10./11.01.2010 - Letzte Aktualisierung: 11.01.2010 | Handball international / Bundesliga |
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Seit 1976 waren Lemme/Ullrich als Schiedsrichter tätig, verzeichneten 560 DHB-Einsätze und wurden 185 Mal von der IHF und der EHF berufen. Im Jahr 2005 pfiffen sie das WM-Finale, dazu kamen zwei Endspiele der Champions League und als Höhepunkt 2008 das Olympische Finale von Peking.
"Der Deutsche Handballbund bedauert sehr, dass ein so renommiertes und kompetentes Schiedsrichterpaar nicht mehr in der stärksten Liga der Welt zum Einsatz kommt", sagt Horst Bredemeier, der Vize-Präsident das DHB.
Der Schiedsrichterwart des DHB, Peter Rauchfuß, meint: "Die Umstände, die zu diesem Rücktritt geführt haben, sind für mich nicht nachvollziehbar. Die lang anhaltende Vorverurteilung verbunden mit großem Spektakel haben die Beiden in meinen Augen zu dieser konsequenten Schlussfolgerung bewegt."
(Pressemitteilung des DHB vom 09.01.2010)
Aus den Kieler Nachrichten vom 11.01.2010:
"Die Kraft für weitere Machtkämpfe mit der Liga ist aufgebraucht", erklärte das Duo in einer Schreiben seinen Schritt. Das Karriereende ist zugleich Schlusspunkt einer zehnmonatigen Hängepartie. Mitte März 2009 waren die beiden 47 Jahre alten Unparteiischen von Europas Dachverband EHF und dem DHB wegen Manipulationsverdachts suspendiert worden. Ihnen wurde vorgeworfen, im Zusammenhang mit dem Europacup-Finale der Pokalsieger zwischen Medwedi Tschechow (Russland) und BM Valladolid (Spanien) 2006 weder einen Bestechungsversuch noch den Fund von 50 000 Dollar im Gepäck gemeldet zu haben. Am 30. Juli hatte die EHF dies mit einer Fünf- Jahres-Sperre geahndet.
"Ich bedauere das sehr", sagte Schiedsrichter-Chef Peter Rauchfuß zum Rücktritt und ergänzte: "Das war eine Situation, die neun Monate lang das Schiedsrichter-Wesen belastet hat. Querelen, die im Zusammenhang mit der Bundesliga stehen, finden damit ein Ende." Der Ligaverband der Männer (HBL) hatte sich vehement gegen eine Rückkehr von Lemme/Ullrich ausgesprochen, die der DHB wollte. "Auf der Präsidiumssitzung mit den Vertretern von fünf Erst- und drei Zweitligisten hat sich keiner dafür ausgesprochen", hatte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann vor Monatsfrist erklärt. "Es kommt nicht auf einzelne Meinungen irgendwelcher Bundesliga-Vertreter an. Das ist der Giftpfropfen, den ich finde. Die Beiden haben uns sehr viel Ehre und Renommee eingebracht. Solche Schiedsrichter haben einen solchen Abgang nicht verdient", sagte DHB-Präsident Ulrich Strombach.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 11.01.2010)
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