Endlich geht es wieder los: Am Dienstag beginnt für den THW Kiel die
erneute Jagd auf Titel. Im Olympia Eissportzentrum in München geht
es um den Super Cup, bei dem es die "Zebras" zum dritten Mal nach 2000
und 2005 mit dem Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt zu tun bekommen.
Der offizielle Saisonauftakt der DKB Handball-Bundesliga, das Duell
des deutschen Double-Siegers gegen den Vizemeister und Pokalfinalisten,
wird um 20.15 Uhr angepfiffen, Sport1 beginnt mit der Vorberichterstattung
bereits um 19.45 Uhr.
Für den THW Kiel ist es bei der 18. Auflage des Super Cups bereits die
14. Teilnahme - nur 1997, 2001, 2003 und 2004 wurden die "Zebras" weder
Meister noch Pokalsieger und durften nicht teilnehmen. Und obwohl die
Bilanz der Kieler negativ ist, ist der Rekordteilnehmer auch
Rekordsieger beim Super Cup mit bislang sechs Erfolgen: Nach
1995, 1998, 2005, 2007 und 2008 siegte der THW im vergangenen Jahr
gegen den damaligen Meister HSV Hamburg knapp mit
24:23
- der gelungene Startschuss zur Kieler Fabelsaison mit Triple und 68:0
Zählern in der Liga.
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Steffen Weinhold ist der dritte deutsche Nationalspieler im
Flensburger Rückraum.
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SG |
Nach vier Super-Cup-Duellen in Folge mit dem HSV Hamburg heißt der
Kieler Gegner in diesem Jahr zum erstaunlicherweise erst dritten Mal
die SG Flensburg-Handewitt. Die leidige Diskussion, ob im Fall eines
Doubles der Vizemeister oder der Pokalfinalist die Saisoneröffnung
bestreiten sollte, erstickten die Nordlichter im Keim, indem sie
in beiden Wettbewerben der erste Verfolger des THW waren. Inoffiziell
könnte dieses Duell gar als europäischer Super Cup gelten, treffen in
München doch der amtierende Champions-League-Sieger und der Gewinner
im Pokal der Pokalsieger aufeinander - Flensburgs erster Titelgewinn
seit dem DHB-Pokalsieg 2005.
Flensburg mit starker Saison
Dass die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes eine so starke
Saison spielen würde, war nach dem ersten Spieltag der vergangenen
Saison nicht absehbar: Mit
21:35 kam die SG
zum Saisonauftakt im Nordderby beim THW Kiel unter die Räder. Doch
die Mannschaft erholte sich schnell von diesem Schock, unterlag im
Laufe der Saison nur noch in Berlin, Hamburg und Lemgo und verlor
das Heimspiel gegen die "Zebras" mit
27:32.
Lohn dafür war die souveräne Vizemeisterschaft. Zumal Flensburg
auch im Pokal erneut das Endspiel erreichte (dort gegen den THW
in einer berauschenden Partie beim
31:33
allerdings die zwölfte Pflichtspielniederlage in Folge gegen den
Nordrivalen hinnehmen musste - siehe auch
Gegnerdaten Flensburg)
und bei der letzten Auflage des Pokals der Pokalsieger den VfL
Gummersbach entthronte, blickt man an der dänischen Grenze optimistisch
in die Zukunft.
Nur zwei Neuzugänge
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Neu bei der SG: Der 12-malige Nationalspieler Maik Machulla.
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SG |
Der Stamm der Flensburger
Mannschaft konnte gehalten werden,
lediglich Linkshänder Tamas Mocsai (Hannover) und Ex-"Zebra"
Viktor Szilagyi (Bergischer HC)
wurden verabschiedet. Als einzige "echte" Neuzugänge -
Kreisläufer Morten Dibbert und Linksaußen Malte Yannick Voigt wurden
aus dem eigenen Nachwuchs hochgezogen - wurden Nationalspieler
Steffen Weinhold und Routinier Maik Machulla präsentiert.
Während
Weinhold aus Großwallstadt verpflichtet wurde und sowohl
als zweiter Mann neben Holger Glandorf im rechten Rückraum
aufgebaut werden als auch auf der Rückraummitte agieren soll,
kam die Nachricht von der Verpflichtung Machullas etwas
überraschender. Der 35-jährige Mittelmann fungierte zuletzt
als Spielertrainer beim Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen und
soll Spielmacher Thomas Mogensen entlasten, ehe ab der nächsten
Saison das schwedische Supertalent Jim Gottfridsson nach Flensburg
wechseln wird. Mit dem 34-jährigen Torhüter
Mattias Andersson, der jüngst in
London zusammen mit Kapitän
Tobias Karlsson
olympisches Silber gewann, wurde zudem vorzeitig um
zwei Jahre bis 2015 verlängert. Und nachdem Holger Glandorf
am Samstag beim 45:29 (29:16)-Testspielerfolg gegen den
dänischen Erstligaaufsteiger TMS Ringsted ein 20-minütiges
Comeback nach langer Verletzungspause feierte, kann Ljubomir
Vranjes am Dienstag - wie auch THW-Coach
Alfred Gislason
- personell aus dem Vollen schöpfen.
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Der Shootingstar der vergangenen Saison zeigt sich
auch in der Vorbereitung schon wieder hungrig:
Petar Djordjic.
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SG |
Nachdem sich die beiden Mannschaften bereits am vergangenen
Freitag beim
"Unser Norden"-Cup
gegenüber standen und sich Flensburg aufgrund des höheren Sieges
gegen Aalborg insgeheim als Sieger des 16:16-Unentschiedens
fühlen durfte, gelobt
Dominik Klein
Besserung für den Super Cup: "Wir sind noch immer in der
Vorbereitung, der Super Cup gehört für uns zur Saison und
wir wollen am Dienstag natürlich die Revanche", so der Kieler
Nationalspieler nach dem Vorbereitungsturnier in der
Sparkassen-Arena.
Super Cup musste kurzfristig umziehen
Trotz all der Brisanz, die bei der Mutter aller Handballderbys
traditionell entsteht, war das vorherrschende Thema im Zusammenhang
mit dem Super Cup in den vergangenen Wochen aber die
Hallensituation. Da der HBL erst Anfang August mitgeteilt
wurde, dass die Olympiahalle München wegen Reparaturarbeiten
nicht zur Verfügung stehen würde, suchte man händeringend nach
einer Alternative im Münchner Raum - und wurde schließlich mit
dem Olympia Eissportzentrum fündig. Aufgrund unterschiedlicher
Kapazitäten bekommen Besucher direkt vor Ort Rückerstattungen
für bereits gekaufte Tickets - nähere Informationen hierzu finden
Sie in
diesem Extra-Bericht. Im
Vorverkauf werden noch einige Stehplatzkarten für das Eissportzentrum,
das sich auf dem Olympiaparkgelände München befindet, für 7,00 Euro
angeboten. Tickets sind unter der Rufnummer 089 - 54818181 und
allen Vorverkaufsstellen von München Ticket erhältlich.
Die Schiedsrichter am Dienstag sind
Fabian Baumgart und Sascha Wild.
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Ebenfalls vor Ort ist das THW-Fanshop-Mobil. Voraussichtlich
wird der Fanartikel-Stand hinter dem DKB-Familienblock zu finden
sein. Angeboten werden unter anderem die
neuen Trikots mit RekordMeister-Schriftzug und Wasserzeichen
sowie zahlreiche weitere Fanartikel für die kommende Saison.
HBL-Interview mit Frank Bohmann, Geschäftsführer der DKB Handball-Bundesliga
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Frank Bohmann.
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DKB HBL |
Eigentlich sollte am kommenden Dienstag der Super Cup der
DKB Handball-Bundesliga in der Münchener Olympiahalle stattfinden.
Aber dann kam alles ganz anders. Aus Sicherheitsgründen musste
die Olympiahalle gesperrt werden. Aus dem Nichts stand die
Geschäftsstelle der DKB Handball-Bundesliga plötzlich vor der
Herausforderung, sich kurzfristig ein neues Zuhause für die
Saison-Auftaktveranstaltung suchen zu müssen. In einem logistischen
und personellen Kraftakt wurde immerhin der Standort München
gerettet. Der Super Cup, der am 21. August zwischen den beiden
Topklubs THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt ausgetragen wird,
findet nun im benachbarten Olympia Eisportzentrum München statt.
Im Interview spricht Frank Bohmann, Geschäftsführer der DKB
Handball-Bundesliga über den Wahnsinn-Tag und die folgenden
schlaflose Nächte der vergangenen Wochen.
- HBL:
-
Kuriose Geschichte, die sich da in München ereignete. Was
ist denn genau los?
- Frank Bohmann:
-
Das ist eine lange Geschichte. Hier die Kurzfassung.
Bereits seit Januar 2012 läuft der Vorverkauf für den
Super Cup, mit dem wir nach wie vor und seit vielen
Jahren mit viel Freude Spitzenhandball nach München und
Bayern importieren. Rund 6.500 Tickets wurden seither
verkauft. Erfahrungsgemäß gehen weitere 4.000 Tickets
in den letzten vier Wochen vor der Veranstaltung weg.
Tja, dann kam Anfang August die Hiobsbotschaft, dass
ein Schaden an der Dachkonstruktion der Halle die
Statik des Gebäudes so sehr beeinträchtigen würde,
dass diese nicht bespielbar sei. Für uns kam diese
Meldung überraschend. Schnappatmung war angesagt.
- HBL:
-
Gab es keine Möglichkeit, die Halle in der Kürze der
Zeit wieder zu richten?
- Frank Bohmann:
-
Darüber kann ich Ihnen keine Info geben. Wir haben diese
Mitteilung erst einmal so hinnehmen müssen, zumal Sicherheit
oberstes Gebot ist. Allerdings hat uns Zeitpunkt und Art
und Weise verblüfft.
- HBL:
-
Die Nachricht schlug in Dortmund doch bestimmt ein wie eine Bombe.
- Frank Bohmann:
-
Erstaunlich war, dass uns die Mitteilung in Form eines
Serienbriefes erreichte, in dem uns recht formlos mitgeteilt
wurde, dass wir unsere Veranstaltung nicht würden durchführen
können. Mit freundlichem Gruß, und so weiter. Wir hatten
bereits 2009 mit einer ähnlichen Nachricht zu kämpfen, da
die Olympiahalle aufgrund von Bauarbeiten gesperrt war.
Allerdings hatten wir damals einen weitaus größeren Vorlauf,
der uns die Möglichkeit gab, zu reagieren. Inzwischen läuft
die Kommunikation weitaus besser, ebenso gestaltet sich die
Zusammenarbeit mit der Olympiapark GmbH erfreulich.
- HBL:
-
Wie fiel Ihre erste Reaktion aus?
- Frank Bohmann:
-
Schockstarre konnten wir uns jedenfalls nicht leisten. Wir
haben sofort Fahrt aufgenommen. Die Tage, die folgten, waren
ausgefüllt mit Krisenbewältigung, Sitzungen, Telefonkonferenzen,
Ortsbegehungen, Kommunikation nach innen und außen. Nach wie
vor ist die Taktung sehr hoch. Inzwischen sind wir gemeinsam
mit der Olympiapark GmbH auf einem guten Weg, die Veranstaltung
so zu stemmen, dass sich die Unannehmlichkeiten für unsere Fans,
Sponsoren, Spieler und für die Medien in Grenzen halten werden.
Das zu bewerkstelligen ist allerdings ein echter Kraftakt.
Vieles wird sich am Tage des Super Cups vor und in der
Eissporthalle entscheiden. Unsere Anspannung ist
dementsprechend groß.
- HBL:
-
Welche Alternativen wurden überdacht?
- Frank Bohmann:
-
Es gab insgesamt vier Grundüberlegungen: Wir suchen in München,
wir gehen woanders hin, wir verschieben die Veranstaltung oder
sagen sie gleich ganz ab. Wobei eine Absage nicht wirklich eine
Alternative war. Auch eine Verschiebung wollten wir für den
Super Cup nicht wirklich. Wer den engen Spielplan der Liga kennt,
der weiß, dass ein späterer Termin kaum realisierbar gewesen wäre.
Außerdem ist der Super Cup unsere Auftaktveranstaltung für die
neue Saison. Zudem haben viele Fans nicht nur Tickets gekauft,
sondern Anreise und Unterbringung fest gebucht.
- HBL:
-
München als Standort war also schon erste Wahl.
- Frank Bohmann:
-
Na klar. München war immer erste Option. Wir treten hier ja aus
gutem Grunde an. Nämlich um den vielen handballinteressierten
Menschen in Stadt und Region absoluten Spitzenhandball vor der
Haustür anzubieten. Unter dem Strich haben wir drei Alternativstandorte
ernsthaft geprüft. Der Audi Dome erwies sich als zu klein, um ein
Handballspielfeld auszulegen. Die Messehalle wäre eine gute
Alternative gewesen. Allerdings hätten die Umbauarbeiten bei
weitem den finanziellen Rahmen gesprengt. Die Allianz Arena war
nicht wirklich ein Thema (lacht). Blieb also das Eissportzentrum,
Handball on Ice sozusagen.
- HBL:
-
Mit welchem Veranstaltungscharakter rechnen Sie?
- Frank Bohmann:
-
Es ist uns gelungen, dass der Super Cup in München gespielt werden
kann. In der Eissporthalle werden wir allerdings zusammenrücken
müssen. Insgesamt bietet die Halle weniger Komfort und Kapazität.
Die Eisporthalle kann für den Super Cup 6.100 Plätze anbieten,
allerdings sind davon lediglich 2.000 Sitzplätze, der weitaus größte
Teil besteht aus Stehplätzen. Wenn man nun dagegen setzt, dass
bereits 6.000 Sitzplatztickets verkauft wurden, kann man schon
ins Grübeln geraten. Wir sind also gezwungen, gemäß den Möglichkeiten
neu zuzuordnen. Die vorhandenen 2.000 Sitzplätze gehen an Inhaber
einer Karte der Kategorie 1. Alle anderen Besucher erhalten einen
Stehplatz. Um diese Einschränkung zu kompensieren, erstatten wir
vor Ort einen beträchtlichen Teil des Kaufpreises. Wir hoffen hier
auf ein wenig Geduld und auf das Verständnis der Fans. Das Gute:
Die Besucher sind noch dichter an Spielfeld und Stars, als sie es
in der Olympiahalle gewesen wären.
- HBL:
-
Rechnen Sie damit, dass viele Fans die Nase voll haben und
gar nicht kommen werden?
- Frank Bohmann:
-
Nein, damit rechne ich nicht. Ich rechne eher damit, dass der
weitaus größte Teil der Fans nicht auf diese hochkarätige Partie
verzichten möchte. Im Eissportzentrum wird sicher eine tolle
Stimmung auf den Rängen und auf dem Spielfeld herrschen. Jeder
Karteninhaber, der seine Karte nicht mehr in Anspruch nehmen
möchte, kann diese allerdings zurückgeben. Selbstverständlich
bekommt er seine kompletten Kosten erstattet. Vielleicht lohnt
es sich für Handballverrückte an der Abendkasse nachzufragen,
ob Tickets zurückgegeben wurden.
- HBL:
-
Das klingt fast so, als ob Sie sich auf den Event in der
Eissporthalle freuen würden...
- Frank Bohmann:
-
Das stimmt. Die sportliche Seite ist faszinierend. Beide Teams
werden ihre Rivalität, die sonst die Hallen im Norden zum Kochen
bringen, in der Münchener Eissporthalle austragen. Dort werden
Spieler auflaufen, die bei Olympia Gold- und Silbermedaillen
gewonnen haben. Der THW Kiel kommt als Champions-League-Sieger
nach München, die SG Flensburg-Handewitt als EHF-Cup-Gewinner.
Diese Gelegenheit sollte man sich einfach nicht entgehen lassen.
Organisatorisch wird der Teufel vor Ort im Detail stecken. Im
Vorfeld gehen die Mitarbeiter in unserer Dortmunder Geschäftsstelle
an die Schmerzgrenze. Wir haben uns überdies vorübergehend
verstärkt, um in der Kürze der Zeit den Wechsel stemmen zu
können. Auch die Olympiapark GmbH zieht mit, dennoch ist es
für uns ein Kraftakt.
- HBL:
-
Können Sie das finanzielle Minus für die Liga bereits absehen?
- Frank Bohmann:
-
Nun, dazu werden wir nach der Veranstaltung etwas sagen. Allerdings
muss man kein Finanzexperte sein, um zu erkennen, dass der Super
Cup 2012 kein positives Ergebnis erzielen wird.
- HBL:
-
Fürchten Sie einen Imageverlust?
- Frank Bohmann:
-
Eher nicht. Das hängt natürlich davon ab, wie der Veranstaltungstag
verlaufen wird. Denken Sie an die vielen tausend Fans, die sich vor
dem Spiel einen Teil des Kaufpreises zurückerstatten lassen wollen.
Wir werden viel zusätzliches Personal aufbieten, damit es zu nicht
allzu großen Warteschleifen kommt. Allerdings bin ich sicher, dass
jeder begreift, dass wir diese Umstände nicht zu verantworten haben.
Und wer weiß, vielleicht wird der Super Cup 2012 als besonders
stimmungsvoll in Erinnerung bleiben.
Könnte das für den Supercup das Ende des Standorts München bedeuten?
- Frank Bohmann:
-
Natürlich hätten wir uns gewünscht, den Super Cup in der Olympiahalle
auszutragen. Allerdings wird dieser Ausnahmezustand keinen
entscheidenden Einfluss darauf haben, ob der Super Cup weiter
bayrisch bleiben wird. Fest steht, dass unser Vertrag mit der
Betreibergesellschaft der Olympiahalle in diesem Jahr ausläuft.
Fest steht auch, dass es weitere Interessenten gibt. Genauso
steht fest, dass wir uns in München wohlfühlen und wertgeschätzt
fühlen. Nach diesem Super Cup werden wir sehen, wie es im
kommenden Jahr weitergeht. Jetzt gilt es erst einmal, den Super
Cup 2012 trotz aller Widrigkeiten zum Rundum-Erfolg in München
zu machen.
(Das Interview führte die HBL)
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.08.2012:
Vor dem Supercup: Holger Glandorf meldet sich zurück
Flensburg. Spannung beim Jacob Cement Cup? Fehlanzeige!
Die SG Flensburg-Handewitt schlug den überforderten
dänischen Aufsteiger TMS Ringsted am Sonnabend im
einzigen Spiel mit 45:29 (29:16). Dennoch gab es einen
emotionalen Höhepunkt: In der 23. Minute betrat Nationalspieler
Holger Glandorf nach einer über viermonatigen Verletzungspause
wieder das Parkett. Als er eine Minute später das erste seiner
drei Tore erzielte, löste er stehende Ovationen aus. "Das war
ein riesiges Gefühl, ich freue mich, dass ich zurück bin",
sagte der 29-Jährige.
Im April hatte eine Spritze bei einem Nationalmannschafts-Lehrgang
eine Infektion am Fuß verursacht. Der Linkshänder musste drei Mal
operiert werden und um seine Karriere bangen. Gegen Ringsted
stand er nun 20 Minuten auf dem Feld. "Ich war selbst etwas
überrascht, dass es so schnell ging", sagte der Linkshänder
Glandorf. In der vergangenen Woche hatte sich der Nationalspieler
einem Belastungstest unterzogen, der sehr positiv ausgefallen war.
Nun möchte Glandorf sich schrittweise seinem eigentlichen Niveau
nähern. Morgen, beim Super Cup in der Münchner Eissporthalle (20.15
Uhr, Sport1) gegen den THW Kiel, glaubt er, "einige Minuten
Steffen Weinhold entlasten" zu können. Zuletzt standen sich im Supercup
viermal der THW und der HSV Hamburg gegenüber, nun treffen die
"Zebras" auf die SG, die in der Meisterschaft und dem DHB-Pokal
jeweils den zweiten Platz belegte - hinter dem THW Kiel, der die
letzten zwölf Pflichtspiele gegen die Flensburger gewann.
(aus den Kieler Nachrichten vom 20.08.2012)
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2012:
Supercup ein Prestige-Duell
THW gegen Flensburg: Verlieren will keiner
Kiel. Die namhaften Darsteller garantieren hochklassige
Unterhaltung, die Bühne eine historische Dimension: Heute
Abend eröffnen der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt
mit dem Supercup (20.15 Uhr, Sport1) in der Münchner
Eissporthalle die neue Saison in der Handball-Bundesliga (HBL).
"Das wird eine Retro-Veranstaltung", sagte Frank Bohmann,
Geschäftsführer der HBL, der auf turbulente Tage zurückblickt.
Nachdem die Münchner Olympiahalle wegen eines Dachschadens
überraschend als Austragungsort passen musste, waren die
Veranstalter, die bereits 6000 Karten verkauft hatten, gezwungen,
kurzfristig Ersatz zu finden. Mit der benachbarten Eissporthalle,
deren Tribünen überwiegend aus Stehplätzen bestehen, fand sich
lediglich eine Notlösung.
"Wir haben mit fast jedem Besucher persönlich gesprochen",
sagte Bohmann. "Schließlich mussten Sitzplätze in einer guten
Halle gegen Stehplätze in einer schlechten getauscht werden."
Gegenüber unserer Zeitung stellte Bohmann den Standort München
nach dieser neuerlichen Panne als Rahmen für den Supercup
grundsätzlich in Frage. "Die Verträge laufen aus. Wir werden
im Herbst entscheiden, Alternativen gibt es genug."
Offenbar ist die HBL nachhaltig verärgert, musste sie doch
bereits vor drei Jahren nach Nürnberg umziehen, weil die
Olympiahalle umgebaut wurde. "Damals waren die Fristen aber
andere", sagte Bohmann. "Diesmal ist es wirklich blöd gelaufen."
Obwohl er den finanziellen Schaden für den Verband gestern
noch nicht beziffern konnte, versprach er, dass die HBL die
Flugkosten der Vereine sowie das Startgeld von jeweils 35 000
Euro überweisen werde. Gut zu wissen besonders für die SG,
deren Geschäftsführer Dierk Schmäschke gestern "den einen
oder anderen harten Einschnitt im 5,7-Millionen-Euro-Etat"
ankündigte.
Alfred Gislason stört sich nicht
daran, dass der Rahmen außergewöhnlich sein wird. "Wichtig
ist, dass das Feld die richtige Größe hat. Und an jedem
Ende sollte ein Tor stehen", sagte der THW-Trainer, der heute
mit seinem kompletten Kader nach München fliegt. Sicher, der
Supercup sei der letzte Test vor dem Liga-Auftakt am Sonnabend
in Gummersbach, "aber ich kann es mir nicht erlauben, dieses
Spiel in erster Linie für die Neuen zu nutzen".
Es geht ums Prestige. Einen Supercup muss der Rekordmeister
nicht gewinnen, um seine stattliche Pokalsammlung entscheidend
zu erweitern. Aber verlieren will er ihn auch nicht. Und auf
gar keinen Fall gegen den wiedererstarkten Erzrivalen. "Die
Flensburger haben den Vorteil, dass ihre Neuzugänge die
komplette Vorbereitung mitmachen konnten", sagte
Gislason. "Das war bei uns nicht
der Fall." Die SG hat sich mit dem deutschen Nationalspieler
Steffen Weinhold (Großwallstadt) und dem Routinier Maik
Machulla (Hamm) verstärkt. Zudem konnte der dreifach am Knöchel
operierte Holger Glandorf am Sonnabend sein Comeback für die
SG geben, die zuletzt im Endspiel um den DHB-Pokal die zwölfte
Pflichtspiel-Niederlage in Folge gegen die "Zebras" kassiert hatte.
Der Supercup wird in der Regel zwischen dem Meister und Pokalsieger
der Vorsaison ausgespielt. Da der Triple-Sieger aus Kiel aber nicht
mit einem A- und einem B-Team antreten darf, wurde der Pokalfinalist
als Gegner auserkoren. "Beide Mannschaften werden ihr Bestes geben,
ich erwarte ein spannendes Spiel", verkündete SG-Trainer Ljubomir
Vranjes, der den "Zebras" bereits am Freitag in Kiel die Stirn
geboten hatte. Mit einem Remis gegen den THW (16:16) und dem höheren
Sieg gegen Aalborg (19:14/21:17) gewann Flensburg erstmals den
"Unser Norden"-Cup.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2012)
THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV- und Internet-Tips:
-
TV: Sport1:
Di., ab 19.45 Uhr: THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt
live aus dem Olympia Eissportzentrum in München
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Radio: NDR 1 Welle Nord:
Di., ab 20.15 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt
(voraussichtliche Einblendungen um 20.30 Uhr, 21.00 Uhr,
21.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.45 Uhr; vor (Dienstagmorgen)
und nach dem Spiel (Mittwochmorgen) Stimmen und Berichte in den Nachrichten
der NDR 1 Welle Nord sowie in "Guten Morgen Schleswig-Holstein"; Reporter
vor Ort ist Rudi Dautwiz)
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.