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01./03.03.2014 - Letzte Aktualisierung: 03.03.2014 Bundesliga

THW verliert in Melsungen beide Punkte und Rasmus Lauge

Bundesliga, 24. Spieltag: 01.03.2014, Sa., 20.15: MT Melsungen - THW Kiel: 30:29 (15:13)
Update #2 KN-Bericht, Fotos und weitere Stimmen ergänzt ...

Die Schreckminute 44: Rasmus Lauge liegt am Boden.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Schreckminute 44: Rasmus Lauge liegt am Boden.
Der THW Kiel hat die hohe Auswärtshürde MT Melsungen nicht übersprungen: Der Rekordmeister unterlag in Kassel vor 4.300 Zuschauern mit 29:30 (13:15). Lange Zeit hatten die Kieler bei der MT hoch zurückgelegen, bis sie kurz vor Schluss wieder vom Sieg träumen konnten. Allerdings machte der überragende MT-Torhüter Mikael Appelgren die Träume vom doppelten Punktgewinn mit drei Paraden in Folge zunichte. Bester Torschütze auf Seiten der Kieler war Marko Vujin mit 9/3 Treffern.
Besonders bitter für die "Zebras": In der 44. Minute fiel Rasmus Lauge ohne Fremdeinwirkung mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Der Däne, der erst vor Kurzem nach einer Knieverlerletzung wieder in den Kader der Kieler zurückgekehrt war, hielt sich das rechte Knie und wurde von zwei Betreuern gestützt sofort in die Kabine gebracht. Der MT-Mannschaftsarzt vermutet einen Kreuzbandriss bei Lauge, die genaue Diagnose wird nach einer MRT-Untersuchung in Kiel feststehen.
Kieler starten gut
Der THW Kiel musste in Kassel erneut auf den verletzten Christian Sprenger verzichten. THW-Trainer Alfred Gislason vertraute seiner Startsieben vom Wetzlar-Erfolg. Die Gastgeber setzten in der Hexenkessel-Atmosphäre der Rothenbach-Halle auf eine kompromisslos harte Verteidigung, doch die Kieler erwischten den besseren Start. Angetrieben von Filip Jicha, dem Mann der ersten Minuten, zogen sie auf 3:1 davon.
Melsungen dreht Kieler Führung
Rene Toft Hansen im Anflug.
Klicken Sie zum Vergrößern! Rene Toft Hansen im Anflug.
Doch die Gastgeber ließen sich von dem guten Start der "Zebras" wenig beeindrucken. In der Abwehr setzten sie auf eine Sonderbewachung von Marko Vujin und versuchten, vor allem Rene Toft Hansen zu reizen. So schlug Sellin die Hand von Toft aus, und im Angriff bekam der Däne immer wieder die starken Arme des Melsungener Mittelblocks zu spüren. Weil die MT zudem jede sich bietende Chance gegen den zunächst gut gestarteten Johan Sjöstrand nutzen konnte, glich sie znächst aus (3:3), um dann nach Paraden von Appelgren mit 6:4 in Führung zu gehen.

Nachdem Vujin auf 6:7 verkürzt hatte, verwandelte Allendorf zunächst einen Gegenstoß sicher, ehe er Johan Sjöstrand den Ball ins Gesicht warf - die Partie wurde zunehmend hektischer. Auch eine Auszeit von Alfred Gislason brachte keine Ruhe ins Spiel, der Kieler Trainer ersetzte zunächst Jicha durch Jallouz und baute die Abwehr auf eine 5:1-Deckung um. Dieses taktische Mittel war wenig später nur noch Makulatur, als sich Toft Hansen die zweite Zeitstrafe einhandelte und wenig später auch Wiencek gehen musste. Auf der Gegenseite fällte Felix Danner Wael Jallouz - es wurde übersichtlich auf dem Feld. Jicha verkürzte auf 8:9, doch dann wurde in Überzahl zweimal Sellin freigespielt: Die MT führte mit 11:8 (22.).

MT zieht davon - Kiel kontert
Weil Jicha im folgenden Angriff nur die Latte traf und im Gegenzug die Kieler Abwehr bei einem freien Ball nicht im Bilde war und Danner ins leere Tor traf, zog die MT sogar auf vier Tore davon. Gislason nahm die zweite Auszeit, die von den 4.300 Zuschauer frenetisch gefeiert wurde. Gislason brachte Palmarsson für Lauge, und der Isländer führte sich wenige Sekunden später mit einem wuchtigen Wurf gut ein. Die MT konterte mit einem Doppelschlag: Beim 14:9 führten die Melsungener erstmals mit fünf Toren (27.). Was folgte, war der starke Kieler Halbzeit-Endspurt: Erst traf Palmarsson, dann sprintete Klein in den Anwurf und bediente Ekberg, ehe Jicha nach Palickas Parade das 12:14 erzielte (29.) - mit einem Zwei-Tore-Rückstand wurden die Seiten gewechselt.
Melsungen zieht davon
Melsungens Linksaußen Michael Allendorf erzielte 8/3 Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Melsungens Linksaußen Michael Allendorf erzielte 8/3 Treffer.
Die zweite Halbzeit begann unglücklich für den THW: Die "Zebras" blieben in der massiven Abwehr der MT hängen, und die Gastgeber zogen trotz einiger Kieler Ballgewinne in der Defensive auf 19:15 und 21:17 davon (38.). Als der immer stärker werdende Appelgren einen wuchtigen Jicha-Wurf aus dem Rückraum parierte und Sellin zum 23:18 traf (40.), wurde die Rothenbach-Halle beinahe in ihren Grundfesten erschüttert. Mit einem 4:1-Lauf innerhalb von drei Minuten hatte sich die MT abgesetzt, Gislason zog zum letzten Mal den grünen Karton.
Lauge verletzt sich erneut
Die Auszeit zeigte Erfolg: Der immer dominanter werdende Vujin erzielte den Anschlusstreffer, und als kurz darauf der ins Tor zurückgekehrte Sjöstrand einen freien Wurf parierte und Dominik Klein den Gegenstoß sicher verwandelte, waren die Kieler beim 21:24 wieder in der Nähe der Gastgeber (44.). Dann die Schocksekunde: Lauge trieb den Ball nach vorn und hielt sich plötzlich das rechte Knie.
Zebras fünf Minuten ohne Tor
Die "Zebras" reagierten geschockt. Erst warf Jicha einen Gegenstoß an den Pfosten, dann Christian Zeitz in Überzahl von der Außenposition ans Außennetz. Als dann Appelgren erneut der Sieger im direkten Gegenstoß-Duell gegen Jicha war, nahm die dritte Saisonniederlage der Kieler Konturen an - zumindest sah es danach aus. Fünf Minuten lang blieb der THW nach Lauges Verletzung ohne Torerfolg, die Gastgeber zogen auf 26:21 davon, ehe Zeitz den Torfluch durchbrach und einen Gegenstoß im MT-Tor unterbringen konnte.
Tolle Moral bringt Zebras wieder heran
Rene Toft Hansen wurde von  Felix Danner und Philipp Müller gut bewacht.
Klicken Sie zum Vergrößern! Rene Toft Hansen wurde von Felix Danner und Philipp Müller gut bewacht.
Doch der THW zeigte einmal mehr Moral und kämpfte sich Tor um Tor wieder an die Gastgeber heran: Beim 27:27 durch Palmarsson (56.) hatten die "Zebras" erstmals seit der zehnten Minute wieder ausgeglichen. Als sich Jicha dann in der offeniven Abwehr den Ball schnappte und der starke Klein diesen zur 28:27-Führung für den THW versenkte, waren die Kieler nach einem 6:1-Lauf innerhalb von sieben Minuten wieder auf Kurs.
Appelgren sichert MT-Sieg
Von diesem kamen sie dann aber in Überzahl ab: Erst war Sjöstrand an Fahlgrens Wurf dran, konnte diesen aber nicht stoppen. Dann hielt der überragende Appelgren Vujins Wurf in Überzahl, auf der Gegenseite schoss Schröder den Ball an die Latte. Von dort sprang er an den Fuß des inzwischen eingewechselten Palicka und von dort hinter die Linie. Die MT führte wieder, und als Appelgren Ekbergs Wurf von außen parierte und Sellin 19 Sekunden vor dem Ende zum 30:28 traf, war die dritte Saisonniederlage nicht mehr zu verhindern.

Jetzt haben die Kieler eine Woche Zeit, sich auf die nächste schwere Auswärtspartie in Minden am Sonntag vorzubereiten - und damit Teil eins der Endspielserie bis zum Bundesliga-Saisonende am 24. Mai zu bestreiten.

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Glückwunsch an Melsungen zum Sieg. Trotz der Niederlage muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen: wir haben uns mit der 3:2:1-Abwehr wieder ins Spiel gekämpft und das Spiel sogar gedreht. Dann haben wir dreimal frei verworfen und den Sieg verschenkt. Es ist schwer zu sagen, ob wir einen oder zwei Punkte verdient hätten. Ich bin mit vielen Sachen nicht einverstanden.

Schade mit Rasmus. Es sieht aus wie ein Kreuzbandriss. Melsungen weiterhin viel Glück und nochmals Glückwunsch.

[auf die Frage, welche Probleme die Mannschaft hatte:]
Es lag daran, dass wir an dem sehr starken Appelgren gescheitert sind. Man sieht auch, dass wir nicht mehr die Breite haben. Das sieht man z.B. an Jallouz. Dadurch war ich gezwungen, heute Palmarsson zu bringen.

Melsungens Trainer Michael Roth:
Was soll ich sagen? Es ist eine Woche zu Ende gegangen, die man sich schöner nicht hätte erträumen können. Mittwoch hatten wir ein hartes Spiel, das viel Kraft gekostet hat. Heute war es ein taktischer Schachzug, Philipp Müller in den Innenblock zu stellen. Unser Rückzugsverhalten war dadurch sehr gut. Bis zehn Minuten vor dem Ende haben wir sehr guten Handball gespielt, am Spielverlauf sieht man, dass wir das Spiel auch verdient gewonnen haben.

Wir hatten einen überragenden Mikael Appelgren. Ich bin überglücklich, dass wir ein zweites Mal den THW geschlagen haben. Das ist immer etwas ganz Besonderes, wenngleich die Situation heute eine andere war als vor zwei Jahren. Damals war es eine Riesen-Sensation, heute haben wir nicht nur gewonnen, sondern das Spiel phasenweise bestimmt. Das zeigt: Hier wächst etwas mit Qualität zusammen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, die einen geilen Charakter hat.

THW-Rückraumspieler Marko Vujin gegenüber den KN:
Wir haben schlecht gespielt, einfach viel zu viele Fehler gemacht. Bitter, dass wir am Ende auch noch zwei Tore in Unterzahl kassieren. Aber: Das Leben geht weiter.
THW-Linksaußen Dominik Klein gegenüber den KN:
Melsungen war von Anfang an ein guter Gegner. Wir waren richtig heiß darauf, das Spiel noch umzubiegen, aber die Aufholjagd hat viel Kraft gekostet. Was diese Niederlage für die Meisterschaft bedeutet? Nichts.
Melsungens Linksaußen Michael Allendorf gegenüber den KN:
[bezogen auf den ersten Sieg gegen Kiel im Dezember 2012:]
Dieser war schöner, weil wir ihn mit 4000 verrückten Fans feiern konnten. Beim ersten Mal hat Kiel uns nicht ernst genommen, diesmal schon.
Melsungens Torhüter Mikael Appelgren gegenüber den KN:
Erst Göppingen, dann Kiel - das war eine schöne Woche für uns. Wenn ich gegen Schweden spiele, will ich immer besser als meine Landsleute sein. Sie haben mir beide zu meiner Leistung gratuliert.

24. Spieltag: 01.03.2014, Sa., 20.15: MT Melsungen - THW Kiel: 30:29 (15:13)

Logo MT Melsungen:
Appelgren (1.-60., 20 Paraden), Sandström (bei einem Siebenmeter, keine Parade); Stenbäcken (2), Mansson, Sellin (5), Kubes, Fahlgren (5), Schröder (1), Danner (2), P. Müller (5), Zufelde, Allendorf (8/3), Vuckovic (1), M. Müller (1); Trainer: Roth
Logo THW Kiel:
Sjöstrand (1.-26., 40.-58., 9 Paraden), Palicka (26.-40., 58.-60., 3 Paraden); Toft Hansen (1), Sigurdsson, Wiencek, Ekberg (4), Lauge, Zeitz (3), Jallouz, Palmarsson (3), Klein (5), Jicha (4), Vujin (9/3); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Holger Fleisch / Jürgen Rieber
Zeitstrafen:
Melsungen: 6 (P. Müller (12.), 2x Kubes (18., 47.), Danner (21.), M. Müller (30.), Allendorf (58.));
THW: 3 (2x Toft Hansen (16., 21.), Wiencek (20.))
Siebenmeter:
Melsungen: 3/3;
THW: 3/3
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:3 (7.), 3:3, 3:4, 6:4 (12.), 6:5, 7:5, 7:6, 8:6, 8:7, 9:7, 9:8 (21.), 12:8, 12:9, 14:9 (27.), 14:12, 15:12, 15:13;
2. Hz.: 16:13, 16:14, 17:14, 17:15 (34.), 19:15, 19:17, 21:17, 21:18, 23:18 (41.), 23:19, 24:19, 24:21, 26:21 (46.), 26:23, 27:23 (51.), 27:28 (57.), 30:28, 30:29.
Zuschauer:
4.300 (ausverkauft) (Rothenbach-Halle, Kassel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 03.03.2014:

THW Kiel unter Schock

Trotz Aufholjagd: Handballmeister verliert in Melsungen zwei Punkte und Rasmus Lauge
Kassel. Ein Besuch am Tag danach und die überraschende Erkenntnis: Die Rothenbach-Halle auf dem Messegelände der Stadt Kassel steht noch. Die Fans der MT Melsungen hatten den 30:29 (15:13)-Sieg gegen Handballmeister THW Kiel am Sonnabend so ausgelassen gefeiert, dass für den eher schlicht konzipierten Bau Schlimmstes zu befürchten war. Während die Roten jubelten, trugen die Schwarz-Weißen Trauer. Auch, weil sich Rasmus Lauge erneut schwer verletzte.

"Sch...e". Rene Toft Hansen sagte dieses Wort gleich viermal. Eigentlich bestand sein erster Satz nur daraus. Viermal dieses Wort, was sich aus dem Mund eines Dänen gar nicht so recht nach dem Fluch anhört, den der Deutsche gerne nutzt, wenn einfach alles ganz großer Mist gewesen ist. Wer dem Kieler Kreisläufer in die Augen blickte, sah aber, dass auch er in seiner langen Karriere selten ein solches Spiel erlebt hatte. Eines, das mit der dritten Saisonniederlage und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kreuzbandriss von Rasmus Lauge endete. Der Mittelmann knickte in der 44. Minute um, blieb minutenlang liegen. Der Hexenkessel wurde von einer Sekunde auf die nächste ganz, ganz leise. Die meisten der 4300 Zuschauer wussten um die Dramatik dieses Augenblicks, hatte sich Lauge (22) doch erst im Oktober eben an jenem rechten Knie das hintere Kreuzband angerissen. Dr. Gerd Rauch, Mannschaftsarzt der MT Melsungen, diagnostizierte einen Riss des vorderen Kreuzbandes, Lauge wird sechs Monate ausfallen.

"Das schmerzt uns mehr als die Punkte", sagte ein betroffener Kapitän Filip Jicha. "Er ist völlig am Boden zerstört. Wir müssen auf ihn aufpassen, dürfen ihn jetzt nicht aus den Augen verlieren." Lauge hätte es sich längst verdient, das THW-Trikot tragen zu dürfen.

Die schwere Verletzung überschattete ein Spiel, in dem der Gast 45 Minuten lang auf der Suche nach sich selbst gewesen war. Die Torhüter Johan Sjöstrand und Andreas Palicka standen klar im Schatten ihres schwedischen Landsmanns Mikael Appelgren, der mit 20 Paraden einer der Helden werden sollte. Im Angriff lief lange nichts zusammen, auch die Einwechslung von Aron Palmarsson (25.), der eigentlich geschont werden sollte, brachte zunächst keinen Erfolg. "Wenn ich meine Chancen genutzt hätte, wären wir vielleicht als Sieger nach Hause gefahren", suchte Jicha die Schuld bei sich. Der Tscheche legte tatsächlich eine ungewohnt hohe Fehlerquote an den Tag, aber im Angriff konnten in der Rothenbach-Hölle nur Dominik Klein (5 Tore) und einmal mehr Marko Vujin (9/3) überzeugen.

In der 45. Minute führten die bärenstark auftrumpfenden Hessen, die 17 ihrer 18 Pflichtspiele gegen Kiel verloren hatten, mit 26:21. Die Halle tobte, auf ihre Sitzplätze hatten die Fans längst verzichtet, die Trommler veranstalteten ein Spektakel, als würden sie Prämien für einen Dezibel-Rekord erhalten. Hätten die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes zu dieser fortgeschrittenen Stunde noch ihre Rundgänge gemacht, hätten sie die Halle wegen deutlich überschrittener Lärmwerte schließen müssen.

26:21 führten die Melsunger, als die Mannschaft von Alfred Gislason zu einer leidenschaftlichen Aufholjagd blies. Jicha gab der Deckung nun eine Spitze, die den MT-Rückraum effektiv störte, hinter ihm verteidigte Toft Hansen, der früh zwei Zeitstrafen bekommen hatte, sich aber routiniert gegen die dritte wehrte - Melsungen schien beeindruckt. Zudem schwanden die Kräfte, hatte das Team von Michael Roth doch drei Tage zuvor das Pokal-Viertelfinale gegen Göppingen mit 30:27 gewonnen. Vielleicht spielten dem Tabellensechsten auch im Angesicht der Sensation die Nerven einen Streich.

Es dauerte sechs Minuten, ehe Melsungen Tor Nummer 27 verbuchte, sieben weitere, bis Patrick Fahlgren das 28. erzielte. Der Schwede wühlte sich in Unterzahl durch die Deckung und mogelte den Ball zum 28:28 ins Netz. Gislason sollte es ein "Gurkentor" nennen. Eins von zwei Gurkentoren, hatte Malte Schröder kurz darauf doch noch mehr Glück, als sein Wurf an der Latte landete, von dort auf den Rücken von Palicka tropfte und ins Netz kullerte. Die Kieler hatten zuvor das Blatt gewendet, führten durch ein Klein-Tor mit 28:27 (57.). Sie sahen wie Sieger aus, doch dann fielen die Gurkentore. "Ich habe noch nicht realisiert, dass wir tatsächlich verloren haben", sagte ein fassungsloser Toft Hansen in seinem zweiten Satz. "Wir führen, machen aber das Spiel nicht fertig. Ein Punkt wäre verdient gewesen." Womit er Recht hat.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.03.2014)


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