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28.03.2014 Mannschaft / Bundesliga

Kieler Nachrichten: Das Erschöpfungstal scheint überwunden

THW Kiel verdient sich klaren Bundesliga-Sieg gegen Göppingen

Aus den Kieler Nachrichten vom 28.03.2014:

Kiel. Das Urteil zum 31:20-Sieg des Handball-Meisters THW Kiel am Mittwoch über Frisch Auf Göppingen fiel eindeutig aus. "Wir haben nur fünf Minuten mithalten können", stellte FA-Trainer Aleksandar Knezevic fest. Er hatte indes untertrieben. Es waren exakt 5:49 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt fiel die einzige Göppinger Führung (3:2). Sie war nur von kurzer Haltbarkeitsdauer. Zehn Minuten später waren die Zebras auf 10:4 davon galoppiert - leichtfüßig wie es kaum zu erwarten war.
Mühsam und wechselhaft war der März bis dato verlaufen. Einer Niederlage in Melsungen folgte ein klarer Erfolg in Minden. Gegen robuste Magdeburger quälten sich die Kieler zu einem Remis, und auch bei den Siegen gegen Motor Saporoschje in der Champions League und Balingen in der Bundesliga gab es keine Schonzeit für Zebras. Die Gegner packten zu, die Schiedsrichter ließen sie gewähren. Die Messlatte bei den Kieler Aktionen schien allerdings auf einer anderen Ebene zu liegen. "Ich möchte gar nicht viel dazu sagen, aber es war zuletzt schon zu bemerken, dass wir anders gepfiffen wurden als andere Mannschaften", sagte THW-Trainer Alfred Gislason. Das weckte Befürchtungen für die Partie gegen Göppingen, denn die Frisch-Auf-Abwehr stand zuletzt sattelfest.

Dass diese unbegründet waren, konnte aber nicht an einer geänderten Marschroute der Schiedsrichter festgemacht werden. Deren Entscheidungen trieben Gislason zwischenzeitlich gestikulierend Richtung Tisch des Schiedgerichts, und sie inspirierten die Zuschauer zu Hohngesängen. Die Spieler konnten sie ab Mitte der zweiten Halbzeit immerhin mit einem Schmunzeln quittieren - wenn auch mit einem ungläubigen. Sie hatten spielerisch dafür gesorgt, dass die Gäste selbst ihre Überzahl-Situationen nicht nutzen konnten, um den forschen Galopp der Kieler zu bremsen. "Kiel war in allen Bereichen besser. 23 Paraden von Andreas Palicka zeigen, dass wir zu viel verworfen haben. Und wir haben zu viele Tore über die erste und zweite Welle kassiert. Wenn die Kieler erst einmal ins Laufen kommen, dann sind sie nur schwer zu halten", sagte Knezevic.

Gislason stellte zufrieden fest, dass der zuletzt hochgelobte Göppinger Rückraum mit Michael Kraus und Tim Kneule sowie Felix Lobedank und Momir Rnic über weite Strecken des Spiels zur Bedeutungslosigkeit degradiert wurde. "Das Göppinger Gesamtpaket ist schon gut. Aber meine Spieler arbeiten sich Stück für Stück aus dem kleinen Tal heraus. Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen."

Der Sieg hätte noch höher ausfallen können. Doch in der zweiten Hälfte ging die Treffsicherheit ein wenig verloren. Wael Jallouz war bemüht, aber glücklos. Der Tunesier traf die Latte, warf den Torwart an, und ein Torwurf wurde ihm aberkannt, nachdem er sich in bester Manier durchgekämpft hatte. Gislason gab ihm angesichts des Spielstands dennoch Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln. "Wir verfolgen mehrere Ziele: Erstens das Spiel zu gewinnen, zweitens etwas für das Torverhältnis zu tun, drittens für die Ausbildung der Spieler zu sorgen. Diesmal konnten wir etwas für den dritten Punkt tun. Schließlich muss Wael nach und nach in das Spiel finden. Wir können für ihn ja nicht das System ändern."

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 28.03.2014)


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