22.01.2011 | WM 2011 |
Die Weltmeisterschaft 2011 findet vom 13. bis 30. Januar in Schweden statt. |
Für einen Tagessatz von 600 Kronen (rund 70 Euro) öffnet sie nun Türen. "Bei diesem Gehalt ist es ein Ehrenamt", sagt die 46-Jährige. "Aber viel mehr, als Wasser und Filme organisieren, muss ich ja auch nicht machen." Die Deutschen hätten einen Tagesplan und den würden sie diszipliniert abarbeiten. Kollegen, die sich um Spanier und Franzosen kümmern, hätten mehr zu tun.
Sportlich sieht sie zwischen der deutschen und der schwedischen Mannschaft Parallelen. "Sie haben das gleiche Problem, es fehlt ein Anführer." Bei den Schweden würde viel auf den Schultern von Kim Andersson abgeladen, aber der Linkshänder des THW Kiel sei dafür nicht der richtige Typ. Sie bezweifelt, dass der Gastgeber ein Medaillenkandidat ist.
Warum Kristianstad frei von WM-Fieber ist, kann sie sich auch nur schwer erklären. Der Stadtclub ist ein Erstligist, dessen Heimspiele seien oft ausverkauft. "Alle wissen, dass es dieses Turnier gibt, aber eine Fankultur wie in Kiel haben wir nur im Fußball."
Die dreifache Mutter ist bei der Post in Göteborg beschäftigt, ihr Mann im Vorort Kungäw dafür verantwortlich, dass Stefan Lövgren pünktlich seine Briefe bekommt. Handball wird in der Familie Wislander ernsthaft nur noch von der ältesten Tochter Therese betrieben. Die 20-Jährige ist zweite Torfrau beim Erstligisten Skövde HF. "Sie will Profi werden, herausfinden, was für sie in diesem Sport möglich ist", sagt Camilla Wislander. Keine einfache Aufgabe, sei der berühmte Nachname doch nicht nur ein Türöffner, sondern auch eine Last. Nicht nur für das Nationalteam, sondern auch für ihre Kinder.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2011)
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