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02.11.2009 Handball international / Bundesliga

Kieler Nachrichten: Konflikt wegen Lemme/Ullrich

Handball-Bundesliga wehrt sich gegen die Rückkehr der gesperrten Schieris

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2009:

Halle/Westfalen - Das geplante Bundesliga-Comeback der gesperrten Schiedsrichter Frank Lemme und Bernd Ullrich sorgt für eine heftige Kontroverse im deutschen Handball. Das Präsidium des Ligaverbandes HBL entfachte den Konflikt, indem es sich gegen eine Rückkehr des Magdeburger Referee-Duos und damit auch gegen die Haltung des Deutschen Handballbundes (DHB) aussprach. "Da gibt es für keinen was zu gewinnen. Auf der Präsidiumssitzung mit den Vertretern von fünf Erst- und drei Zweitligisten hat sich keiner dafür ausgesprochen", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.
Frank Lemme und Bernd Ullrich wehren sich gegen die Fünf-Jahres-Sperre durch Europas Handball-Verband EHF. Im November soll wohl die Entscheidung ihres Einspruchs fallen. Die Magdeburger waren unter Bestechungsverdacht geraten, nachdem sie den Fund von 50 000 Dollar im Gepäck nach einem Europacup-Spiel nicht gemeldet hatten. Der DHB, der den Einspruch mit 10 000 Euro unterstützt, hatte das Duo wegen des Verschweigens für neun Monate suspendiert. Vom 15. Dezember an wären sie wieder in der Bundesliga einsetzbar.

"An der Situation hat sich nichts geändert", sagte DHB-Schiedsrichter-Chef Peter Rauchfuß. Jedoch verwies er darauf, dass es noch ein schwebendes Verfahren ist und es deshalb auch noch keine weiteren Entscheidungen gibt. "Es gibt keine Ansetzung. Derzeit läuft die Revisionsverhandlung. So lange es da kein Ergebnis gibt, brauchen wir darüber nicht zu reden. Ende November werden die Fakten geklärt sein", sagte Rauchfuß.

Zugleich warnte der Sachse davor, aus der Kontroverse einen Konflikt zu entfachen. "Ich bedauere es, dass die Bundesliga keine anderen Probleme hat. Man sollte die gute Zusammenarbeit zwischen dem DHB und der HBL nicht durch so etwas belasten." Daran ist nach Aussage von Bohmann auch die Liga nicht interessiert. "Wir stehen für Gespräche mit dem DHB bereit", sagte der HBL-Geschäftsführer. Doch scheint auch in der Liga keine Einigkeit zu herrschen. "Der Verein GWD Minden ist zu dem Thema Lemme/Ullrich nicht befragt worden. Da geht es nur um einige Vertreter", erklärte Mindens Manager Horst Bredemeier, der gleichzeitig als Vizepräsident im DHB tätig ist. Eine schnelle Lösung scheint sich nicht abzuzeichnen. Die Liga befürchtet Stürme der Entrüstung, erst recht wenn Lemme/Ullrich bei ihrer Rückkehr Fehler machen sollten.

(aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2009)


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