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01./03.11.2009 - Letzte Aktualisierung: 03.11.2009 Bundesliga

THW Kiel am Dienstag in Magdeburg zu Gast

DSF überträgt live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des SC Magdeburg.
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Nach neuntägiger Länderspielpause startet der THW Kiel am Dienstag in den vollgepackten November: Sieben Pflichtspiele warten in diesem Monat auf den Rekordmeister, den Anfang macht das Auswärtsspiel beim SC Magdeburg. In der Bördelandhalle soll die Kieler Tabellenführung in der TOYOTA Handball-Bundesliga mit einem doppelten Punktgewinn gefestigt werden, das DSF überträgt das Traditionsduell der einzigen beiden deutschen Champions-League-Sieger live. Der Anwurf erfolgt am Dienstag um 20.15 Uhr.
Für Torhüter Gerrie Eijlers ist der SCM nach TuSEM Essen und HBW Balingen-Weilstetten die dritte Bundesliga-Station.
Für Torhüter Gerrie Eijlers ist der SCM nach TuSEM Essen und HBW Balingen-Weilstetten die dritte Bundesliga-Station.
Eigentlich wollte man in Magdeburg nur noch durch sportliche Nachrichten glänzen, nachdem es besonders im Jahr 2007 drunter und drüber ging: Nach Querelen um den ehemaligen Manager Bernd-Uwe Hildebrandt, verschwundenen Spielerverträgen, riesigen finanziellen Löchern, die es zu stopfen galt, der Demission von Trainer Bogdan Wenta sowie dem Verkauf der beiden Rückraumstars Karol Bielecki und Grzegorz Tkaczyk zu den Rhein-Neckar Löwen kehrte Anfang 2008 tatsächlich Ruhe ein. Der vom Wilhelmshavener HV gekommene Trainer Michael Biegler formte wieder ein Team aus seinen Spielern, welches ein starkes Kalenderjahr 2008 absolvierte: Aus der erweiterten Abstiegsregion gelang in der Saison 2007/08 noch ein achter Platz und die Qualifikation für den EHF-Pokal. Die Hinrunde der vergangenen Saison schloss die Mannschaft sogar auf dem vierten Tabellenplatz ab - punktgleich mit den vor den Gladiators liegenden Hamburgern und Lemgoern.

Doch bereits Ende des sportlich höchst erfolgreichen Jahres kehrte wieder etwas Unruhe ein: Nationalkeeper Silvio Heinevetter verkündete seinen Wechsel zum Saisonende zu den Berliner Füchsen, die anvisierte Vertragsverlängerung von Linkshänder Vasilakis scheiterte an unterschiedlichen finanziellen Auffassungen.
Auch der österreichische Rechtsaußen Robert Weber kam aus Balingen. Bislang erzielte er 43/3 Treffer für den SCM.
Auch der österreichische Rechtsaußen Robert Weber kam aus Balingen. Bislang erzielte er 43/3 Treffer für den SCM.
Am 1. April 2009 gab Michael Biegler schließlich nicht nur bekannt, dass er seinen bis zum 30. Juni 2010 laufenden Vertrag beim SC Magdeburg nicht verlängern wird, sondern unterschrieb zudem auch einen Anschlussvertrag beim Ligakonkurrenten TV Großwallstadt. Mangelnde Kommunikation und fehlende Perspektiven, mit einer schlagkräftigen Mannschaft Titel sammeln zu können, gaben offenbar den Ausschlag zu seiner Entscheidung: "Das ganze Konstrukt SCM steht auf wackligen Beinen, und die Mannschaft bewegt sich im Niemandsland. Wir wissen nicht, was im wirtschaftlichen Bereich wirklich los ist. Keiner kommt mal vorbei, erklärt uns die Situation oder beruhigt die Spieler", so Biegler im April gegenüber der Magdeburger "Volksstimme".

Auch sportlich lief es beim SCM in der - vom Spielplan her aber auch deutlich schwierigeren - Rückrunde nicht mehr rund: Lediglich in Berlin konnte die Mannschaft noch auswärts punkten, verlor u.a. in Melsungen, Wetzlar und Minden und gab selbst in eigener Halle neben erwarteten Pleiten gegen den THW Kiel (32:34) und Hamburg sogar gegen Kellerkind Balingen-Weilstetten einen Zähler ab. So blieb am Ende nur der siebte Platz, aufgrund des schlechteren Torverhältisses gegenüber Göppingen verpasste der SCM die erneute Telnahme am Europapokal.

Andreas Rojewski hat die rechte Rückraumposition derzeit für sich allein: Einen Nachfolger für Alexandros Vasilakis hat der SCM noch nicht präsentiert.
Andreas Rojewski hat die rechte Rückraumposition derzeit für sich allein: Einen Nachfolger für Alexandros Vasilakis hat der SCM noch nicht präsentiert.
Und auch in der Sommerpause kehrte keine Ruhe ein: Geschäftsführer Holger Kaiser, der nach Flensburg wechselte, wurde vom Vereinspräsidenten Ekkehard Lesse beerbt. Um einen Neuanfang zu vollziehen, wurde in Magdeburg überlegt, Trainer Biegler bereits ein Jahr vorher zum TV Großwallstadt ziehen zu lassen - ein Vorhaben, das besonders der immer mehr entmachtete Sportdirektor Stefan Kretzschmar nicht tolerieren wollte und - offiziell "aus persönlichen" Gründen - zum 31. August den Verein verließ.

Biegler hingegen blieb Coach beim SCM, bezüglich des Nichtzustandekommens eines vorzeitigen Wechsels zu den Nordbayern gab es widersprüchliche Meldungen beider Vereine. Neben Heinevetter und Vasilakis musste Biegler bekanntlich auch auf Christian Sprenger verzichten, der als Nachfolger von Vid Kavticnik zum THW wechselte und nun erstmals in seine alte Heimat zurückkehren wird. Mit den beiden Balingern Gerrie Eijlers und Robert Weber kamen lediglich zwei Neuzugänge an die Börde, die Personaldecke des Profikaders ist somit in dieser Spielzeit noch dünner. Dies wirkte sich auch gleich auf den Saisonstart Magdeburgs aus: In den ersten Partien stand mit Robert Weber nur ein einziger Linkshänder zur Verfügung, da neben der Allzweckwaffe Damien Kabengele auch Nationalspieler Andreas Rojewski ausfiel. Doch nach nicht unerwarteten Niederlagen in Lemgo, Göppingen und zu Hause gegen Flensburg läuft es mittlerweile besser bei den Gladiators: Drei Siege in Folge, zuletzt ein 30:29-Auswärtserfolg beim starken Aufsteiger TuS N-Lübbecke, beförderten den Club aus Sachsen-Anhalt ins Mittelfeld der Liga. Mit 8:8 Punkten belegt Magdeburg derzeit den 10. Platz (siehe auch Tabelle der TOYOTA-HBL und Gegnerkurve Magdeburg). Viel wichtiger aber dürfte für die Mannschaft sein, dass Rojewski und Kabengele wieder fit sind und man damit auch wieder alle Positionen etatmäßig besetzen kann (siehe auch Gegnerkader Magdeburg).

Mit 47 Treffern bester Torschütze beim SCM bislang:  Rückraumspieler Fabian van Olphen.
Mit 47 Treffern bester Torschütze beim SCM bislang: Rückraumspieler Fabian van Olphen.
Der THW Kiel ist also gut beraten, mit vollem Einsatz in die Auswärtspartie beim SC Magdeburg zu gehen. Bislang konnte der THW nur sechs der 18 Bundesligaduelle in Magdeburg gewinnen, achtmal hingegen siegte der Gastgeber. Die letzten beiden Begegnungen in der Bördelandhalle gewannen aber die "Zebras". In der letzten Spielzeit blieb es bis in die Schlussminuten spannend, als sich die Kieler letztlich dank eines nervenstarken Stefan Lövgren vom Siebenmeterpunkt mit 34:32 durchsetzen konnten. Ein Jahr zuvor sorgten Vid Kavticnik und Kim Andersson mit ihren jeweils sieben Treffern für einen 33:30-Erfolg. Dass man mit dem SCM aber - besonders in der Bördelandhalle - jederzeit rechnen muss, zeigte die Mannschaft gegen den THW zuletzt im Dezember 2006: Nach 16:18-Halbzeitrückstand brachte man den "Zebras" eine denkwürdige 24:39-Niederlage bei. Allerdings standen damals noch Spieler wie die Nationalkeeper Bitter und Heinevetter, Oliver Roggisch, die Polen Bielecki und Tkaczyk sowie der Franzose Joel Abati in den Reihen der Bördestädter (siehe auch Gegnerdaten Magdeburg).

Als Schiedsrichter in der Bördelandhalle wurden Holger Fleisch (Ostfildern) und Jürgen Rieber (Nürtingen) nominiert.

(Sascha Krokowski)

Lesen Sie bitte auch den KN-Vorbericht zum Spiel.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 03.11.2009:

Die Gladiatoren wanken

Vor dem Spiel gegen den THW verkündet SCM-Trainer Biegler seinen vorzeitigen Abschied
Kiel - Bei Spielen zwischen Magdeburg und Kiel war immer Feuer unter dem Dach. Der SCM verkörpert die ostdeutsche Handballschule, der THW ist das Aushängeschild im Westen. Heute Abend (20.15 Uhr, DSF) steigt die 37. Auflage des Bundesligaklassikers in der Bördelandhalle.

Am 27. Dezember 1991 war Premiere. Beim 20:20 schnappte sich der THW den ersten Punkt aus der alten Hermann-Gieseler-Halle. Insgesamt weist die Bilanz 23 THW-Siege, neun Magdeburger Erfolge und vier Unentschieden aus. Unvergessen ist der 54:34-Torrausch vom 20. Dezember 2005 in Kiel. Der "Zebra"-Triumph gegen die "Gladiators" steht als Bundesliga-Torrekordmarke wie in Beton gegossen.

Auf der anderen Seite wirkten damals Trainer Alfred Gislason, der bald danach seinen Laufpass erhielt, und Rechtsaußen Christian Sprenger. Das SCM-Eigengewächs, von Gislason gehegt und gepflegt, folgte seinem Ex-Trainer zu Saisonbeginn nach Kiel - um die ärgsten Finanznöte seines SCM zu lindern. "Christian rettet mit seinem Transfer Arbeitsplätze in Magdeburg", erklärte Sportdirektor Stefan Kretzschmar den "Notverkauf." Inzwischen ist auch "Kretsche" Geschichte beim Traditionsclub von der Elbe. Seit dem Gewinn der Champions League 2002 (mit Gislason und Sprenger) ging es in der Ära von Manager Bernd-Uwe Hildebrandt nur noch in eine Richtung: bergab. Stars wie Bitter, Tkacyk, Bielecki oder Abati verließen den Meister von 2001, anfangs wurden die Lücken noch erfolgreich mit Eigengewächsen gefüllt. Aber auch diese Ressourcen wurden inzwischen - siehe Sprenger oder Torhüter Silvio Heinevetter (nach Berlin) angegriffen. "Das alles ist ein Jammer, vor allem weil auch das Nachwuchskonzept völlig aus dem Ruder gelaufen ist", bedauert Gislason die aktuellen Zustände bei seinem Ex-Verein.

Gestern platzte die nächste "Bombe". Nach monatelangem Gezerre erklärte Trainer Michael Biegler seinen vorzeitigen Abschied Richtung Großwallstadt per 1. Januar 2010. Ursprünglich war dieser Wechsel für das Saisonende geplant. Zwischen Biegler und der Vereinsführung soll es seit Monaten zugehen wie in einer völlig zerrütteten Ehe. Als Nachfolger für den 48-Jährigen wird Flensburgs ehemaliger Linksaußen Holger Schneider gehandelt, der noch bei Empor Rostock in der Zweiten Liga als Sportdirektor Verantwortung trägt. Großwallstadts Vorstandsmitglied Georg Ballmann rechnet gar mit einem ganz schnellen Abgang Bieglers aus Sachsen-Anhalt. "Ich glaube kaum, dass beide Parteien das bis zum Jahreswechsel durchhalten werden", prophezeit er, "die Situation ist sehr schwierig."

Wie auch immer, heute sitzt Biegler noch als verantwortlicher Coach auf der SCM-Trainerbank, hat seine verletzten Leistungsträger Andreas Rojewski und Damien Kabengele wieder dabei - und setzt auf die Heimstärke. Die kennt und fürchtet auch Alfred Gislason. "Magdeburg ist zu Hause immer eine harte Nuss, wir sind gewarnt."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 03.11.2009)

 

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  • DSF-Logo TV: DSF
    Di., ab 20.00 Uhr: SC Magdeburg - THW Kiel
    live aus der Bördelandhalle in Magdeburg

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Di., ab 20.15 Uhr: Liveeinblendungen SC Magdeburg - THW Kiel
    (geplante Einblendungen um 20.30 Uhr, 21.00 Uhr, 21.30 Uhr und in der Schlussphase)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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