Der Ex-Nationalspieler Daniel Stephan bewies bei der Auslosung
des
Viertelfinals im DHB-Pokal
ein gutes Händchen: Vier interessante, abwechslungsreiche Partien
entscheiden voraussichtlich am 6. Februar 2013 darüber, welche
vier Mannschaften zum "Lufthansa Final Four" am 13. und 14. April
in Hamburg reisen dürfen. Doch eines schaffte auch Daniel
Stephan nicht: Der THW Kiel darf wieder nicht vor eigenem
Publikum ran, sondern muss zum Aufsteiger GWD Minden.
Minden vor allem zu Hause stark
Das Team von Trainer Ulf Schefvert hatte sich mit einem 27:23-Erfolg
über Mitaufsteiger TuSEM Essen und mit einem 27:26-Krimi-Sieg
im Ostwestfalen-Derby gegen den TuS N-Lübbecke für die Runde
der letzten acht qualifiziert. Die
Mannschaft um ihren
schwedischen Star Dalibor Doder,
die wir Ihnen bereits im
Vorbericht zum
37:26-Bundesliga-Erfolg
ausführlich vorgestellt hatten,
machte zuletzt vor allem vor heimischem Publikum auf sich aufmerksam: Sieben
der acht bisher eingefahrenen Bundesliga-Punkte erkämpften
sich die Mindener vor eigenem Publikum.
Erst die vierte Pokalbegegnung
Das Spiel in Minden ist erst die vierte Pokalbegegnung beider Mannschaften, obwohl
der Traditionsverein aus Ostwestfalen insgesamt bereits 56 Mal auf die "Zebras" traf.
Zuletzt lieferten sich der THW und GWD 25.10.1994 ein K.o.-Duell. In der dritten Hauptrunde
gewannen die "Zebras" damals mit 26:20 in Minden. Die einzige Pokalniederlage
des THW gegen den kommenden Kontrahenten war eine besonders schmerzhafte: Im Pokalfinale
der Saison 1978/1979 verloren die Kieler damals in Hamburg mit 14:19 gegen die Grün-Weißen und verpassten
damit ihren ersten nationalen Titel nach der Meisterschaft 1963 knapp. In der Bundesliga
trafen der deutsche Rekordpokalsieger aus Kiel und der Gewinner des DHB-Pokals in den
Jahren 1975, 1976 und 1979 bisher 53 Mal aufeinander, 38 dieser Spiele gewannen die "Zebras", ein Mal gab
es eine Punkteteilung, und 14 Mal siegten die Ostwestfalen. Die letzte THW-Niederlage in Minden
liegt dabei "erst" sechs Jahre zurück: Am 12. Februar 2006 verloren die Kieler dort
mit
30:32 (siehe auch
Gegnerdaten GWD Minden).
Weitere spannende Duelle
Der Pokalknüller im
Viertelfinale
steigt in Flensburg: Der letztjährige Finalist aus dem Norden fordert
den Bundesliga-Tabellenführer Rhein Neckar Löwen heraus.
Der HSV Hamburg kann sich berechtigte Hoffnungen auf eine
erneute Teilnahme am "Lufthansa Final Four" machen.
Die Hansestädter bekamen mit der TSV Hannover-Burgdorf
einen Ligakontrahenten zugelost, den man in dieser Saison
bereits auswärts mit 30:24 besiegen konnte. Zudem dürfen
sich die Hamburger über ein Heimspiel freuen. Die MT Melsungen
muss im vierten
Viertelfinal-Spiel nach Thüringen:
Der ThSV Eisenach, einzig verbliebener Zweitligist, fordert die Hessen heraus.
(Christian Robohm)
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.12.2012:
THW in Minden - Daniel Stefan verlängert Auswärts-Abo im Pokal
Lübbecke. Im Viertelfinale des DHB-Pokals
kommt es zum Spitzenspiel zwischen den Handball-Bundesligisten
SG Flensburg-Handewitt und Rhein-Neckar Löwen. Der Tabellendritte
aus Schleswig-Holstein empfängt am 5. oder 6. Februar den aktuellen
Spitzenreiter. Titelverteidiger THW Kiel ist in der Partie bei GWD
Minden zumindest auf dem Papier Favorit auf den Einzug ins Final-Four-Turnier
in Hamburg (13./14. April).
In den "goldenen Zeiten" holte sich Grün-Weiß Dankersen auch dreimal
den Cup (1975, 76 und 79). 1979 gewannen die Ostwestfalen in der Alsterdorfer
Sporthalle im Endspiel gegen die Kieler mit 19:14. Bei zwei weiteren
Kräftemessen im Pokalwettbewerb setzte sich der THW im April 1986 mit
28:21 in Minden durch, im Oktober 1994 behielten die "Zebras" in der
Ostseehalle mit 26:20 die Oberhand.
Alfred Gislason und seine Schützlinge
bleiben Reise-Experten: Nach dem
43:27 bei DHfK Leipzig und dem Achtelfinale
in Lübeck (35:26 gegen Bad Schwartau) ist es die dritte Auswärtstour
im laufenden Cup. Saisonübergreifend schickt das Los den THW
zum fünften mal in Folge in die Fremde. Auf dem Weg zum Pokaltriumph
2012 hießen die Gastgeber Füchse Berlin und Hannover-Burgdorf.
Der frühere Welt-Handballer Daniel Stephan bescherte bei der Auslosung
vor der Bundesliga-Partie in Lübbecke dem HSV Hamburg Heimvorteil
gegen Hannover-Burgdorf. Das Überraschungsteam MT Melsungen,
das dem THW Kiel die erste Bundesliga-Niederlage nach 585 Tagen
zugefügt hatte, reist zum einzigen Zweitigisten THSV Eisenach. kun/sid
(von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 19.12.2012)