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26./27.12.2010 - Letzte Aktualisierung: 27.12.2010 Bundesliga

THW siegt ohne Mühe in Friesenheim

Bundesliga, 18. Spieltag: 26.12.2010, So., 16.00: TSG Friesenheim - THW Kiel: 29:39 (12:19)
Update #3 KN-Spielbericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Neun Tore aus neun Versuchen: Dominik Klein empfahl sich in Friesenheim für Heiner Brand.
Klicken Sie zum Vergrößern! Neun Tore aus neun Versuchen: Dominik Klein empfahl sich in Friesenheim für Heiner Brand.
Ohne größere Probleme ist der THW Kiel am Sonntag in die Rückrunde der TOYOTA Handball-Bundesliga gestartet. Beim Aufsteiger TSG Friesenheim in der ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen siegten die "Zebras" am 2. Weihnachtsfeiertag mit 39:29 (19:12). Aus einer guten Mannschaftsleistung ragte Linksaußen Dominik Klein heraus, der neun Treffer aus allen Lagen erzielte.
Das Weihnachtsfest fiel für die Spieler des THW Kiel - wie schon in den vergangenen Jahren - sehr kurz aus: Bereits am Samstagvormittag stand eine Videostudie des Gegners auf dem Plan, nach einem anschließenden Training ging es am späten Nachmittag über Frankfurt am Main Richtung Pfalz.

Kim Andersson durfte erneut von Beginn an ran. Der Schwede erzielte einen Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kim Andersson durfte erneut von Beginn an ran. Der Schwede erzielte einen Treffer.
Alfred Gislason begann im kleinen Hexenkessel in Ludwigshafen mit den selben Rückraumspielern wie vier Tage zuvor beim Zittersieg in Lübbecke: Neben Spielmacher Filip Jicha starteten der nur im Angriff eingesetzte Rekonvaleszent Kim Andersson und Momir Ilic, am Kreis stand der Schwede Robert Arrhenius. Auf den Außen ließ Gislason rotieren und Klein und Reichmann beginnen, das Tor hütete Thierry Omeyer. Und die "Zebras" begannen verheißungsvoll: Gleich beim ersten TSG-Angriff gelang Arrhenius der Ballgewinn und Klein setzte auf Anspiel von Jicha den ersten Treffer der Partie. Der deutsche Nationalspieler legte nach dem Ausgleich durch Pevnov auch sofort nach, tauchte gegen eine offensive Friesenheimer Deckung diesmal am Kreis auf und nutzte einen Ilic-Pass zum 2:1. In einer rasanten Anfangsphase gelang Hauk zwar der erneute Ausgleich, doch nachdem Jicha postwendend traf, erhöhte Reichmann nach einer Omeyer-Parade gegen Ancsin im Gegenstoß auf 4:2. Bis dahin waren noch keine vier Spielminuten vergangen, die Kieler waren sichtlich darum bemüht, von Beginn an klare Verhältnisse zu schaffen.

Der starke Friesenheimer Kreisläufer Evgeni Pevnov erzielte vier Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Der starke Friesenheimer Kreisläufer Evgeni Pevnov erzielte vier Treffer.
Doch die Pfälzer, die bislang ihre Heimspiele nie mit mehr als vier Toren Unterschied verloren hatten, spielten besonders in einer aggressiven Deckung sehr diszipliniert und nutzten Blocks gegen Jicha und Ilic zu schnellen Gegenstößen. Diese nutzten die schnellen Außen Grimm und Hauk, um nach acht Minuten zum 5:5 auszugleichen. Dennoch: Insgesamt fanden die Kieler durch gute Kombinationen vermehrt Lücken in der Abwehr der Gastgeber, was auch die immer wieder an den Kreis auflösenden Reichmann und Klein begünstigten. Andersson gelang die erneute Führung zum 6:5 und sein Landsmann Arrhenius legte per Konter nach. Grimm per Siebenmeter und der von Berlin und Mannheim umworbene Kreisläufer Pevnov verkürzten noch einmal, doch nachdem der starke Ilic zum 9:7 traf, sorgte Reichmann nach schönem Zuspiel Palmarssons vom Kreis für die erste Drei-Tore-Führung. Nachdem Dissinger und erneut Ilic nachlegten, traf sogar Kubes vom Kreis zum 12:8 (19.).

Die Kieler hatten die Partie im Griff, zeigten besonders im Angriff eine Menge Spielwitz und beantworteten die Tore der Friesenheimer zunächst postwendend. Als der mittlerweile ins Spiel gebrachte Dragicevic einen Siebenmeter herausholte, den Ilic mit seinem bereits fünften Treffer zum 14:10 verwandelte, war es in der Friedrich-Ebert-Halle schon etwas ruhiger geworden. Doch die Stimmung brandete noch einmal auf, als Matschke und Becker auf 12:14 verkürzten, weil den Kielern im Angriff einige Fehler unterliefen. Als TSG-Keeper Pfeiffer dann noch einen Wurf Reichmanns parierte, hatten die "Eulen" sogar die Chance auf den weiteren Anschluss, doch der Rückraumwurf des 2,03m-Riesen Gunnar Dietrich wurde geblockt und damit zur leichten Beute für Thierry Omeyer, Filip Jicha erhöhte im Gegenzug auf 15:12. Daraufhin parierte Omeyer auch gegen Hauk, über die Stationen Palmarsson und Kubes netzte Dominik Klein mit seinem dritten Treffer zum 16:12 ein. Und als wenige Sekunden später auch noch Dragicevic einen Konter zum 17:12 setzte und gleichzeitig Dissinger für einen Zupfer gegen den Serben für zwei Minuten auf die Bank musste, schwammen den Gastgebern zusehends die Felle davon. Klein per Gegenstoß nach weitem Omeyer-Pass und Jicha nutzten die Überzahl zum 19:12, den Gastgebern gelang ihrerseits selbst in doppelten Überzahl nach Zeitstrafen gegen Dragicevic und Jicha kein Treffer mehr vor dem Seitenwechsel.

Eine gute Leistung lieferte auch Momir Ilic ab: Der Rückraumspieler erzielte 7/2 Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Eine gute Leistung lieferte auch Momir Ilic ab: Der Rückraumspieler erzielte 7/2 Treffer.
Die Sieben-Tore-Führung zur Pause für den THW Kiel schien deutlich, doch vier Tage zuvor beim TuS N-Lübbecke lagen die "Zebras" nach 40 Minuten ebenfalls deutlich vorne, ehe es noch ganz eng wurde. Dementsprechend konzentriert gingen die Gäste auch in die zweite Halbzeit, zumal sie noch über 90 Sekunden in doppelter Unterzahl überstehen mussten. Doch dies taten sie mir Bravour: Zwar wurde der Wurfversuch von Momir Ilic bei angezeigtem Zeitspiel geblockt, doch hatten die "Zebras" bis dahin schon fast eine Minute der Zeit rumgebracht. Als Omeyer dann den Wurf des nur mäßig freigespielten Hauk entschärfte, erhöhte Fernandez gar auf 20:12. Und in dem Moment, in dem die Kieler wieder komplett waren, traf Dominik Klein per Gegenstoß zum 21:12. Friesenheim drohte nun ein Weihnachts-Debakel. Doch nun drehte der zuvor blasse Gunnar Dietrich auf, schloss drei TSG-Angriffe in Folge ab und verkürzte bei einem Gegentreffer von Ilic im Alleingang zum 15:22. Als dann auch noch Klier gegen Andersson parierte und der junge Rechtsaußen Jan-Lars Gaubatz zum 16:22 traf, sah die Friesenheimer Handballwelt schon wieder ein wenig freundlicher aus.

Aushilfs-Kreisläufer Robert Arrhenius  traf dreimal.
Klicken Sie zum Vergrößern! Aushilfs-Kreisläufer Robert Arrhenius traf dreimal.
Der deutsche Rekordmeister blieb allerdings trotz 1:4-Laufs gelassen: Ilic, Palmarsson, Klein und ein Doppelpack von Arrhenius bedeuteten nach etwas mehr als 40 Spielminuten beim 27:17 die erste Zehn-Tore-Führung für den THW. Gislason gönnte nun Andreas Palicka Spielanteile und brachte ihn für den solide haltenden Omeyer. Doch der Schwede bekam keine Hand an den Ball, besonders die rechte TSG-Seite um Stefan Bonnkirch drehte nun auf. Mit seinem vierten Treffer binnen neun Minuten traf der Friesenheimer Linkshänder zum 22:28 (46.), und Alfred Gislason sah sich doch noch zu einer Auszeit gezwungen. Fernandez beerbte den müden Andersson im rechten Kieler Rückraum, auch der agile Palmarsson durfte zurück aufs Parkett. Gemeinsam zogen die "Zebras" das Tempo noch einmal an, der auch durch eine Manndeckung kaum zu stoppende Filip Jicha bediente einmal Dragicevic und einmal Palmarsson, und nachdem der überragende Dominik Klein erst per Gegenstoß und dann vom Kreis auf Zuspiel Fernandez' auf 32:23 (49.) erhöhte, gab es keine Zweifel mehr an einem klaren Kieler Erfolg.

Der THW hielt das Tempo in der Schlussphase weiter hoch, insbesondere Palmarsson und Dragicevic zeichneten sich im Angriff aus, um zum zweiten Mal in dieser Saison die 40-Tore-Marke zu knacken. Dominik Klein traf derweil sogar aus dem Rückraum zum zwischenzeitlichen 36:25 (55.), sein zehnter Treffer wollte aber nicht mehr gelingen: Ein Kempa-Anspiel Jichas brachte der in WM-Form auftrumpfende Linksaußen nicht unter Kontrolle. Am Ende schafften die "Zebras" trotz zweier Palmarsson-Treffer "nur" 39 Tore, feierten aber nach zuletzt drei Zitterpartien in Folge einen deutlichen 39:29-Erfolg beim Aufsteiger. Daran will der THW auch am kommenden Mittwoch anknüpfen, wenn zum Jahresabschluss das Tabellenschlusslicht DHC Rheinland in der Sparkassen-Arena-Kiel zu Gast ist. Dauerkartenbesitzer benutzen für diese Partie, die um 20.15 Uhr angepfiffen wird, bitte die Karte mit dem Aufdruck "TSV Dormagen/Sieger Relegation".

(Sascha Krokowski)

 

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

THW-Linksaußen Dominik Klein:
[gegenüber Sport1 auf die Frage, ob es schwer war, sich am 2. Feiertag zu überwinden:]
Nein, wir kennen diese Belastung ja schon seit Jahren so, daher war das keine besondere Belastung. Wir wollten hier heute so richtig Gas geben. Es hat heute viel Spaß gemacht, ich hatte viele Ballkontakte, das Vertrauen vom Trainer bekommen, dafür bedanke ich mich.

[gegenüber den KN:]
Was wir gegen Nettelstedt phasenweise gezeigt haben, ist uns nun von Anfang an gelungen - Tempohandball. Das Umschalten geht sicher noch schneller, aber das hat heute wieder richtig Spaß gemacht. Jetzt wollen wir gegen Dormagen dafür sorgen, dass auch unsere Fans die Erinnerung an einen schnellen THW mit in die Winterpause nehmen.

TSG-Kreisläufer Evgeni Pevnov gegenüber Sport1:
Wir haben uns ganz gut geschlagen, in der Abwehr können wir sicherlich noch besser spielen, vorne im Angriff war es recht gut. Vor dem Spiel haben wir gesagt: Wir können hier nur etwas Positives rausnehmen. Das Spiel heute war nicht so hart wie z.B. gegen Balingen oder andere Mannschaften, gegen die wir punkten können. Die Zwischenbilanz dieser Saison ist ok, wir haben neun Punkte, hätten sogar mit Glück ein paar Punkte mehr einfahren können.
THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber den KN:
Weihnachten zu spielen ist nicht einfach, deshalb bin ich sehr zufrieden damit, dass wir so einen klaren Pflichtsieg gefeiert haben. Ich hatte mir keine Sorgen gemacht, aber doch damit gerechnet, dass die TSG motiviert sein würde, schließlich war zum ersten Mal das Fernsehen hier. Wir hatten uns vorgenommen, die Halle nicht heiß werden zu lassen, das ist uns gelungen.
THW-Rechtsaußen Tobias Reichmann gegenüber den KN:
Wir können zufrieden sein, auch wenn wir eine Viertelstunde gebraucht haben, um unseren Spielfluss zu finden. Das lag allerdings auch an den Schiedsrichtern, die mit ihren Entscheidungen für unnötige Hektik gesorgt haben.
TSG-Rückraumspieler Christian Dissinger gegenüber den KN:
Wir hatten anfangs zu viel Respekt vor Kiel. Aber das hatten wir auch vor Gummersbach, nur konnten wir gegen den VfL trotzdem bis zum Ende mithalten. Aber Kiel ist nicht Gummersbach. Wir waren heute komplett chancenlos.
TSG-Rückraumspieler Gabor Ancsin gegenüber den KN:
Ich habe seit fünf Tagen einen Magen-Darm-Virus, deshalb ging es mir nicht gut. Wir hatten darauf gehofft, dass Kiel einen schlechten Tag erwischt, das war leider nicht der Fall. Mit zehn Toren Unterschied gegen Kiel zu verlieren, ist aber nicht schlimm.

18. Spieltag: 26.12.10, So., 16.00: TSG Friesenheim - THW Kiel: 29:39 (12:19)

Logo TSG Friesenheim:
Klier (1.-15., 31.-53., 6 Paraden), Pfeiffer (15.-30., 53.-60., 2 Paraden); Grimm (4/2), Kogut (2), Dietrich (4), Pevnov (4), Hauk (2), Matschke (2/1), Ancsin, Ruß (1), Becker (2), Dissinger (2), Gaubatz (1), Bonnkirch (5); Trainer: König
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-42., 47.-60., 14/1 Paraden), Palicka (42.-47., keine Parade); Arrhenius (3), Andersson (1), Lundström (n.e.), Dragicevic (4), Sprenger (1), Kubes (1), Reichmann (2), Palmarsson (5), Ilic (7/2), Klein (9), Jicha (3), Fernandez (3); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Christopher Biaesch / Frank Sattler
Zeitstrafen:
TSG: 2 (Dissinger (28.), Bonnkirch (37.));
THW: 4 (Arrhenius (10.), Dragicevic (30.), Jicha (30.), Andersson (43.))
Siebenmeter:
TSG: 4/3 (Omeyer hält Grimm (54.));
THW: 2/2
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:4 (4.), 3:4, 3:5, 5:5, 5:7 (10.), 6:7, 6:8, 7:8, 7:10 (16.), 8:10, 8:12, 9:12, 9:13 (20.), 10:13, 10:14, 12:14 (25.), 12:19;
2. Hz.: 12:21, 13:21, 13:22, 16:22 (36.), 16:23, 17:23, 17:27 (41.), 20:27, 20:28, 22:28 (46.), 22:29, 23:29, 23:32, 24:32, 24:34 (53.), 25:34, 25:36, 26:36, 26:37, 27:37, 27:38, 29:38, 29:39.
Zuschauer:
2.250 (ausverkauft) (Friedricht-Ebert-Halle, Ludwigshafen)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.12.2010:

Entspannter Pflichtsieg

THW Kiel sorgt in Friesenheim schon vor der Pause für klare Verhältnisse
Friesenheim. Der THW Kiel hat seine Pflichtaufgabe erfüllt. Gestern siegte der Handballmeister beim Bundesliga-Aufsteiger TSG Friesenheim gelassen mit 39:29 (19:12). In der mit 2250 Zuschauern ausverkauften Friedrich-Ebert Halle in Ludwigshafen fiel die Entscheidung bereits in der Schlussphase der ersten Halbzeit.

14:10 hatten die Gäste in der 14. Minute geführt, doch gut geölt wirkten ihre Aktionen noch nicht. Milutin Dragicevic setzte einen Ball unbedrängt über die Latte, Tobias Reichmann verpasste ein Zuspiel des starken Momir Ilic, Aron Palmarsson wollte einen Treffer gar zu lässig einleiten und Reichmann scheiterte an Ersatzkeeper Stephan Pfeiffer - es war trotz einer Vier-Tore-Führung noch reichlich Sand im Getriebe des THW, wie so oft in diesem Dezember. Doch um das Team von Alfred Gislason ernsthaft zu gefährden, waren die jungen "Eulen", wie sie sich die TSG im Zuge einer Imagekampagne inzwischen nennt, zu harmlos.

Der Rückraum wirkte ängstlich, zeigte zu viel Respekt vor den Kielern, die mit Thierry Omeyer einen sicheren Rückhalt hatten. Gunnar Dietrich, Gabor Anscin und das Eigengewächs Christian Dissinger trafen in der ersten Halbzeit nur einziges Mal. Zu wenig, um die Kieler zu schocken, die mit zunehmender Spieldauer ihren zuletzt verschütteten Rhythmus ausgruben. 14:12 stand es, als Filip Jicha aus großer Entfernung traf, dann vollendeten Dragicevic und der sehr gut aufgelegte Dominik Klein eiskalt drei Gegenstöße. Die Hallenuhr zeigte 28 Minuten, 37 Sekunden und einen Spielstand von 12:18 an, als das ungleiche Ringen zwischen dem aufgewachten Goliath und dem ängstlichen David beendet war. Dieser benötigte zehn Minuten, um die "12" in eine "13" zu verwandeln. Bezeichnend für das Kräfteverhältnis war auch der Start in die zweite Halbzeit, als Jerome Fernandez ungehindert das 12:20 erzielte - in doppelter Unterzahl.

Als die Partie entschieden war, zeigte Dietrich, warum er als Talent im linken Rückraum gehandelt wird. Auch der sonst so zuverlässige Torhüter Kevin Klier, dem vor dem Seitenwechsel nichts gelingen wollte, hielt trotz Magen-Darm-Grippe nun ein paar Bälle. So entwickelte sich ein Spiel mit gutem Unterhaltungswert. Mit Spannung hatte das Publikum in der 50 Jahre alten Konzerthalle sowieso nicht gerechnet. Zu klar war das Kräfteverhältnis, das Wettanbietern so errechnet hatten: Wer zehn Euro auf Kiel setzte, konnte zehn Cent gewinnen. Zehn Euro auf die TSG? 180 Euro Gewinn.

15 Jahre lang hatte die TSG in der Zweiten Liga Süd gespielt, führt hier die Ewige Tabelle unangefochten an. Aber die Liebe zwischen Fans und Verein war zuletzt stark abgekühlt. 400 Zuschauer hatten sich bei den Punktspielen in der Arena verlaufen, die vom Volksmund in "Friedhofshalle" umgetauft worden war. Doch mit dieser Mannschaft, die Trainer Thomas König aus Talenten völlig neu zusammengestellt hatte, wuchs eine neue Leidenschaft heran. Eine Beziehung, die sich damit trösten konnte, dass mit der HSG Wetzlar ein Konkurrent um den Klassenerhalt noch höher verloren hatte (22:42).

So holprig, wie der THW in die Partie gestartet war, gestaltete sich auch die Rückreise. Nach einem Essen im Flughafen-Restaurant "Käfer" wurde der für 21.45 Uhr vorgesehene Abflug um eine Dreiviertelstunde verschoben. Die nächste und letzte Aufgabe in diesem Jahr erwartet den Meister am Mittwoch. Zu Gast ist der DHC Rheinland (20.15 Uhr).

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 27.12.2010)


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