11.01.2010 | EM 2010 |
Die deutsche Mannschaft erwischte zunächst die bessere Anfangsphase und erarbeitete sich durch schnelles und sicheres Kombinationsspiel eine Führung. Allerdings hatte das Brand-Team in der Folgezeit zunehmend Probleme mit der aggressiven Abwehr der Isländer und musste nach dem 7:5 (9. Minute) sechs Gegentreffer in Folge hinnehmen. Die Defensive stabilisierte sich erst, als nach einer Viertelstunde Abwehrchef Oliver Roggisch ins Spiel kam. Im Tor glänzte der nach einer Ellenbogen-OP genesene Johannes Bitter nur zeitweise (acht Paraden), ehe er in der 44. Minute durch Silvio Heinevetter ersetzt wurde. Während Lars Kaufmann (Frisch Auf Göppingen) siebenmal traf, war auf Seiten der Gäste nach seinen zehn Toren von Nürnberg erneut Olafur Stefansson von den Rhein-Neckar Löwen mit diesmal neun Treffern überragender Gästespieler.
Im ersten Duell hatte das deutsche Team die Isländer zumindest 40 Minuten lang gut im Griff, ehe eine Häufung der technischen Fehler und schwindende Kräfte bei einigen Spielern letztlich zu der Vier-Tore-Niederlage führten. Vor allem in der Abwehr zeigte die DHB-Auswahl dabei eine klare Leistungssteigerung gegenüber dem ersten Test gegen EM-Gastgeber Österreich (30:29). Dabei war im ersten Durchgang Torhüter Carsten Lichtlein ein starker Rückhalt.
"Ich kann nicht verlangen, dass wir 60 Minuten auf dem gleichen hohen Niveau spielen, aber wir hatten einige sehr starke Momente im Spiel. Ein klarer Fortschritt gegenüber dem Österreich-Spiel", stellte Brand nach dem ersten Island-Match fest. Seine Mannschaft hatte dabei im sechsfachen Torschützen Lars Kaufmann (Frisch Auf Göppingen) ihren besten Werfer.
In der Partie hatte sich Holger Glandorf eine Zerrung im rechten Oberschenkel zugezogen, so fehlte der Lemgoer gestern. Für den Linkshänder hatte Brand Steffen Weinhold vom VfL Gummersbach nachträglich nach Regensburg eingeladen. Glandorf soll jedoch bereits am Mittwoch bei der EM-Generalprobe gegen Brasilien in Mannheim wieder fit sein.
Mit den Erkenntnissen aus den letzten Testspielen muss Brand seinen derzeit 19-köpfigen Kader bis zum 18. Januar auf 16 Spieler reduzieren. "Ich habe ein klare Vorstellung, wie die Mannschaft in Österreich aussehen soll. Aber natürlich können Verletzungen immer noch zu Änderungen führen", sagte Brand. Im Kader stehen auch die beiden Kieler Dominik Klein und Christian Sprenger. Eine Garantie für die EM-Teilnahme beider THW-Akteure gibt es nicht. Voraussichtlich wird der Coach wie bei früheren Turnieren zunächst nur 15 Spieler benennen, um während der Vorrunde einen Nachrücker nominieren zu können.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 09.01.2010)
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