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27.02./01.03.2014 - Letzte Aktualisierung: 01.03.2014 Bundesliga

Nächste schwere Auswärtshürde am Sonnabend bei der MT Melsungen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team der MT Melsungen.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der MT Melsungen.
Die erste von drei schweren Auswärtshürden konnte der THW Kiel am vergangenen Wochenende beim 35:24-Erfolg in Wetzlar mit Bravour überspringen. Am Sonnabend geht es für die "Zebras" erneut nach Hessen, wo in der Rothenbach-Halle in Kassel der Tabellensechste MT Melsungen dem Tabellenführer ein Bein stellen möchte. Angepfiffen wird die Partie um 20.15 Uhr, zeitnahe Informationen erhalten Sie im Internet unter kiel-liveticker.de.
Melsungen keine graue Maus mehr
Wer eine Definition für den Begriff "graue Maus der Liga" sucht, kann einfach die Saisonplatzierungen der MT Melsungen aus ihren bislang acht Erstliga-Spielzeiten angeben: Stets landete man zwischen den Plätzen 10 und 13, geriet dabei höchst selten in Abstiegsnöte und sorgte ebenso selten für positive wie negative sportliche Schlagzeilen.

Schwedisches Torwartduo wie beim THW: Per Sandström bildet ein Gespann mit Mikael Appelgren.
Schwedisches Torwartduo wie beim THW: Per Sandström bildet ein Gespann mit Mikael Appelgren.
Doch bereits in der vergangenen Saison setzten die Hessen ihre ersten Farbtupfer: So beendeten sie am 9. Dezember 2012 die unglaubliche Siegesserie des THW Kiel von 101:1 Punkten nach 585 Tagen, als sie sensationell mit 29:25 in der Sparkassen-Arena gewannen. Auch qualifizierte sich die Mannschaft von Trainer Michael Roth erstmals für das Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal in Hamburg, wo sie im Halbfinale beim 23:35 gegen die "Zebras" allerdings chancenlos waren.

Erster Verfolger der "großen Fünf"
Von einer einstigen "grauen Maus" ist in der aktuellen Saison so gar nichts mehr zu spüren, wenn man sich die MT Melsungen anschaut. Diese Entwicklung, die die Hessen als Verfolger Nummer eins der "großen Fünf" aus Kiel, Flensburg, Hamburg, Berlin und Mannheim vorsieht, kommt aber nicht von ungefähr: Der Kader der MT, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinrundenspiel ausführlich vorgestellt haben, wurde grundlegend renoviert und durch die Zugänge der Müller-Zwillinge aus Wetzlar sowie Rechtsaußen Johannes Sellin von den Füchsen Berlin hochkarätig verstärkt. Statt eines "Vielvölkerteams" - als Roth die Mannschaft Ende Oktober 2010 überham, spielten gleich acht Nationen für Melsungen - hat das Team längst eine deutsch-skandinavische
Michael Müller ist drittbester Melsunger Schütze mit bislang 85 Saisontoren.
Michael Müller ist drittbester Melsunger Schütze mit bislang 85 Saisontoren.
Linie erhalten. Ein starkes schwedisches Torhütergespann mit Mikael Appelgren und Per Sandström, kluge Regisseure mit Kapitän Nenad Vuckovic und dem ehemaligen Flensburger Patrik Fahlgren, eine torhungrige Flügelzange mit Michael Allendorf und Sellin sowie mit Felix Danner ein starker Kreisläufer runden eine brandgefährliche Mannschaft ab, in der mit Abwehrstratege Daniel Kubes auch ein ehemaliges "Zebra" spielt.
Mit Konstanz auf Platz sechs
Daher ist es nicht verwunderlich, dass die MT Melsungen derzeit auf dem 6. Platz der DKB Handball-Bundesliga steht - zumal andere Bewerber wie Magdeburg und Hannover hinter ihren eigenen Ansprüchen zurückblieben. Melsungen indes erlaubte sich mit Ausnahme der 1:3 Punkte aus den Partien gegen Lübbecke und einer überraschenden Heimniederlage gegen Gummersbach keine Ausrutscher und besitzt daher schon ein kleines Polster von vier Zählern auf die Konkurrenz (siehe auch Gegnerkurve Melsungen). Kein Wunder, dass man in Hessen mit dem Saisonverlauf insgesamt sehr zufrieden ist, zumal am Mittwoch durch einen 30:27-Heimsieg über Frisch Auf Göppingen erneut das "Final Four" in Hamburg erreicht wurde.
Leistungsträger bleiben Verein langfristig erhalten
Neuzugang Johannes Sellin erzielte bislang 100/27 Treffer.
Neuzugang Johannes Sellin erzielte bislang 100/27 Treffer.
Dennoch merkte MT-Geschäftsführer Axel Geerken in der EM-Pause auch etwas kritisch an: "Wir mussten in der Hinrunde bereits zur Kenntnis nehmen, dass uns zu den Top 5 der Liga doch noch ein kleines Stück fehlt." Fürwahr: Mit Ausnahme des 28:23-Erfolgs gegen die Füchse Berlin am ersten Spieltag der Saison ging die MT in Duellen mit den vor ihr platzierten Teams bislang leer aus. Geerken ist aber bester Dinge, dass sein Verein spätestens in der nächsten Spielzeit einen weiteren Schritt nach vorne wird machen können. "Wir setzen maßgeblich auf Kontinuität und Nachhaltigkeit, wollen Leistungsträger langfristig an uns binden", erläutert das Ex-"Zebra" das Erfolgsrezept. Neben Coach Michael Roth verlängerten auch Allendorf und Sellin ihre bis 2015 datierten Verträge vorzeitig bis 2017, auch Appelgren (bis 2016), Fahlgren und Vuckovic (beide bis 2017) bleiben dem Verein langfristig verbunden.
Rnic und Maric kommen zur neuen Saison
Und dieser ergänzt seinen Kader zur kommenden Saison noch durch zwei Hochkaräter. Als "Königstransfer" gilt die Verpflichtung von Rückraumspieler Momir Rnic von Frisch Auf Göppingen. "Mit Momir Rnic konnten wir einen Spieler verpflichten, der schon vor einigen Jahren hat erkennen lassen, dass er ein absolutes Juwel ist. Das hat er dann in der Folge mit den beiden slowenischen Top-Clubs und mit Göppingen, mit denen er jeweils auch auf internationaler Ebene unter den besten Torschützen zu finden war, eindrucksvoll gezeigt. Mit seinen 25 Jahren ist er handballerisch schon sehr gut entwickelt, aber es ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Wir wollen weiter das Niveau unserer Mannschaft verbessern. Momir Rnic wird uns ganz sicher dabei unterstützen", zeigt sich Michael Roth begeistert von der Verpflichtung des serbischen Nationalspielers. Und am Kreis wird der junge Kroate Marino Maric den Schweden Anton Mansson ersetzen. Der 23-jährige Maric, der im Winter für ein halbes Jahr von Zagreb ins
Linksaußen Michael Allendorf ist mit 168/64 Treffern zweitbester Torschütze der Liga.
Linksaußen Michael Allendorf ist mit 168/64 Treffern zweitbester Torschütze der Liga.
slowenische Maribor gewechselt war, erhält wie Rnic einen Drei-Jahres-Vertrag. "Im Sinne unserer übergeordneten Ziele mussten wir eine Entscheidung treffen. Wir sind davon überzeugt, dass uns dabei zwei unterschiedliche Spielertypen wie Felix Danner und Marino Maric eher weiterhelfen werden. Noch dazu, wo Maric trotz seines jungen Alters schon eine gehörige Portion internationale Erfahrung mitbringt", erklärt Roth die Beweggründe für Maric und gegen Mansson.
Duell der Torjäger
Am Sonnabend trifft im Spitzenspiel in Kassel nicht nur der Sechstplatzierte der Liga auf den Tabellenführer, sondern mit Marko Vujin und Michael Allendorf auch die beiden Topscorer der Saison aufeinander: Mit 170/44 Treffern hat Kiels Linkshänder derzeit einen hauchdünnen Vorsprung auf Melsungens Linksaußen, der bislang 168/64 Tore auf seinem Konto hat. Dieses Duell ist aber nur ein kleiner Nebenschauplatz, denn in erster Linie geht es am Sonnabend für den THW Kiel um zwei weitere wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft. Auch dass Melsungen bislang noch nie in eigener Halle gegen die "Zebras" punkten konnte und alle acht Heimspiele gegen den Rekordmeister mit mindestens vier Toren Unterschied verlor (siehe auch Gegnerdaten Melsungen), ist für das Spiel im Rahmen des 24. Spieltags nur eine Randnotiz. Denn Melsungen ist keine graue Maus mehr.

Die Schiedsrichter in der Rothenbach-Halle sind Holger Fleisch und Jürgen Rieber.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 01.03.2014:

THW trifft Melsungen auf der Euphoriewelle

Gegner des Handballmeisters spielt beste Saison der Vereinsgeschichte
Kassel. Der THW Kiel hat auf die anderen Spitzenteams in der Handball-Bundesliga mindestens fünf Punkte Vorsprung, aus eigener Kraft können die Jäger die Zebras nicht mehr stoppen. Sie müssen hoffen, dass das Team von Alfred Gislason stolpert. Daumen drücken, wenn die Gelegenheit günstig erscheint. Beispielsweise heute Abend, wenn der Rekordmeister bei der starken MT Melsungen (20.15 Uhr) in der seit Wochen ausverkauften Rothenbach-Halle zu Gast ist.

"Mit diesem Kader kann Melsungen sich für die Champions League qualifizieren", sagt Gislason über den Tabellensechsten, der sich am Mittwoch mit einem Heimsieg gegen FA Göppingen (30:27) zum zweiten Mal für das Final Four qualifizierte. Ob dieser Erfolg den Hessen Rückenwind gibt, will Gislason nicht beurteilen. "Das kann sich in zwei Richtungen auswirken."

Dafür, dass seine Spieler bei der anschließenden Feier den THW-Sonnabend nicht aus den Augen verloren, hatte Michael Roth gesorgt. Der Trainer gestattete den Siegern jeweils zwei Flaschen Bier, mehr nicht. Mittelmann Patrick Fahlgren, der mit den Müller-Zwillingen eine stabile Rückraumachse bildet, verhandelte mit ihm bereits die Prämie für einen Kiel-Sieg. "Dann wollen wir drei Flaschen trinken dürfen." Ausgeschlossen scheint das nicht, auch wenn ein Blick in die Historie anderes vermuten lässt. Von 18 Duellen gewannen die Kieler 17, doch die Hessen spielen die bislang beste Saison ihrer Vereinsgeschichte. Besser als Zehnter waren sie nie, es spricht viel dafür, dass dieser Rekord geknackt werden wird. "Melsungen war lange die launische Diva der Liga, aber das ist vorbei", sagt Gislason, der die Gastgeber auf Augenhöhe mit den Füchsen Berlin sieht.

Die Zebras trainierten am Vormittag, fuhren dann mit dem Bus nach Kassel, um dort heute Vormittag eine weitere Trainingseinheit zu absolvieren. Fehlen wird Christian Sprenger (Innenbandanriss), Aron Palmarsson ist dabei. "Ich möchte ihn aber weiterhin schonen", sagt Gislason über seinen Mittelmann, der sich im Juni vergangenen Jahres einer schweren Knieoperation unterziehen musste. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Isländer eingesetzt werden muss. Zuletzt versuchten die Melsunger, die über eine sehr robuste 6:0-Deckung verfügen, den THW wiederholt mit ihrer 5:1-Variante zu knacken. Das scheint derzeit das Mittel der Wahl für Kiel-Gegner zu sein, ließ doch zuletzt auch Talant Duschebajew den polnischen Meister Vive Targi Kielce (28:28) extrem aggressiv gegen die Zebras verteidigen. Mit Erfolg.

"Wir haben gegen diese Melsunger Deckung schon ganz gut ausgesehen, aber auch schon richtig schlecht", sagt Gislason, der sich noch an das Hinspiel erinnert, in dem sich seine Mannschaft zu einem mühsamen 32:29-Erfolg quälte. "Das war aber im September, in diesem Monat spielen wir fast schon traditionell schlecht." Der 1. März wird auf jeden Fall für Daniel Kubes ein besonderes Datum sein. Der Tscheche, der in seinen beiden Kiel-Jahren unter anderem die Champions League gewann, spielt zum letzten Mal gegen seinen Ex-Verein. Der 36-Jährige wird seine Karriere beenden. "Hätte Melsungen mir noch einen Vertrag angeboten, hätte ich ihn angenommen", sagt der Abwehrspezialist. "Aber da das nicht der Fall war, höre ich jetzt auf." Kubes büffelt seit Monaten für seine A-Lizenz, um dann als Trainer arbeiten zu können. "Es gibt zwei Vereine, einen in Prag und einen in Deutschland, die Interesse an mir haben", sagt Kubes, der sich einen Verein mit professionellen Strukturen wünscht, in dem er die Verantwortung übernehmen darf. "Co-Trainer wäre nichts für mich", sagt Kubes, der in seiner letzten Saison oft auf der Bank sitzt und mit sich unzufrieden ist. "Ich trainiere unglaublich viel, aber ich komme nicht mehr auf das Niveau, das ich einmal hatte", rätselt Kubes, der die Entwicklung in Kiel nie aus den Augen verloren hat. "Die ist einfach klasse. Ich war einer derjenigen, der diesen Umbruch nicht so negativ gesehen hat", sagt Kubes. "Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie hart dort für den Erfolg gearbeitet wird."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 01.03.2014)

 

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    (geplante Einblendungen um 20.30 Uhr, 20.50 Uhr, 21.20 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.45 Uhr; Nachberichte und Stimmen der Beteiligten am nächsten Morgen und am Sonntag im Sportblock um 14.30 Uhr; Reporter ist Samir Chawki)
    Tipp: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

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  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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