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23./25.08.2012 - Letzte Aktualisierung: 25.08.2012 Bundesliga

THW muss zum Ligaauftakt am Samstag nach Gummersbach

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des VfL Gummersbach.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des VfL Gummersbach.
Mit nur wenigen Trainingseinheiten mit kompletter Mannschaft, aber einem 29:26-Erfolg gegen die SG Flensburg-Handewitt am Dienstag im Super Cup im Rücken startet Titelverteidiger THW Kiel am Samstag in die 36. Spielzeit der DKB Handball-Bundesliga. Gleich zum Auftakt trifft der Rekord- auf den Altmeister, die "Zebras" müssen in der Eugen-Haas-Halle beim VfL Gummersbach bestehen. Die Partie wird um 16.00 Uhr angepfiffen, Sport1 überträgt den Klassiker live und kostenpflichtig im Internet, zeitnahe Informationen liefert auch kiel-liveticker.de.
Wechselhafte letzte Spielzeit für den VfL
Spielte der THW Kiel in der vergangenen Spielzeit eine blitzsaubere, konstante Saison ohne Punktverlust hin, erlebten die Oberberger ein Wechselbad der Gefühle. Die Handball-Experten schienen zunächst mit ihrer Prognose Recht zu behalten, dass dem VfL nach dem Kraftakt um den Lizenzerhalt im Frühjahr 2011 aufgrund der Abgänge von Leistungsträgern wie Geoffroy Krantz, Drago Vukovic und Goran Stojanovic eine schwierige Saison und der nackte Kampf um den Klassenerhalt bevorstehen würde. Mit einer rabenschwarzen Hinrunde und 8:28 Punkten verabschiedete sich der Altmeister in die EM-Pause, auch die Beurlaubung von Trainer Sead Hasanefendic am 2. Dezember 2011 schien die Mannschaft nicht wachzurütteln. Doch unter der Ägide des vorherigen Co-Trainers Emir Kurtagic spielte Gummersbach eine bärenstarke Rückrunde. Mit fünf Siegen in Folge stellte man den Kontakt zum unteren Mittelfeld in Rekordzeit her, und spätestens nach dem überzeugenden 38:30-Auswärtssieg bei Frisch Auf Göppingen am 11. April 2011 konnte der VfL bereits frühzeitig für eine weitere Spielzeit in der ersten Liga planen. In Gummersbach herrschte eine Euphorie, daran konnten auch die knapp verpasste Titelverteidigung im europäischen Pokal der Pokalsieger (Finalniederlage gegen Flensburg) und kleine Auflagen bei der Lizenzvergabe nichts ändern.
Unter Kurtagic kam der Erfolg zurück
Nationalspieler Adrian Pfahl trumpfte in der Rückrunde wieder auf.
Nationalspieler Adrian Pfahl trumpfte in der Rückrunde wieder auf.
Helden der starken Rückrunde waren - neben dem in der EM-Pause aus Skopje verpflichteten Torhüter Borko Ristovski und dem in der ganzen Saison überzeugend auftrumpfenden französischen Jungnationalspieler Kentin Mahe - besonders diejenigen, denen in der Hinrunde noch gar nichts gelingen wollte. Plötzlich war DHB-Auswahlspieler Adrian Pfahl wieder in Torlaune, auch der Ungar Barna Putics traf nach Belieben. Und der ehemalige Kieler Christoph Schindler meldete sich nach langer Verletzung ebenfalls eindrucksvoll zurück. Heimlicher Star aber war natürlich Trainer Emir Kurtagic. Ärgerlich nur, dass der VfL Gummersbach bereits vor der Demission Hasanefendics im November 2011 mit Jan Gorr vom TV Hüttenberg einen neuen Coach für die Spielzeit 2012/13 verpflichtet hatte, während Kurtagic zum 1. Juli 2012 sportlicher Leiter der VfL-Akademie in Gummersbach werden sollte.
Hohe Wellen nach Gorr-Demission
Der Franzose Kentin Mahe spielte sich durch starke Leistungen in Gummersbach in die Nationalmannschaft.
Der Franzose Kentin Mahe spielte sich durch starke Leistungen in Gummersbach in die Nationalmannschaft.
Doch wenige Tage vor Saisonende schwenkte der Altmeister um: Der Dreijahresvertrag von Jan Gorr wurde aufgelöst, Emir Kurtagic blieb Cheftrainer bei den Profis. "Die Entwicklung des VfL Gummersbach unter Trainer Emir Kurtagic hat uns eine sehr schwierige Entscheidung abverlangt. Mit Jan Gorr aus Hüttenberg hatten wir zur neuen Saison bereits einen erstklassigen Trainer verpflichtet. Doch unter Berücksichtigung des erfolgreichen Zusammenwirkens von aktuellem Trainer und Mannschaft haben wir uns in der Abwägung für die Kontinuität und die weitere Zusammenarbeit mit Emir Kurtagic entschieden", begründete Götz Timmerbeil, Aufsichtsratsvorsitzender der VfL Handball Gummersbach GmbH die Personalentscheidung. Eine, die in der Liga hohe Wellen schlug und die auch VfL-Geschäftsführer Axel Geerken nicht mittragen wollte (siehe Extra-Bericht). Während Jan Gorr "überrascht und sehr enttäuscht" ragierte, veröffentlichte die Mannschaft des TV Hüttenberg gar einen offenen Brief, in dem sie klar Stellung bezog: "Die Verkommenheit der Sitten macht auch vor den Trossen des Handballzirkus nicht halt. Die Liga hat einen handfesten mittellhessisch-oberbergischen Skandal", hieß es in dem Schriftstück. Und: "Dem VfL Gummersbach rund um die handelnden Personen wünschen wir weiterhin alles Gute auf der Suche nach Glaubwürdigkeit und Rückgrat." Auch Trainerkollegen wie Peter David vom TV Großwallstadt ("So etwas habe ich noch nicht erlebt und ich finde es auch falsch. So etwas kann und darf es im Handball eigentlich nicht geben") und Melsungens Michael Roth ("Das ist unverschämt und gegenüber Jan Gorr nicht nachzuvollziehen") kritisierten diese Personalentscheidung.
Neue Halle ab 2013/14
Der Ungar Barna Putics spielte als einziger VfL-Spieler in London bei den Olympischen Spielen.
Der Ungar Barna Putics spielte als einziger VfL-Spieler in London bei den Olympischen Spielen.
Eine weitere Baustelle - im wahrsten Sinne des Wortes - stellt die Hallenproblematik des VfL dar: Die seit Jahren geplante "Schwalbe-Arena" wird ab September endlich gebaut und voraussichtlich schon ab der Spielzeit 2013/14 4.100 Handballfans ein modernes Dach bieten. "Die neue Halle verfügt über einen großen Catering-Bereich für alle Zuschauer, von der VIP-Tribüne und den Logen aus kommt man direkt zur angrenzenden Halle 32, wo der Business-Bereich Platz findet", sagte VfL-Sprecher Thomas Hellwege. Und VfL-Aufsichtsratschef Götz Timmerbeil richtete gleich eine Kampfansage an die Liga: "Wir kämpfen in Zukunft nicht mehr um unsere wirtschaftliche Existenz, sondern um sportliche Erfolge." In dieser Spielzeit aber tritt der VfL weiterhin in der Eugen-Haas-Halle an, welche aufgrund der neu in Kraft getretenen HBL-Standards eine kleine Rundüberholung bekommen musste. Beidseitige Tribünen sind ab sofort Pflicht in der DKB HBL, auch bezüglich der Lichtverhältnisse ist die Eugen-Haas-Halle aktuell nicht mehr erstligatauglich. Der VfL Gummersbach verhandelte wochenlang mit der HBL, doch diese stellte sich stur. Dem achtmaligen Meister blieb nichts anderes übrig, als das Spielfeld zu verschieben und eine zweite Tribüne aufzubauen. "Dieser Umbau wird sicher auch zu Sichteinschränkungen führen. Die eigentlichen Verlierer dieses Umbaus sind die Fans. Dies tut uns gerade für sie sehr leid. Jedoch ist der Umbau die einzige Möglichkeit die Heimspiele in Gummersbach austragen zu können. Es wird ein Jahr der Einschränkung werden, jedoch stehen uns dann mit der neuen Schwalbe-Arena ganz neue Möglichkeiten offen", so Timmerbeil.
Nur ein "echter" Neuzugang
Neuer Kreisläufer aus der Slowakei: Michal Kopco.
Neuer Kreisläufer aus der Slowakei: Michal Kopco.
Aufgrund der Trainer-Komplikationen sowie des Hallenum- und -neubaus blieb kein Geld, um den Kader zu verstärken. Immerhin: Bis auf die beiden Kreisläufer Patrick Wiencek, der sich bekanntlich dem THW angeschlossen hatte, und Igor Anic, der nach Frankreich zurückkehrte, konnten alle Leistungsträger gehalten werden. Auf dieser Position soll nun der slowakische Nationalspieler Michal Kopco wirbeln, der von Tatran Presov ins Oberbergische wechselte. Er ist neben Rückkehrer Robin Teppich - der Linksaußen wurde im November letzten Jahres an den Bergischen HC verliehen - der einzige externe Neuzugang. Aus der Jugend wurden zudem Kreisläufer Andreas Heyme, Rechtsaußen Tobias Schröter, Torhüter Lucas Puhl sowie Patrick Wienceks jüngerer Bruder David, Spielmacher und Junioren-Nationalspieler, hochgezogen. Insgesamt steht Kurtagic damit ein zwar etwas breiterer, aber unerfahrener Kader zur Verfügung, der sehr auf seine Spitzenspieler wie Putics, Mahe oder Pfahl angewiesen sein wird. "Wenn alle gesund bleiben, ist ein Platz zwischen 9 und 13 realistisch, aber es darf nichts passieren, sonst wird es eng", kennt der 32-jährige Coach die Gefahren - wohlwissend, dass diese Saison eine Übergangsspielzeit für den VfL Gummersbach wird.

Gegen den THW Kiel muss Kurtagic bereits auf einen Leistungsträger verzichten: Adrian Pfahl fällt wegen einer Ellenbogenverletzung voraussichtlich noch bis Mitte September aus. Nicht die besten Voraussetzungen also, um die schwarze Serie gegen den Rekordmeister zu beenden. Der letzte Bundesliga-Heimsieg des VfL gegen die "Zebras" datiert vom 21. November 2003, als 19 Paraden von Steinar Ege und sechs Treffer von Kyung-Shin Yoon den 24:23-Erfolg in der Köln-Arena ermöglichten. Seitdem gab es - zumindest in der Liga - nichts mehr zu bejubeln, aber der THW dürfte gewarnt sein: Im Pokal-Viertelfinale im Februar 2010 scheiterten die Kieler deutlich mit 28:35 in der Eugen-Haas-Halle (siehe auch Gegnerdaten Gummersbach).

Die Schiedsrichter am Samstag sind Robert Schulze und Tobias Tönnies.

THW-Fanmobil vort Ort
Auch in Gummersbach wird der mobile THW-Fanartikelstand wieder vor Ort sein, um den vielen THW-Fans im Oberbergischen die Chance zu geben, sich mit brandneuen Fanartikeln einzudecken. Natürlich wird auch das neue THW-Trikot mit Wasserzeichen und "RekordMeister"-Schriftzug erhältlich sein.

(Sascha Krokowski)

 

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.08.2012:

Erste Hürde steht in Gummersbach

"Zebras" starten in die Bundesliga-Saison
Kiel. Mit seinem Gastspiel beim VfL Gummersbach (16 Uhr) startet Handballmeister THW Kiel heute nicht nur in die neue Bundesliga-Saison. Die "Zebras" beginnen mit dem Ausflug ins Oberbergische auch eine Dienstreise der eher exotischeren Kategorie, die via Düsseldorf und Abu Dhabi morgen am späten Abend in Doha enden wird. In der Hauptstadt Katars wird bis zum 1. September der Super Globe, die Vereins-WM, ausgespielt. Kiel ist Titelverteidiger.

Trainer Alfred Gislason will das Turnier als Trainingslager nutzen. "Hier werden wir nur an der Taktik feilen." Wie viel Arbeit auf die Kieler am Arabischen Golf wartet, wird sich heute zeigen. Dann, wenn der VfL Gummersbach seine betagte Eugen-Haas-Halle aufschließt, die erst nach hektischen Umbauarbeiten von der Handball-Bundesliga (HBL) noch einmal als Spielstätte freigegeben worden war. Hier kassierte der THW im Februar 2010 eine der schmerzhaftesten Niederlagen seiner jüngeren Geschichte. Wenige Tage nach der WM in Schweden unterlag er hier im Pokal-Viertelfinale (28:35). Ohne Rhythmus, ohne Harmonie.

"Eine so kleine Halle hat ihren speziellen Reiz", sagte Filip Jicha. "Aber ich spiele dort sehr ungern." Der Tscheche, einer von lediglich sieben "Zebras", die das komplette Vorbereitungsprogramm absolvierten, fiebert dem Auftakt dennoch entgegen. "Wir müssen aber hellwach sein, die Bundesliga ist kein Ort, um sich einzuspielen." Das sei allenfalls gegen das Team aus Sydney möglich, das am Dienstag in Doha einer der Gruppengegner sein wird.

Trotz der schwierigen Findungsphase scheint das Gislason-Team gerüstet, gelang doch vor vier Tagen ein verdienter Sieg im Supercup gegen die SG Flensburg-Handewitt (29:26). Ein Erfolg, bei dem mit Marko Vujin, Rene Toft Hansen, Gudjon Sigurdsson und Patrick Wiencek, der heute auf seinen jüngeren Bruder David treffen wird, alle Neulinge einen guten Eindruck hinterließen. Besonders Vujin, mit neun Toren bester Werfer, deutete an, dass auch ein 27-Jähriger noch das Abwehrspiel erlernen kann. Er ärgerte sich, als ihn der flinke Thomas Mogensen narrte, er ballte die Faust, als er einen Wurf von Lars Kaufmann blockte - der Wille, sich an unbekannten Aufgaben zu versuchen, war in der Münchner Eissporthalle spürbar. Die Anspannung, unter der Gislason stand, auch. "Wir haben wenig Zeit und müssen schnell Fortschritte machen."

Nicht nur Thierry Omeyer ist überzeugt, dass das gelingen wird. "Wir haben uns verstärkt und werden eine sehr gute Saison spielen", sagte der Franzose, der mit Daniel Narcisse vor zwei Wochen Olympisches Gold gewann. Müde? "Nein", sagte der 35-Jährige. "In unserem Leben ist es normal, nach einem Erfolg sofort wieder für den nächsten zu arbeiten." Der einzige Unterschied wäre, dass das sonst erst am Saisonende der Fall sei. "Außerdem gibt es keine bessere Motivation als eine Goldmedaille."

Diese Starthilfe blieb Aron Palmarsson verwehrt. Der Isländer war nach dem Viertelfinal-Aus gegen Ungarn (33:34) in die Heimat geflohen, um den Schock zu verdauen. "Ich habe fünf Tage gechillt, aber jetzt bin ich bereit für neue Ziele." Mit Gummersbach wartet ein unangenehmer Gegner auf Palmarsson & Co. Einer, der in der vergangenen Saison im freien Fall zu sein schien, als die Hinrunde mit lediglich acht Punkten endete. Gründe genug, um Trainer Sead Hasanefendic zu feuern und dessen Assistenten zu befördern. Und Emir Kurtagic (32) gelang die Trendwende. Der VfL kletterte nach einer famosen Rückrunde (21:11 Punkte) noch auf Rang elf. "Damals haben wir uns in einen Rausch gespielt", sagte Christoph Schindler. "Das wird sich so nicht wiederholen lassen." Mit Patrick Wiencek und Igor Anic hätten zwei Säulen den Verein verlassen, die in der Abwehr unverzichtbar gewesen seien. "Unsere erste Neun kann jeden Gegner ärgern", so Schindler. "Aber wir können uns mit dem kleinen Kader keine Verletzten leisten." Schindler, einer aus der VfL-Neun, wird wegen einer Entzündung im Fuß fehlen. Voraussichtlich auch Nationalspieler Adrian Pfahl, den Schmerzen im Ellenbogen plagen - da waren es noch sieben.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.08.2012)

 

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Fernseh- und Internet-Tips:

  • Sport1-Logo TV: Sport1 (Internet):
    Sa., ab 15.50 Uhr: VfL Gummersbach - THW Kiel
    live aus der Eugen-Haas-Halle, Gummersbach
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Sa., ab 16.00 Uhr: Liveeinblendungen VfL Gummersbach - THW Kiel
    (geplante Einblendungen um 16.00 Uhr, 16.30 Uhr, 17.00 Uhr, 17.20 Uhr und 17.30 Uhr; nach dem Spiel Berichte in den Nachrichten um 18.00 Uhr und eine Zusammenfassung der Spiele mit SH-Beteiligung am Sonntag um 8.00 Uhr; Reporter vor Ort ist Rudi Dautwiz)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
  • Internet:
    Kiel-Liveticker bietet einen zeitnahen ausführlichen Live-Ticker an unter www.kiel-liveticker.de.
  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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