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31.05./02.06.2014 - Letzte Aktualisierung: 02.06.2014 Champions League

VELUX EHF Final4: THW kämpft sich ins Endspiel

29:26 gegen Veszprem - Endspiel gegen Flensburg

CL, Halbfinale: 31.05.2014, Sa., 15.15: MKB-MVM Veszprem - THW Kiel: 26:29 (13:13)
Update #2 KN-Bericht, Stimmen und Spielbericht ergänzt...

Geschafft! Der THW Kiel zieht zum siebten Mal ins Endspiel um die Champions League ein.
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Der THW Kiel steht zum siebten Mal im Endspiel um Europas Handballkrone! Am Sonnabendnachmittag setzten sich die "Zebras" in einem von beiden Seiten intensiv geführten Halbfinale im "VELUX EHF Final4" mit 29:26 (13:13) gegen den ungarischen Meister MKB-MVM Veszprem durch. Neben einer starken Abwehr ragten bei den Kielern in der Kölner Lanxess-Arena besonders Torhüter Andreas Palicka mit 14 Paraden sowie der siebenmal erfolgreiche Aron Palmarsson heraus.
Somit geht der Wunsch von Kapitän Filip Jicha in Erfüllung: Der THW Kiel bestreitet sein letztes Saisonspiel am Sonntag um 18.00 Uhr. Dort steht dann das 78. Nordderby an, nachdem die SG Flensburg-Handewitt am Sonnabendabend überraschend Titelfavorit FC Barcelona nach Siebenmeterwerfen besiegen konnte (siehe Spielbericht).
Rasanter Beginn
Gudjon Valur Sigurdsson erzielte sechs Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Gudjon Valur Sigurdsson erzielte sechs Treffer.
Was für eine Gänsehaut-Stimmung in der ausverkauften Lanxess-Arena in Köln! 20.000 Zuschauer, der Großteil darunter auf Seiten des THW, veranstalteten schon vor dem Einlaufspektakel ein riesiges Spektakel. Dass die beiden Halbfinalisten dem in nichts nachstehen wollten, zeigte gleich die Anfangsphase: Johan Sjöstrand parierte den ersten Wurf Laszlo Nagys, Renato Sulic kassierte sogleich eine erste Zeitstrafe, nachdem er den heranrauschenden Filip Jicha unsanft stoppte, und Mirko Alilovic parierte den von Rene Toft Hansen erkämpften Siebenmeter Marko Vujins - dies alles passierte in den ersten zwei Spielminuten.

Den ersten Treffer setzte dann aber Veszprems Kreisläufer Uros Vilovski. Die Kieler antworteten prompt, per Gegenstoß traf Gudjon Valur Sigurdsson zum 1:1, Jicha ließ einen weiteren folgen, und der starke Aron Palmarsson brachte seine Farben mit zwei Stemmwürfen nach den jeweiligen Ausgleichstreffern durch Cristian Ugalde und Nagy weiter nach vorne. Zunächst konnte sich keine Mannschaft absetzen, auch weil Niclas Ekberg ebenfalls mit seinem Strafwurf scheiterte. So stand es nach elf Spielminuten 6:6 unentschieden.

Veszprem erkämpft sich kleines Polster
Überragend: Aron Palmarsson führte klasse Regie und erzielte zudem sieben Tore.
Klicken Sie zum Vergrößern! Überragend: Aron Palmarsson führte klasse Regie und erzielte zudem sieben Tore.
Eine Zeitstrafe gegen Rene Toft Hansen brachte den THW dann erstmals in Bredouille: Ex-"Zebra" Momir Ilic traf zum 7:6 für die Ungarn, und nachdem Sigurdsson an Alilovic scheiterte, sorgte Ugalde per Konter beim 8:6 für die erste Zwei-Tore-Führung der Partie. Palmarsson antwortete zwar mit einem Sprungwurf, doch nachdem Chema Rodriguez genau in dem Moment einen Schlagwurf zum 9:7 in die Maschen schleuderte, in dem der THW wieder auffüllen konnte, nahm Alfred Gislason seine erste Auszeit.
Palicka ermöglicht Zwischenspurt zum Ausgleich
Der Kieler Coach stellte erstmals um, gönnte Jicha eine erste Verschnaufpause und setzte im Angriff auf zwei Kreisläufer. Zudem wechselte er Andreas Palicka für den glücklosen Sjöstrand ein. Doch obwohl der glänzend von Sigurdsson in Szene gesetzte Toft Hansen zum 8:9 traf und Palicka gegen Nagy sogleich zur Stelle war, legte Veszprem zunächst weiter vor - auch weil Christian Zeitz bereits seine zweite
Andreas Palicka parierte 14 Würfe, darunter mehrere "Hundertprozentige".
Klicken Sie zum Vergrößern! Andreas Palicka parierte 14 Würfe, darunter mehrere "Hundertprozentige".
Zeitstrafe kassierte und Marko Vujin gegen seinen ehemaligen Verein kein Wurfglück besaß. Als Ugalde einen Zeitz-Pass auf Sprenger abfing, Sulic auf 11:8 erhöhte und der THW im Gegenzug zu schnell und ungenau abschloss, hatte der Final4-Debütant gar die Chance, auf vier Treffer zu erhöhen. Doch auf Palicka war Verlass: Erst entschärfte der Schwede einen Versuch Nagys und ermöglichte damit das 9:11 Sprengers. Dann war er bei einem Hüftwurf Ilics zur Stelle, während Wiencek per Gegenstoß erfolgreich abschloss. Als Palicka dann erneut gegen Ilic Sieger blieb und sogleich den Gegenstoß einleitete, den Sprenger zum 11:11-Ausgleich nutzte, musste Veszprems Coach Carlos Ortega die Reißleine ziehen. Binnen drei Minuten hatte der THW eine imposante Antwort gegeben.
Mit Unentschieden in die Pause
Nagy unterbrach dann den Kieler Lauf mit seinem zweiten Treffer, ehe sich Alilovic und Palicka mit Paraden im Zehn-Sekunden-Takt ein Duell auf Augenhöhe lieferten. Sigurdsson gelang schließlich der Ausgleich, und als die slowenischen Unparteiischen ein Foul Jichas gegen Nagy nicht ahndeten, war es erneut der flinke Isländer, der den THW in Führung warf. Da aber Palmarsson noch vor dem Seitenwechsel eine Zeitstrafe kassierte und der nur vom Siebenmeterstrich sichere Ilic traf, ging es mit einem leistungsgerechten Remis in die Kabinen.
THW legt erstmals deutlicher vor
Die Kieler Abwehr um Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek ließ  Momir Ilic und Co. kaum noch zur Entfaltung kommen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Kieler Abwehr um Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek ließ Momir Ilic und Co. kaum noch zur Entfaltung kommen.
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs vermochte sich keins der beiden Teams abzusetzen. Veszprem legte dreimal vor, der THW - jetzt mit einer 6:0-Deckung - antwortete postwendend. Auch Marko Vujin konnte sich beim 15:15 endlich erstmals in die Torschützenliste eintragen. Aron Palmarsson sorgte nach 37 Minuten dann erstmals in der zweiten Halbzeit für eine Kieler Führung: Im ersten Versuch wurde er zwar noch von Nagy geblockt, doch der THW-Regisseur angelte sich den Abpraller und tankte sich zum wichtigen 17:16 durch. Dann provozierte der starke Wiencek ein Stürmerfoul Nagys, und ausgerechnet Zeitz sorgte im Gegenstoß für die erste Kieler Zwei-Tore-Führung gegen seinen zukünftigen Verein. Doch damit nicht genug: Nachdem Palicka einen Gegenstoß Rodriguez' sensationell mit der Fußspitze über die Latte lenkte und Sigurdsson artistisch zum 19:16 einnetzte, war das Endspiel für den THW Kiel 20 Minuten vor Schluss in greifbare Nähe gerückt.
Böses Foul von Sulic
Allerdings bekam Toft Hansen kurz darauf seine zweite Zeitstrafe. Wenig später folgte die unsportlichste Aktion in dem ansonsten zwar von beiden Seiten intensiv, aber insgesamt fair geführten Halbfinale: Der von Wiencek umklammerte Sulic donnerte seinem Gegenspieler den Ellenbogen ins Gesicht und bekam folgerichtig die rote Karte für diese rüde Attacke. Weil aber auch der Kieler Kreisläufer für zwei Minuten auf die Bank musste, verkürzte Veszprem gegen zeitweilig nur vier "Zebras" wieder auf 19:20 und hatte nach einem Pfostentreffer Ekbergs sogar die Chance zum Ausgleich. Doch Ilic hämmerte seinen Wurf bei drohendem Zeitspiel über Palickas Kasten.
THW behauptet Vorsprung
Niclas Ekberg bejubelt einen seiner drei Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Niclas Ekberg bejubelt einen seiner drei Treffer.
Gislason nahm danach seine Auszeit, sorgte damit für Ruhe nach einigen hektischen Spielminuten. Ruhe, die den Kielern gut tat. Zunächst setzte sich Jicha zum 21:19 durch, und nachdem Palicka einmal mehr Sieger gegen Ilic blieb, sorgte der von Palmarsson in Szene gesetzte Wiencek wieder für eine Drei-Tore-Führung. Veszprem aber ließ sich noch nicht abschütteln, auch dank einer Parade Alilovics gegen Sigurdsson verkürzten die Ungarn wieder auf 21:22. Doch der THW ließ nicht locker, Palmarsson setzte seinen sechsten Treffer, Palicka hielt gegen Nagy, und Ekberg erhöhte auf 24:21. Ortega nahm seine letzte Auszeit, doch der THW fing danach ein Kreisanspiel von Ilic ab und sorgte durch einen Wiencek-Gegenstoß gar für das 25:21.
Starke Abwehr rettet Vorsprung über die Zeit
100 Prozent für Kiel: Christian Zeitz erzielte gegen seinen zukünftigen Verein einen Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! 100 Prozent für Kiel: Christian Zeitz erzielte gegen seinen zukünftigen Verein einen Treffer.
Acht Minuten waren noch auf der Uhr, Veszprem hatte es nun eilig und verkürzte durch Nagy und Gergö Ivancsik wieder. Auch den fantastischen Doppelschlag Ekbergs konterten die Ungarn durch Ruesga und einen Nagy-Gegenstoß zum 25:27. Sechs Minuten vor Schluss nahm nun auch Gislason seine letzte Auszeit. Im Anschluss hämmerte Vujin den Ball samt Alilovic ins Netz, doch mit einem herrlichen Knickwurf antwortete Ruesga für Veszprem. Dann sorgte Palmarsson mit einem ansatzlosen Schlagwurf zum 29:26 wieder für Jubelstürme unter den THW-Fans - doch noch waren vier Minuten zu spielen. Vier Minuten, in denen die "Zebras" noch einmal ihre Abwehrbemühungen optimierten: Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek machten Rodriguez fest, ehe Ruesga zu einem schwachen Abschluss gezwungen wurde. Veszprem lief die Zeit davon, zumal Wiencek wenig später einen Nagy-Wurf blockte und der abgefälschte Ball ein gefundenes Fressen für Palicka war. Und nachdem Jicha ein riskantes Ruesga-Kreisanspiel abfing, begannen in den letzten 80 Sekunden endgültig die Feierlichkeiten auf den Rängen. Den Schlusspunkt durfte dann Andreas Palicka mit seiner 14. Parade setzen, ehe auch die Spieler sich jubelnd in die Arme fielen.

Der erste Kraftakt wäre absolviert, am Sonntag um 18 Uhr brauchen die "Zebras" allerdings noch einen zweiten, wenn sie nach 2007, 2010 und 2012 zum vierten Mal in der Königsklasse triumphieren wollen. Es wäre das i-Tüpfelchen auf eine Umbruchsaison, die schon jetzt so viel erfolgreicher verlief, als es viele Fans erwartet hatten.

 

Lesen Sie bitte auch:


Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich kann gar nicht sagen, wie stolz ich auf diese Mannschaft bin. Wir hatten heute wie in den vergangenen Wochen auch viele Probleme, sind aber immer wieder aufgestanden und haben nie aufgegeben. In der zweiten Halbzeit haben wir mit der 6:0-Deckung, die wir seit Wochen nicht mehr gespielt haben, den Schlüssel zum Sieg gefunden. Ein weiterer war Andreas Palicka, der uns mit großen Paraden geholfen hat. Gegen solch eine starke Mannschaft wie Veszprem das Finale zu erreichen, ist unglaublich. Jetzt müssen wir nur sehen, wie ich eine funktionsfähige Mannschaft zusammen bekommen soll.
Veszprems Trainer Carlos Ortega:
Glückwunsch, Kiel war besser. Wir hatten mit der 6:0-Deckung der Kieler unsere Probleme, und unsere Shooter haben nicht so gut getroffen wie erhofft. Das war entscheidend.
THW-Kapitän Filip Jicha:
Ich bin sehr, sehr glücklich. Was wir in den letzten Wochen gemacht haben, ist großartig. Wir haben auch heute nie aufgegeben - jetzt bin ich glücklich und stolz!
Veszprems Torhüter Mirko Alilovic:
Kiel hat den Sieg verdient. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt und hatten bei einer eigenen Drei-Tore-Führung unsere Chancen. In dieser Phase haben wir aber zu viele Fehler gemacht und Kieler Konter kassiert. Das war mitentscheidend.

Champions League, Halbfinale: 31.05.14, Sa., 15.15: MKB-MVM Veszprem (HUN) - THW Kiel: 26:29 (13:13)

Logo MKB-MVM Veszprem (HUN Flagge HUN):
Fazekas (n.e.), Alilovic (1.-60., 13/1 Paraden); Vilovski (2), Gulyas (1), G. Ivancsik (2), Schuch, T. Ivancsik (1), Ruesga (3), Ilic (5/3), Mocsai (n.e.), Nagy (4), Jamali (n.e.), Ugalde (4), Rodriguez (2), Terzic, Sulic (2); Trainer: Ortega
Logo THW Kiel:
Sjöstrand (1.-15. und bei einem Siebenmeter, 2 Paraden), Palicka (15.-60., 14 Paraden); Toft Hansen (1), Sigurdsson (6), Sprenger (2), Wiencek (3), Ekberg (3), Zeitz (1), Jallouz (n.e.), Palmarsson (7), Klein (n.e.), Jicha (4), Vujin (2); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Nenad Krstic / Peter Ljubic (Slowenien
Zeitstrafen:
Veszprem: 3 (Sulic (2.), Schuch (12.), Terzic (45.));
THW: 6 (2x Zeitz (5., 17.), 2x Toft Hansen (13., 42.), Palmarsson (30.), Wiencek (43.))
Rote Karten:
Veszprem: Sulic (43.) nach bösem Foulspiel
Siebenmeter:
Veszprem: 3/3;
THW: 2/0 (Alilovic hält Vujin (2.), Ekberg (9.) vorbei)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3 (5.), 3:4, 5:4, 5:6 (11.), 8:6, 8:7, 9:7 (15.), 9:8, 11:8 (21.), 11:11 (25.), 12:11, 12:13, 13:13;
2. Hz.: 14:13, 14:14, 15:14, 15:15, 16:15 (36.), 16:19 (41.), 17:19, 17:20, 19:20 (44.), 19:22, 21:22 (49.), 21:25, 23:25, 23:27 (53.), 25:27, 25:28, 26:28, 26:29.
Zuschauer:
20.000 (ausverkauft) (Lanxess-Arena, Köln)
Spielgrafik:
Spielgraphik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2014:

Palicka und Rasmussen als Helden

Torhüter führten ihre Teams ins Endspiel
Köln. Als die Halbfinals angepfiffen wurden, saßen sie auf der Bank und ahnten nicht, dass sie zu Helden werden würden: Andreas Palicka verhalf seinem THW zu einem 29:26 (13:13)-Sieg gegen MKB Veszprem. Sören Rasmussen rettete die Flensburger ins Siebenmeterwerfen, in dem dann Mattias Andersson den finalen Jubel über den 41:39 (36:36/32:32)-Sieg gegen den FC Barcelona auslöste.

Wie so oft in den vergangenen Wochen hatte Alfred Gislason mit Johan Sjöstrand begonnen. "Ich wollte mit ihm erst einmal Ruhe ins Spiel bringen", sagte der Trainer. Sjöstrand hatte sich die Rolle der Nummer eins zuletzt mit starken Leistungen verdient, doch gegen Veszprem lief nach gutem Beginn nicht mehr viel zusammen. Von zwölf Bällen hielt er zwei, eine Quote von 16 Prozent. In der 15. Minute wechselte sich Sjöstrand aus, obwohl Gislason ihm noch einen letzten Angriff schenken wollte. Die Schweden im Kieler Tor sind befreundet, sie gönnen sich den Erfolg. Sjöstrand merkte früh, dass dieser Tag nicht seiner werden würde.

Palicka kam und hielt gleich einen Wurf von Laszlo Nagy. Der THW lag zu diesem Zeitpunkt mit zwei Toren (7:9) zurück, das Spiel bog in eine kritische Phase ein. Es war Palicka, der mit einer Quote von 45 Prozent zum Matchwinner wurde. "Ich freue mich für ihn", sagte Gislason, der weiß, wie hart der ehrgeizige 27-Jährige im Training für den Erfolg schuftet. Offenbar lässt ihn auch die aktuelle Torhüterdiskussion kalt, Namen wie Niklas Landin (RN Löwen) und Johannes Bitter (HSV) werden in Kiel als potentielle Neuzugänge gehandelt. Wenn einer der beiden käme, müsste wohl Palicka (Vertrag bis Juni 2015) gehen. "Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte", sagte er bescheiden. Gegner Mirko Alilovic formulierte es treffender: "Er hat das Spiel entschieden."

Ein Satz, der auch für Rasmussen galt. In der 52. Minute lagen die Flensburger eigentlich chancenlos mit 26:32 zurück. Ljubomir Vranjes hatte mit Hampus Wanne und Bogdan Radivojevic auf den Flügeln seine "Bubi-Zange" gebracht, für Andersson war Rasmussen gekommen. "Er war perfekt", lobte Victor Tomas, Kapitän der Besiegten. Der 37-jährige Däne, der sonst klar im Schatten von Andersson steht, parierte von 16 Würfen acht, in der Schlussphase hielt er jeden. "Das waren vielleicht meine letzten sechs Minuten für Flensburg", sagte Rasmussen, der gemeinsam mit seinem Vereinskollegen Michael Knudsen nach Silkeborg wechseln wird. Dank Rasmussen konnte die SG noch durch einen Gewaltwurf von Holger Glandorf drei Sekunden vor dem Abpfiff ausgleichen, um dann im Siebenmeterwerfen den hohen Favoriten zu kippen. Vranjes setzte hier wieder auf Andersson, was für den Helden kein Problem war. "Eine logische Entscheidung, Barcelona hatte vorher drei Strafwürfe gegen Mattias verworfen und gegen mich einmal getroffen."

Tatsächlich hielt der Schwede den entscheidenden Strafwurf. Ausgerechnet den von Nikola Karabatic, mit dem er zwei Jahre (2006 bis 2008) in Kiel gespielt hatte.

(von Wolf Paarmann, Ralf Abratis und Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2014)


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