THW-Logo
19.-21.08.2012 - Letzte Aktualisierung: 21.08.2012 Super Cup

THW und Flensburg eröffnen die Saison am Dienstag beim Super Cup

Sport1 überträgt Nordderby live aus München

Update #3 KN-Vorbericht vom 21.08., KN-Vorbericht vom 20.08. und Informationen zum THW-Fanmobil ergänzt ...

Das Team der SG Flensburg-Handewitt.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der SG Flensburg-Handewitt.
Endlich geht es wieder los: Am Dienstag beginnt für den THW Kiel die erneute Jagd auf Titel. Im Olympia Eissportzentrum in München geht es um den Super Cup, bei dem es die "Zebras" zum dritten Mal nach 2000 und 2005 mit dem Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt zu tun bekommen. Der offizielle Saisonauftakt der DKB Handball-Bundesliga, das Duell des deutschen Double-Siegers gegen den Vizemeister und Pokalfinalisten, wird um 20.15 Uhr angepfiffen, Sport1 beginnt mit der Vorberichterstattung bereits um 19.45 Uhr.
Für den THW Kiel ist es bei der 18. Auflage des Super Cups bereits die 14. Teilnahme - nur 1997, 2001, 2003 und 2004 wurden die "Zebras" weder Meister noch Pokalsieger und durften nicht teilnehmen. Und obwohl die Bilanz der Kieler negativ ist, ist der Rekordteilnehmer auch Rekordsieger beim Super Cup mit bislang sechs Erfolgen: Nach 1995, 1998, 2005, 2007 und 2008 siegte der THW im vergangenen Jahr gegen den damaligen Meister HSV Hamburg knapp mit 24:23 - der gelungene Startschuss zur Kieler Fabelsaison mit Triple und 68:0 Zählern in der Liga.

Steffen Weinhold ist der dritte deutsche Nationalspieler im Flensburger Rückraum.
Steffen Weinhold ist der dritte deutsche Nationalspieler im Flensburger Rückraum.
Nach vier Super-Cup-Duellen in Folge mit dem HSV Hamburg heißt der Kieler Gegner in diesem Jahr zum erstaunlicherweise erst dritten Mal die SG Flensburg-Handewitt. Die leidige Diskussion, ob im Fall eines Doubles der Vizemeister oder der Pokalfinalist die Saisoneröffnung bestreiten sollte, erstickten die Nordlichter im Keim, indem sie in beiden Wettbewerben der erste Verfolger des THW waren. Inoffiziell könnte dieses Duell gar als europäischer Super Cup gelten, treffen in München doch der amtierende Champions-League-Sieger und der Gewinner im Pokal der Pokalsieger aufeinander - Flensburgs erster Titelgewinn seit dem DHB-Pokalsieg 2005.

Flensburg mit starker Saison
Dass die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes eine so starke Saison spielen würde, war nach dem ersten Spieltag der vergangenen Saison nicht absehbar: Mit 21:35 kam die SG zum Saisonauftakt im Nordderby beim THW Kiel unter die Räder. Doch die Mannschaft erholte sich schnell von diesem Schock, unterlag im Laufe der Saison nur noch in Berlin, Hamburg und Lemgo und verlor das Heimspiel gegen die "Zebras" mit 27:32. Lohn dafür war die souveräne Vizemeisterschaft. Zumal Flensburg auch im Pokal erneut das Endspiel erreichte (dort gegen den THW in einer berauschenden Partie beim 31:33 allerdings die zwölfte Pflichtspielniederlage in Folge gegen den Nordrivalen hinnehmen musste - siehe auch Gegnerdaten Flensburg) und bei der letzten Auflage des Pokals der Pokalsieger den VfL Gummersbach entthronte, blickt man an der dänischen Grenze optimistisch in die Zukunft.
Nur zwei Neuzugänge
Neu bei der SG: Der 12-malige Nationalspieler Maik Machulla.
Neu bei der SG: Der 12-malige Nationalspieler Maik Machulla.
Der Stamm der Flensburger Mannschaft konnte gehalten werden, lediglich Linkshänder Tamas Mocsai (Hannover) und Ex-"Zebra" Viktor Szilagyi (Bergischer HC) wurden verabschiedet. Als einzige "echte" Neuzugänge - Kreisläufer Morten Dibbert und Linksaußen Malte Yannick Voigt wurden aus dem eigenen Nachwuchs hochgezogen - wurden Nationalspieler Steffen Weinhold und Routinier Maik Machulla präsentiert. Während Weinhold aus Großwallstadt verpflichtet wurde und sowohl als zweiter Mann neben Holger Glandorf im rechten Rückraum aufgebaut werden als auch auf der Rückraummitte agieren soll, kam die Nachricht von der Verpflichtung Machullas etwas überraschender. Der 35-jährige Mittelmann fungierte zuletzt als Spielertrainer beim Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen und soll Spielmacher Thomas Mogensen entlasten, ehe ab der nächsten Saison das schwedische Supertalent Jim Gottfridsson nach Flensburg wechseln wird. Mit dem 34-jährigen Torhüter Mattias Andersson, der jüngst in London zusammen mit Kapitän Tobias Karlsson olympisches Silber gewann, wurde zudem vorzeitig um zwei Jahre bis 2015 verlängert. Und nachdem Holger Glandorf am Samstag beim 45:29 (29:16)-Testspielerfolg gegen den dänischen Erstligaaufsteiger TMS Ringsted ein 20-minütiges Comeback nach langer Verletzungspause feierte, kann Ljubomir Vranjes am Dienstag - wie auch THW-Coach Alfred Gislason - personell aus dem Vollen schöpfen.

Der Shootingstar der vergangenen Saison zeigt sich auch in der Vorbereitung schon wieder hungrig: Petar Djordjic.
Der Shootingstar der vergangenen Saison zeigt sich auch in der Vorbereitung schon wieder hungrig: Petar Djordjic.
Nachdem sich die beiden Mannschaften bereits am vergangenen Freitag beim "Unser Norden"-Cup gegenüber standen und sich Flensburg aufgrund des höheren Sieges gegen Aalborg insgeheim als Sieger des 16:16-Unentschiedens fühlen durfte, gelobt Dominik Klein Besserung für den Super Cup: "Wir sind noch immer in der Vorbereitung, der Super Cup gehört für uns zur Saison und wir wollen am Dienstag natürlich die Revanche", so der Kieler Nationalspieler nach dem Vorbereitungsturnier in der Sparkassen-Arena.

Super Cup musste kurzfristig umziehen
Trotz all der Brisanz, die bei der Mutter aller Handballderbys traditionell entsteht, war das vorherrschende Thema im Zusammenhang mit dem Super Cup in den vergangenen Wochen aber die Hallensituation. Da der HBL erst Anfang August mitgeteilt wurde, dass die Olympiahalle München wegen Reparaturarbeiten nicht zur Verfügung stehen würde, suchte man händeringend nach einer Alternative im Münchner Raum - und wurde schließlich mit dem Olympia Eissportzentrum fündig. Aufgrund unterschiedlicher Kapazitäten bekommen Besucher direkt vor Ort Rückerstattungen für bereits gekaufte Tickets - nähere Informationen hierzu finden Sie in diesem Extra-Bericht. Im Vorverkauf werden noch einige Stehplatzkarten für das Eissportzentrum, das sich auf dem Olympiaparkgelände München befindet, für 7,00 Euro angeboten. Tickets sind unter der Rufnummer 089 - 54818181 und allen Vorverkaufsstellen von München Ticket erhältlich.

Die Schiedsrichter am Dienstag sind Fabian Baumgart und Sascha Wild.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

Aktualisierung vom 20. August

Ebenfalls vor Ort ist das THW-Fanshop-Mobil. Voraussichtlich wird der Fanartikel-Stand hinter dem DKB-Familienblock zu finden sein. Angeboten werden unter anderem die neuen Trikots mit RekordMeister-Schriftzug und Wasserzeichen sowie zahlreiche weitere Fanartikel für die kommende Saison.

 

"Der Super Cup im Ausweichquartier Eissportzentrum ist für uns ein Wechselbad der Gefühle"

HBL-Interview mit Frank Bohmann, Geschäftsführer der DKB Handball-Bundesliga
Frank Bohmann.
Frank Bohmann.
Eigentlich sollte am kommenden Dienstag der Super Cup der DKB Handball-Bundesliga in der Münchener Olympiahalle stattfinden. Aber dann kam alles ganz anders. Aus Sicherheitsgründen musste die Olympiahalle gesperrt werden. Aus dem Nichts stand die Geschäftsstelle der DKB Handball-Bundesliga plötzlich vor der Herausforderung, sich kurzfristig ein neues Zuhause für die Saison-Auftaktveranstaltung suchen zu müssen. In einem logistischen und personellen Kraftakt wurde immerhin der Standort München gerettet. Der Super Cup, der am 21. August zwischen den beiden Topklubs THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt ausgetragen wird, findet nun im benachbarten Olympia Eisportzentrum München statt. Im Interview spricht Frank Bohmann, Geschäftsführer der DKB Handball-Bundesliga über den Wahnsinn-Tag und die folgenden schlaflose Nächte der vergangenen Wochen.
HBL:
Kuriose Geschichte, die sich da in München ereignete. Was ist denn genau los?
Frank Bohmann:
Das ist eine lange Geschichte. Hier die Kurzfassung. Bereits seit Januar 2012 läuft der Vorverkauf für den Super Cup, mit dem wir nach wie vor und seit vielen Jahren mit viel Freude Spitzenhandball nach München und Bayern importieren. Rund 6.500 Tickets wurden seither verkauft. Erfahrungsgemäß gehen weitere 4.000 Tickets in den letzten vier Wochen vor der Veranstaltung weg. Tja, dann kam Anfang August die Hiobsbotschaft, dass ein Schaden an der Dachkonstruktion der Halle die Statik des Gebäudes so sehr beeinträchtigen würde, dass diese nicht bespielbar sei. Für uns kam diese Meldung überraschend. Schnappatmung war angesagt.
HBL:
Gab es keine Möglichkeit, die Halle in der Kürze der Zeit wieder zu richten?
Frank Bohmann:
Darüber kann ich Ihnen keine Info geben. Wir haben diese Mitteilung erst einmal so hinnehmen müssen, zumal Sicherheit oberstes Gebot ist. Allerdings hat uns Zeitpunkt und Art und Weise verblüfft.
HBL:
Die Nachricht schlug in Dortmund doch bestimmt ein wie eine Bombe.
Frank Bohmann:
Erstaunlich war, dass uns die Mitteilung in Form eines Serienbriefes erreichte, in dem uns recht formlos mitgeteilt wurde, dass wir unsere Veranstaltung nicht würden durchführen können. Mit freundlichem Gruß, und so weiter. Wir hatten bereits 2009 mit einer ähnlichen Nachricht zu kämpfen, da die Olympiahalle aufgrund von Bauarbeiten gesperrt war. Allerdings hatten wir damals einen weitaus größeren Vorlauf, der uns die Möglichkeit gab, zu reagieren. Inzwischen läuft die Kommunikation weitaus besser, ebenso gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der Olympiapark GmbH erfreulich.
HBL:
Wie fiel Ihre erste Reaktion aus?
Frank Bohmann:
Schockstarre konnten wir uns jedenfalls nicht leisten. Wir haben sofort Fahrt aufgenommen. Die Tage, die folgten, waren ausgefüllt mit Krisenbewältigung, Sitzungen, Telefonkonferenzen, Ortsbegehungen, Kommunikation nach innen und außen. Nach wie vor ist die Taktung sehr hoch. Inzwischen sind wir gemeinsam mit der Olympiapark GmbH auf einem guten Weg, die Veranstaltung so zu stemmen, dass sich die Unannehmlichkeiten für unsere Fans, Sponsoren, Spieler und für die Medien in Grenzen halten werden. Das zu bewerkstelligen ist allerdings ein echter Kraftakt. Vieles wird sich am Tage des Super Cups vor und in der Eissporthalle entscheiden. Unsere Anspannung ist dementsprechend groß.
HBL:
Welche Alternativen wurden überdacht?
Frank Bohmann:
Es gab insgesamt vier Grundüberlegungen: Wir suchen in München, wir gehen woanders hin, wir verschieben die Veranstaltung oder sagen sie gleich ganz ab. Wobei eine Absage nicht wirklich eine Alternative war. Auch eine Verschiebung wollten wir für den Super Cup nicht wirklich. Wer den engen Spielplan der Liga kennt, der weiß, dass ein späterer Termin kaum realisierbar gewesen wäre. Außerdem ist der Super Cup unsere Auftaktveranstaltung für die neue Saison. Zudem haben viele Fans nicht nur Tickets gekauft, sondern Anreise und Unterbringung fest gebucht.
HBL:
München als Standort war also schon erste Wahl.
Frank Bohmann:
Na klar. München war immer erste Option. Wir treten hier ja aus gutem Grunde an. Nämlich um den vielen handballinteressierten Menschen in Stadt und Region absoluten Spitzenhandball vor der Haustür anzubieten. Unter dem Strich haben wir drei Alternativstandorte ernsthaft geprüft. Der Audi Dome erwies sich als zu klein, um ein Handballspielfeld auszulegen. Die Messehalle wäre eine gute Alternative gewesen. Allerdings hätten die Umbauarbeiten bei weitem den finanziellen Rahmen gesprengt. Die Allianz Arena war nicht wirklich ein Thema (lacht). Blieb also das Eissportzentrum, Handball on Ice sozusagen.
HBL:
Mit welchem Veranstaltungscharakter rechnen Sie?
Frank Bohmann:
Es ist uns gelungen, dass der Super Cup in München gespielt werden kann. In der Eissporthalle werden wir allerdings zusammenrücken müssen. Insgesamt bietet die Halle weniger Komfort und Kapazität. Die Eisporthalle kann für den Super Cup 6.100 Plätze anbieten, allerdings sind davon lediglich 2.000 Sitzplätze, der weitaus größte Teil besteht aus Stehplätzen. Wenn man nun dagegen setzt, dass bereits 6.000 Sitzplatztickets verkauft wurden, kann man schon ins Grübeln geraten. Wir sind also gezwungen, gemäß den Möglichkeiten neu zuzuordnen. Die vorhandenen 2.000 Sitzplätze gehen an Inhaber einer Karte der Kategorie 1. Alle anderen Besucher erhalten einen Stehplatz. Um diese Einschränkung zu kompensieren, erstatten wir vor Ort einen beträchtlichen Teil des Kaufpreises. Wir hoffen hier auf ein wenig Geduld und auf das Verständnis der Fans. Das Gute: Die Besucher sind noch dichter an Spielfeld und Stars, als sie es in der Olympiahalle gewesen wären.
HBL:
Rechnen Sie damit, dass viele Fans die Nase voll haben und gar nicht kommen werden?
Frank Bohmann:
Nein, damit rechne ich nicht. Ich rechne eher damit, dass der weitaus größte Teil der Fans nicht auf diese hochkarätige Partie verzichten möchte. Im Eissportzentrum wird sicher eine tolle Stimmung auf den Rängen und auf dem Spielfeld herrschen. Jeder Karteninhaber, der seine Karte nicht mehr in Anspruch nehmen möchte, kann diese allerdings zurückgeben. Selbstverständlich bekommt er seine kompletten Kosten erstattet. Vielleicht lohnt es sich für Handballverrückte an der Abendkasse nachzufragen, ob Tickets zurückgegeben wurden.
HBL:
Das klingt fast so, als ob Sie sich auf den Event in der Eissporthalle freuen würden...
Frank Bohmann:
Das stimmt. Die sportliche Seite ist faszinierend. Beide Teams werden ihre Rivalität, die sonst die Hallen im Norden zum Kochen bringen, in der Münchener Eissporthalle austragen. Dort werden Spieler auflaufen, die bei Olympia Gold- und Silbermedaillen gewonnen haben. Der THW Kiel kommt als Champions-League-Sieger nach München, die SG Flensburg-Handewitt als EHF-Cup-Gewinner. Diese Gelegenheit sollte man sich einfach nicht entgehen lassen. Organisatorisch wird der Teufel vor Ort im Detail stecken. Im Vorfeld gehen die Mitarbeiter in unserer Dortmunder Geschäftsstelle an die Schmerzgrenze. Wir haben uns überdies vorübergehend verstärkt, um in der Kürze der Zeit den Wechsel stemmen zu können. Auch die Olympiapark GmbH zieht mit, dennoch ist es für uns ein Kraftakt.
HBL:
Können Sie das finanzielle Minus für die Liga bereits absehen?
Frank Bohmann:
Nun, dazu werden wir nach der Veranstaltung etwas sagen. Allerdings muss man kein Finanzexperte sein, um zu erkennen, dass der Super Cup 2012 kein positives Ergebnis erzielen wird.
HBL:
Fürchten Sie einen Imageverlust?
Frank Bohmann:
Eher nicht. Das hängt natürlich davon ab, wie der Veranstaltungstag verlaufen wird. Denken Sie an die vielen tausend Fans, die sich vor dem Spiel einen Teil des Kaufpreises zurückerstatten lassen wollen. Wir werden viel zusätzliches Personal aufbieten, damit es zu nicht allzu großen Warteschleifen kommt. Allerdings bin ich sicher, dass jeder begreift, dass wir diese Umstände nicht zu verantworten haben. Und wer weiß, vielleicht wird der Super Cup 2012 als besonders stimmungsvoll in Erinnerung bleiben. Könnte das für den Supercup das Ende des Standorts München bedeuten?
Frank Bohmann:
Natürlich hätten wir uns gewünscht, den Super Cup in der Olympiahalle auszutragen. Allerdings wird dieser Ausnahmezustand keinen entscheidenden Einfluss darauf haben, ob der Super Cup weiter bayrisch bleiben wird. Fest steht, dass unser Vertrag mit der Betreibergesellschaft der Olympiahalle in diesem Jahr ausläuft. Fest steht auch, dass es weitere Interessenten gibt. Genauso steht fest, dass wir uns in München wohlfühlen und wertgeschätzt fühlen. Nach diesem Super Cup werden wir sehen, wie es im kommenden Jahr weitergeht. Jetzt gilt es erst einmal, den Super Cup 2012 trotz aller Widrigkeiten zum Rundum-Erfolg in München zu machen.
(Das Interview führte die HBL)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.08.2012:

Vor dem Supercup: Holger Glandorf meldet sich zurück

Flensburg. Spannung beim Jacob Cement Cup? Fehlanzeige! Die SG Flensburg-Handewitt schlug den überforderten dänischen Aufsteiger TMS Ringsted am Sonnabend im einzigen Spiel mit 45:29 (29:16). Dennoch gab es einen emotionalen Höhepunkt: In der 23. Minute betrat Nationalspieler Holger Glandorf nach einer über viermonatigen Verletzungspause wieder das Parkett. Als er eine Minute später das erste seiner drei Tore erzielte, löste er stehende Ovationen aus. "Das war ein riesiges Gefühl, ich freue mich, dass ich zurück bin", sagte der 29-Jährige.

Im April hatte eine Spritze bei einem Nationalmannschafts-Lehrgang eine Infektion am Fuß verursacht. Der Linkshänder musste drei Mal operiert werden und um seine Karriere bangen. Gegen Ringsted stand er nun 20 Minuten auf dem Feld. "Ich war selbst etwas überrascht, dass es so schnell ging", sagte der Linkshänder Glandorf. In der vergangenen Woche hatte sich der Nationalspieler einem Belastungstest unterzogen, der sehr positiv ausgefallen war. Nun möchte Glandorf sich schrittweise seinem eigentlichen Niveau nähern. Morgen, beim Super Cup in der Münchner Eissporthalle (20.15 Uhr, Sport1) gegen den THW Kiel, glaubt er, "einige Minuten Steffen Weinhold entlasten" zu können. Zuletzt standen sich im Supercup viermal der THW und der HSV Hamburg gegenüber, nun treffen die "Zebras" auf die SG, die in der Meisterschaft und dem DHB-Pokal jeweils den zweiten Platz belegte - hinter dem THW Kiel, der die letzten zwölf Pflichtspiele gegen die Flensburger gewann.

(aus den Kieler Nachrichten vom 20.08.2012)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2012:

Supercup ein Prestige-Duell

THW gegen Flensburg: Verlieren will keiner
Kiel. Die namhaften Darsteller garantieren hochklassige Unterhaltung, die Bühne eine historische Dimension: Heute Abend eröffnen der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt mit dem Supercup (20.15 Uhr, Sport1) in der Münchner Eissporthalle die neue Saison in der Handball-Bundesliga (HBL).

"Das wird eine Retro-Veranstaltung", sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer der HBL, der auf turbulente Tage zurückblickt. Nachdem die Münchner Olympiahalle wegen eines Dachschadens überraschend als Austragungsort passen musste, waren die Veranstalter, die bereits 6000 Karten verkauft hatten, gezwungen, kurzfristig Ersatz zu finden. Mit der benachbarten Eissporthalle, deren Tribünen überwiegend aus Stehplätzen bestehen, fand sich lediglich eine Notlösung.

"Wir haben mit fast jedem Besucher persönlich gesprochen", sagte Bohmann. "Schließlich mussten Sitzplätze in einer guten Halle gegen Stehplätze in einer schlechten getauscht werden." Gegenüber unserer Zeitung stellte Bohmann den Standort München nach dieser neuerlichen Panne als Rahmen für den Supercup grundsätzlich in Frage. "Die Verträge laufen aus. Wir werden im Herbst entscheiden, Alternativen gibt es genug."

Offenbar ist die HBL nachhaltig verärgert, musste sie doch bereits vor drei Jahren nach Nürnberg umziehen, weil die Olympiahalle umgebaut wurde. "Damals waren die Fristen aber andere", sagte Bohmann. "Diesmal ist es wirklich blöd gelaufen." Obwohl er den finanziellen Schaden für den Verband gestern noch nicht beziffern konnte, versprach er, dass die HBL die Flugkosten der Vereine sowie das Startgeld von jeweils 35 000 Euro überweisen werde. Gut zu wissen besonders für die SG, deren Geschäftsführer Dierk Schmäschke gestern "den einen oder anderen harten Einschnitt im 5,7-Millionen-Euro-Etat" ankündigte.

Alfred Gislason stört sich nicht daran, dass der Rahmen außergewöhnlich sein wird. "Wichtig ist, dass das Feld die richtige Größe hat. Und an jedem Ende sollte ein Tor stehen", sagte der THW-Trainer, der heute mit seinem kompletten Kader nach München fliegt. Sicher, der Supercup sei der letzte Test vor dem Liga-Auftakt am Sonnabend in Gummersbach, "aber ich kann es mir nicht erlauben, dieses Spiel in erster Linie für die Neuen zu nutzen".

Es geht ums Prestige. Einen Supercup muss der Rekordmeister nicht gewinnen, um seine stattliche Pokalsammlung entscheidend zu erweitern. Aber verlieren will er ihn auch nicht. Und auf gar keinen Fall gegen den wiedererstarkten Erzrivalen. "Die Flensburger haben den Vorteil, dass ihre Neuzugänge die komplette Vorbereitung mitmachen konnten", sagte Gislason. "Das war bei uns nicht der Fall." Die SG hat sich mit dem deutschen Nationalspieler Steffen Weinhold (Großwallstadt) und dem Routinier Maik Machulla (Hamm) verstärkt. Zudem konnte der dreifach am Knöchel operierte Holger Glandorf am Sonnabend sein Comeback für die SG geben, die zuletzt im Endspiel um den DHB-Pokal die zwölfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge gegen die "Zebras" kassiert hatte.

Der Supercup wird in der Regel zwischen dem Meister und Pokalsieger der Vorsaison ausgespielt. Da der Triple-Sieger aus Kiel aber nicht mit einem A- und einem B-Team antreten darf, wurde der Pokalfinalist als Gegner auserkoren. "Beide Mannschaften werden ihr Bestes geben, ich erwarte ein spannendes Spiel", verkündete SG-Trainer Ljubomir Vranjes, der den "Zebras" bereits am Freitag in Kiel die Stirn geboten hatte. Mit einem Remis gegen den THW (16:16) und dem höheren Sieg gegen Aalborg (19:14/21:17) gewann Flensburg erstmals den "Unser Norden"-Cup.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2012)

User-Tipp:

THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

TV- und Internet-Tips:

  • Sport1-Logo TV: Sport1:
    Di., ab 19.45 Uhr: THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt
    live aus dem Olympia Eissportzentrum in München

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Di., ab 20.15 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt
    (voraussichtliche Einblendungen um 20.30 Uhr, 21.00 Uhr, 21.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.45 Uhr; vor (Dienstagmorgen) und nach dem Spiel (Mittwochmorgen) Stimmen und Berichte in den Nachrichten der NDR 1 Welle Nord sowie in "Guten Morgen Schleswig-Holstein"; Reporter vor Ort ist Rudi Dautwiz)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


(19.-21.08.2012) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite