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10./11.08.2012 - Letzte Aktualisierung: 11.08.2012 Vorbereitung

THW Kiel gewinnt erstes Testspiel bei Orlen Wisla Plock

Update #1 KN-Bericht ergänzt ...

Der THW Kiel hat auch sein zweites Vorbereitungsspiel auf die neue Spielzeit 2012/13 für sich entschieden. Am späten Freitagnachmittag siegten die Zebras im Rahmen des Trainingslagers in Plock beim gastgebenden polnischen Vizemeister Orlen Wisla mit 32:29 (17:18). Bester Torschütze beim THW war Filip Jicha mit 10/4 Treffern, Christian Zeitz und Marcus Ahlm waren je fünfmal erfolgreich.
Seit Sonntag schwitzen die Kieler Handballer - mit Ausnahme der sieben Olympia-Fahrer Aron Palmarsson, Gudjon Valur Sigurdsson, Momir Ilic, Marko Vujin, Rene Toft Hansen und die noch auf Gold hoffenden Franzosen Daniel Narcisse und Thierry Omeyer - in Plock, besonders Kraft- und Ausdauerübungen stehen auf dem Trainingsplan der durch fünf Spieler aus der eigenen Jugend auf immerhin ein Dutzend angewachsenen Zebra-Herde. Die Mannschaft von Lars Walther sollte - nach dem lockeren 26:20 bei Empor Rostock am 1. August - der erste Gegner auf Augenhöhe für den THW werden. Auch wenn die "Ölmänner" aus Plock ihren Meistercoup von 2011 in Polen nicht wiederholen konnten und im Playoff-Finale gegen Kielce diesmal chancenlos waren, so will man über den Umweg Wildcard-Turnier doch noch den erneuten Sprung in die Königsklasse schaffen. Dafür wurde der Kader noch einmal verstärkt, unter anderem stießen Torhüter Marin Sego (Zagreb), der rumänische Linkshänder Valentin Ghionea (Constanta), der serbische Rückraumspieler Petar Nenadic (Holstebro) und dessen Landsmann Ivan Nikcevic (Valladolid) neu zur Mannschaft. Und: Lars Walther musste lediglich Linksaußen Nikcevic nach London schicken, der Rest der Mannschaft steht ihm die gesamte Vorbereitung über zur Verfügung.

Dementsprechend ausgeglichen verlief dann auch die Partie in der etwa halb gefüllten, aber einmal mehr sehr stimmungsvollen Orlen-Arena von Plock - kein Vergleich zum letztjährigen Achtelfinal-Hinspiel in der "VELUX EHF Champions League", das der THW an gleicher Stelle mit 36:24 dominierte. Plock übernahm zunächst die Initiative, angetrieben vom ehemaligen Berliner Kubisztal legte man eine Drei-Tore-Führung hin. Den Kielern merkte man die schweren Beine nach anstrengenden Trainingstagen an, besonders in der Abwehr kam man einige Male einen Schritt zu spät. Dennoch robbte sich der THW im Laufe des ersten Durchgangs langsam heran, mit einem starken Filip Jicha, einem gut aufgelegten Christian Zeitz und tollen Kreisanspielen gelang kurz vor der Pause der 17:17-Ausgleich, der aber noch durch Wisniewski zum 17:18-Halbzeitstand gekontert wurde.

Für den zweiten Durchgang hatte sich der deutsche Rekordmeister vorgenommen, in der Abwehr konzentrierter zu Werke zu gehen. Und tatsächlich: Die 6:0-Deckung wirkte präsenter, dahinter zeigte Andreas Palicka ohnehin eine sehr gute Partie. Mit drei Treffern in Folge legte der THW gleich nach dem Seitenwechsel los. Wisla Plock konterte noch einmal mit einem 5:1-Lauf - auch weil Alfred Gislason durchwechselte und Rune Dahmke und Tjark Müller aus der Jugend Spielzeit bekamen. Doch man sah dem THW Kiel auch in diesem Testspiel das bekannte Siegergen an, angeführt von Filip Jicha suchten die Zebras Mitte der zweiten Halbzeit die Entscheidung. Mit Erfolg: Auch durch einen Treffer Dahmkes in der Schlussphase feierte der THW letztlich einen verdienten 32:29-Sieg.

"Jetzt freuen sich die Jungs erst einmal auf das Abendessen", sagte Raul Alonso nach der Partie. Am Samstag um 10.30 Uhr bittet Alfred Gislason seine Spieler aber dann schon wieder zum Training, ehe zum Abschluss des Trainingslagers um 17.00 Uhr ein erneuter Test gegen Orlen Wisla Plock auf den Triplegewinner wartet.

(Sascha Krokowski)

Testspiel: 10.08.12, Fr., 18.00: Orlen Wisla Plock (POL) - THW Kiel: 29:32 (18:17)

Logo Plock Orlen Wisla Plock (POL Flagge DEN):
Sego, Wichary; Wisniewski (5), Ghionea (4/2), Spanne (5), Kwiatkowski, Toromanovic (2), Syprzak (2), Chrapkowski, Paczkowski, Twardo, Zolotenko, Kavas (2), Kubisztal (6), Eklemovic (1), P.Nenadic (2); Trainer: Walther
Logo THW Kiel:
Palicka (1.-60., 13 Paraden), Krieter (n.e.); Boldt (n.e.), Sprenger (4), Ahlm (5), Wiencek (3), Zeitz (5), Klein (3), Jicha (10/4), Fängler (n.e.), Dahmke (2), Müller; Trainer: Gislason
Zeitstrafen:
Plock: 4 (Kwiatkowski, Kubisztal, Kavas, Ghionea);
THW: 4 (Dahmke, Ahlm, Zeitz, Jicha)
Spielfilm:
1. Hz.: 5:3 (5.), 8:6 (10.), 11:9 (15.), 13:12 (20.), 15:13 (25.), 18:17;
2. Hz.: 18:20 (35.), 23:21 (40.), 26:24 (45.), 26:28 (50.), 27:30 (55.), 29:32.
Zuschauer:
2.700 (Orlen-Arena, Plock (POL))

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 11.08.2012:

Siegermentalität des THW setzt sich durch

Plock. Die Handball-Abteilung von Wisla Plock feiert ihr 50-jähriges Bestehen, aus diesem Anlass gibt's Geschenke. Zunächst dachte der polnische Vizemeister an sich selbst, verpflichtete mit Torhüter Sego Marin (RK Zagreb), Linksaußen Ivan Nincevic (Valladolid), dem Halblinken Petar Nenadic (Holstebro) und Rechtsaußen Valentin Ghionea (Constanta) vier Hochkaräter. Wisla brennt darauf, seinen enteilten nationalen Konkurrenten Vive Kielce wieder einzuholen. Zudem strebt das Team die Rückkehr in die Champions League an, muss allerdings in der Wildcard-Qualifikation u.a. den HSV ausschalten.

Beschenkt werden auch die Wisla-Fans, die in diesen Tagen gleich zweimal Europas beste Handballmannschaft zum Nulltarif serviert bekommen. Der THW Kiel absolviert zwei Testspiele in der Orlen-Arena, und der Eintritt ist frei. Die ganz große Freude beim ersten Akt blieb gestern aus, weil Kiel auch mit "halber Mannschaft" 32:29 (17:18) gewann.

Sieben Olympiafahrer fehlten, so war die Chance selten größer, den Champions-League-Sieger in die Knie zu zwingen. "Unsere Mentalität, nicht verlieren zu wollen, war die treibende Kraft", sagte Alfred Gislason. Kiels Trainer hätte zwar die im Trainingslager aushelfenden Nachwuchskräfte einsetzen können, um seine Etablierten zu schonen. Doch bis auf Linksaußen Rune Dahmke, der seinen ersten internationalen Einsatz bei den "Großen" mit zwei Toren krönte, und dem Kurzeinsatz von Tjark Müller, verzichtete Gislason auf Hilfe der jungen Leute. "Sie kennen unsere Taktik nicht", erklärte er. Bester Torschütze war Filip Jicha (10/4), außerdem hatte Torhüter Andreas Palicka mit bemerkenswerter Leistungssteigerung seinen Anteil am Kieler Sieg.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 11.08.2012)


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