02.07.2014 | Bundesliga |
Das Schiedsgericht hatte in seinem Urteil vom 25. Juni dem HSV Handball die Lizenz unter der Bedingung, dass die Abdeckung einer Liquiditätslücke in Millionenhöhe bis zum 1. Juli 2014 gegenüber der DKB Handball-Bundesliga nachgewiesen wird, erteilt, nachdem der HSV Handball gegen die Entscheidung der unabhängigen Lizenzierungskommission, ihm keine Lizenz für die Teilnahme am Spielbetrieb der DKB Handball-Bundesliga für die Saison 2014/15 zu erteilen, Beschwerde eingereicht hatte. Diese war einstimmig durch das Präsidium der DKB Handball-Bundesliga abgewiesen worden. Als letztmögliche Instanz hatte der HSV Handball das Schiedsgericht angerufen.
Zu den einstweiligen Verfügungen auf Teilnahme am Spielbetrieb an der DKB Handball-Bundesliga (HBW Balingen-Weilstetten) und an der 2. Handball-Bundesliga (HG Saarlouis) werden wir in Kürze Stellung beziehen.
(© HBL)
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.07.2014:
Als in Hamburg noch gezittert wurde, konnte sich Balingen-Weilstetten längst entspannt zurücklehnen. Denn per Einstweiliger Verfügung hatten die Schwaben ihren Bundesliga-Startplatz bereits erstritten. "Unser Dank gilt insbesondere unseren juristischen Partnern", sagte HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer nach dem Urteil des Landgerichts Dortmund. Der Bundesliga-16., sportlich abgestiegen, hatte sich nach der zweimaligen Lizenzverweigerung für die Hanseaten bei seinen Zukunftsplanungen auf den Klassenerhalt eingestellt. Überraschend hatte jedoch in der vergangenen Woche das HBL-Schiedsgericht zugunsten der Norddeutschen entschieden und die Lizenz unter "schwerwiegenden" Auflagen doch noch erteilt.
Nach dem erfolgreichen Schlussspurt des HSV werden in der kommenden Saison nun wohl 19 statt 18 Mannschaften in der Bundesliga antreten. "Denkbar ist das", sagte HBL-Pressesprecher Oliver Lücke. Zudem behält die HG Saarlouis nun ihren Platz in der Zweiten Liga, da Balingen nicht absteigt. Das weitere Vorgehen dürfte auch ein zentrales Thema bei der Ligaversammlung heute und morgen in Düsseldorf sein. Der mögliche neue HBL-Präsident, Uwe Schwenker, war laut eigener Aussage in den Entscheidungsprozess in puncto HSV Hamburg nicht eingebunden. Eine Erweiterung der Bundesliga auf 19 Vereine beurteilt er aber wegen der Terminplanung eher skeptisch.
Bis zuletzt war gestern nicht klar, ob auch Vertreter des HSV Hamburg mit am Tisch sitzen würden. Tagelang hatte Geschäftsführer Holger Liekefett mit dem einstigen Mäzen Andreas Rudolph über eine erneute Finanzspritze verhandelt. Zuletzt fehlten rund 4,5 Millionen Euro, um das Defizit der vergangenen Spielzeit auszugleichen und den Spielbetrieb für die neue Saison sicherzustellen. Nach unbestätigten Gerüchten soll allerdings Matthias Rudolph, Hauptgesellschafter und Mitglied des Aufsichtsrats, an der HBL-Sitzung teilgenommen haben - vermutlich nicht nur, um Guten Tag zu sagen.
Über Plan B - Insolvenz und Rückzug in die Dritte Liga mit einem erheblich abgespeckten Kader - hatte Liekefett vor der letztinstanzlichen HBL-Entscheidung gar nicht laut nachdenken wollen: "Wir wollen eine Lösung - und das ist die Erste Liga."
Als sicher gilt indes in der Hansestadt, dass Trainer Martin Schwalb seinen Hut nehmen muss, falls es dann doch Rudolph ist, der den HSV zum wiederholten Male aus seinen pekuniären Nöten befreit. Schon nach der Schiedsgerichtstagung in Minden war Liekefett einem klaren Bekenntnis zu dem Ex-Nationalspieler ausgewichen: "Alle Sachen haben ihre Zeit, und falls diese Zeit abgelaufen sein sollte, wird man darüber sprechen müssen."
(aus den Kieler Nachrichten vom 02.07.2014)
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