05./07.02.2011 - Letzte Aktualisierung: 07.02.2011 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt ... |
Das Team der HSG Ahlen-Hamm.
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HSG |
Zurück zu alter Stärke? Einar Holmgeirsson.
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HSG Ahlen-Hamm/Irma Korthals |
Als dann aber trotz ansprechender Leistungen zunächst die sportlichen Erfolge ausblieben - der Aufsteiger holte aus den ersten neun Saisonspielen lediglich einen Punkt gegen den Mitaufsteiger aus Friesenheim - , reagierte Geschäftsführer Franz Dressel. Er beurlaubte seinen Coach Pfänder und überredete den erfolgreichen Aufstiegstrainer Rothenpieler zu einer Rückkehr, zunächst als Interimscoach, danach aber rasch ausgestattet mit einem neuen Vertrag bis zum Saisonende. Manager Dietmar Kupfernagel hingegen wollte diese Personalentscheidung nicht mittragen und hatte zuvor seinen Posten zur Verfügung gestellt. Den Managerposten übernahm der 39-jährige Coach Rothenpieler gleich mit. Sportlich lief es dann ein wenig erfreulicher: Mit dem 30:27 gegen Hannover, dem 34:32 in Lübecke und dem 26:24 gegen den DHC Rheinland holte man drei Siege in Folge, doch mit bislang acht Punkten liegt die HSG lediglich auf Rang 17 und steckt weiterhin mitten im Abstiegskampf (siehe auch Gegnerkurve HSG Ahlen-Hamm und Tabelle der TOYOTA HBL).
Hoffnungen legt man bei den Westfalen vor allem auf die Rückkehr von Einar Holmgeirsson in die Formationn, deren Zusammenstellung wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorstellten. Holmgeirsson, der vom TV Großwallstadt zur HSG wechselte, möchte nach langer Leidenszeit wieder Anschluss an die 1. Liga finden und dem Aufsteiger so zu mehr Druck aus dem rechten Rückraum verhelfen. Allerdings musste Rothenpieler einen erneuten Rückschlag in seiner Kader-Planung verkraften: Die HSG musste Torhüter Martin Ziemer kurz vor Beginn der Rückrunde zum Konkurrenten HBW Balingen-Weilstetten ziehen lassen. HSG-Trainer und Manager Kay Rothenpieler betonte, dass man dem Wechsel nur "schweren Herzens" zugestimmt habe. Den Ausschlag habe die "schwierige wirtschaftliche Lage" gegeben, sagte Rothenpieler.
Trotz aller Schwierigkeiten hat das "Projekt Bundesliga" in Ahlen und Hamm Anklang gefunden. Die Maxipark-Arena, die direkt über einem Einkaufszentrum errichtete Heimspielstätte der HSG, war bisher bei jedem Auftritt der Ahlen-Hammer mit 2600 Zuschauern ausverkauft, kurz vor dem Jahresende kamen sogar 11.000 Zuschauer in die Dortmunder Westfalenhalle, um die Partie gegen den HSV Hamburg zu verfolgen. Die riesige Kulisse schien die Westfalen anzuspornen, lange Zeit schnupperten 28:30 (17:12)-Niederlage gegen den Tabellenführer an einer Sensation.
Nun wartet auf den Aufsteiger der erste Auftritt in der Sparkassen-Arena in Kiel. 10.250 Zuschauer werden dabei nicht nur die Aufholjagd des THW in der TOYOTA Handball-Bundesliga unterstützen, sondern auch die Weltmeister feiern: Vor dem Spiel werden Thierry Omeyer und Jerome Fernandez und auch Welthandballer Filip Jicha geehrt.
Das Hinspiel, die erste Bundesliga-Begegnung zwischen beiden Teams (siehe auch Gegnerdaten HSG Ahlen-Hamm) gewannen die Kieler klar mit 36:23, wobei Momir Ilic mit 10/3 Toren eine überragende Partie ablieferte. Und auch Neuzugang Daniel Kubes konnte sich damals in die Torschützenliste eintragen - am Montag feiert der Tscheche auf der Platte seinen 33. Geburtstag.
Die Schiedsrichter am Montagabend in der Sparkassen-Arena sind Robert Schulze und Tobias Tönnies aus Magdeburg.
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
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Aus den Kieler Nachrichten vom 07.02.2011:
Handball tropft dank eines ungeordneten Spielplanes fast die komplette Woche beliebig auf seine Fans nieder. Der Montagabend ist dennoch ein ungewöhnlicher Termin. THW-Manager Uli Derad begründet diese Ansetzung "mit außerordentlichen Terminproblemen seitens der Vereine und der Liga." Besonders schwer erwischt es die Gäste, die aus dem Westfälischen anreisen, nach der Partie sofort wieder in den Bus steigen müssen, um die Abfahrt zur nächsten Auswärtsaufgabe nicht zu verpassen. Die führt Trainer Kay Rothenpieler und sein Team am Mittwoch tief in den südlichen Bundesliga-Zipfel zu einem weiteren Schwergewicht der Branche, den Rhein-Neckar Löwen aus Mannheim. Der heutigen Partie fiebert Rothenpieler, der in Doppelfunktion auch Manager ist, mit Vorfreude entgegen. In Kiel erwarte sein Team wohl die leichteste Partie der gesamten Saison, sagt er. "Spaß macht es hier immer, und als Außenseiter hat man in Kiel überhaupt nichts zu verlieren."
Genau wie THW-Abwehrchef Daniel Kubes (wird 33) feiert der ehemalige Nationalspieler heute Geburtstag. An ein sportliches Geschenk zu seinem 40. wagt er nicht zu glauben. "Trotzdem, wenn überhaupt etwas gegen einen der großen Favoriten gehen kann, dann nach einer Pause und einem großen Turnier wie jetzt den Weltmeisterschaften."
Rothenpieler sorgt sich als Tabellenvorletzter nicht nur um den Klassenerhalt, sondern bangt als Manager auch um die finanzielle Grundlage des Clubs. Mit Bauunternehmer Düchting ist gerade ein großer Sponsor ausgefallen. Da kam die Anfrage von Bundesliga-Konkurrent Balingen wegen Torhüter Martin Ziemer gerade recht. Man habe dem Wunsch nach einem sofortigen Wechsel "nur schweren Herzens entsprochen", erklärte Rothenpieler. Den Ausschlag habe die schwierige finanzielle Lage gegeben.
Diese Sorgen hat der Meister nicht, vor der Bundesliga-Rückkehr plagen Trainer Alfred Gislason allerdings erneut massive Verletzungsprobleme. Neben Rekonvaleszent Daniel Narcisse (Kreuzbandriss) fallen Kim Andersson (Daumenbruch, acht Wochen Pause) und Christian Sprenger (Muskelfasrriss, zwei Wochen) ebenfalls länger aus. Sie brachten ihre Blessuren von der WM mit nach Hause. Gerade noch rechtzeitig vor dem Anpfiff stellten die neuen Kieler Weltmeister Thierry Omeyer und Jerome Fernandez ihre Koffer zu Hause ab.
Nach dem WM-Finaltriumph vom vergangenen Sonntag über Dänemark machten sich die beiden auf eine spezielle "Tour de France", wurden in ihrer französischen Heimat gefeiert und geehrt. Erst am Donnerstag schliefen sie wieder in heimischen Betten, mussten tags darauf aber schon wieder die "kleine Tasche" für den Ausflug zum All-Star-Spiel nach Leipzig packen. Von dort kehrten sie gestern Nacht um vier gemeinsam mit Tobias Reichmann, Dominik Klein und Filip Jicha nach Kiel zurück.
So war ein geordnetes Training vor der Partie gegen Ahlen-Hamm für Gislason kaum möglich. Das fand erstmals am Freitagmorgen statt, gestern Nachmittag traf sich das gesamte Team ein zweites Mal. Gesprächsthema Nummer eins war dabei ein durch die Presse geisterndes Gerücht, wonach Gislason ein ernsthafter Kandidat für die Nachfolge von Heiner Brand sei. "Erstens bleibt Brand Trainer", erwiderte der 51-Jährige staunend und schmunzelnd, "zweitens habe ich einen Vertrag beim THW bis 2014 und den besten Handball-Job der Welt."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.02.2011)
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