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21./22.03.2014 - Letzte Aktualisierung: 22.03.2014 Bundesliga

Schweres Auswärtsspiel am Sonntag in Balingen

Sport1 überträgt live

Update #1 KN-Interview mit Markus Gaugisch ergänzt ...

Das Team von HBW Balingen-Weilstetten.
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Ihre Hausaufgaben in der Königsklasse haben die Handballer des THW Kiel am Donnerstag mit dem 31:28-Erfolg in Györ gegen Zaporozhye gemacht. Bereits am Sonntag sind die "Zebras" aber wieder in der DKB Handball-Bundesliga gefordert: Beim wiedererstarkten Kellerkind HBW Balingen-Weilstetten müssen die Kieler unbedingt gewinnen, um den knappen Vorsprung auf die Konkurrenz zu halten. Der Anwurf in der Balinger Sparkassen-Arena erfolgt um 15.00 Uhr, Sport1 überträgt die Partie live.
Als der HBW Balingen-Weilstetten 2006 in die erste Bundesliga aufstieg, wurde die Mannschaft von Trainer Dr. Rolf Brack schnell als Abstiegskandidat Nummer eins und Eintagsfliege abgestempelt. Doch Balingen blieb drin und verhalf in den vergangenen sieben Jahren mittlerweile aus der Liga nicht mehr wegzudenkenden Leistungsträgern wie Nationalspieler Stefan Kneer, Magdeburgs österreichischer Rechtsaußen Robert Weber, die Mittelmänner Benjamin Herth und Martin Strobel oder Linkshänder Felix Lobedank zu den ersten Bundesligaeinsätzen. Auch wenn es in einigen Spielzeiten brenzlig war, wurde mit einem Platz zwischen 13 und 15 stehts die Klasse gehalten. Im nunmehr achten Jahr steht den "Galliern von der Alb" aber das Zweitligawasser mittlerweile bis zum Hals.
Vorzeitiges Ende der Ära Brack
Markus Gaugisch beerbte Dr. Rolf Brack zum Jahreswechsel.
Markus Gaugisch beerbte Dr. Rolf Brack zum Jahreswechsel.
Dass die Ära von Erfolgstrainer Dr. Rolf Brack enden würde, kristallisierte sich bereits im September heraus. Brack suchte eine neue Herausforderung und fand sie in der Schweiz, wo er einen Vertrag als neuer Nationaltrainer der Eidgenossen ab dem 1. Juli 2014 unterschrieb. "Der Schweizerische Handball-Verband hat mit ihm ganz bestimmt eine sehr gute Wahl getroffen. Mit dem Potential, über das die Schweiz im Nachwuchs verfügt, kann eine starke Mannschaft für die Zukunft geformt werden. Dafür ist Rolf Brack auf jeden Fall der richtige Mann", war sich Alfred Gislason sicher. Als Nachfolger bei HBW wurde nur wenige Tage später Markus Gaugisch vom Lokalrivalen und ehemaligen Erstliga-Club TV Neuhausen präsentiert. "Wir sind sehr froh, einen so renommierten Trainer verpflichten zu können, der aus der Region kommt und für diese steht", sagt HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer. "Es war nicht einfach, für die Zeit nach Rolf Brack einen adäquaten Nachfolger zu finden, der auch noch richtig gut zum HBW passt", gibt Karrer zu. Die zehn Jahre mit Brack seien eine Ära gewesen.
15 sieglose Spiele in Serie
Indes: Am Ende sollten es für Dr. Rolf Brack "nur" neuneinhalb Jahre gewesen sein. Grund dafür war die sportliche Talfahrt in der Hinrunde, bis zur EM-Pause sammelte HBW nur acht von möglichen 40 Punkten und überwinterte damit auf dem vorletzten Platz der DKB Handball-Bundesliga. Viermal trennte sich Balingen unentschieden, einzig in Lübbecke (30:26) und gegen Aufsteiger TV Emsdetten (32:21) gab es doppelte Punktgewinne - beide Spiele fanden aber statt, bevor Brack seinen Abschied zum Saisonende verkündete. Nach 15 sieglosen Spielen in Serie zog der Verein zum Jahreswechsel die Reißleine. "Das war nach neuneinhalb Jahren sehr guter Zusammenarbeit eine extrem schwere Entscheidung", sagte HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer. Allerdings musste in seinen Augen die sportliche Talfahrt schleunigst beendet werden: "Wir stecken dadurch in einer schwierigen Situation und nun müssen wir ein Zeichen setzen!" Markus Gaugisch übernahm daher ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant seinen Posten als neuer Cheftrainer bei den Balingern. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm, weil ich sicher bin, dass er gleich seinen Stempel aufdrücken kann und wird", hoffte Karrer. Er sollte damit Recht behalten.
Viele knappe Niederlagen
Kreisläufer Christoph Theuerkauf erzielte bislang 71/11 Saisontreffer.
Kreisläufer Christoph Theuerkauf erzielte bislang 71/11 Saisontreffer.
Warum die Balinger Mannschaft, die mit Rückkehrer Martin Strobel (aus Lemgo) und Rückraumspieler Fabian Böhm (Essen) zwei starke Neuzugänge zu Saisonbeginn präsentierte und die wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinrundenspiel ausführlich vorgestellt hatten, so tief in den Abstiegsstrudel geriet, hat vielerlei Gründe und lässt sich nicht nur an Bracks Abschiedsverkündung festmachen. Oftmals fehlte auch einfach ein Quäntchen Glück, wie beispielsweise bei der 28:29-Auswärtsniederlage bei den Füchsen Berlin, gleichzeitig letztes Spiel unter Brack. Oder aber bei den vier Punkteteilungen, bei denen Balingen auch hätte gewinnen können. In den wichtigen Vier-Punkte-Spielen gegen Mitkonkurrenten im Tabellenkeller fehlten zudem häufig wichtige Leistungsträger, so fehlte beim 24:26 in Minden ausgerechnet der zum Nationalspieler gereifte Linkshänder Kai Häfner, der Balingen allerdings zum Saisonende Richtung Hannover verlassen wird.
Aufbruchstimmung unter Gaugisch
Doch mit dem neuen Kalenderjahr und dem neuen Trainer kehrte sofort Aufbruchstimmung bei den Balingern ein. Nach dem Auftakttraining unter Gaugisch war Karrer sofort Feuer und Flamme: "Natürlich wurden einige Sachen anders gemacht, das war ja aber auch zu erwarten. Alle waren mit Feuereifer mit dabei. Interessant war zu sehen, dass ein jüngerer Trainer, der auch mal in der 1. Bundesliga gespielt hat, auch mal etwas mitmacht. Das kommt bei den Spielern gut an. Alle sind zu 200 Prozent motiviert, um den Klassenerhalt gemeinsam anzugehen." Gaugisch zeigte sich, wenngleich die Situation "brenzlig" wäre, ebenfalls guter Dinge: "Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Das Wichtigste wird sein, erst einmal auf Augenhöhe dran zu sein. Dann müssen wir uns die Chance erarbeiten, dass wir es in der eigenen Hand haben." Neben dem Coach gab es auch im Kader zwei Änderungen. Der in der Vorsaison lange verletzte Sascha Ilitsch, der zu Saisonbeginn zum Sammeln von Spielpraxis für ein Jahr an Neuhausen ausgeliehen wurde, kehrte zusammen mit Gaugisch ein halbes Jahr früher als geplant an die alte Wirkungsstätte zurück. Und im Tor vertraut Balingen neben Nikolaos Katsigiannis nun auf die Reflexe Bastian Rutschmanns: Während Matthias Puhle sich dem VfL Gummersbach anschloss, wird Rutschmann aber nur ein halbes Jahr beim HBW bleiben, ehe er sich in der kommenden Spielzeit für ein Jahr lang den Rhein-Neckar Löwen anschließen wird.
Blitzstart ins neue Kalenderjahr
Torhüter Bastian Rutschmann hilft für ein halbes Jahr in Balingen aus.
Torhüter Bastian Rutschmann hilft für ein halbes Jahr in Balingen aus.
Und der 31-jährige Keeper, der in Göppingen zuletzt hinter Marinovic und Prost nur die dritte Geige spielte, wurde schnell zum Faktor in Balingen: Mit mehreren Glanztaten verhalf Rutschmann seinem neuen Verein direkt nach der EM-Pause zu einem 31:26-Heimsieg gegen Lübbecke - der Auftakt zu einer starken Serie. Denn Balingen ließ ein Unentschieden in Emsdetten, einen Heimsieg gegen Hannover und ein unerwartetes 26:26-Remis beim HSV Hamburg folgen. Da waren sie wieder, die "Gallier von der Alb", die aufgrund ihrer oftmals unorthodoxen Spielweise und eines unbändigen Kampfeswillen immer zu einem Stolperstein auch für Spitzenclubs werden können - was im Dezember 2009 auch der THW Kiel schon einmal erleben musste, als er in der Balinger Sparkassen-Arena mit 37:39 unterlag. Daher benötigte Balingen nur vier Spieltage, um den Rückstand auf die Nichtabstiegszone von vier Punkten auf einen zu verkürzen. Und so bekam der HBW bereits im Heimspiel gegen den zuvor zehn Mal sieglosen Bergischen HC die Chance, die Abstiegsränge zu verlassen. Aber gerade in dieser Partie agierte Balingen zu nervös, kämpfte sich nach zwischenzeitlichem Fünf-Tore-Rückstand zwar im zweiten Durchgang in die Partie, konnte aber eine 26:25-Führung vier Minuten vor Schluss nicht über die Zeit retten, weil Ex-"Zebra" Viktor Szilagyi sich nicht mehr stoppen ließ. Durch die 27:29-Niederlage und das 28:30 am vergangenen Wochenende bei der HSG Wetzlar beträgt der Rückstand auf Platz 15 daher wieder drei Zähler (siehe auch Kurve Balingen und Tabelle).
Saison-Aus für Fabian Böhm
Martin Strobel ist mit bislang 106/12 Saisontreffern bester Schütze bei Balingen.
Martin Strobel ist mit bislang 106/12 Saisontreffern bester Schütze bei Balingen.
Die große Euphorie ist beim HBW erst einmal dahin, zumal Fabian Böhm der Mannschaft in dieser Saison nicht mehr wird helfen können: Der 24-Jährige, der in den vergangenen drei Spielzeiten mit Dormagen, dem Bergischen HC und zuletzt TuSEM Essen jeweils den Abstieg nicht verhindern konnte, fällt aufgrund einer Schulterverletzung vier bis sechs Monate aus und muss nun tatenlos dabei zusehen, wie seine Mannschaftskameraden in den verbleibenden acht Ligaspielen noch so viele Punkte wie möglich zu sammeln versuchen. 2007 und 2010 reichten dem HBW 18 Zähler, um die Klasse zu halten. In dieser Saison würde dies aller Voraussicht nach nicht reichen. "Diese Saison ist die verrückteste, seit der HBW in die 1. Liga aufgestiegen ist. Es gibt an jedem Spieltag Ergebnisse, mit denen man nicht rechnen konnte. Deshalb gehe ich davon aus, dass zum Klassenerhalt mehr als 20 Punkte notwendig sein werden", rechnet Karrer vor. Somit benötigt sein Team noch mindestens sieben Zähler. Chancenlos sieht sich Balingen auch gegen den Tabellenführer nicht: "Immer wenn zwei Mannschaften gegeneinander spielen, geht es um Punkte. Und es kann immer mal eine Überraschung geben. Wichtig ist, dass wir wie beim Unentschieden gegen den HSV Hamburg unseren Fahrplan zu 100 Prozent durchziehen. Dann wird sich zeigen, was der THW anzubieten hat", so Gaugisch. Und auch Torhüter Katsigiannis gibt sich kämpferisch: "Wir brauchen jeden Punkt für den Klassenerhalt. Da spielt der Name des Gegners keine Rolle."
THW will 16. Sieg im 17. Duell
Nationalspieler Kai Häfner verlässt Balingen zum Saisonende Richtung Hannover.
Nationalspieler Kai Häfner verlässt Balingen zum Saisonende Richtung Hannover.
Der THW Kiel, der erst am Donnerstag die schwere Champions-League-Partie in Ungarn gegen Zaporozhye absolvieren musste, kommt den Balingern als Gegner daher gerade recht. Die Voraussetzung ist ähnlich wie vor dem Auswärtscoup in Hamburg: Ein Sieg wird nicht erwartet, kann aber erneute Euphorie beim HBW entfachen. Für die "Zebras" indes zählt in Balingens Sparkassen-Arena nur ein Sieg, bei einer Niederlage müssten die Kieler gar die Tabellenführung an die Rhein-Neckar Löwen abtreten. Daher werden Filip Jicha und Co. trotz müder Beine alles versuchen, um im 17. Pflichtduell mit dem HBW den 16. Erfolg einzufahren. Im Hinspiel in Kiel hatte der deutsche Rekordmeister im Oktober leichtes Spiel und siegte nach einem Zwischenspurt Ende der ersten Halbzeit deutlich mit 35:24 (20:12) (siehe auch Gegnerdaten Balingen).
Fanmobil vor Ort
Die Balinger Sparkassen-Arena wird am Sonntag voraussichtlich ausverkauft sein, unter den Zuschauern werden aber auch viele schwarz-weiße Fans erwartet. Diese können sich vor Ort mit neuen und bewährten Fanartikeln, dem einen oder anderen Schnäppchen und natürlich den reduzierten Bundesliga-Trikots eindecken - das beliebte THW-Fanmobil parkt direkt vor der Halle.

Die Schiedsrichter in der Balinger Sparkassen-Arena sind am Sonntag Christian Moles und Lutz Pittner.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.03.2014:

Gaugisch: Ein Trainer mit Beamtenstatus

Balingen. Markus Gaugisch (39) sollte den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten erst in der nächsten Saison trainieren. Doch nach 15 Spielen ohne Sieg wurde Dr. Rolf Brack (61), entlassen, Gaugisch, der zuletzt den TV Neuhausen trainierte, musste im Dezember übernehmen. Morgen (15 Uhr) erwarten seine "Gallier von der Alb" den THW Kiel.
Kieler Nachrichten:
Herr Gaugisch, Sie arbeiten als Gymnasiallehrer für Sport und Deutsch. Wie lässt sich das mit dem Trainerjob vereinbaren?
Markus Gaugisch:
Im Moment ist es wirklich brutal, Freizeit gibt es nicht. In der kommenden Saison werde ich von 60 auf 30 Prozent reduzieren. Das Minimum, um meinen Beamtenstatus nicht zu verlieren.
Kieler Nachrichten:
Das hört sich nach einer guter Lösung an. Profi ja, aber eine Versicherung inklusive...
Markus Gaugisch:
... ist es auch. Das gibt mir als Trainer eine gewisse Gelassenheit. Das Schlimmste, was was passieren kann, ist als Lehrer arbeiten zu müssen. Und das ist nicht so schlimm.
Kieler Nachrichten:
Passen Sie die Stundenpläne den Trainingszeiten an?
Markus Gaugisch:
Die Schule kommt mir sehr entgegen, sonst würde es gar nicht gehen. Sie hat eine große Handballtradition, was daran liegt, dass der ehemalige Konrektor ein Kieler war. Das Kollegium kommt gelegentlich zu den Spielen und die guten Schüler werden mit Freikarten belohnt (lacht).
Kieler Nachrichten:
Hatten Sie damit gerechnet, dass der THW Kiel den Umbruch so gut verkraften würde?
Markus Gaugisch:
Ein Wahnsinn, wie schnell der THW wieder dieses Niveau erreicht hat. Anfangs hat Filip Jicha die Sache allein in die Hand genommen, wenn es nötig war, aber jetzt ist die ganze Mannschaft sehr stabil. Dafür muss man Alfred Gislason und seinem Team großen Respekt zollen.
Kieler Nachrichten:
Der THW hatte am Donnerstag ein schweres Spiel. Ein Vorteil für Balingen?
Markus Gaugisch:
Nein, für diese Mannschaft ist es eher ein Nachteil, wenn sie einmal nicht im Drei-Tage-Rhythmus spielt. An den ist sie seit Jahren gewohnt.
Kieler Nachrichten:
Hat Balingen eine Chance?
Markus Gaugisch:
Wir sind Profis, deshalb glauben wir daran. Aber erreicht der THW Normalform, habe ich keine großen Hoffnungen.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.03.2014)

 

Kurzumfrage:

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User-Tipp:

HBW Balingen-Weilstetten - THW Kiel:
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TV-, Radio- und Internet-Tipps:

  • Sport1-Logo TV: Sport1:
    So., ab 14.55 Uhr: HBW Balingen-Weilstetten - THW Kiel
    live aus der Sparkassen-Arena, Balingen
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    So., ab 15.00 Uhr: Liveeinblendungen HBW Balingen-Weilstetten - THW Kiel
    (geplante Einblendungen um 15.00 Uhr, 15.30 Uhr, 15.40 Uhr, 16.00 Uhr, 16.20 Uhr und in der Schlussphase gegen 16.30 Uhr; nach dem Spiel Berichte und Stimmen der Beteiligten um 17.00 Uhr, 17.30 Uhr sowie am Montagmorgen; Reporter vor Ort ist Stefan Eilts)
    Tipp: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
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    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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