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12./13.10.2012 - Letzte Aktualisierung: 13.10.2012 Bundesliga

Weiter in der Liga: THW trifft am Sonntag auf Göppingen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Gegner des THW am Sonntag: Frisch Auf Göppingen.
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Mit dem deutlichen 35:14-Erfolg gegen HCM Constanta machte der THW Kiel am Donnerstag seinen Traumstart in die "VELUX EHF Champions League" perfekt. Am Sonntag wollen die "Zebras", die aktuell drei Partien weniger als Tabellenführer Füchse Berlin absolviert haben, ihre Aufholjagd in der DKB Handball-Bundesliga beginnen. Zu Gast in der Sparkassen-Arena ist dann der ambitionierte, aber durchwachsen gestartete Altmeister Frisch Auf Göppingen. Angepfiffen wird die Partie um 15.00 Uhr, Sport1 überträgt die Partie live.
Leicht erhöhter Etat
Statt Darko Stanic: Torhüter Tomas Mrkva will sich in der DKB Handball-Budnesliga etablieren.
Statt Darko Stanic: Torhüter Tomas Mrkva will sich in der DKB Handball-Budnesliga etablieren.
Schwerstarbeit hatte das FAG-Management in der Sommerpause zu verrichten: Der bisherige Hauptsponsor war abgesprungen. Doch mit viel Überzeugungsarbeit in der heimischen Wirtschaft schaffte es Manager Gerd Hofele, die dadurch entstandene Lücke zu schließen. Mit gut fünf Millionen Euro steht den Göppingern in dieser Saison sogar ein leicht erhöhtes Budget zur Verfügung. So konnte der Kader weitestgehend zusammengehalten und punktuell sogar verstärkt werden.
Beljanski, Markovic und Mrkva sind neu im Kader
Allerdings: FAG verlor viel Erfahrung. Das Karriereende von Abwehrass Dalibor Anusic und der Wechsel von Torhüter Enid Tahirovic zum HSV Hamburg mussten kompensiert werden. "Mit Anusic haben wir einen der besten Abwehrspieler der Liga verloren", erklärte Trainer Velimir Petkovic. "Dafür haben wir Bojan Beljanski verpflichtet." Der 26-jährige Serbe wechselte von HC Kriens-Luzern aus der Schweiz nach Göppingen und bringt die Erfahrung von 35 Länderspielen am Kreis mit. Für Tahirovic verpflichtete man zunächst den exzentrischen serbischen Nationaltorhüter Darko Stanic. Doch der wollte wenig später von einem Wechsel in die DKB Handball-Bundesliga nichts mehr wissen und blieb doch in Skopje. "Stanic kann niemand ersetzen", ärgerte sich Petkovic über das
Linkshänder Zarko Markovic ist mit 39/14 bester Schütze der Göppinger.
Linkshänder Zarko Markovic ist mit 39/14 bester Schütze der Göppinger.
Hickhack, nachdem man den tschechischen Nachwuchsmann Tomas Mrkva vom ASV Hamm-Westfalen verpflichtete, der fortan der Nummer eins, Bastian Rutschmann, Konkurrenz machen soll. "Das wird ein Riesenkampf", prognostizierte Petkovic vor der Saison. Für den nach Großwallstadt gewechselten Michael Thiede holte FAG den montenegrinischen Nationalspieler Zarko Markovic von Metalurg Skopje. Der 2,01-Meter-Riese bildet ein Gespann mit Lobedank und soll in Göppingen unter anderem für die so genannten "leichten Tore" sorgen. Viel Hoffnung setzte man zudem auf die Rückkehr von Michael Haaß - der sich bei der EM in Serbien das Sprunggelenk gebrochen hatte und in der Rückrunde nicht mehr für Göppingen spielte, in die Mannschaft: Doch Haaß sorgte zuletzt für Unruhe, als er seinen Wechsel nach Magdeburg am Saisonende bekannt gab.
Bereits fünf Punkte in eigener Halle abgegeben
Kreisläufer Bojan Beljanski spielte zuletzt in der Schweiz.
Kreisläufer Bojan Beljanski spielte zuletzt in der Schweiz.
Unruhe - davon gab es zu Saisonbeginn eine Menge bei FAG. "Die Mannschaft wird unsere Arena zu einer Festung machen", hatte Manager Gerd Hofele vor der Saison versprochen. Doch vor allem in der EWS-Arena, die gerne auch als "Hölle Süd" bezeichnet wird, schwächelten die Göppinger bisher: Nach einem deutlichen 25:30 gegen die Rhein-Neckar Löwen zum Ligaauftakt verlor Frisch Auf nach der starken Partie bei den Füchsen Berlin, als die Süddeutschen nach einer 12:9-Halbzeitführung ein wenig unglücklich mit 26:29 die Punkte in der Hauptstadt ließen, überraschend gegen den schwach gestarteten VfL Gummersbach. Und auch der Aufsteiger GWD Minden entführte beim 28:28 einen Punkt aus der "Hölle Süd". Das sorgte für Krisenstimmung bei den Baden-Württembergern. "Ich bin richtig enttäuscht, richtig auf dem Boden", ärgerte sich Velimir Petkovic nach dem siebten Punktverlust der Saison. Einmal in Rage, polterte der erfahrene Coach richtig los. "Wir treten nicht als Mannschaft auf, jeder spielte für sich, jeder wollte Tore werfen und sich profilieren. Ich bin enttäuscht, weil ich eine gute Leistung, eine kämpferische Leistung und Zusammenhalt auf dem Feld erwarte." Auch Manager Gerd Hofele war angesichts der schwachen Vorstellung gegen Minden bedient: "Das kann nicht unser Anspruch sein. Ein Punkt zuhause gegen einen Aufsteiger ist deutlich zu wenig." Torgarant Dragos Oprea fasste das Geschehen kurz und knapp
Sorgte mit seinem Wechsel nach Magdeburg für Wirbel: Nationalspieler Michael Haaß.
Sorgte mit seinem Wechsel nach Magdeburg für Wirbel: Nationalspieler Michael Haaß.
zusammen: "Irgendwie ist der Wurm drin. Und den müssen wir schnell wieder hinausbekommen." Besonders alarmierend sei es, so Petkovic, dass man die eigenen Fans mit den Auftritten gegen Gummersbach und Minden verärgert habe: "Es ist keine gute Stimmung in der Halle. Das haben wir verschuldet. Ohne diese Stimmung sind wir nicht Frisch Auf! Göppingen. Wir müssen kämpfen, dass wir diese Stimmung wieder bekommen."
Mittelfristiges Ziel Champions League
Ein wenig Gutmachung betrieben die Göppinger mit ihrem klaren Heimsieg gegen den bisher punktlosen Aufsteiger aus Essen - dennoch: Frisch Auf läuft schon am Saisonbeginn seinen Zielen hinterher. Nach Platz acht in der Vorsaison wollte man beim elffachen Meister wieder ein bis zwei Schritte nach vorn gehen. "Ich will nicht wieder Achter werden", hatte Petkovic als Maxime ausgegeben - wenngleich der Trainer vorausblickte, man werde "um die Plätze fünf bis zehn spielen. Da sind wir in einem Kreis mit den Rhein-Neckar Löwen, Magdeburg, Lemgo, Lübbecke und Melsungen." Allerdings, erklärte Petkovic in einem Zeitungsinterview, müsse für einen Club wie Frisch Auf mittelfristig die Qualifikation für die "VELUX EHF Champions League" das Ziel sein.
Im EHF-Pokal winkt das Final Four
Momir Rnic, bislang 33-facher Torschütze, pausierte zuletzt gegen Essen.
Momir Rnic, bislang 33-facher Torschütze, pausierte zuletzt gegen Essen.
Deshalb will der EHF-Cup-Sieger der vergangenen zwei Jahre auch in Europa wieder angreifen: Im "EHF Europa Pokal" ist das neu geschaffene Final Four das Ziel. "Erst einmal wollen wir die K.o.-Runde überstehen und die Gruppenphase erreichen", so Hofele. "Der Wettbewerb ist hoch attraktiv." Jetzt aber richten die Göppinger erst einmal ihr Augenmerk auf die Liga. "In Deutschland ist es sehr wichtig, sich gut in der Liga zu präsentieren", will Petkovic gemeinsam mit seinem Team den verpatzten Start in die DKB-Handball-Bundesliga-Saison vergessen machen.
Zuletzt 17 Niederlagen gegen den THW
In Kiel aber, das wissen die Göppinger, hängen die Erfolgstrauben besonders hoch. Gewinnen konnten sie an der Förde in der langen Geschichte der eingleisigen Bundesliga nur ein einziges Mal: Am 25. November 1978 entführte Frisch Auf! beim 19:14 beide Punkte aus der Ostseehalle. Immerhin einmal, am 2. März 2005, holte Göppingen dank acht Oprea-Treffern immerhin ein 33:33-Unentschieden. Seitdem aber konnte die Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic - weder in Kiel, noch in eigener Halle oder beim "Lufthansa Final Four" in Hamburg - gegen den THW punkten und ging in den vergangenen 17 Pflichtspielvergleichen der beiden Vereine stets als Verlierer vom Parkett (siehe auch Gegnerdaten Göppingen).

Die Schiedsrichter am Sonntag sind Ralf Damian und Frank Wenz.

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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Aus den Kieler Nachrichten vom 13.10.2012:

Keine große Hoffnung

FA Göppingen kommt als hoher Außenseiter zum THW Kiel - 17 Niederlagen in Folge
Kiel. Handballmeister THW Kiel legt nach zwei klaren Heimsiegen in der Champions League über IK Sävehof (43:34) und HCM Constanta (35:14) den Schalter wieder auf Handball-Bundesliga um. Morgen (15 Uhr, Sport1) ist Altmeister FA Göppingen Gast in der Sparkassen-Arena. Der Tabellenneunte kommt als Außenseiter - auch wegen der kolossalen Negativ-Bilanz gegen den THW. 17-mal in Folge ging die Mannschaft aus dem Vorland der Schwäbischen Alb komplett leer aus.

Der Kantersieg am Donnerstagabend über die hoffnungslos unterlegenen Rumänen war eine gelungene Generalprobe für die "Zebras". THW-Trainer Alfred Gislason zeigte sich jedenfalls "sehr zufrieden mit unserem Spiel. Vor allem, dass die Jungs ihre Konzentration auch nach klarer Führung beibehalten und nie locker gelassen haben."

Die Laune von HCM-Coach Zvonko Shundovski war mit miserabel dagegen noch höflich umschrieben. Es sei sehr, sehr laut gewesen in der Constanta-Kabine, berichtete ein Ohrenzeuge. 15 Zwei-Meter-Riesen seien bei der Gardinenpredigt ihres Trainers vermutlich auf 40-Zentimeter-Zwergenmaß geschrumpft. Shundovski bezeichnete den Auftritt seines Teams später kurz als "Schande".

Vom morgigen Gegner erwartet THW-Kapitän Marcus Ahlm, der am Donnerstag geschont wurde, erheblich mehr Widerstand. Die Vergangenheit mit der für Kiel deutlich positiven Bilanz zähle nicht, sagt der Schwede. "Göppingen hat eine starke Mannschaft, die gegen jeden gewinnen kann. Am Sonntag geht es wieder bei Null los."

Velimir Petkovic, 56-jähriges Trainer-Urgestein der Liga, hört das gerne, würde nur allzu gerne Punkte aus der Kieler Arena entführen. "Aber", sagt er, jeder, der nach Kiel komme, mache das "ohne große Hoffnung". Auch die Rhein-Neckar Löwen, die einzig noch verlustpunktfrei in der Liga sind und zuletzt mit der SG Flensburg einen Großen geschlagen haben, sieht er längst nicht auf Augenhöhe mit dem THW: "Die sind immer noch eine Stufe tiefer." Kieler Stärken hat er vor allem im Kader ausgemacht. "Die haben keinen einzigen unerfahrenen Spieler", außerdem sei die Qualität der großen Breite unglaublich.

Der in Bosnien geborene Petkovic, der längst deutscher Staatsbürger ist, sitzt seit 2004 auf der FAG-Trainerbank, verlängerte seinen Vertrag kürzlich bis 2015. Zwei Finalsiege im EHF-Pokal (2011 und 2012) schmücken seine Bilanz. Eine erstmalige Teilnahme an der Champions League tut er dagegen als kaum erfüllbare Vision ab. In Göppingen gebe es eben keine Kieler Verhältnisse, bedauert Petkovic. "In den vergangenen Jahren mussten wir Topspieler wie Galia, Kraus oder Kaufmann ziehen lassen." So benötige es immer wieder Zeit, um diese Verluste auszugleichen. Der nächste steht schon bevor, Nationalmannschaftskapitän Michael Haaß ist sich mit Magdeburg einig, wechselt im Sommer. "Er wird uns fehlen", sagt Petkovic lapidar, "aber wir arbeiten weiter." Wohl auch mit der Hoffnung, die eine oder andere Überraschung zu schaffen. Vielleicht schon morgen? "Dann muss Kiel einen ganz schlechten Tag erwischen."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 13.10.2012)

 


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