Der THW Kiel hat die Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga
erfolgreich verteidigt. In einer von beiden Mannschaften leidenschaftlich
geführten Partie beim wiedererstarkten Kellerkind HBW Balingen-Weilstetten
siegten die "Zebras" am Sonntagnachmittag mit 28:25 (14:14). Dabei drehte der deutsche
Rekordmeister in der zweiten Halbzeit nach einem zwischenzeitlichen
17:20-Rückstand noch einmal richtig auf: Dank starker Paraden von
Andreas Palicka, guter Regieführung von
Aron Palmarsson und insgesamt neun Treffern
von
Marko Vujin holten die Kieler zwei
wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft.
Personelle Sorgen auf beiden Seiten
THW-Trainer
Alfred Gislason hatte
Torhüter
Johan Sjöstrand zwar wieder
an Bord, doch der Schwede sollte nach seiner im
Magdeburg-Spiel erlittenen Gehirnerschütterung
eigentlich geschont werden. Die Gastgeber mussten hingegen kurzfristig
auf Nationalspieler Kai Häfner verzichten.
Dennoch zeigten die "Gallier von der Alb" von Beginn an, dass
sie sich gegen den Rekordmeister nicht zu verstecken gedachten.
Mit viel Tempo gingen die Balinger wie auch die Kieler in die
Partie. Beide Mannschaften agierten zudem mit einer 3:2:1-Deckung,
die die Räume für die Rückraumspieler eng machen sollten. Als Folge
gab es zunächst eine große Flut an Strafwürfen, bei denen sich die
Torhüter Andreas Palicka (gegen Liniger)
und Nikolas Katsigiannis (gegen Marko Vujin)
frühzeitig erstmals auszeichnen konnten.
Konzentrierte erste zwanzig Minuten des THW
Indes: Die Keeper sollten in der Folgezeit zunächst keine große
Rolle einnehmen in einer Partie, die nicht nur von Balingen mit
leidenschaftlichem Kampf geführt wurde. Auch die "Zebras" waren
von Beginn an hellwach, wenngleich die schnelle 2:0-Führung auch
wegen einer frühen Zeitstrafe gegen
Christian Zeitz
egalisiert wurde. Der THW legte aber auch in der Folge vor:
Aron Palmarsson führte klug Regie in der
Rückraummitte, und besonders
Vujin
zeigte wieder einmal seine Torgefährlichkeit. Nach einem tollen
Hüftwurf des Serben lagen die "Zebras" beim 5:3 wieder mit zwei
Treffern vorne. Einen Vorsprung, den
Filip Jicha
dank zweier verwandelter Siebenmeter zunächst aufrecht hielt.
Als sich die Kieler binnen einer halben Minute gleich zweimal
in der Abwehr den Ball erkämpfen konnten und
Christian Sprenger
per Gegenstoß sowie
Palmarsson per
zweiter Welle auf 10:6 erhöhten, war es in der ausverkauften
Balinger Sparkassen-Arena bereits etwas ruhiger geworden, als
Markus Gaugisch seine Spieler in der 20. Minute zusammentrommelte.
Katsigiannis bringt Balingen zurück ins Spiel
Zunächst verteidigte der THW seinen Vorsprung:
Palmarsson
und erneut
Jicha per Siebenmeter
trafen für die Kieler zum 12:8, ehe die Gäste gar dich Chance
bekamen, die Führung weiter auszubauen. Doch Linksaußen
Manuel Liniger stürmte in einen Pass
Palmarssons
auf
Vujin und traf im Gegenstoß zum
9:12. Es war der große Hallo-Wach-Effekt für die Blau-Roten, bei
denen nun auch Ex-Nationalkeeper
Katsigiannis zum Faktor wurde:
Der 31-Jährige parierte bis zum Seitenwechsel noch fünf
Würfe aus dem Kieler Rückraum und ermöglichte seiner Mannschaft
dadurch, bis zur Pause wieder zu egalisieren. Balingen agierte
in dieser Phase mit zwei Kreisläufern, und Christoph Theuerkauf
sowie die beiden Strobel-Brüder drückten der Partie im Angriff
ihren Stempel auf. Nachdem Theuerkauf mit seinem fünften Treffer
das 14:14 erzielte und
Katsigiannis kurz vor der Sirene
einen
Jicha-Wurf entschärfte, brodelte
die Sparkassen-Arena, als die guten Schiedsrichter
Moles und Pittner zum Pausentee
baten.
Balingen gelingt nun alles
Balingen hatte das Momentum vor dem Seitenwechsel auf seiner Seite,
und es blieb auch zu Beginn des zweiten Durchgangs bei den Gastgebern.
Zwar erzielte
Vujin den ersten Treffer
nach Wiederanpfiff, doch ein Sprungwurf Martin Strobels, ein
Ballverlust
Palmarssons und ein
Gegenstoß Billeks brachten den HBW beim 16:15 erstmals in Führung.
Gislasons Umstellung auf eine 6:0-Deckung
mit
Rene Toft Hansen und
Patrick Wiencek
zeigte noch nicht die erhoffte Wirkung, zumal sich erneut Strobel
und Ilitsch in Unterzahl durch die Kieler Abwehr tankten und das
Ergebnis gar auf 18:16 stellten.
Der kurzzeitig ins Tor beorderte Sjöstrand
machte daraufhin wieder Platz für Palicka.
Doch angefeuert von den Rängen gelang dem Tabellen-16. nun alles:
Während Palmarsson an Katsigiannis
scheiterte, erhöhten Billek von außen und Theuerkauf vom Kreis
gar auf 20:17 für den HBW. Alfred Gislason
nahm seine Auszeit, mahnte seine Spieler zur Ruhe - es waren immerhin
noch 22 Minuten zu spielen.
THW in Unterzahl zum Ausgleich
Tatsächlich fingen sich die Kieler nun wieder:
Vujin
sorgte mit einem Hüftwurf für das 18:20 (übrigens sein 200. Saisontor!). Dann
kratzte
Palicka einen abgefälschten Tubic-Wurf von
der Linie, ehe
Palmarsson der Anschluss gelang.
In zwei turbulenten Spielminuten mit Fehlpässen auf beiden Seiten und
grandiosen Reflexen der Keeper bei Gegenstößen von
Wiencek
und Liniger unterlief
Wael Jallouz ein Faux-Pas:
Kiels Tunesier fabrizierte im Angriff einen Fehlpass, wollte seinen Fehler
wieder gutmachen, eilte dem zur Tor rauschenden Liniger hinterher, kassierte
aber für sein regelwidriges Eingreifen eine Zeitstrafe. Doch in Unterzahl
gelang dem THW nun der Ausgleich. Zunächst parierte der immer stärker werdende
Palicka einen Theuerkauf-Strafwurf, dann war
Palmarsson per Sprungwurf zur Stelle - mit einem
20:20-Unentschieden ging es in die letzten 18 Spielminuten.
Palicka kaum noch zu bezwingen
Und diese hatten es in sich: Nachdem Billek aus gutem Winkel nur die
Latte traf und
Katsigiannis gegen
Vujin zur
Stelle war, gelang Liniger per Siebenmeter das 21:20 für Balingen.
Doch der THW konterte sofort, indem
Jicha
Gudjon Valur Sigurdsson bediente und der
Isländer mit einem Hecht in den Kreis egalisierte. Auf der Gegenseite
parierte einmal mehr
Palicka gegen den von
Wiencek angegangenen Martin Strobel, der
danach mit lädiertem Rücken zur Behandlung auf der Bank Platz nahm.
Von dort musste er mit ansehen, wie der bärenstarke
Sprenger
den erstmals seit dem 15:14 wieder in Führung warf. Doch Balingen
gab sich noch nicht auf, Strobel-Ersatz Felix König glich noch einmal
aus. Postwendend war aber
Marko Vujin für
die "Zebras" erfolgreich, die nach einer
Palicka-Parade
gegen Ilitsch durch
Toft Hansen auf 24:22
erhöhten. Im nächsten Versuch machte es Ilitsch zwar besser, doch
nachdem
Palmarsson sich auf der linken Seite
durchsetzen konnte,
Palicka erneut einen
Ilitsch-Wurf entschärfte und
Vujin trotz
Unterzahl das 26:23 markierte, schien sieben Minuten vor Schluss
eine Vorentscheidung gefallen zu sein.
Vujins Tore sorgen für die Entscheidung
Doch HBW-Trainer Gaugisch zog seine letzte Trumpfkarte
und brachte Göppingens Leihgabe Bastian Rutschmann für den
im zweiten Durchgang glücklosen
Katsigiannis. Und Rutschmann
wurde tatsächlich sofort zum Faktor und vereitelte sogleich
zwei Großchancen für
Jicha und
Vujin, so dass Balingen durch einen
Liniger-Siebenmeter und einen abgefälschten Duseltreffer Billeks
aus dem Rückraum bei angezeigtem Passivspiel wieder auf
25:26 heran kam. Die Sparkassen-Arena war wieder hellwach und
die "Gallier von der Alb" glaubten zweieinhalb Minuten vor Schluss
noch einmal an ihre Chance -
zumal sich die Kieler im folgenden Angriff schwer taten.
Die "Zebras" wurden immer wieder fest gemacht, die Schiedsrichter
hoben den Arm. Doch dann nahm sich
Vujin
ein Herz und nagelte zum Entsetzen der Heimfans den Ball aus
zehn Metern zum 27:25 in die Maschen. Der HBW versuchte
es nach Linigers Fehlwurf aus spitzem Winkel noch einmal mit
einer offenen Deckung und kamen nach einem Stürmerfoul
Palmarssons noch einmal in Ballbesitz.
Doch erneut war
Palicka Endstation der
Balinger Hoffnungen, ehe
Vujin mit
seinem neunten Treffer den Schlusspunkt setzte.
Mittwoch kommt Göppingen
Somit hat der THW Kiel seine Tabellenführung mit nun
47:7 Punkten vor den Rhein-Neckar Löwen (45:9) erfolgreich
verteidigt. Doch die nächste schwere Hürde folgt bereits am
Mittwoch, wenn Frisch Auf Göppingen in der Kieler Sparkassen-Arena
gastiert. Die Partie wird um 20.15 Uhr angepfiffen, Sport1
überträgt erneut live.
Lesen Sie bitte auch
Wir spielen seit Wochen nicht besonders gut, haben große
Schwankungen in unserem Spiel. Das war heute nicht anders.
Wir laden Balingen ein, verdienen uns dann aber den Sieg.
Balingens Trainer Markus Gaugisch gegenüber den KN:
Um Kiel zu schlagen, hätten wir 60 Minuten auf Top-Level
spielen müssen, das haben wir aber nicht durchgehalten. Am
Ende waren es Kleinigkeiten, die das Spiel entschieden haben.
THW-Torhüter Andreas Palicka gegenüber den KN:
Es ist kein Geheimnis, dass wir im Moment Probleme haben.
Aber wir haben gekämpft wie die Löwen und nehmen neben dem
Sieg auch ein gutes Gefühl mit nach Hause.
THW-Kreisläufer Rene Toft Hansen gegenüber den KN:
Am Ende haben die Schiedsrichter sich die Hände vor die Augen
gehalten, mit Handball hatte das nichts mehr zu tun. Aber: Wir
hätten zur Pause schon mit fünf, sechs Toren führen müssen.
Balingens Daniel Wessig gegenüber den KN:
Unser Minimalziel, Kiel zu ärgern, haben wir erreicht. Unser
Maximalziel nicht - in unserer Situation helfen nur Punkte,
die haben wir auch gegen Kiel verpasst. Der Sieg war aber gerecht.
- HBW Balingen-Weilstetten:
-
Rutschmann (54.-60., 2 Paraden),
Katsigiannis (1.-54., 9/1 Paraden);
König (1),
Foth,
Tubic,
Ettwein,
Schlinger (1),
W. Strobel (1),
Theuerkauf (6/2),
Wessig,
M. Strobel (3),
Ilitsch (3),
Billek (6),
Liniger (4/2);
Trainer: Gaugisch
- THW Kiel:
-
Sjöstrand (29.-35. und bei einem Siebenmeter, keine Parade),
Palicka (1.-29., 35.-60., 12/2 Paraden);
Toft Hansen (2),
Sigurdsson (2),
Sprenger (4),
Wiencek (1),
Ekberg,
Zeitz,
Jallouz,
Palmarsson (6),
Klein (n.e.),
Jicha (4/3),
Vujin (9);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Christian Moles / Lutz Pittner
- Zeitstrafen:
-
Balingen: 1 (Billek (33.));
THW: 3 (Zeitz (4.), Jallouz (42.),
Sprenger (52.))
- Siebenmeter:
-
Balingen: 7/4 (Palicka hält Liniger (2.) und
Theuerkauf (42.), Theuerkauf gegen
Sjöstrand vorbei (7.));
THW: 4/3 (Katsigiannis hält Vujin (5.))
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:2, 2:2 (6.), 2:3, 3:3, 3:5 (11.), 4:5, 4:6, 5:6, 5:7, 6:7 (18.), 6:10 (20.),
7:10, 7:11, 8:11, 8:12, 11:12 (26.), 11:13, 12:13, 12:14, 14:14;
2. Hz.: 14:15, 16:15, 16:16, 18:16 (35.), 18:17, 20:17 (38.), 20:20 (42.),
21:20, 21:22, 22:22 (48.), 22:24, 23:24, 23:26 (53.), 25:26 (57.), 25:28.
- Zuschauer:
-
2.340 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Balingen)
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 24.03.2014:
Mit letzter Kraft ins Ziel
Überstrapazierter Rückraum führt Handball-Meister THW in Balingen zum 28:25-Sieg
Balingen. Mit einem hart erkämpften 28:25 (14:14)-Sieg bei HBW
Balingen-Weilstetten hat der THW Kiel die Tabellenführung in der
Handball-Bundesliga verteidigt. Matchwinner in der mit 2440 Zuschauern
ausverkauften Sparkassen-Arena waren gestern Torhüter
Andreas Palicka und
Marko Vujin, der in der dramatischen
Schlussphase mit dem achten seiner neun Tore die Weichen stellte.
Nach 25 Minuten sahen die Kieler Gäste wie Sieger aus, so wie in den
vergangenen acht Punktspielen gegen das Team von der Schwäbischen Alb.
Sie führten nach einer souveränen Vorstellung mit 12:8. Hinten sicher
mit einer offensiven Deckung, vorne mit der nötigen Disziplin gegen
eine aggressive HBW-Abwehr, die dem Kieler Rückraum mit zwei
Dreier-Reihen begegneten. Neben Rechtshänder Fabian Böhm
(Schulteroperation) mussten die Balinger kurzfristig auch
Nationalspieler Kai Häfner (Rückenprobleme), ihren Linkshänder
Nummer eins, ersetzen. Entsprechend limitiert präsentierte sich das
Angriffsspiel des Tabellen-16., der nach einer Viertelstunde durch
Martin Strobel erstmals aus dem Rückraum traf.
Die Kieler kamen über Aron Palmarsson und
Vujin zu leichten Toren, außerdem verwandelte
Kapitän Filip Jicha drei Siebenmeter souverän
- in der 25. Minute war in der kleinen Arena, sonst ein zuverlässiger
Hexenkessel mit nach oben offener Lärmskala, Ruhe eingekehrt. Doch die
Zebras versäumten es, einen Punkt zu setzen.
Palmarsson und Vujin
schlossen so überhastet ab, dass Nikolas Katsigiannis, von allen nur
"Katze" gerufen, parieren konnte und sich fortan zu einem echten Faktor
im Spiel der Schwaben entwickelte. Dann unterlief
Jicha ein technischer Fehler - mit drei
Gegenstößen über Florian Billek und Manuel Lininger meldete sich das
Team von Markus Gaugisch zurück und weckte die Halle auf.
Auch im zweiten Durchgang machte das Gastgeber-Team zunächst den besseren
Eindruck, ging durch ein kurioses Billard-Tor von Sascha Ilitisch
(18:16/34.) erstmals mit zwei Toren in Führung. Den abgefälschten
Aufsetzer sah Johan Sjöstrand erst, als er
hinter ihm im Netz lag. Bis dahin war dem Duo im THW-Tor nicht viel
gelungen, im Duell mit den Schweden lag die "Katze" klar vorne. Balingen
auch, der gute Christoph Theuerkauf traf zum 20:17.
Es sollte das Ende einer aus Kieler Sicht erschreckenden Statistik sein:
In Serie hatten 16 Würfe ihren Weg ins Kieler Tor gefunden, ohne vom
zuständigen Personal daran gehindert zu werden. THW-Trainer
Alfred Gislason handelte und wechselte
Andreas Palicka ein, der bereits bis zur 28.
Minute im Tor gestanden hatte. "Als die vielen Gegenstöße kamen, habe
auch ich den Faden verloren", sagte Palicka,
der nach seiner Rückkehr aber hellwach war. Er parierte innerhalb
weniger Minuten sechs Bälle, darunter einen Siebenmeter von Theuerkauf,
in der 42. Minute hatte Kiel (20:20) ausgeglichen.
Doch gewonnen hatten die Gäste noch lange nicht, besonders der
reduzierten Rückraumreihe waren die Spuren einer langen Saison
anzumerken. Wael Jallouz war keine Hilfe,
Rasmus Lauge (Kreuzbandriss) fehlte, also
musste es erneut die Achse
Palmarsson/Jicha/Vujin
richten. Besonders der Akku des Isländers Palmarsson
funkte in der letzten Viertelstunde SOS. Aber umso intensiver es wurde,
umso entschlossener kämpften die Zebras. Und sie schalteten den Kopf
ein. Ein sehenswerter Jicha-Pass auf
Rene Toft Hansen ließ sie wieder mit zwei
Toren (24:22/50.) in Führung gehen. Aber ruhiger wurde es nicht, die
Zuschauer tobten und auch ihre Mannschaft ließ nun nicht mehr locker.
Zudem erlaubte das überforderte Gespann Christian Moles/Lutz Pittner
in den letzten zehn Minuten einen sehr rauen Umgang mit Zebras.
Der THW versäumte es erneut, für die Vorentscheidung zu sorgen. Die
"Katze" hatte zwar mittlerweile entnervt aufgegeben, doch nun parierte
Bastian Rutschmann gegen Jicha und
Vujin. In der 56. Minute lag Balingen bei
Ballbesitz nur zwei Tore (26:24) zurück. Und dann traf Rechtsaußen
Billek mit einem abgefälschten Ball aus dem Rückraum. Die hitzige
Partie stand auf der Kippe, die Balinger verteidigten, als würde es
Sonderpunkte für den härtesten Klammergriff geben, die Zuschauer
forderten im Stehen Zeitspiel ein - aber wie sollten die Kieler, an
denen stets zwei Schwaben klebten, passen? Oder gar werfen? Weil das
unmöglich war, fasste Vujin sich
schließlich jenseits der Klammerzone ein Herz. Mit Wut im Bauch
hämmerte er den Ball aus zehn Metern ins Netz - die Entscheidung.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.03.2014)