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25./26.11.2012 - Letzte Aktualisierung: 26.11.2012 Bundesliga

THW deklassiert Lemgo

Bundesliga, 13. Spieltag: 25.11.2012, So., 17.30: THW Kiel - TBV Lemgo: 36:24 (20:8)
Update #4 KN-Spielbericht, Highlights-Video, PK-Video, Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Marko Vujin erzielte 6/2 Treffer gegen den TBV Lemgo.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marko Vujin erzielte 6/2 Treffer gegen den TBV Lemgo.
Die Generalprobe für das Spitzenspiel am Mittwoch bei den Rhein-Neckar Löwen ist geglückt: Am späten Sonntagnachmittag hatte der THW Kiel mit dem TBV Lemgo keine Probleme und siegte in der ausverkauften Sparkassen-Arena deutlich mit 36:24. Dabei zeigten sich die "Zebras" besonders in der ersten Halbzeit hochkonzentriert und lagen zum Seitenwechsel bereits mit 20:8 vorne. Erfolgreichster Torschütze der Partie war Kiels Rechtsaußen Niclas Ekberg mit 7/3 Treffern.
Mit Palicka und Wiencek von Beginn an
Nach den beiden anstrengenden Champions-League-Duellen mit RK Celje Pivovarna Lasko baute Alfred Gislason seine Startformation gegen den TBV Lemgo gehörig um: Andreas Palicka hütete das Tor, auch Kreisläufer Patrick Wiencek durfte von Beginn an ran und bildete mit Momir Ilic den Mittelblock der Kieler 6:0-Deckung. Den Rückraum komplettierten Filip Jicha und Marko Vujin, auf außen begannen die beiden ehemaligen Kopenhagener Gudjon Valur Sigurdsson und Niclas Ekberg.
5:1-Blitzstart des THW
Spielgestalter und sechsfacher Torschütze: Filip Jicha.
Klicken Sie zum Vergrößern! Spielgestalter und sechsfacher Torschütze: Filip Jicha.
Bei den Gästen aus dem Lipperland hatte sich rechtzeitig zur Partie beim THW das Lazarett gelichtet, bis auf den schwedischen Linkshänder Patrik Johanson hatte TBV-Coach Dirk Beuchler alle Spieler am Start. Doch diese zerschellten in der Anfangsphase gleich an der Kieler Deckung: Das erste Kreisanspiel an Hendrik Pekeler wurde sofort geblockt und Ekberg sorgte von außen für das 1:0, ehe Jicha nach einem Lemgoer Stürmerfoul per Sprungwurf auf 2:0 erhöhte. Gunnar Dietrich konnte den auffälligen Pekeler dann zwar zum 1:2-Anschluss in Szene setzen, doch nachdem Ekberg einen von Wiencek erkämpften Siebenmeter verwandelte, Palicka hingegen den Strafwurf Schneiders parierte, Vujin per zweiter Wellr auf 4:1 erhöhte und Ilic einen Gegenstoß zum 5:1 abschloss, schien Lemgo schnell den Anschluss zu verlieren.

Der TBV zeigte sich allerdings zunächst noch unbeeindruckt: Dietrich konterte postwendend aus dem Rückraum zum 2:5, auch Pekeler hatte auf Jichas Kracher zum 6:2 eine schnelle Antwort parat. Als Lichtlein dann einen Durchbruch Jichas auf der rechten Seite parierte und dem Tschechen im nächsten Kieler Angriff ein Fehlpass unterlief, waren die Lipperländer durch zwei Gegenstöße durch die beiden Außen Haenen und Bechtloff zum 5:6 (12.) wieder auf Schlagdistanz.

Sturmlauf der Kieler
Andreas Palicka überzeugte mit einer Quote von über 50 Prozent.
Klicken Sie zum Vergrößern! Andreas Palicka überzeugte mit einer Quote von über 50 Prozent.
Eine Zeitstrafe gegen Gunnar Dietrich nutzten die "Zebras" nun, um in die Partie zurück zu finden: Ilic und Vujin trafen zum 8:5, die Kieler gewannen ihre Sicherheit zurück. Und dem TBV Lemgo wollte in dieser Phase gegen die Kieler Deckung so rein gar nichts mehr einfallen: Reihenweise nahmen sich Dietrich und Hermann halbherzige Würfe aus dem Rückraum, weil sich die Mannschaft keine richtigen Torchancen gegen die schwarz-weiße Abwehrwand erspielen konnte. Diese Würfe aber landeten entweder im Fangnetz hinter dem Tor oder wurden von dem gut aufgelegten Andreas Palicka entschärft. So kam der THW zu einfachen Toren durch Vujin und Sigurdsson nach einem weiten Palicka-Pass, und nachdem der agile Wiencek einen weiteren Siebenmeter erkämpfte, den Ekberg sicher verwandelte, war der THW wieder auf 10:5 enteilt. Immerhin gelang Haenen nach einer Lichtlein-Parade gegen Vujin per Gegenstoß der sechste Gästetreffer, doch nach weiteren schnellen Treffern durch Wiencek und Sigurdsson zum 12:6 nahm Dirk Beuchler nach zwanzig Minuten seine erste Auszeit.
6:0-Serie der Kieler zwischen zwei Beuchler-Auszeiten
Auch Momir Ilic überzeugte im ersten Durchgang. Der Serbe erzielte drei Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Auch Momir Ilic überzeugte im ersten Durchgang. Der Serbe erzielte drei Treffer.
Mit Sebastian Preiß am Kreis sowie Timm Schneider und Finn Lemke im Rückraum stand nun neues Lemgoer Personal auf dem Parkett, während Alfred Gislason mit Ausnahme von Christian Zeitz, der zeitweilig den Abwehrpart Vujins übernahm, im ersten Durchgang gar nicht wechselte. Doch für den TBV wurde es nicht besser. Der 20-jährige 2,10m-Hüne Lemke nahm sich zwar viele Würfe, doch zum Torerfolg kam er nicht. Selbst in Überzahl nach einer Strafe gegen Wiencek wollte den Gästen nichts einfallen. Durch das Lemgoer Fehlwurffestival wurden die "Zebras" zum Kontern eingeladen, per erster und zweiter Welle erhöhten Vujin, Ilic, Jicha mit einem Dreher, Sigurdsson und Ekberg gar auf 18:6, ehe Dirk Beuchler bereits zum zweiten Mal die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch donnerte.

Und immerhin: Der zurückgekehrte Pekeler beendete die neunminütige Torflaute und den 12:1-Lauf der Kieler mit seinem dritten Treffer. Dennoch war die Partie bereits entschieden, als beim Stand von 20:8 für den THW die Pausensirene erklang. Symptomatisch auch die letzte Aktion des ersten Durchgangs: Timm Schneider setzte einen Siebenmeter neben das Kieler Tor.

Neues Personal, gleiches Spiel
Der ehemalige Kieler Hendrik Pekeler war mit fünf Treffern bester Torschütze bei den Gästen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Der ehemalige Kieler Hendrik Pekeler war mit fünf Treffern bester Torschütze bei den Gästen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wechselte nun auch Alfred Gislason munter durch: Dominik Klein kam für Gudjon Valur Sigurdsson, im Tor stand nun Thierry Omeyer. Und der Rückraum wurde gar komplett gewechselt: Aron Palmarsson, Daniel Narcisse und Christian Zeitz standen beim Anpfiff der zweiten 30 Minuten auf dem Parkett.

Die Spieler waren zwar neu, am Spielgeschehen änderte sich zunächst aber wenig: Die Gäste aus Ostwestfalen zerschellten weiterhin an der Kieler Deckung, und die "Zebras" bestraften jeden Fehler. Nach zwei Paraden Omeyers gegen Hermann, zwei Gegenstößen durch Narcisse, einem Durchbruch von Palmarsson und einem Gegenstoß von Klein führte der THW in der 34. Spielminute bereits mit 24:8, ein Lemgoer Debakel ungeahnten Ausmaßes schien in der Luft zu liegen.

Mit angezogener Handbremse ins Ziel
Jedoch nahmen die Kieler - auch im Hinblick auf das bevorstehende Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen - bereits jetzt ein wenig das Tempo raus und ließen besonders in der Deckung ein wenig die nötige Konsequenz vermissen. Die einfachen Tore für den THW fielen daher weg, und aus dem gebundenen Spiel erlaubten sich Narcisse, Palmarsson und Vujin einige "Fahrkarten", so dass der TBV Lemgo den zweiten Durchgang am Ende sogar ausgeglichen gestalten konnte. Am überdeutlichen Kieler Sieg gab es aber nichts mehr zu rütteln.
Am Mittwoch das Gipfeltreffen in Mannheim
Durch den Erfolg gegen Lemgo bleiben die "Zebras" in Schlagdistanz zum verlustpunktfreien Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen. Mit einem Sieg beim mit Spannung erwarteten Gipfeltreffen am Mittwoch kann der THW Kiel somit die Spitzenposition in der DKB Handball-Bundesliga erklimmen. Die Partie in der ausverkauften Mannheimer SAP-Arena wird um 20.15 Uhr angepfiffen, Sport1 überträgt live.

(Sascha Krokowski)

Video: Höhepunkte des Spiels

Lesen Sie bitte auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Kompliment an meine Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, die Abwehr stand gut, und Andreas Palicka hat gut gehalten. Vorne haben wir viele Gegenstöße gelaufen, aber auch insgesamt gut gespielt. Ich freue mich über die Leistung. Sicherlich hat die junge Lemgoer Mannschaft zu viel Respekt gezeigt, aber ich hatte vor dem TBV gewarnt, weil er zuletzt wirklich gut gespielt hatte. In der zweiten Halbzeit hat unsere Abwehr nachgelassen und vorne haben wir nicht mit der letzten Konsequenz die Zweikämpfe gesucht, da plätscherte das Spiel so vor sich hin. Wir haben aber besser gespielt als zuletzt, deswegen bin ich insgesamt einigermaßen zufrieden. Gefreut habe ich mich heute für Patrick Wiencek, der ein gutes Spiel gemacht hat. Zu seinen fünf herausgeholten Siebenmetern hätten aber eigentlich noch ein paar mehr hinzukommen müssen, weil sich die Abwehrspieler bei einigen Aktionen gegen Patrick durch den Kreis bewegten.

Ich freue mich jetzt auf unser Auswärtsspiel beim Spitzenreiter. Wir haben wochenlang auf diese Partie gewartet, auch wenn wir uns auf die anderen Spiele konzentriert haben. Es ist sicherlich so, dass wir eine größere Belastung hatten als die Mannheimer. Aber die Löwen haben eine gute Mannschaft zusammen und haben bis jetzt eine Super-Serie gespielt. Wir freuen uns sehr auf dieses Kräftemessen, wissen aber, dass wir dort sehr gut spielen müssen.

TBV-Trainer Dirk Beuchler:
Es war ein ungefährdeter Sieg für den THW Kiel. Wir hatten uns vorgenommen, länger mitzuhalten, haben aber im Angriff keine gute Leistung gezeigt und zu viele technische Fehler produziert. Dadurch haben wir es dem THW ermöglicht, das perfekte Gegenstoßspiel aufzuziehen. Über die Hälfte unserer Gegentore resultierten aus Kontern, das ist zu viel. Wir haben eine schwere Phase, müssen jetzt aber den Kopf wieder hochnehmen und nach vorne schauen. Wir haben wichtige Spiele im Dezember, die haben absolute Priorität. Wir haben heute auch ein paar Sachen gut gemacht, aber wer zu viele Fehler macht, wird in Kiel eben bestraft.
TBV-Geschäftsführer Christian Sprdlik:
Ich hätte nicht gedacht, dass es dieses Jahr so schwer für uns werden würde - zumal wir im vergangenen Jahr den siebten Platz belegt hatten. Wir haben ein sehr junges Team, aber damit, dass wir auf einem Abstiegsplatz stehen, hätte ich nicht gerechnet. Im Dezember kommen die entscheidenden Spiele, und wir werden sehen, dass wir dort die Punkte holen, um uns abzusetzen.
THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt:
Wir haben eine schwere Woche hinter uns, deswegen auch Glückwunsch an Alfred und unsere Mannschaft. Respekt aber auch vor Lemgo, die Spieler haben in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass sie eigentlich besser sind, als es der Tabellenplatz jetzt aussagt. Wir haben heute das 50. Spiel ohne Niederlage hinter uns gebracht, und wir hoffen natürlich, dass wir am Donnerstag nach dem Spitzenspiel in Mannheim mit zwei weitere Punkten im Gepäck wieder nach Kiel kommen.
THW-Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson gegenüber den KN:
Wir haben in der ersten Halbzeit perfekt gespielt. Hinten standen wir super, vorne haben wir kaum Fehler gemacht - viel besser geht es nicht. Allerdings gehört zu so einem Spiel auch der entsprechende Gegner. Und der hatte heute einen rabenschwarzen Tag erwischt. Wir gehen mit einem guten Gefühl aus der Halle. Das ist auch für das Spiel am Mittwoch wichtig.
Video: Die Pressekonferenz

13. Spieltag: 25.11.12, So., 17.30: THW Kiel - TBV Lemgo: 36:24 (20:8)

Logo THW Kiel:
Omeyer (31.-60., 4 Paraden), Palicka (1.-30., 10/1 Paraden); Sigurdsson (4), Sprenger (n.e.), Ahlm (2), Wiencek (2), Ekberg (7/3), Zeitz (1), Palmarsson (1), Narcisse (2), Ilic (3), Klein (2), Jicha (6), Vujin (6/2); Trainer: Gislason
Logo TBV Lemgo:
Lichtlein (1.-30., 6/1 Paraden), Dresrüsse (31.-60., 5 Paraden); Preiß (2), Bechtloff (1), Kehrmann (3), Strobel (1), Hermann (3), Pekeler (5), Schneider (2), Lemke (1), Dietrich (1), Haenen (2), Zieker (3/1); Trainer: Beuchler
Schiedsrichter:
Fabian Baumgart / Sascha Wild
Zeitstrafen:
THW: 3 (Wiencek (21.), Narcisse (38.), Ahlm (49.));
Lemgo: 4 (Dietrich (12.), 2x Hermann (23., 36.), Stobel (38.))
Siebenmeter:
THW: 6/5 (Lichtlein hält Ekberg (30.));
Lemgo: 3/1 (Palicka hält Schneider (5.), Schneider vorbei (30.))
Spielfilm:
1. Hz.: 2:0, 2:1, 5:1 (9.), 5:2, 6:2, 6:5 (12.), 10:5, 10:6 (18.), 18:6, 18:7 (28.), 19:7, 19:8, 20:8;
2. Hz.: 24:8 (34.), 24:10, 26:10, 26:12, 27:12 (41.), 27:13, 29:13, 29:16 (48.), 30:16, 30:18, 31:18, 31:19, 32:19, 32:20 (55.), 33:20, 33:21, 35:21, 35:22, 36:22, 36:24.
Zuschauer:
10.285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena-Kiel, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.11.2012:

Sparringspartner Lemgo

"Zebras" lassen Ostwestfalen beim 36:24-Sieg keine Chance - Lauge und Jallouz nach Kiel?
Kiel. Das hatte sich der THW Kiel schwerer vorgestellt. Und der TBV Lemgo weniger grausam. Aber Handball ist ein ehrlicher Sport, in der Regel gewinnt die bessere Mannschaft. Und wenn sie deutlich besser ist, dann lässt sich das auch in einem entsprechenden Ergebnis ablesen. So wie gestern Abend, als der Meister den abstiegsbedrohten Gast mit 36:24 (20:8) besiegte. Ein gelungener Auftakt für das Gipfeltreffen gegen die bislang ebenfalls unbesiegten Rhein-Neckar Löwen, die am Mittwoch die "Zebras" erwarten.

Alfred Gislason hatte das Duell gegen den Tabellenführer schon im Hinterkopf, als er seine Mannschaft für das Lemgo-Spiel aufstellte. Es gehört zur Routine, am Tag vor einem Spiel den Gegner intensiv zu studieren. Der THW-Trainer bringt zu diesem Anlass stets reichlich Videomaterial mit, um seinem Team die Stärken und Schwächen aufzuzeigen. Während die "Zebras" sich die jüngsten Vorstellungen des TBV Lemgo ansahen, der zuletzt durchaus beachtlich gespielt hatte, erfuhr Patrick Wiencek, dass er diesmal in der Start-Sieben stehen würde. So wie Torhüter Andreas Palicka und Rechtsaußen Niclas Ekberg. Ein Trio, das großen Anteil daran hatte, dass die Ostwestfalen bereits zur Pause alle Hoffnungen auf eine Überraschung beerdigen konnten.

Hinter einer bärenstarken Abwehr parierte Palicka neun Bälle, hielt zudem einen Siebenmeter von Timm Schneider. Ekberg avancierte mit sieben Treffern zum erfolgreichsten THW-Schützen. Und Wiencek? Der stand bis zu seiner Auswechslung in der 48. Minute im Mittelpunkt des Geschehens. Der 23-Jährige war oft nur regelwidrig zu stoppen und wurde mit fünf Siebenmetern für seine Schmerzen entlohnt. Hätte Gislason entscheiden dürfen, wären es noch zwei, drei mehr gewesen. Die bedauernswerten Gäste kassierten vier Zeitstrafen, drei davon resultierten aus rustikalen Aktionen gegen Wiencek. Den deutschen Jung-Nationalspieler wird besonders Martin Strobel in Erinnerung behalten. Der keineswegs schmächtig gebaute TBV-Mittelmann prallte kurz vor der Pause mit dem 2,01-Meter-Hünen zusammen, fiel wie ein Mehlsack in sich zusammen und musste von den vereinseigenen Medizinmännern intensiv behandelt werden, bevor er sich wieder aufrappeln konnte. "Ich habe mich riesig auf dieses Spiel gefreut", sagte Wiencek, der mit Momir Ilic den Mittelblock bildete. Ob ihm aufgefallen sei, dass er fünf Siebenmeter und sechs Strafminuten errackerte? "Nein, dazu war ich zu sehr auf das Geschehen im Spiel fokussiert."

Auch für Rene Toft Hansen fand Gislason eine sinnvolle Verwendung. "Einer der besten dänischen Statistiker der Nachkriegsgeschichte", lobte er den Kreisläufer, der auf der Ersatzbank über die Treffer und Fehlwürfe seiner Kollegen Buch führte. Statistiken, die Gislason als Grundlage für seine Auswechslungen dienen. Toft Hansen, der sich vor drei Wochen eine schwere Rippenprellung zuzog, hätte noch nicht mitspielen können.

Möglicherweise wird er schon in der kommenden Saison beim THW mit Rasmus Lauge einen Landsmann begrüßen können. Manager Klaus Elwardt bestätigte unserer Zeitung am Rande des Lemgo-Spiels entsprechende Berichte dänischer Medien. "Wir führen gute Gespräche", sagte Elwardt, der von den Qualitäten des 21-Jährigen überzeugt ist, der beim dänischen Erstligisten BSV Bjerringbro-Silkeborg die Regie führt. "Er ist für uns ein sehr interessanter Spieler." Möglicherweise soll Lauge schon im Sommer ein "Zebra" werden.

Elwardt machte auch kein Geheimnis daraus, dass Berichte tunesischer Zeitungen über einen gewissen Wahrheitsgehalt verfügen. Demnach soll am 3. Dezember, ein Tag nach dem Heimspiel in der Champions League gegen Atletico Madrid, in einem Hotel in Hammamet der Vertrag mit Rückraumspieler Wael Jallouz unterzeichnet werden. Das wollte Elwardt zwar nicht bestätigen. Er schloss aber auch nicht aus, dass es eine baldige Einigung mit Jallouz geben könnte. Auf die Verhandlungen mit Daniel Narcisse und Momir Ilic, deren Verträge im Sommer auslaufen, hätte das THW-Interesse an Lauge und Jallouz allerdings keine Auswirkungen. "Wir führen zehn Gespräche und freuen uns, wenn eins davon klappt."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 26.11.2012)


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