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27.11.2009 Presse

Thierry Omeyer ist Kieler Sportler des Jahres 2009 - Marcus Ahlm Zweiter

Thierry Omeyer ist Kiels Sportler des Jahres 2009.
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Thierry Omeyer ist erstmals Kieler Sportler des Jahres. Nachdem sich der Torhüter des THW Kiel im vergangenen Jahr noch mit Platz zwei hinter Nikola Karabatic begnügen musste, setzte sich der amtierende Welthandballer in diesem Jahr mit 5331 Stimmen souverän durch. Teamkamerad und Mannschaftskapitän Marcus Ahlm (3409) machte den erneuten THW-Doppelsieg bei den Herren perfekt. Auf Rang drei bei der Wahl landete der Leichtathlet Steffen Uliczka (2104).
Bei den Frauen siegte Ruderin Gaby Schulz (3634) vor der Triathletin Lisa Müller-Ott (3349), Platz drei belegt mit Rona Schulz (3091) die ebenfalls rudernde Tochter der Gewinnerin.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.11.2009

Liebevoller Vater und Nervensäge für Angreifer

Thierry Omeyer: Der Welthandballer ist ein Glücksfall für Kiel
Wenn am Ende einer Handballsaison ein Torhüter bei der Kür der Besten ganz oben steht, muss dieser etwas Besonderes geleistet haben. Torleute, so heißt es, machen mit ihren Leistungen zwar 50 Prozent der Erfolge einer Mannschaft aus, ihren Heldenstatus aber verdienen sie sich "nur" durchs Toreverhindern. Eben nicht durch das für das Zuschauerempfinden viel attraktivere Torewerfen.

Thierry Omeyer, der Serienmatchwinner von Handballmeister THW, steht trotzdem ganz oben. Olympiasieger, Welt- und Europameister, zweifacher Champions-League-Sieger, nationale Meisterschaften mit Montpellier in Frankreich und mit dem THW in Deutschland: Die Erfolge des 33-jährigen Familienvaters sind kaum noch zu zählen, ohne Thierry Omeyer stünde der THW nicht dort, wo er jetzt steht. Ex-Manager Uwe Schwenker hat viele gute Personalentscheidungen getroffen, die Verpflichtung von Thierry Omeyer zum 1. Juli 2006 war vielleicht seine beste.

Das Jahr 2009 ist ein ganz besonderes für den Torhüter aus Leidenschaft. Erst der WM-Titel mit Frankreich, dann im Herbst die vorläufige Krönung mit der Wahl zum "Welthandballer des Jahres 2008". Nach Arpad Sterbik und Henning Fritz ist "Titi" Omeyer erst der dritte Torhüter, der sich bei dieser traditionellen Wahl in die Phalanx der Feldspieler mischte.

Omeyer steht auf dem Zenit seines Könnens, seine Kieler Mitprofis und Fans finden es großartig, diesen Mann auf der eigenen Seite zu wissen. Im Gegensatz zu den gegnerischen Angreifern. Für die ist das 1,91-Meter große Reaktionswunder schlicht eine Nervensäge. Sie wissen: An Omeyer ist gar nicht oder nur ganz schwer vorbeizukommen. "Titi" weiß indes nicht nur, wie man Bälle stoppt. Auch als Passgeber für Konter hat Omeyer ein besonderes Händchen entwickelt.

Wenn Thierry Omeyer gefragt wird, warum er so gut ist, zuckt er mit den Schultern. "Kann ich nicht sagen", lautet meist die Antwort, "ich mach es gerne, habe Spaß daran." Mitspieler, die tagtäglich mit dem Welthandballer zubringen, bekommen schnell mit, dass der in Mühlhausen groß gewordene Nordfranzose ehrgeizig ist, sehr ehrgeizig sogar. Manchmal auch ein wenig ungeduldig. Selbst in Freundschaftsspielen gegen unterklassige Mannschaften ärgert er sich über jedes Gegentor, meckert mit seinen Abwehrspielern und triumphiert auch dann, wenn er gegen einen Oberligaspieler einmal einen "Unhaltbaren" haltbar gemacht hat.

Es gibt aber auch den anderen, den privaten Thierry Omeyer, den Familienmenschen und Vater. Nach Paraden in der Sparkassenarena geht sein Blick oft in Richtung Tribüne, dort wo Ehefrau Laurence ihren Stammplatz hat. An ihrer Seite hockt ein kleiner Wirbelwind, Töchterchen Manon. Die ist mächtig stolz auf den berühmten Papa. Und er auf sie. Wenn die anderen "Zebras" nach Heimspielen im VIP-Raum Kontaktpflege betreiben, findet man den THW-Torhüter oft unten auf dem Spielfeld im verbliebenen, kargen Scheinwerferlicht. Dort zeigt Thierry Omeyer seiner Manon, wie man Bälle abwehrt, strahlt, wenn das Mädchen Spaß hat. Im Spiel mit seiner Tochter ist Kiels Welthandballer kein bisschen ungeduldig.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 27.11.2009)


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