02./04.02.2008 - Letzte Aktualisierung: 04.02.2008 | Bundesliga |
Update #3 | Spielbericht der KN, weitere Stimmen, Fotos, Spielbericht und Statistik ergänzt... |
Einen schweren Stand hatten Marcus Ahlm und seine Kollegen
in der Bördelandhalle.
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Ungewissheit ob der eigenen Stärke plagte die Kieler vor dem Anpfiff. Schließlich hatten diese erst ab Donnerstag wieder in normalem Rahmen trainieren können. In Magdeburg trafen sie zudem nicht nur auf ein junges Team, das seinem Interims-Trainer Helmut Kurrat einen würdigen Abschied bereiten wollte, sondern auch auf über 7.000 enthusiastische Fans, die ihren SCM zu einem Sieg gegen den THW brüllen und damit ein Startsignal in eine verbesserte Zukunft setzen wollten.
Silvio Heinevetter: Beispiel für die hochmotivierten und engagiert kämpfenden Gastgeber.
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Treffsicher: Vid Kavticnik erzielte 7/1 Tore.
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Viel versprechendes Comeback: Filip Jicha war vier Mal erfolgreich.
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Musste wieder viel einstecken: Nikola Karabatic.
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Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Das einzig Schöne an diesem Spiel waren die zwei Punkte, mit allem anderen bin ich nicht zufrieden. Wir haben uns 60 Minuten gequält. Im Angriff haben wir nicht zu unserem Spiel gefunden und in der Abwehr waren wir nicht bissig genug. Vielleicht lag es daran, dass wir vier Wochen lang weder zusammen trainert noch gespielt haben.
Wir haben auf die Müdigkeit der Kieler spekuliert und uns bravourös der Übermacht entgegen geworfen. Wir haben gezeigt, dass wir mit viel Kampfbereitschaft an die Spitzenmannschaften herankommen. Man hat gesehen, dass die Mannschaft lebt. Das wird man auch in den restlichen Spielen der Saison sehen.
Der THW hat verdient gewonnen. Manchmal macht es Spaß, einem Gegner beim Spiel zuzuschauen, auch wenn man Fan des SCM ist. Mein Dank an Helmut Kurrat für den Zusammenhalt der Mannschaft.
Wichtig war allein der Sieg. Groß ist die Freude zudem über das gelungene Comeback von Jicha, denn die kommenden Wochen werden ganz schwer, da brauchen wir jeden Spieler.
Wir wusste, dass mit dem THW die beste Mannschaft der Welt zu Gast ist, deswegen können wir stolz darauf sein, solange so gut mitgehalten zu haben. Den Anfang der zweiten Halbzeit haben wir verschlafen.
Wichtig ist, dass wir die Punkte haben und alle gesund geblieben sind. In Magdeburg muss man erst einmal gewinnen, egal, welche Mannschaft der SCM aufbietet.
Es war nicht schwer, sich nach der EM wieder auf den THW einzustellen. Man kommt nach Hause und freut sich auf Kiel und seine Freunde in der Mannschaft. Der THW ist Arbeit, Hobby und Spaß zugleich.
Aus den Kieler Nachrichten vom 04.02.2008:
Erfolgreich waren die "Zebras", pralles Handballvergnügen präsentierten sie ihren rund 50 mitgereisten Fans nicht. Der Sieg kam vor allem über Willen und Kampf auf schweren Beinen zustande. Sechs Tage nach dem Europameisterschafts-Abpfiff in Norwegen, die den meisten "Zebras" acht Spiele in elf Tagen als Liga-Ballast beschert hatten, mühte sich der Rekordmeister zwar um Tempo und modernen Handball, oft jedoch schnaubte der THW-Express ohne Raumgewinn. "Doll war es nicht", bekannte auch Trainer Noka Serdarusic, "aber meine Jungs haben vier Wochen lang in anderen Systemen gespielt, das muss erst wieder zusammen wachsen." Zwei, drei Spiele bräuchten seine Männer noch, um den Rhythmus wieder zu finden. "Ich hoffe, wir überstehen diese Phase ohne Punktverluste."
Den Respekt vor Magdeburgs Bördelandhalle hatten besonders Kiels etablierte Akteure in ihren Reisetaschen verstaut. Zu nachhaltig waren die Erinnerungen an die letzten beiden Auftritte in Sachsen-Anhalt. Am 27. Mai 2006 hatte es eine 36:37-Schlappe gegeben, unvergessen ist jedoch die 24:39-Blamage vom 20. Dezember 2006, der höchsten Bundesliga-Auswärtsniederlage in der Vereins-Geschichte. Am Sonnabend nahmen die "Zebras" Revanche. Dass diese gegen einen Gegner gelang, dem mittlerweile die Stars abhanden gekommen sind, schmälerte den Erfolg aus THW-Sicht nicht. "Egal, wer in den Magdeburger Trikots steckt, hier muss man erst mal gewinnen, und das haben wir geschafft", freute sich National-Linksaußen Dominik Klein.
Die "Zebras" benötigten einen langen Anlauf. Erst kurz vor der Halbzeitpause lief es runder, die Abwehr packte fester zu, Torhüter Thierry Omeyer bekam endlich Ballkontakte, und mit dem sechsten Treffer von Vid Kavticnik zum 16:14 ging es in die Kabinen. Heraus kamen dort zunächst hellwache THW-Köpfe und schlafmützige Magdeburger. Omeyer mutierte zur undurchdringlichen Wand, hinzu kamen eklatante Magdeburger Abschlussschwächen, und als der THW in nur vier Minuten vom 18:17 (34.) auf 23:17 davonzog, war eine Vorentscheidung gefallen. Fortan mühten sich die "Zebras", das dürftige EM-Niveau (Serdarusic: "Handball aus der Vergangenheit, ohne Esprit und Tempo") aus der Bundesligahalle zu vertreiben, Vieles aber blieb Stückwerk.
Was am besten war? Natürlich das Jicha-Comeback, oft das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff, außerdem die schnelle Mitte, die den Magdeburgern mit Blitztoren Luft und Hoffnung raubten. Auffällig zudem die gute Quote von Vid Kavticnik (insgesamt sieben Tore) in der ersten Halbzeit, die bemerkenswerten Auftritte von Marcus Ahlm (5 Tore) und Thierry Omeyer (16 Paraden) im zweiten Abschnitt und die so genannten "leichten Tore" von Kim Andersson, der den SCM sieben Mal ins Mark traf.
Bei Magdeburg gefielen Mittelmann Stian Tönnesen (4 Tore), der schwer zu packende, weil sehr wendige Damien Kabengele (8) und Kreisläufer Barthosz Jurecki (5). Und fast entglitten den Kielern die sicher geglaubten Punkte sogar noch, als man die Zügel im Gefühl des sicheren Sieges schleifen ließ. Kabengele, van Olphen und Tönnesen entfachten mit drei Toren in nur 90 Sekunden neues Feuer unterm Hallendach und führten den Gastgeber in der 57. Minute auf 30:28 heran. Das beherzt herausgeworfene Tor von Marcus Ahlm, der zwei an seinem Trikot hängende Gegenspieler einfach Huckepack mitnahm, beruhigte die Gemüter wieder.
Serdarusic spendierte seinen Spielern gestern "trainingsfrei", obwohl morgen die Mannheimer Löwen zur "superschweren Heimpartie" (Schwenker) auflaufen. "Entspannung ist jetzt wichtiger als Training", sagte der THW-Coach. Derweil empfing Kiels Manager gleich nach dem Schlusspfiff eine weitere SMS. "Super, Glückwunsch." Absender: Klaus-Dieter Petersen.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 04.02.2008)
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