepflegt, folgte seinem Ex-Trainer zu Saisonbeginn nach Kiel - um die ärgsten Finanznöte seines SCM zu lindern. "Christian rettet mit seinem Transfer Arbeitsplätze in Magdeburg", erklärte Sportdirektor Stefan Kretzschmar den "Notverkauf." Inzwischen ist auch "Kretsche" Geschichte beim Traditionsclub von der Elbe. Seit dem Gewinn der Champions League 2002 (mit Gislason und Sprenger) ging es in der Ära von Manager Bernd-Uwe Hildebrandt nur noch in eine Richtung: bergab. Stars wie Bitter, Tkacyk, Bielecki oder Abati verließen den Meister von 2001, anfangs wurden die Lücken noch erfolgreich mit Eigengewächsen gefüllt. Aber auch diese Ressourcen wurden inzwischen - siehe Sprenger oder Torhüter Silvio Heinevetter (nach Berlin) angegriffen. "Das alles ist ein Jammer, vor allem weil auch das Nachwuchskonzept völlig aus dem Ruder gelaufen ist", bedauert Gislason die aktuellen Zustände bei seinem Ex-Verein.
Gestern platzte die nächste "Bombe". Nach monatelangem Gezerre erklärte Trainer Michael Biegler seinen vorzeitigen Abschied Richtung Großwallstadt per 1. Januar 2010. Ursprünglich war dieser Wechsel für das Saisonende geplant. Zwischen Biegler und der Vereinsführung soll es seit Monaten zugehen wie in einer völlig zerrütteten Ehe. Als Nachfolger für den 48-Jährigen wird Flensburgs ehemaliger Linksaußen Holger Schneider gehandelt, der noch bei Empor Rostock in der Zweiten Liga als Sportdirektor Verantwortung trägt. Großwallstadts Vorstandsmitglied Georg Ballmann rechnet gar mit einem ganz schnellen Abgang Bieglers aus Sachsen-Anhalt. "Ich glaube kaum, dass beide Parteien das bis zum Jahreswechsel durchhalten werden", prophezeit er, "die Situation ist sehr schwierig."
Wie auch immer, heute sitzt Biegler noch als verantwortlicher Coach auf der SCM-Trainerbank, hat seine verletzten Leistungsträger Andreas Rojewski und Damien Kabengele wieder dabei - und setzt auf die Heimstärke. Die kennt und fürchtet auch Alfred Gislason. "Magdeburg ist zu Hause immer eine harte Nuss, wir sind gewarnt."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 03.11.2009)
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