12.06.2014 | Internet |
Unmittelbar nach dem Barcelona-Treffen starteten zunächst Drewes und Gitta Wieberneit einen ersten Versuch, per SMS über Zwischenstände zu informieren. Im August 2000, bei einem Gastspiel des THW Kiel in der Lipperlandhalle des TBV Lemgo. Alle zehn Minuten, so erinnert sich Wieberneit, hätte sie, im Kieler Fanblock stehend, eine SMS an Drewes geschickt - und der stellte die Zahlen auf die Homepage des THW Kiel. Der erste Liveticker der Liga war geboren, der Urvater.
Vier Jahre später stieg Renate Butler für Drewes ein, eine Informatikerin aus Kiel, die die Software für den Ticker geschrieben hat, der in der Bundesliga einzigartig war. Und es noch immer ist. In der Regel reist Wieberneit, eine Finanzbuchhalterin aus Hamburg, bis zu 8000 Kilometer durch die Republik, um aus den Hallen telefonisch die Zwischenstände zu übermitteln, Butler überträgt sie auf den Ticker, innerhalb "von Sekundenbruchteilen", wie sie sagt.
Anfangs hätten sie die Telefonkosten, rund 100 Euro pro Monat, noch aus eigener Tasche bezahlt, inzwischen wird das schnelle Duo vom "Zebraclub" gesponsert. Ein einträgliches Geschäft ist das Tickern trotzdem nicht, für Wieberneit und Butler muss es das auch nicht sein. "Wir haben großen Spaß daran", sagt Wieberneit, die mittlerweile bis zu 60 Mal pro Spiel mit ihrer Kollegin telefoniert. Welche Hallen besonders schwierig gewesen sind? "Die o2-World in Hamburg. Wer ein anderes Netz als o2 nutzt, hat hier keine Chance", sagt Wieberneit, die den Damen-Landesligisten HSG Elbmarsch II trainiert. Die besten Werte? Die hatten sie im November 2011 in Wetzlar. Mehr als 11.000 Fans fieberten damals per Liveticker beim 28:24-Sieg der Zebras mit. "Das sind mehr als bei einem Heimspiel in Kiel zuschauen", sagt Butler, die Linksaußen bei ETSV Eintracht Kiel war, nicht ohne Stolz.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 07.06.2014)
(12.06.2014) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |