28.01.2012 | EM 2012 |
Doch Strombach blieb trotz aller Turbulenzen ruhig. "Das Ganze wird überbewertet. Diese spontanen Aussagen eines jungen, unerfahrenen Spielers sind aus dem Frust geboren und zwischen Tür und Angel gefallen", sagte Strombach in Belgrad: "Klar sollte er sich mal überlegen, wie man miteinander umgeht, aber das sind doch Peanuts. Mund abputzen und fertig. Wir bauen auf ihn. Die Sache ist erledigt", sagte der Verbands-Chef.
Dabei war die Kritik Heinevetters heftig. "Wenn man nicht ein einziges Hallo zur Mannschaft sagt und in den Medien erzählt, wir kommen ins Halbfinale, dann muss man sich überlegen, ob man nicht zu Hause bleibt als Präsident", hatte der Keeper der Füchse Berlin gesagt.
Auch Team-Kollege Oliver Roggisch hatte das Verhalten Strombachs, der nach der erfolgreichen ersten Turnierhälfte vom Titel gesprochen hatte, vor dem Gruppen-Endspiel gegen Polen kritisiert. "Das spricht voll gegen die Einstellung der Mannschaft. Unser Ziel ist die Olympia-Quali, und das sollte er auch mitbekommen haben", hatte Roggisch gesagt: "Gewissermaßen gehört er ja auch zu unserem Team und sollte auch unsere Ziele mit verfolgen und nicht irgendwelche Alleingänge machen. Wenn man zu hohe Ziele ausgibt, die unrealistisch sind, kann das auch blockieren."
Strombach bereute seine Aussagen auch fünf Tage später nicht. "Nein, wieso sollte ich. Die Ausgangsposition für das Erreichen des Halbfinales war prächtig. Da ist es doch naheliegend, dass auch der Titel möglich ist", so Strombach. Der Verbandschef richtete seinen Blick denn auch nach vorn und gab forsche Ziele aus. Während Füchse-Manager Bob Hanning den Olympiasieg spätestens 2020 forderte, ging Strombach noch einen Schritt weiter: "Das ist mir zu spät. Mit unseren Voraussetzungen sollte das auch früher möglich sein."
An der Frage, mit welchem Trainer es auf den Weg in Richtung Rio de Janeiro 2016 gehe, ließ der DHB-Boss keinen Zweifel. "Selbstverständlich mit Martin Heuberger. Wir werden doch jetzt nicht nach nur einem Turnier wieder alles umschmeißen. Unsere Entscheidung für ihn war absolut richtig", sagte Strombach.
(aus den Kieler Nachrichten vom 28.01.2012)
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